Dienstag, 18. Oktober 2005
Klein, aber fein
Minigolf ist ja wieder schwer im Kommen. Super Sache eigentlich, aber irgendwie, wie soll ich sagen, zu unexklusiv. Ich überlege deswegen, da noch einen draufzusetzen: Minipolo. Kleines Feld, etwa im Format Handballplatz, geritten wird auf so kleinen Ponies vom Jahrmarkt. Die stehen eh meistens dumm rum, wenn grad kein Rummel ist. Schläger und Bälle dementsprechend auch ne Nummer kleiner. Muss ich mal prüfen, ob's das schon gibt. Wenn nicht, knack ich mit dieser richtungsweisenden Idee den Jackpot - und werde als der Bernie Ecclestone des Minipolos in die Sportgeschichte eingehen. Oder zumindest sollte sich diese Sportart nach Japan exportieren lassen. Dann müssten zwei Mannschaften von Schulmädchen in Ringelstrümpfen gegeneinander anreiten. Ja, schon klar, ich spinn' nur mal so rum.

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Die Japanidee würde ich gerne als Außendienstmitarbeiter betreuen. Vielleicht überlegen Sie auch so eine Art Franchise-System.

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An Sie
hatte ich natürlich gedacht. Es wäre mir eine Ehre, Sie dabeizuhaben. Wir sollten das in den kommenden Tagen mal noch genauer ausbaldowern. Ich sehe da Lizenz-Ideen ohne Ende: Dazu wird dem Publikum am Spielfeldrand dann Hermetischer Kaffee to go gereicht - mit einem dezenten Schuss grüne Fee. ;o)

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Ich fände es schade, wenn statt Snooker nur noch Taschenbillard gespielt würde.

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Haha, der war gut!
Taschenbilliard taugt auch nicht so recht als Fernsehsportart. In den anglophilen Kreisen meines Umfelds erfreuen sich die Snooker-Übertragungen auf Eurosport ziemlicher Beliebtheit. Mir ist das alles zu verwirrend, alle naslang werden da Kugeln eingelocht und gleich wieder rausgeholt und woandershin auf den Tisch gelegt.

Ich guck auf Eurosport ja am liebsten Sumo-Ringen. Als regelmäßiger Zuseher kann ich die Kämpfer mittlerweile unterscheiden, und die Regeln sind eigentlich recht einfach: Wer zuerst unten ist oder aus dem Ring ist, hat verloren. Wäre mal interessant zu recherchieren, obs da auch ne Liliputaner-Liga gibt in dieser Sportart. ;0)

Aber

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Eurosport kennt eh die tollsten Sportarten. Meine neuste Entdeckung ist ein Spiel (Name leider vergessen, Bowl oder so), bei dem dickliche Männer in aldiartigen Trainingsanzügen ein großes Gummiei über eine grüne Arena rollen, um damit eine am Ende des Spielfeldes gelagerte winzige Kugel zu erwischen.
Sehr, sehr abgefahren, was die Menschen sich so alles ausdenken, wenn sie Langeweile haben. Ich kann da stundenlang zusehen - einfach, weil es so bizarr ist.

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So blieb ich anfangs
auch beim Sumo hängen. Weil ich dachte: Boah, was veranstalten denn die fetten Riesenabies hier für nen abgefahrenen Tanz? Dank der kundigen Einordnung durch den Kommentator kriegte ich aber mit der Zeit Respekt vor der Sache, zumal die Jungs wirklich fitter sind als man ihnen auf den ersten Blick ansieht.

Das Internet und das Geblogge haben meinen TV-Konsum aber nahezu auf Null gebracht. Von daher hab schon länger nicht mehr geguckt, was Eurosport und DSF an weiteren abstrusen Disziplinen im Sortiment haben. Ich erinnere mich auch dunkel an Kettensägen-Contests, Traktor-Pulling und Wettbewerbe im Lkw-Ziehen. Und ich übertreibe keineswegs, wenn ich sage, dass mich diese Anblicke einigen Glauben an die Menschheit gekostet haben.

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Beim Poker dachte man auch lange Zeit, es sei nicht fernsehtauglich, weil man die verdeckten Karten nicht sehen könne. Dabei ist es ganz einfach. Man legt die Karten auf eine Glasscheibe mit einer Kamera darunter. Und ähnlich ginge es auch beim Taschenbillard mit kleinen Kameras und dank moderner Medizintechnik. Das ist dann nicht nur kleiner und billiger, sondern auch überschaubarer als Snooker, nur zwei Kugeln. Beides ein reiner Gentlemensport. Damen sind zwar zugelassen, haben es aber als Spieler noch nicht in die Profiliga gebracht, nur als Schiedsrichter.

