Sonntag, 8. Januar 2012
Generation 8086

Ach, und weil wir grade beim Thema Computer-Historie sind: Das ganze nostalgische Gewese um den so bahnbrechenden Commodore C 64 kann ich irgendwie nicht nachvollziehen. Just in der Zeit nach dessen Markteinführung vor 30 Jahren dürfte auch ich meine ersten Gehversuche am Computer unternommen haben. Aber so richtig infiziert war ich davon nicht. Und seien wir ehrlich: Es waren (damals wie heute) auch nicht unbedingt die coolen Jungs, die sich allzuviel mit so Zeugs beschäftigten. Mein Eindruck war, entweder kann man mit diesen Amigas und Ataris irgendwelche zappeligen Spielfguren durch videotextartige Klötzchengraphik steuern - oder man läuft bei anspruchsvollerer Beschäftigung mit der Materie Gefahr, sich bei Gleitkomma-Operationen komplizierte Dezimalbrüche zuzuziehen. Beides nicht so verlockend. Und wenn ich mich im Rückblick frage, wer in meiner Jahrgangsstufe damals mit dem Computervirus infiziert war, müsste ich ehrlicherweise sagen: in meinem Freundeskreis und Beobachtungsradius niemand.

Die Computerfreaks, die ich nach der Schulzeit kennenlernte, waren durch die Bank zwei oder drei Jahre Jünger als ich. Christian Stöcker, der Verfasser von "Nerd Attack" und Hagiograph der sogenannten Generation C 64, ist Jahrgang 1973 und somit zehn Jahre jünger als ich. Die Altersgrenze zur vorherigen Generation ohne (zumindest potentiell verfügbaren) Computerspielen während der Kindheit und Jugend kann man ungefähr bei den Geburtenjahrgängen 1966 bis 1971 festlegen, schreibt Wikipedia. Und das deckt sich relativ genau mit meinen unrepräsentativen Beobachtungen. Also wieder mal eine Chance verpasst, Teil einer Generation was-auch-immer gewesen zu sein. Mit Generation Golf war es bei mir ja auch nichts, weil ich einen VW Jetta fahren musste. Für die Generation upload habe ich die falsche Frisur und den falschen Mobilfunk-Provider. Am ehesten würde noch das wenig aussagefähige Etikett "Generation X" passen, aber wenn ichs recht bedenke, lege ich auch auf die Mitgliedschaft in dieser Generation keinen gesteigerten Wert.
My generation, my arse!

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Ist es nicht so,
frage ich den Fachmann, daß dieses ganze Generatzionsgewese letztlich nicht ohnehin nahezu durchweg von Werbekampagneros ausging?

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Zumindest die "lost generation"
würde ich da ausnehmen. Und mit dem Schlagwort "Generation x" wollte Romanautor Douglas Coupland dem Vernehmen nach ja andeuten, dass sich diese Generation bislang erfolgreich der Benennungswut von Werbeindustrie und journalistischem Gewerbe entzogen habe. Dass der Titel von diesen Kreisen dann prompt zur Schublade für ebendiese vormals nicht benannte Generation umgezimmert werden würde, konnte der Verfasser des gleichnamigen Romans ja nicht ahnen.

Die Generation Golf lag wenn ich mich recht erinnere ebenfalls zuerst als Popliteratur auf der Buchladentheke, bevor der VW-Konzern dieses Label für die vierte Auflage seines vielverkauften Kompaktautos reklamierte. Aber spätestens die Generation upload war in der Tat eines reines Werbekonstrukt ohne größeren sozioempirischen oder popkulturellen Unterbau.

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Diese Generation Golf ist außerdem nach der Mondlandung geboren, auch wenn der Autor meinte, es zählten noch einige frühere Jahrgänge dazu. Da hat er sich aber getäuscht.

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@arboretum:
Ist dem so? Soweit ich sehe, ist diese gefühlte soziodemographische Segmentierung doch gar nicht mit harter Empirie und methodisch anerkannten Zeitreihen untermauert, von daher scheinen mir auch die strittigen Begrenzungen durch Jahreszahlen etwas beliebig.

Es ist ja selten so, dass es einen dumpfen Schlag tut und über Nacht nur noch Menschen mit einem anders geeichten Koordinatensystem auf die Welt kommen. Die Übergänge werden eher fließend sein, und den einen oder anderen Wesenszug dieser Generation Golf wird man auch schon bei uns etwas älteren schon angelegt finden. Oder um es mit Sascha Lobo zu sagen: Die Zukunft ist schon da, sie ist nur unterschiedlich verteilt. ;-)

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Ich war mal gezwungen, in dieses Buch reinzulesen, fühlte mich aber kein bisschen angesprochen. Da waren einfach zu wenig Gemeinsamkeiten. Andere Erinnerungen.

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Das wäre jetzt eigentlich
eine Steilvorlage, die Altersfrage zu stellen, die ich mir mit Blick auf die Schicklichkeit indes dann doch verkneife. Einen Hinweis haben Sie ja gegeben.

