Freitag, 20. Februar 2009
My Generation Golf
Oje - gerade gestern bei "Spiegel Online" gesehen: Ich fuhr mal das zehnthässlichste Auto aller Zeiten. Silbergraumetallic, GLS-Ausführung, fast exakt so wie abgebildet, nur als Viertürer, das war mein erstes Auto. Gut, aufgrund der Schönheit hatte ich den VW Jetta I nicht ausgesucht, es war ein Familien-Erbstück, geschenkter Gaul sozusagen. Aber geliebt habe ich sie sehr, meine Jette. Und als meine Mutter mir später Jette II vererbte, bekam mein jüngerer Bruder die erste Jette mit immerhin schon fast 190.000 Kilometern auf dem Zähler - was ihn nicht davon abhielt, weitere 70.000 km damit runterzuspulen. Mit Jette II habe ich die Viertelmillion auch locker geschafft, bevor ich sie einem Usbeken (oder wars ein Tadschike?) ohne TÜV für 1500 Emmchen bar auf die Kralle überantwortete. Mit Jette III war meine Mutter allerdings nicht so restlos glücklich. Und als ich nach zwei autolosen Jahren wieder einen fahrbaren Untersatz suchte, vermochten mich die Jetta-Nachfolgemodelle Vento und Bora nicht zu locken. Aber an der Tradition der uncoolen Autos habe ich mit dem Darkmobil dann nahezu nahtlos angeknüpft: Der kompakte 3er-Bayer wurde von irgendwelchen Kanaksprach-Künstlern ja auch lange als "Tussen-Dreier" gedisst.

Aber gut, Ignoranten gibts ja immer. Lustig ist auch, dass sich der VW Jetta in Amiland seit Jahrzehnten verkauft wie blöd und der Golf, der hierzulande ja identitäts- und generationsstiftend ist, dort als völlig uncoole Gurke gilt. Entsprechend pilotierte Kurt Cobain, die popkulturelle Ikone, keinen Golf, sondern VW Jetta I. Eat this, Generation Golf!

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interview mit einem pro-skater anfang der neunziger:
- "yeah, ich mag deutschland, ich bin sehr gerne hier. zuhause fahre ich sogar ein deutsches auto"
- "ja, welches denn?"
- (stolz)"einen vw jetta!"
- "äh. du weißt aber schon, (hüstel) dass das in deutschland nicht gerade als das coolste auto der welt gilt?"
- "??!?"

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Haha,
da hätt ich doch beinahe meinen Kaffee über die Tastatur gekippt. Schöner kann man diesen kleinen kulturellen Unterschied kaum illustrieren. Unsere Spießerschleuder par éxcellence überm Teich als das Vehikel der Nonkonformisten und cool people.

Aber das hat ja eine gewisse Tradition: Hierzulande wurde der Käfer von den Nazis als Kraft-durch-Freude-Wagen entworfen. Und die Amis entdecken den Buckelporsche als Hippiemobil für die Generation Flower Power. Und haben sich irgendwelche Rapper in den 80ern nicht auch VW-Embleme umgehängt?

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ja, die beastie boys.
(die nach der zeit mit den bierschlachten auf der bühne [mit leopardentangafrauen in käfigen] später doch noch eine sehr respektable kapelle geworden sind...
naja, das war auch schon sehr respektabel, irgendwie)


es stand bei ihnen für "very wicked";-)

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Ja, komisch. Ich habe den Jetta nie als Golf mit Kofferraum gesehen, obwohl's ja offentlichtlich so ist. Und wenn man das nicht tut, kann man gerade diese erste Version ganz schön finden. Ich mag ja ohnehin eckige Autos.

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das reinste bauhaus!
ich mutmaße schon seit jahren, dass die design-abteilung bei volvo seinerzeit ihre modelle beim gemeinsamen sektfrühstück mit einem brotmesser aus einem stück handelsüblicher butter modelliert hat.

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Butter
hätte man mit Hilfe von etwas Wärmezufuhr ja durchaus runder und weicher modellieren können. Ich vermute eher, man hat bei Volvo aus Kiefernholz gesägt, gehobelt und geschraubt. ;-)

@Kristof: Ich habe den Stufenheck-Kofferraum auch nie so sehr als Rucksack wahrgenommen, ich fand beide Fahrzeug-Varianten irgendwie stimmig. Genauso wenig sehe ich das Darkmobil als verstümmelte Limousine, wie es mal ein Kollege von mir ausgedrückt hat.

Wir lernen: Ob mit oder ohne Stufenheck: Die zweite, nachgeschobene Variante hat es immer schwerer, das war bei VW der Stufenheck-Golf und bei BMW der kompakte Dreier, der erst einige Jahre nach Limousine, Coupé und Kombi auf dem Markt kam und auch keine berauschenden Zulassungszahlen einfuhr.

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Woran aber VW immer grandios gescheitert ist, ist den Golf zum Kombi zu machen. Die sahen schon immer Scheiße aus. Da war Opels Kadett/Astra immer voraus.