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Kettensägen und LKW klingen ja mehr nach "Fun"sportarten im MTV Style. Das Irre an Eurosport ist aber, was die alles an Betätigungen auftun, die mit unglaublichem *Ernst* betrieben werden, sowohl von den Aktiven als auch vom Publikum. Dieses Eierrollen z.B. und natürlich auch Sumo und Snooker. Snooker ist übrigens zu meiner Leidenschaft geworden, nachdem die anfängliche Faszination des Skurilen der Erkenntnis gewichen war, wie unglaublich meditativ es sein kann, ein paar pausbäckigen Inselaffen beim Kugeln schubsen zu beobachten.
Wenn Snooker läuft, herrscht Frieden hier im Haus. Sehr entspannend. Und pennen kann ich dabei auch super.

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Stimmt, Poker machen die jetzt auch! Und Curling! Curling ist der Hammer! Da schlittern ein paar BWL Studenten mit ihrem Besen über eine Eisbahn und versuchen, möglichst viele Gesteinsbrocken an die richtige Stelle zu schrubben. :D

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Ok! ... Klasse! Toll. Bann-brechende ... zuckersüßwattige Idee ... wenn Herr Kid schon mit sei'm Café beteilicht is' - & SchlagOberst spendiert, dann mach ich'n Ansager, wie dieser Mensch, der immer die Boxer im Fern aus-singt. Und Sie kennen mich ja, Herr Mark, - ich sage so an...so an ... so an, dass keine Zeit mehr für's Spiel bleibt & den harukinen Mägdelein die Ringel von den Söckelchen fallen.

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Mit Ihnen am Mikrophon, Mr. Bartelby,
wird das Sportfest zum Wortfest, davon bin ich überzeugt. Ihre Ansagen werden selbst ein banales Hinterhof-Prellballspiel zu fünfdimensionalem plutonischen Dampfhockey hochjazzen.

Und wenn Herr Wuerg den Spielstand und die Punktestatistiken betreut, kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen. Sicher wird ein Großteil des Publikums den Berechnungen nicht immer ganz folgen können.

Aber das wäre die kongeniale Ergänzung zu Ihren Kommentaren. Da fänden Leibesertüchtigung und Geistesvervollkommnung zu völlig neuer Balance. Meine Herren, der Gedanke, mit Ihnen eine Sportveranstaltung auszurichten, ist geradezu bestechend.

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Aber nur, wenn Sie, Herr Mark, auch wirklich ganz, ganz pädoviele Schulmädchen in wadenfrechbunten RingelStrümpfchen aus dem fernen Osten holbei-fliegen lassen. Oder wollen Sie das Minipopolo - wirklich ein überwältigender Einfall:-)) - etwa in einem Tokyo Hotel verunstalten ... büdde, machen's das doch hier - habe Reis-&ReiseAngst!

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Haha,
ein Honschu-Hauptstadt-Hotel wäre als Austragungsort schön zentral, aber eben doch zu banal. Das Event sollte schon die vier heiligen Hallen füllen, in denen die Sumo-Turniere der Makouchi-Division ausgetragen werden.

Aber ich mag auch keine Langstreckenflüge. Bleiben wir in hiesigem Beritt, könnte es mit den Schulmädchen aus Fernost allerdings zollbedingte Einfuhrprobleme geben. Da müsste man eventuell auf Ersatzmannschaften aus dem Nahen Osten (Úkraìne, Moldawien, Aserbeidschan) zurückgreifen. Von dort aus dürfte es mit Visa(-Cards) kein Problem geben.

Es gibt also noch einige Fragen zu klären.

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Warum soll neben Sumo und Snooker, die in fernen Ländern Nationalsportarten sind, nicht auch gehobenes Taschenbillard bei Eurosport und DSF ausgestrahlt werden? Schließlich ist die schlichte Variante bei MTV und Viva ständig zu sehen: Sackchecken.

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Sackchecken?
Ich konstatiere erhebliche Bewegtbildungslücken bei mir. Ich nehme an, Sie meinen die Angewohnheit adoleszenter Baseballkappenträger, sich coram publico unentwegt die Weichteile zu rearrangieren, obwohl die überweiten Hosen eigentlich genug Platz für alles bieten müssten.

Ja, gemessen daran wäre ein gepflegtes Taschenbilliard-Turnier eine wesentlich kultiviertere Veranstaltung. Mein technischer Vorschlag, um einer Fernsehübertragung jegliche Obszönität zu nehmen: Man zeichnet infrarote Wärmebilder auf und transponiert sie dann in sichtbares Licht. Damit wäre auch dem Jugendschutz Rechnung getragen. Sackcheckung ohne Queue müsste allerdings zu Disqualifizierung führen, finde ich.

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Natürlich kann es "ball in hand" nur nach einem Regelverstoß des Gegners geben. Jede andere Berührung als durch Stoß mit dem Queue ist natürlich nicht erlaubt. Die Kugeln aus den Taschen zu holen und wieder aufzusetzen, ist alleinige Aufgabe des Schiedsrichters, der natürlich weiße Handschuhe zu tragen hat. In jedem Falle sollten die Regeln für Taschenbillard dem Zuschauer Spannung und Kontemplation zugleich vermitteln, wie es Snooker und Curling vermögen.