Ich habe übrigens auch nur stichprobenmäßig drin rumgeblättert. Zu sagen, dass ich in der Generation Golf gar keinen Anknüpfungspunkt gefunden hätte, wäre übertrieben. Aber richtig angesprochen hat es mich auch nicht. Was vielleicht nicht allein eine Alters-, sondern auch eine Milieufrage ist. Um es mal ganz unverblümt zu sagen: Oberflächliche Leute, die sich zu einem nicht geringen Maß über den Konsum von Markenklamotten und derlei definieren, gab es sicher auch schon zu meiner Jugendzeit, aber Zeitgenossen mit hochgestellten Polohemdkragen waren auch schon damals nicht unbedingt mein bevorzugter Umgang.

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Also, ich kann das nur bestätigen: Computer waren allenfalls was für die Leute vom LK Mathe, aber selbst bei denen nicht so richtig. Und auch die 73/74er Generation, die ich sehr gut kenne, hatte damit nur partiell zu tun. Irgendwann gab es einen Vommodore bei einem Gewinnspiel eines Fastfoodherstellers, ich glaube, das war der Durchbruch.

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Ach so, und: Meinen ersten Printbeitrag habe ich 1997 auf meiner Erika von ca. 1930 getippt, dann in einen Umschlag gesteckt und an die Redaktion geschickt.

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@don: Echt?
Aber nicht, weil die Redaktion darauf bestand, den Beitrag in der Form geliefert zu bekommen, oder? Ich kann mich erinnern, etwa 10 Jahre vorher zum ersten Mal ein Fax benutzt zu haben, um einen Text in die Redaktion (es war das Fachblatt "journalist" in Bonn) zu übermitteln. Ob die den Beitrag dann ins System getippt haben oder schon eine OCR-Software am Start hatten, weiß ich nicht mehr so genau, aber das Verfahren war eine Zeitlang durchaus üblich. Und in den frühen 90ern hatten wir auch Texte auf Disketten per Post verschickt.

Zur Jahrgangsfrage: Wenns stimmt, dass die 65er oder 66er die Grenze zur Generation C 64 und Generation Golf markierten, dann wäre es nicht verwunderlich, dass Deine Beobachtungen in der Schule ähnlich waren. Mathe- und Physik-LK stimmt, aber da ging es beim Thema Computer auch mehr um Eigenbau als um den Kauf ener konfektionierten Allerweltskiste zum Daddeln.

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Ich hatte mal so ein Ding, das man an den Fernseher anschließen konnte. Da wurden dann "Tennis" gespielt. Zwei Striche, dienen "Ball" hin und her schossen. Das wurde mir aber schnell langweilig. Ich bin dann lieber wieder zur Mülldeponie geradelt und habe mir vom Schrottberg Fahrradteile geholt.

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Hier ähnlich.
In der Nachbarschaft gabs eine Familie mit paar Jungs, die fast immer alles hatten, darunter irgendwann auch so eine Konsole für den Fernseher mit diversen Spielchen (nicht nur das genannte "Pong", sondern auch diverses anderes Zeug, an das ich mich nicht erinnere). Weiß aber noch sehr gut, dass mir das auch sehr schnell langweilig wurde. Mitte der 80er wiederholte sich das dann mit der Computerspielei. Sicher habe ich auch mal Space Invaders und so Sachen gespielt, um aber auf ein halbwegs achtbares Level zu kommen, hätte es sehr viel mehr Einsatz von Zeit und Nerv gebraucht. Und da waren mir andere Dinge eben wichtiger.

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Ich habe einen C64 zur Konfirmation bekommen und alle guckten mich an als ob ich jetzt eine Geschlechtsumwandlung beantragen müsse.

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Die goldene Mitgliedskarte der Null-Bock-Generation wurde mir ja nachgesagt. Das stimmt vielleicht insofern, als einem als typischem Vertreter von diesem Haufen solche Kategorisierungen natürlich scheissegal sind.
Auf der anderen Seite wird diese Generation von Wikipedia auf Ende der 80er terminiert, was bedeuten würde, dass ich wenigstens einmal noch viiiel früher dran war!
Computer sind z.B. erst dann in mein Leben getreten, als die Bedienung schon recht idiotensicher war. Gar nicht so verkehrt, das Spätmitkriegen.

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Ohne Ihr Interesse an der Musik
hätte es womöglich auch für die Platin- oder Senator-Card gereicht. ;-)) Ansonsten ist es sicher richtig: Wer später startet ist manchmal früher (oder zumindest auf kürzerem Weg) am Ziel. Meine Ex ist erst anno 2000 ins Computerzeitalter gestartet undhat sich das, was sie brauchte, in beeindruckendem Tempo draufgeschafft. Ich war ja nun selber kein early adopter, aber ich habe noch eigenhändig an der autoexec.bat und der config.sys herumgeschraubt und bei dem oben abgebildeten Klapprechner die Windows-3.11-Installation rückgängig gemacht, weil mir das bunte Mausgerutsche auf den Zeiger ging. Irgendwie mochte ich den Minimalismus der Kommandozeile und die kryptischen Befehle, die nicht jeder kannte, und erst mit Windows 95 (und last not least dem Internet) konnte ich mich für das Gefernsterl einigermaßen erwärmen.

