Donnerstag, 3. Februar 2005
Klamotten für die Kurze
Kollegen, Freunde und Verwandte, denen ich mein noch ziemlich neugeborenes Töchterlein (etwa 6 Wochen alt) präsentiere, ziehen mich schon mal damit auf, dass die Kleine ganz normale (sprich: pastellfarbenen oder weiße) Klamotten anhat. Hey, haben die wirklich geglaubt, ich würde meine Tochter in schwarze Strampler oder Fledermaus-Umhänge stecken? Das Ansinnen würde schon allein daran scheitern, dass einschlägige Babyfachgeschäfte keine Existenzialistenmode im Sortiment haben. Selberfärben ist ne ziemliche Sauerei. Und überdies vertrete ich die Auffassung, dass die Entscheidung für die Klamottenfarbe Schwarz nur vom Träger oder der Trägerin selbst zu treffen ist. Also, liebe Leute, die Ihr die einschlägigen Etablissements durchkämmt, schleppt ruhig weiterhin quietschbuntes Zeug mit Karnickeln, Schäfchen und Bärchen drauf herbei. Ich tröste mich damit, dass wenigstens der Maxicosi-Babysitz schwarz wie die Nacht ist und somit hervorragend auf die schwarze Rückbank im schwarzen Auto passt.

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aber wäre das nicht mal eine marktlücke: das babyfachgeschäft für den gothic ;-)

andererseits: wenn ich die szene richtig einschätze, gibt's das bestimmt schon irgendwo...

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Kinderklamotten ja,
aber schwarzes Babyzeux würd mich doch sehr wundern...

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In einem gutsortierten
Nählädchen finden Sie bestimmt das ein oder andere Stoffkreuz. Wenn Sie das auf die pastellfarbenen Babysachen sticken, sieht das doch gleich ganz anders aus - und die Verwandten freuen sich sicherlich auch!

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Kommt drauf an
wo der Balken des Kreuzes hängt. Mein Neffe trägt welche mit ziemlich tief hängendem Querbalken - nicht gerade zur hellen Freude der christlich-anständigen Verwandtschaft...

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Ein schwedischer Bekannter von mir, der unlängst Vater wurde, hat tatsächlich irgendwo schwarze Strampler auftreiben können.
(Grundsätzlich finde ich aber die Einstellung, jeder sollte selbst entscheiden, welche Farben er trägt, ziemlich gut. Dieses Kind wurde bereits direkt nach der Entbindung kritisch beäugt, muss ja auch nicht sein.)

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Echt nicht
Speziell die Entscheidung für schwarz ist eine, die man nur für sich selber treffen kann. Wer sein Kind ungefragt in schwarze Klamotten steckt, hat wirklich überhaupt nix kapiert...

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keine Angst, ich habe nich etwa nach schwarzen Utensilien gesucht, sondern mich ganz den Babyfarben hingegeben.

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Puh!
Dann sind wir ja auf der sicheren Seite, was das angeht. Und falls das mit dem Auto des Kollegen am WE ein Problem darstellt, disponieren wir halt locationtechnisch um...

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Hm. Man kann "schwarz" natürlich auch überbewerten. Bei mir in der Addams Familie gab's ja nichts anderes.

Was hat denn der kapiert, der sein Kind ungefragt in teddy- und hasenverzierte bunte Strampler steckt? ;-)

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Na, zum Beispiel:
Dass Kiddies normalerweise so sein wollen wie die anderen. Das Bedürfnis nach Abgrenzung von der Masse kommt in der Regel erst später auf.

Klar: Ich find Teddies, Hasen und Bärlis auch nicht so ultrasexy. Aber der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler...

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Ein Säugling will so sein wie die anderen? Ihre scheint ja sehr aufgeweckt zu sein. ;-)

Bis zum Kindergarten schien mir das alles noch sehr verträglich. Dann fangen die Vergleiche natürlich an, da haben Sie recht. Ab da hilft nur noch elterlicher Zwang, hehe.

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Sooo aufgeweckt
ist sie natürlich noch nicht, die Kleine. Von daher braucht es auch noch keinen elterlichen Zwang.

Ansonsten richtig beobachtet: Ab dem Kindergarten geht es los, das Konkurrenz- und Vergleichs-Ding. Sie haben es ja in ihrem Porträt der Generation, von der es zu viele gibt, sehr plastisch beschrieben, was das mit uns gemacht hat. Jetzt gibt es nicht mehr so viele, sondern eher zu wenige, und ich bin gespannt, welches Lebensgefühl die jetzige Baby-Generation daraus einst rauszieht.

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