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Da hatte ich nach eigener Einschätzung aber mehr Glück bezüglich geerbter Altautos: habe Ende der 80´er einen 1972´er Ford Taunus (Coupe) von einem Onkel geschenkt bekommen. Silber mit roten Kunstledersitzen, Sicherheitsgurte Version "einfach" nachgerüstet, keine Kopfstützen. Schönes Cassetten-Radio mit geeigneten Boxen (nicht zu klein) nachgerüstet und fertig war der Puppenfänger. Ist dann auch noch 4 Jahre ohne Probleme gefahren. Man musste allerdings wissen, wo man beim Starten mit dem Wagenheber an den Magnetschalter hämmern muß, damit er anspringt...

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Aus Butter oder Holz
Jedenfalls sieht der Jetta so aus, wie man als Kind (und ich auch, ähm, wenn ich muss, also, als Erwachsener) Autos malt. Ähnlich wie den Vergleich Golf / Jetta sehe ich den Renaul 19 mit Schräg- vs. Stufenheck. Letzterer sieht aus wie, na ja. Irgendwas stimmt da nicht.

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@Taunus: Uuuuh! Die Dinger haben in den Kurven aber mächtig mit dem Arsch gewackelt ... :-)

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Und wieviel Liter Sprit
hat der Ford so geschluckt auf 100 Kilometer? Mein älterer Bruder hatte auch nen Taunus (allerdings das 76er Modell), und der hat 14 Liter gesoffen. Hätte ich mir nicht leisten können damals als Studi, von daher hat das trotz eklatantem Coolness-Defizit schon gepasst mit der Jette. Wenn ich mich einigermaßen bemüht habe, gesittet zu fahren, kam ich mit sechseinhalb Litern Normalbenzin über die Runden. Und dabei hatte dieses Modell noch nicht mal 5-Gang-Getriebe.

@Kristof: Über weite Strecken stimmts, dass die Opel Kombis mehr hermachten als die VWs - mit Ausnahme des Bora Kombi, der hatte schon Knack und Back.

Bei den aktuellen Modellen finde ich sowohl am Golf als auch am Astra einiges auszusetzen an der Optik. Der Golf hat wieder das alte Problem, dass die Formensprache vorne rund und hinten eckig nicht so recht zusammenpasst. Und beim Astra Kombi finde ich das hintere verkleinerte Seitenfenster mit der klotzigen C-Säule so unharmonisch, als ob man es mit der Axt aus dem Modellierblock gehauen hätte. Ist übrigens auch beim Nicht-Kombi und beim aktuellen Corsa katastrophal, wieviel Rundumsicht nach hinten dem "mutigen" Design geopfert wurde. Das liegt aber allgemein im Trend, der 1er BWM macht da auch eine sehr unglückliche Figur. Zumal die Heckscheibe, die eigentlich schön breit ist, mit nem dicken schwarzen Rand zugepappt ist, da fragt man sich auch, was das soll.

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Ja, schön waren die Astras nie, aber irgendwie sahen die Kombis so aus "als gehört das so".
Das mit dem Fenster hinten ist immer so eine Sache. Bei meinem fällt das von innen bzgl. schlechter Sicht nicht auf. Aber doof ist der Trend zur fetten C-Säule schon. Das ist aber m.E. auch ein Design-Dings, so sahen immer schon alle Gölfe deutlich solider aus als alle Astras/Kadetts.

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Beim Astra-Kombi
ist das Fensterchen tatsächlich nur von außen eine kleine optische Stolperfalle. Im Zweitürer und im Corsa ist es gemeingefährlich, wie wenig man sieht. Im Audi TT, wo sich das vermutlich alle abgeguckt haben, beinträchtigt das komischerweise gar nicht so sehr. Aber das hat dann wohl mit den anderen Gesamtproportionen zu tun.

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Vielleicht auch eine Frage der Geschwindigkeit ...

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Kurzer Check durch die ganze Liste — Puh, Glück gehabt. Keine Auffälligkeiten in der Ahnenreihe meines 93er Passats :-)

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Ist das nicht die Baureihe
bei der man den Kühlergrill vergessen hat? ;-))

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@Papa: das will nichts heissen, auf der Liste fehlt ja auch der Scorpio.

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Noch mal zurück zum Taunus: mit dem Spritverbrauch, das war schon ein Problem. Im Schnitt so "gute 11 Liter" bei vorsichtiger Fahrweise. Schade, daß ich kein (digitales) Bild habe. Das würde Eindruck machen. Besonders bei den (ehemaligen) Astra-, Golf-, Passat-und Jetta-Fahrern ;-).

kristoff: sehr fein beobachtet und gut erinnert! Die durchgerosteten Stoßdämpfer waren dann auch der Grund für die Verschrottung.

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@rocky raccoon:
Reden wir von so einem mit Knudsen-Nase?