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Das Aha-Erlebnis bezüglich Computer hatte ich dann auch durch die Musik, als ich bei einem Besuch unseres Mitschülers Thomas A. in einen dieser live broadcasts platzte.
Was man mit diesen Kisten sinnvoll anstellen konnte, war damit dann auch geklärt;-)

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Wo Sie den Namen erwähnen,
fällt mir auch wieder ein, dass mir sein Mit-Creativo Oliver W. anno 1984 oder 85 mal eine Vorführung gab, was sein frisch erworbener Macinstosh konnte. Das war für damalige Verhältnisse sicher eine Menge, aber vieles davon erschien mir wie die Lösung für Probleme, die ich nur zu einem kleineren Teil hatte.

Wobei ich schon gesehen habe, dass die elektrische Schreibmaschine ohne Speicher nicht mehr für zeitgemäßes Textarbeiten taugte. Anno 1986 habe ich dann auf einem geleasten 8086-Klon meines späteren Seniorpartners mit einer völlig exotischen Textverarbeitung geschrieben.

Meinen allerersten veröffentlichten Artikel habe ich allerdings nicht selber getippt - den habe ich meiner damaligen Freundin A. diktiert. Die hatte mich im Pressebüro besucht, als ich gerade mal angefangen hatte mit dem Text. Ich wollte nicht, dass sie wieder geht, konnte mich aber auch nicht ablenken lassen, und so kam ich auf die Idee, dass sie doch beser tippen kann als ich. So saß sie auf meinem Schoß und hackte in die IBM-Kugelkopfmaschine, was ich ihr diktierte, und mein damaliger Chef musste anerkennen, das wäre dass saucoolste schreibreische Debüt gewesen, das er bis dato erlebt hätte, und das hat auch keiner mehr getoppt, der nach mir in die Bürogemeinschaft kam.

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Generation upload hab ich ja noch nie gehört.
Und Generation X sind immer nur die anderen.

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@muerps:
Das Ding mit der Generation upload war auch nichts weiter als ein verblasener Werbefurz von Vodafone. Der in älteren Bloggerkreisen nicht ganz unbekannte Nico Lumma hatte in Diensten der Werbeagentur Scholz & Friends einige Bloggerspezls (darunter Sascha Lobo) als Testimonials für eine Kampagne eingespannt, mit der sich Vodafone neu positionieren wollte. Das ging ziemlich nach hinten los, und heute ist das zu Recht fast vergessen von der digitalen Öffentlichkeit (aber fast ist nicht ganz, die Gans ist keine Ente...).

Altersmäßig hätte ich Sie auch nicht bei X verortet, sondern eher bei den Millennials oder der Generation Y. ;-)

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Gab es nciht auch mal die "Generation @"?

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Das ist mir schon klar, dass ich nicht zur Generation X gehöre, aber ich hab auch noch nie jemanden aus der Alterkohorte getroffen, der das als Selbstbezeichnung für den eigenen Jahrgang geführt hätte. Wahrscheinlich, weils einfach zu nichtssagend klingt.

Die Namen für meine Generation sind aber auch dämlich:

Je nach Quelle werden die Millennials auch als Generation Y, Gen Y, Generation C64 oder Digital Natives bezeichnet.

bzw. auf Englisch

Generation Y, also known as the Millennial Generation (or Millennials), Generation Next, Net Generation, Echo Boomers

Gen(eration) Y ist ebenfalls nichtssagend (und hat nicht mal diesen X-files-Geruch). Das mit dem C64 lässt sich wohl bloß daraus herleiten, dass der zu den Zeiten produziert wurde, als meine Generation geboren wurde (in der freien Wildbahn haben wir den C64 jedenfalls nicht mehr gesehen). Millenials ist wiederum so dehnbar, ebenso wie Generation Next (hat was von den "Morgen Freibier"-Schildern), und wo das Echo Boomers herkommt, ist mir nicht ganz klar (Kinder der Baby Boomers?). Net Generation und Digital Natives ignoriert völlig, dass es genug Jugendliche zwar Computer benutzen, aber überhaupt nicht damit klar kommen und erst recht kein tieferes Verständnis dafür aufweisen. Nach der Benennungs-Logik dürfte es unter den (je nach Weltgegend) seit ca. 1920-1950 geborenen Generationen keine schlechten Autofahrer mehr geben, weil die ja alle zu Zeiten aufgewachsen sind, wo der Umgang mit Autos selbstverständlich war. Davon abgesehen habe ich meine Jugend noch weitestgehend ohne Computer und fast komplett ohne Internet verbracht, DSL ist nämlich noch nicht so lange allgegenwärtig und PCs waren so teuer, dass es sich Eltern gründlich überlegt haben, ob wirklich ein zweiter PC ins Haus muss.

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@Generation @:
Wahrscheinlich hat es sowas mal gegeben, aber Details habe ich nicht mehr parat. Klingt, als ob das eine Erfindung von Hubert Burda gewesen wäre (so wie die Frauencommunity vivi@n). Wobei es mir ja schon immer spastische Krämpfe durch den Körper jagte, wenn jemand versuchte, mir ein @ für ein a vorzumachen.

