Dienstag, 4. Dezember 2007
Vorweihnachtliche Brauchtumspflege
Zu den angenehmen Nebeneffekten des Daseins als Hausmann und Homeofficer gehört auch die Nichtteilnahme an betrieblichen Weihnachtsfeiern. Wer dergleichen aus Gründen der Berufsraison mitmachen muss, weiß ja aus eigener Anschauung, wie sehr einem solche Veranstaltungen - so gut sie auch gemeint sein mögen - auf den Grabbelsack gehen können.

Zugegeben: Auf einer Redaktionsweihnachtsfeier vor ein paar Jahren wurde es dann doch noch ganz lustig, als das Geschenkpapier auf dem Tisch zu nahe an die Kerze kam, die Personalerin hektisch (und vergeblich) versuchte, mit einer Serviette den entstehenden Brand zu ersticken, bis ich dem Spuk ein Ende machte, indem ich mein fast volles 0,4-l-Glas Spezi auf den Brandherd kippte. Lustig war auch das Rätselraten, wer dem etwas eigenwilligen Kollegen Klaus D. beim Wichteln ein Brecheisen geschenkt haben könnte.

Aber alles in allem habe ich mit diesem Brauchtum nicht viel am Hut. Und mit Staunen nehme ich in der Blogwelt zur Kenntnis, dass sich diese Beschenkungsrituale inzischen weiterentwickelt haben. Die einen veranstalten ein Blogwichteln, andere ein Scheußlich-Wichteln. Und bei Anke Gröner lese ich gar von einem Porno-Wichteln. Nicht, dass ich prüde wäre, aber was das noch mit Weihnachten zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht so ganz. Ich will wohlwollenderweise mal annehmen, dass der Arbeitgeber von Frau Gröner einen Kunden aus diesem Sektor betreut. Keinesfalls würde ich davon ausgehen, dass es überall in der Werbebranche so versaut zugeht auf der Weihnachtsfeier, oder?

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