Sackchecken dagegen ist eine hektische Kurzzeitangelegenheit, eine Verlegenheitsaufgabe für Mittel- und Ringfinger, die hinter den abgespreizten nicht zurückstehen wollen, die beständig Löcher in die Luft stechen. So schaffen diese beiden es maximal an eine tiefergelegte Hose, für die wir früher verlacht wurden. Aber damals gab es ja auch noch Pudelmützenfolter, und die Zierdecken lagen auf dem Radio unter den Porzellanhunden.

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Ich muss hier betürzend feststellen, dass ich bisher in meinem Leben phollkommen ver'sack't habe. Aber nach den luziden Ausführungen von Herrn Wuerg & Herrn Mark ist mir nun endlich klar, warum meine Exfrau immer meinte: "Alles was du je sack'test, war mir nie helfende Handreichung." Dann ging sie & heiratete einen JägersMann in schwerfilzigem L/Hoden.

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...
Der hats in seiner Kunst nicht weitgetrieben,
wenn nicht mehr drinsteht als er hineingeschrieben.


Herr Bartleby, Ihre hermeneutischen Zirkelschlüsse und Assoziationen drehen mich bisweilen so schwindlig, als ginge ein Mühlrad in meinem Kopf herum. Wo Herr Wuerg und ich den Schlüssel für Ihr kommunikatives Ehe-Desaster geliefert haben, ist mir wirklich nicht bewusst. Aber natürlich ist es immer schön, wenn so eine Diskussion Erkenntniszugewinn beschert.

Wie der Herr Kid bin ich aber auch kein Freund allzu expliziter Lyrik. Nicht, weil ich prüde wäre. Der Punkt ist: Die Benennung primärer Merkmale lockt halt Suchmaschinen-Besucher ins familienfreundliche Dunkelkämmerlein, derer ich gerne entraten kann. Ich müsste mir sonst auch noch einen parentales Advisoriums-Banner auf die Seite heften. Also: Eindeutiges bitte nicht oder mit Sternchen verfremdet - Zweideutigkeiten hingegen immer wieder gerne...

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Na ja, der Erkenntnisgewinn liegt darin, dass mir die von Herrn Wuerg so eingehend in den Begriff genommene Sportart als eigenständige (oh, da is' jetz' zwei', nein, fümf''ma ei in allem drin: scho problematisch??) nie "unter"gekommen ist. Zu vermuten ist darum ja, dass ich kein richtiger Mann bin. Aus diesem Grunde vielleicht das Ehde-Saster?! So in etwa der Gedankengang. Ich hab' mich da auch verschrieben: "Lohden" muss es natürlich heißen.
Das mit den eindeutigen Worten & dem Suchen wäre mir nie in den Sinn gekommen - darum Dank. Ich bin erst seit sehr kurzer Zeit internet öffentlich ...

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Mir scheint,
da kann ich Sie beruhigen, Herr Bartleby. Glauben Sie einem Ehemann und Vater: Milliarden Männern auf dem weiten Erdenrund wird diese Sportart nichts sagen - ohne dass ihre Virilität deswegen in Zweifel stünde. Ich glaube auch nicht, dass die Sieger in dieser Disziplin Gefahr laufen, auf dem Treppchen von rolligen Boxenludern angefallen zu werden.

Das mit den eindeutigen Worten und dem hormontollen Guugelhupf, der daraus entsteht, das war mir anfangs auch nicht so klar. Beim Blick in die Referrer muss ich wegen ein paar verbalen Entgleisungen von mir und meinen Gästen aber immer wieder naughty bits lesen wie f***en unter Hypnose oder S*xgeschichten mit Kindern - das sind nur zwei Beispiele von etlichen einschlägigen Suchmaschinenanfragen, die hier auf meiner dunklen Seite immer wieder mal anlanden. Und ehrlich gesagt würde ich auf Leser mit derartigen Erkenntnisinteressen dann doch lieber verzichten.

Aber das konnten Sie natürlich nicht wissen. Der Herr Kid hatte es Ihnen dieser Tage auch versucht, durch die Blume zu signalisieren. Achten Sie künftig mal drauf, wie er bestimmte böse Wörter wie P***ographie orthographisch leicht verfremdet. Das sind keine Tippfehler, sondern kleine Kniffe, um geilen Guugelhupfdohlen kein Suchmaschinenfutter hinzustellen.

Und trösten Sie sich: Ich bin internettechnisch auch noch lange nicht am abgeflachten Ende der Lernkurve angekommen...

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Was Herr Kid schrieb, empfand ich nicht als durch die Blume gesprochen. Auch ich bin einem Wortspiel mit anstößigem Zweitsinn nicht abgeneigt, bevorzuge jedoch eine mittlere Dichte von wenigen Prozenten. Reine Sprachverhunzungen überanstrengen mich.

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Mal so, mal so. Man kann nicht immer treffen. Aber Sie haben recht. Derzeit geht es selbst mir ein wenig durch. Muß an diesem schwelgerischen Herbst liegen...

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