@muerps: Die Ypsiloner oder Millennials finde ich als Typologie auch zu diffus und unspezifisch, als dass diese Kategorie nenneswerte gemeinsame Merkmale einer bestimmten Alterskohorte beschreiben würde. Und der Einwand zu den C 64ern ist stichhaltig. So gesehen wäre mein älterer Bruder Generation FeTAp 61, weil die Bunzpost im Jahr der Kubakrise die neuen grauen Wählscheibentelefone mit dem geringelten Hörerkabel einzuführen plante. Dabei telefonierten wir mindestens bis zum Umzug 1968 noch mit dem schwarzen W 48 aus Bakelit.

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Obwohl ich genauso alt bin wie Du, fühle ich mich für GenerationX definitiv zu alt. Dafür bin ich viel zu klassisch politisch sozialisiert, mit einem Lebensgefühl, das sich von dem der 68er nicht wesentlich unterschied.

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@che2001: Ja,
und für mich war das (gefühlt) schon präkambrisch weit weg, das 68er-Lebensgefühl mit seiner Politisiertheit, und daran hat auch das Politik-Studium nicht viel geändert.

Oder nehmen wir meinen Schwiegervater, der hat zu den Hochzeiten der 68er studiert und zuvor das Abi auf dem zweiten Bildungsweg nachgeholt. Der wäre nie im Leben auf die Idee gekommen, Steine auf Springer-Lieferwagen zu werfen oder gar in eine Kommune zu ziehen (und Hasch zu spritzen). Was mal wieder verdeutlicht, dass diese ganzen Generations-Betrachtungen immer sehr stark holzschnittmäßig vereinfachen und den Blick dafür verstellen, welch breit gefächerte Gleichzeitigkeiten verschiedenster Wertorientierungen man zu einem beliebigen Zeitpunkt seit den späten 50ern man finden kann, wenn man nur genauer hinguckt.

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Was mal wieder verdeutlicht...
Jepp.
In den 50igern geboren, gehöre ich noch zu einer Generation, deren Sozialisation geprägt ist, durch das Kriegstrauma der Elterngeneration, das war deren große Gemeinsamkeit, das kollektive Stigma.
Das verliert sich dann ab den 60igern.

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@jotwede:
Wobei das auch nicht auf einen Schlag weg war. Mein Vater war im Krieg als Fremdarbeiter nach Deutschland geholt worden, und auch meine Mutter hatte Krieg und NS-Diktatur noch bewusst und live erlebt. So gesehen ist das alles auch an uns 60ern nicht spurlos vorübergegangen.

Aber es hätte wahrscheinlich schon einen Unterschied gemacht, wenn mein Vater an der Front gewesen wäre...

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Für wen hat der C64 den eine „Bahn gebrochen“, wenn nicht für Playstation & Co? Die gleichen Menschen die damals einen C64 kauften, hampeln heute vor ihrer Wii herum, anstatt „mal nach draußen zu gehen“® oder „ein Buch zu lesen“®. Der C64 war doch nur in so weit ein Computer, als das man eine CPU, Speicher und ein paar weitere Bauteile brauchte, um damit zu spielen. „Load "*",8,1“ war doch das einzige was die „Generation C64“ drauf hatte, Computertechnisch gesehen.

Und Deine „Mac-Erfahrung“ hatte ich mit 8086-Jüngern genau so. Das war halt so mit Computer-Jüngern 1985+. Immer auf der Suche nach einem Problem, das sie mit ihren Dingern nicht noch deutlich komplizierter lösen konnten, als jeder andere mit einem Bleistift. Erst heute kann man so eine Maschine wirklich verwenden. Wenn auch immer noch nicht für alles. Übrigens gibt es diese Typen immer noch. Die haben heute alle Android.

Couplands Buch „Generation X“ habe ich als eine Beschreibung der Menschen gesehen, die im kalten Krieg in der Atomtod-Propaganda aufgewachsen sind. Besonders die Diskrepanz zwischen dem amerikanischen grenzenlose Konsum-Traum der 1950er und den erschreckenden Konsequenzen aus dem Schweinebucht-Desaster, habe ich als 1964er deutlich nachvollziehen können. Schön, dass aus dieser „Generation“ die Bewegung gegen die friedliche und militärische Nutzung der Atomkraft viel Kraft schöpfen konnte. Übrigens kommt in Couplands Buch „Life after God“ das Lebensgefühl der Generation X wie er es sieht, noch deutlicher raus. Er schafft das so gut, dass seine Beschreibungen bis in die heutige „Generation Werbeopfer“® zutreffend sind. Kann ja auch nicht jeder von sich behaupten.

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Das mit dem Mac-Erlebnis
muss ich vielleicht bisschen präzisieren: Es hat mich schon sehr beeindruckt, welche Vielfalt beispielsweise an Fonts und graphischen Ausdrucksmitteln und Gestaltungsmöglichkeiten einem damit zu Gebote stand. Aber was ich damals vordringlich brauchte, war irgendein brauchbarer Wordprocessor, das hätte im Prinzip auch eine elektrische Schreibmaschine mit Speicher sein können. Das meinte ich mit Lösungen für Probleme, die ich nicht hatte. Da hätte ich mir paar Jahre später dann auch eine VAX-Workstation anschaffen können und hätte einen ähnlichen Überpower-Effekt gehabt.

Sehe es im Übrigen auch so, dass der C 64 gewissermaßen ein Haltepunkt auf der Linie zwischen der Atari Pong-Konsole und der Wii, PS 2 oder X-Box darstellt. Muss aber sagen, dass ich paar Leute kannte, die sowohl auf dem Spielesektor als auch bei ernsthafteren Anwendungen (einige davon auch in Widerspruch zum Fernmeldeanlagengesetz von 1928) wirklich was drauf hatten. Aber letzteres fand dann eher nicht auf den C 64ern statt, sondern auf IBM-Klonen oder ganz obskuren Eigenbau-Kisten.

Couplands "Generation X" hat fraglos ihre Verdienste, gleichwohl limitierte bei mir schon allein die sehr USA-zentrierte Perspektive das Identifikationsangebot ein wenig. Aber der Bedeutung des Buches als zeithistorisch-sozialem Referenzpunkt tut das sicher keinen Abbruch.

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Was mich in der deutschen Ausgabe sehr störte - keine Ahnung, ob das auch im Original so war - waren diese Begriffserklärungen in diesen Kästchen am Seitenrand.

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Die waren mir
nicht so prominent in Erinnerung geblieben. Aber jetzt wo Sie's sagen. Ich hielt das für eine Art 90er-Jahre-Marotte, so wie manche Versuche in Zeitschriften, von Stichworten im Text mit einer dünnen Linie zu einem kleinen Erklärkasten am Rand zu lenken, also dem toten Holz ein bisschen Hyperlink-Anmutung einzuhauchen.

Im Fall von Generation X meine ich mich zu erinnern, dass der Autor ja durchaus eine Reihe neugeschöpfter Begriffe ins Spiel brachte, von daher mag es seinen Sinn gehabt haben, die Erklärungen nicht im Anhang zu verstecken.

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Ich hatte das Buch heute Morgen zufällig in der Hand, deshalb wusste ich es wieder. Ja, ich glaube, es gehen einige Neuschöpfungen auf ihn zurück. McJob könnte auch dazu gehören.

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Wie wäre es mit Generation Dicker-Mann-Auf-Dünnen-Reifen? Buchtechnisch ist die Generation bereits gut dokumentiert. Mein Bruder ist 1 Jahr jünger und entwickelt sich so langsam ebenfalls zum Fahrradfetischisten.

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@ralf: Das Thema MAMIL
(middle aged men in lycra) hatten wir doch schon hier in der Dunkelkammer. Aber der Hinweis zielt in die richtige Richtung: "Generation Ultegra" wäre zum Beispiel ein Serviervorschlag.

Und dieses Buch da. Ich bin zwar nicht dick (oder zumindest nicht übermäßig), aber das m u s s ich lesen. Danke für den Tipp!

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Von einer Generation kann man nur sprechen, wenn eine Altersgruppe irgendwann einmal eine starke Gemeinsamkeit feststellt. In meiner Nachkriegsgeneration war noch die Geburt und frühe Kindheit entscheidend, später dann die Konsumphase mit Autos, meinetwegen auch Heimcomputern lächerlicher Leistung zu hohen Preisen.

Die Prägung durch den C64 hat mehr mit der Nostalgie derer zu tun, die zur Zeit die Folgen ihrer Wechseljahre verarbeiten müssen. Ein Blick in mein 16-Bit-Sonderheft des Jahres 1979 bescheinigt mir, daß sein 6510-Prozessor schon Jahre veraltet war. Zur Periodisierung wird der C64 nach Apple II und PET 2001 nicht taugen.

Auch der 8086-Prozessor vermag nur insofern eine Generation zu begründen als er sich gegenüber den besseren 68000 und Z8000 durchsetzte. Der zu seiner Zeit vor dem Rechner hockende Gruppe mag 8086 süß im Ohre klingen, doch wird sie mehrheitlich keinen einzigen 8086-Befehl gesehen, geschweige denn geschrieben und erfolgreich ausgeführt haben.

Damals gab es kaum die ganz jungen Computerfreaks, die nicht nur besser spielten, sondern auch erfolgreicher programmierten als die Nachkriegsgeneration, die in den Siebzigern die Datenverarbeitung erlernte und in den Achtzigern nicht nur mit Cobol und Fortran, sondern auch mit Z80-, 8080-, 8086- und 68000-Assembler richtiges Geld verdiente, nicht mit Basic oder Pac-Man.

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Nix gegen Basic und Pacman, gelle!?
;)

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Nee, sicher nicht.
Aber die Frage, wie tragfähig diese Topoi für die Stiftung von kollektiven Identitäten sind, darf man schon stellen.

Wobei, werter Herr Wuerg, die "Generation 8086" selbstredend kein ernstgemeinter Versuch war, so eine gemeinsame Identität zu stiften. Was nicht heißt, dass ein solches Unterfangen von vorn herein aussichtslos wäre. Wahrscheinlich sind weitaus mehr Menschen mit *86-bestückten Rechnern sozialisiert worden als mit den vergleichsweise nutzlosen Brotkästen, denen Stöcker & Co. hinterherjammern.

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Interessant, wo so die Generationengrenzen liegen.
Ich bin ja nur wenig älter, habe aber auch noch mit Käfer angefangen. Die Freunde mit etwas mehr Geld hatten B-Kadett.
Generation Golf fängt so ca. 1965 ff an.
.
Computer war lange kein Thema. Arbeiten im Studium wurde alle samt und sonders auf der Olympia Monica geschrieben und mit Tipp-Ex ausgebessert!

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Ich habe ungefähr im dritten Semester den Übergang ins Elektroland gewagt. Und flugs mutierten präzise Seminararbeiten zu ambitionierten "Werken". Nicht unbedingt ein Gewinn.

Zum Generationengedöns: Da finde ich es spannend, in welchem Maße sich die angeblich gemeinsamen Grunderfahrungen trivialisiert haben. Beim Urvater Schelsky waren es noch die Flakhelfer, die eine "skeptische Generation" konstituierten. Jetzt haben wir die "Generation Umhängetasche".
Allerdings leben wir ja wieder in interessanten Zeiten.

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Bekannt ist natürlich die Beat Generation. Jack Kerouac etc.

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@don ferrando:
Meine Seminararbeiten entstanden auch überwiegend noch an der Schreibmaschine, allerdings schon ein elektrisches Modell mit Korrekturtaste, wobei das schwarz-weiße Farbband kein billiges Vergnügen war.

@paul bademeister:
Ach ja, die "skeptische Generation" hatte ich schon fast vergessen. Und mit dem "Praktikum" und der "Umhängtasche" ist das letzte Wort auch noch nicht gesprochen. Wo bleibt die längst überfällige "Generation Arschgeweih"?

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Die "Generation Arschgeweih" geht mittlerweile auf 90er-Parties.
Allerdings lernte ich neulich einen statistischen Ausreißer kennen: eine 48-jährige Dame mit entsprechendem Steißbeinschmuck. Ins Hintertreffen geratene Avantgarde: Damals im Ethnologiestudium schien das noch eine originelle Idee...

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@paul bademeister:
Die "Generation Arschgeweih" geht mittlerweile auf 90er-Parties.

Haha, so wirds sein. Und man darf sich schon mal fragen, ob die "Generation Sackhose" diejenige sein wird, die in Kürze auf Nullerparties geht.

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Ab (spätere) Mitte der 80er habe ich für die Uni mit einem Tandon PC gewerkelt (der übrigens noch im Keller steht und funktioniert). Statistik und Textverarbeitung. Den Rechner hat damals ein Onkel von mir gesponsort. Der fand das wichtig. Damit man was wird. Seit dem Zeitpunkt arbeite ich mit den Dingern (IBM-Kompatible).

Konsolen, Apple, Atari, Amiga usw. kenne ich nur vom Hörensagen. Und die Zeit, die ich privat vor dem Rechner verbringe, ist tatsächlich erst mit diesem Socialblogwebgedöns deutlich nach oben gegangen. Eine Gruppenzugehörigkeit sehe ich dadurch bei mir jetzt eigentlich auch nicht. Aber wer weiß.

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Oh, was die Leistungsfähigkeit der damaligen Hardware angeht, da muss man sich nur mal elektronische Musikinstrumente aus der Zeit ansehen. Viele Sampler und digitale Synthesizer verwenden den Zilog Z80-Prozessor, der auch in den schon erwähnten (und oft verlachten) ZX-81 verwendet wurden, und leisten dort sehr heftige Arbeit. Meine Roland W-30 Sampler Workstation* von 1986 kann 16 unterschiedliche Samples auf acht Audioausgänge dynamisch verteilen, nimmt gleichzeitig MIDI-Befehle auf allen Kanälen entgegen, bzw. sendet die Tastaturdaten via MIDI, bietet gleichzeitig 16 digitale Filter mit Resonanz, die von 16 Hüllkurven zeitlich gesteuert werden, so wie die 16 anderen Hüllkurven den Lautstärkeverlauf digital formen. Die Modulationsgeneratoren nicht zu vergessen, bzw. das Keytracking, etc. Und das alles in Echtzeit! Was für mich ein Hinweis darauf ist, dass Betriebssysteme oft unangemessen Ressourcen schlucken.


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Liam Howlett hat den charakteristischen Prodigy-Sound der frühen Jahre damit erreicht.

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@cut:
Dann wären wir ja schon zu zweit in der Generation 8086. ;-) Rechner als Arbeitspferd und nicht als Spaßgerät, jau, so muss das sein.

Und was die IBM-Kompatibilität angeht, unsere Abnehmer von Text arbeiteten seit Anfang der 90er durch die Bank mit Windows-basierten Systemen und wollten auch in den entsprechenden Dateiformaten zugeliefert haben. Somit hat sich die Frage nach dem Wechsel in die Mac-Welt erst in der zweiten Hälfte der 90er gestellt, als wir mit dem direkten Wettbewerber unseres Hauptabnehmers in Verhandlung standen, dessen Redaktionssystem auf Mac basierte. Mit den Seitenpreisen, Liefermodalitäten und Abnahmemengen waren wir uns soweit einig geworden, es hing aus unserer Warte dann noch an der Frage, ob der Verlag uns bei der Investition in die Hardware (da wären aus dem Stand ja schon einige Tausender nötig gewesen, um unsere Bürogemeinschaft komplett umzurüsten) noch entgegenkommt, und sei es mit der Überlassung von abgeschriebenen Gebrauchtrechnern. Da stellte man sich in München stur, und so kamen wir nicht zusammen damals. Heute können sie in München auch .docx verarbeiten. ;-))

@der_papa: Tja, wenn Deine Tasteninstrumente und anderen elektronischen Klangerzeuger nicht nur Töne, sondern auch buntes Gewusel fabrizieren müssten, dann wären die Chips natürlich schon weit früher an die Leistungsgrenze gestoßen.

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@Rechner als Arbeitspferd
Ich kann mich aber an verregnete Sonntagnachmittage erinnern, wo Hr. cut und ich stundenlang auf dem Tandon ein mir als sehr gelungen in Erinnerung gebliebenes Golfspiel gedaddelt haben. Und gab es da nicht auch so ein Spiel, wo ein Känguru Kokosnüsse wegboxen musste? Ich selber habe mich Anfang der 90´er für jede abgeschlossene Seite der Diplomarbeit (die ich mangels besserer Software und Kenntnisse noch mit "write" geschrieben habe) immer mit einer Partie Flipper belohnt, was auf dem 386´er prima lief. Bräuchte den Vergleich mit heutigen Spielen nicht zu scheuen.

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@cut: Das älteste Spiel,
an das ich mich erinnere, war gorilla.bas. Dass das in jeder üblichen DOS-Installation schlummert, hatte mir ein Bekannter berichtet (welcher mich auch mit dem Norton Commander bekannt gemacht hatte). Konnte mich mit dieser Insiderinfo im Büro als Checker profilieren, als ich das Spiel auch auf den Rechnern der Kollegen zutage förderte. Auf den Windows-Pinball bin ich erst mit W 98 oder W2K gestoßen. Damit hatte ich es mal auf 37 Mio. Punkte geschafft, aber mein erwähnter Bekannter blieb mit über 50 Mio. Highscore unerreichbar vorn. Hach ja. So ganz immun bin ich gegen den Spielevirus ja auch nicht, zwischenzeitlich zocke ich auch immer noch gerne mal ein runde freecell oder spider solitaire.

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Gorillas
Das Spiel kenne ich auch. Und ich glaube, das erwähnte Golfspiel habe ich sogar noch im Keller. Klar haben wir (und ich) auch gespielt. Aber doch recht maßvoll. Würde ich heute behaupten.

Und die Känguru-Kokosnusssache. War das nicht am Automaten, im Europabowling, Herr Raccoon?

Ich bleibe aber dabei, es war eher Arbeit, weniger Spiel! ;-)

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"Es waren (damals wie heute) auch nicht unbedingt die coolen Jungs, die sich allzuviel mit so Zeugs beschäftigten."

Ach, ich weiß nicht. Wenn draußen mieses Wetter gewesen ist und wir nicht wussten, was wir anstellen sollten, weil kein Taschengeld mehr über war, sind wir halt zu einem nach Hause und haben C64, bzw. später Amiga gespielt (ich hatte einen Schneider CPC, denn ich war schon immer gegen die Marktführer };-) ). Wenn draußen die Sonne schien, sind wir Fußballspielen gegangen oder haben mit den Mädels rumgemachtgeflirtet. Und WIR waren definitiv COOL!
Auch heute, wenn man sich mal so die ganzen jungen XBox und Playstation-Zocker anschaut, sind da häufig genug hübsche Mädels und coole Jungs dabei.
Wenn Du die Beschäftigung mit IT außerhalb des Bereichs "Computerspiele" meinst, kommt das vielleicht schon eher hin. Obwohl wir an unserer Schule auch so einen Kurs hatten und der von einem Lehrer gemacht wurde, der eher zu den Coolen gehörte, wodurch die Zusammensetzung dieses Kurses auch recht gut gemixt war.

Und Generation? Keine Ahnung. Kann damit nicht so viel anfangen. Gibt viele Dinge, die jemanden Baujahr 73 geprägt haben. Auslaufende "Hippie"-Zeit, kalter Krieg, Kanzler Kohl (*seufz*), Wiedervereinigung, Web 1.0, Web 2.0 und wenn man es negativ sehen will, sind wir vielleicht auch eine vom Wohlstand sehr verwöhnte Generation.
Aber ich denke, diese Mischung an verschiedensten Themen zeigt auf, warum ich Schwierigkeiten habe mit dieser "Generation soundso"-Klassifizierung.

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@jammernich:
Ich denk mal, Sie sind ja bisschen deutlich jünger als ich, da war die Computerei womöglich schon etwas mehr im Mainstream angekommen. (Hatten wir uns das "Du" schon angeboten?) Anyway, ich würde auch nicht so weit gehen, dass Konsolengedaddel immer nur ein Hobby für Gynäphobiker war, aber das hat sich nach meiner subjektiven Beobachtung erst in um die Jahrtausendwende herum tendenziell etwas aufgelockert.

Schneider Computer verströmten übrigens doch eine wesentlich seriösere Aura als das ganze Amiga- und Atari-Gelörre. ;-) Das einzige (und auch das einzig interessante) Spiel, das mein Bruder auf seinem Schneider hatte, war ja masterchess, das mich dazu verführt hatte, heimlich erste Gehversuche mit der Kiste zu starten.

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Also zur Jahrtausendwende war ich ja schon mit der Uni fertig. Da hatte ich für Spielereien an Daddelkisten nicht so viel Zeit. Mich haben aber sowieso hauptsächlich immer die gemeinsamen Spiele mit Freunden gereizt. Alleine spiele ich höchstens mal ein Spiel der Fifa-Reihe an den spielfreien Wochen in Winter und Sommer.

Auf dem Schneider damals hatte ich ein Lieblingsspiel: Little Computer People.
Ansonsten habe ich noch ganz gerne Leaderboard Golf gespielt. Und politisch völlig inkorrekt (damit dann vielleicht wieder Generation "Kalter Krieg") das Spiel Theater Europe.


Wegen des "Du", das ist mir da beim Runtertippen des Kommentars vermutlich so reingerutscht. Da wir uns ja nicht persönlich getroffen haben, werden wir uns das auch nicht angeboten haben };-) Mea culpa.

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"Theater Europe"
sagt mir sogar noch was, aber der Reiz von Familie Tamagochi Little Computer People hätte sich mir damals (wie heute) eher nicht erschlossen. Gepflegtes Geballer à la Counterstrike & Co. hätte mich als Teenie durchaus locken können, aber wir hatten ja nichts damals, kurz nach dem Bananenkrieg...

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Keine Ahnung, im Allgemeinen finde ich so Tamagochi-Zeug auch total langweilig. Aber der kleine Kerl hatte irgendwie was.
Gepflegtes Geballer. Ja, wäre vermutlich ganz nett gewesen. Wir haben damals gerne so ein Spiel gespielt, dessen Name ich vergessen habe, bei dem es um den US-Bürgerkrieg ging und man die Süd- oder Nordstaaten spielen konnte. Da wurde auch ganz gut geballert. Und natürlich bei "Ikari Warriors" und "Who dares wins". Ach, so wenig hatten wir vielleicht doch nicht. Es war halt nur nicht in 16:10 auf hochauflösenden TFTs mit ultrarealistischer Darstellung. Hat aber genau so viel Spaß gemacht. }:-)

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Oha.
Da geht es schon los. Käferkind, der erste Golf war dann das dritte Auto, gebraucht, Diesel. Also keine Generation Golf, da vom Geburtsjahr gerade noch das Ende des "Ick bin ein Berliner" mitbekommen.

Und Rechner: ja, da gab es die Freaks damals im Abi (und kurz davor), die sich in der "Informatik-AG" fanden und glücklich Fünfeinviertelzolldisketten bestaunten. Nicht meine Welt. Die begann dann, nach kurzem Interludium an Windowsrechnern bei der Post, 1991 oder 1992, als ich den ersten Kontakt mit einem Mac aufnahm. Damals bei einer kleinen Klitsche, die inzwischen sehr groß ist und sich damals wie heute mit Kleinanzeigen beschäftigt. Fotosatz zur Studiumsfinanzierung, Wechsel in eine Setzerei... Aber nie das Gefühl, einer bestimmten Generation anzugehören.

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@pathologe:
Aber nie das Gefühl, einer bestimmten Generation anzugehören.

Interessant, dass dieses Gefühl - oder genauer gesagt dessen Fehlen - gerade bei den Angehörigen der geburtenstarken Jahrgänge so gehäuft auftritt. Es ist m.E. nachgerade konstitutiv für die den 68ern nachfolgende Generation, dass dieses bestimmende "Wir"-Gefühl so nicht mehr vorhanden ist. Rainer Bartel verspottet uns deswegen ja gern als die "Generation Ich und mein Magnum", aber es auf den konsumistisch-unpolitischen Aspekt zu reduzieren, greift wie ich finde zu kurz. Wir hatten sowas wie die Auswahl aus mehreren Optionen, ob wir uns eher den Poppern oder den Punkern oder den Müslis oder Normalos zugehörig fühlen wollen. Es war nicht mehr alles vorgegeben, etwa, dass man lange Haare haben musste, um gegen die Elterngeneration zu rebellieren. Das Ding war durch, und das weiter zu imitieren, hätte Stillstand bedeutet.

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