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@kristof:
Wieder was gelernt: Ich wußte nicht, dass dieses Kaulquappengesicht-Mobil der Scorpio-Update war. Irgendwie war ich immer davon ausgegangen, dass diese Schleuder schon als Mondeo unterwegs war. Aber wenn wir schon von Ford-Geschmacksverbrechen reden, dann dürfen wir auch den Sierra nicht unterschlagen.

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@kristof: Habe in 16 Autojahren einen 84er Audi 100, einen 88er Audi 80 und eben diesen 93er Passat gefahren. Also keine großen Fehler dabei. Und der 100er aus dieser Zeit ist Kult, aber absolut!

@Mark: Bitte nicht in schlimmen Wunden rühren! Die Lüftung, so stehts geschrieben, wird über das „Very Wicked“-Logo sichergestellt. Ich tröste mich immer damit, dass nur wenige andere das auch können. Ansonsten ist der still vor sich hin rostende Schrotthaufen genau so teuer in den Reperaturen wie unverwüstlich. 275.000 KM bei immer noch 8,x ltr/100 KM (+ 1 ltr. Öl alle 3.000 KM)

Als alte Audi-Fahrer stört mich der Rost natürlich immens. Behandlungen mit Schleifpapier, Rostumwandler, Spachtel, Lack und nochmal Lack drauf haben nichts gebracht. Hat wer einen Tipp?

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@Mark: Wobei der ja anfangs noch als innovativ durchgehen konnte.

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Schlimm auch:
1, 2 oder 3 (Known to strange individuals as "The Goddess." Obviously this was the Goddess of people with vision defects. For some bizarre reason many people seem to think that this car is a design classic. We think not. It's as attractive as a slug-filled croissant.)

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Eine ausgesprochene Schönheit
vermag ich in der Déesse auch nicht zu erkennen. Es ist wohl eher so, dass man die Formgeber für ihren Mut loben muss, die ausgetretenen Pfade zu verlassen und mal was völlig anderes zu probieren. Das ist ein bisschen so wie bei alten Tatras, die für ihre Zeit sehr avantgardistisch waren - aber bei Licht betrachtet einfach aussehen wie große Küchenschaben aus Blech.

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Sie haben beide natürlich fürchterlich unrecht, denn die DS IST schön;-)

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Das liegt bekanntlich
im Auge des Betrachters. ;-)

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Oha, Tatra. Da tut sich ja ein Abgru ...

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oh je.
ich führ ihn, den hässlichsten.
in weinrot metallic.

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Welchen getz?

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@papp:
Zur Probe - oder das Leasingfahrzeug vorzeitig zurückgegeben? Der X 6 ist schlimm, und in weinrot metallic sicher noch mal verschärft, keine Frage. Aber irgendwie sähe bei mir die Reihung anders aus, diesen Pontiac Aztec oder diesen seltsamen Ssanyong finde ich weitaus hässlicher. Wobei ich sagen muss, in real kann das nochmal nen Riesenunterschied machen. Hier in der Hauptstraße steht ein X 6 rum, und sooo schlimm wie auf dem Bild sieht er nicht aus.

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@mark: schönes Foto. So einer war das, zumindest von vorn. Hinten aber nicht schräg, sondern mit "normalen" Kofferraum.

Meine Meinung zum hässlichsten Auto (kenne natürlich nicht alle): Der Fiat Multipla (Auf Platz 4 in der oben genannten Liste) ist kaum zu schlagen.

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Ah so,
dann isses aber kein Coupé gewesen, sondern der Zweitürer (Klugscheiß-Modus off).

Der Fiat Mulltipla ist wirklich ein Fall für sich. Ich kann da draußen in freier Wildbahn keinen sehen, ohne zwanghaft mit dem Kopf zu schütteln und mich zu fragen, wie konnte man nur. Aber letzthin las ich irgendwo, es gebe sogar einen Club der Multipla-Enthusiasten, die in dem stolzen Bewusstsein unterwegs sind, ein ganz besonderes Fahrzeug zu besitzen.

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Nun, der Multipla ist sicher ein besonders häßliches Auto, aber immerhin hat das damals bei Fiat niemand bestritten, das gibt Sympatiepunkte. Schlimmer finde ich Hersteller, die voll hinter ihrem Design stehen (Ford mit dem Scorpio damals), oder es sogar noch als elegant, futuristisch, individuell oder charaktervoll preisen, wo sie doch eigentlich nur strunzehässlich sind. Renault sind da ganz weit vorn (Kreatördotomobil!)

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Eau ja,
Rönoo geht gar nicht mehr, seit die nur noch diese Pseudo-Avantgarde-Linie fahren.

Übrigens meldet sich Ford zunehmend zurück mit ansehnlichen Autos. Hier um die Ecke steht ein aktueller Mondeo Kombi, der ganz schön was her macht - mehr als der derzeitige Passat Variant.

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Hat der SpOn sämtliche Saab-Modelle aus Pietätsgründen aus der Fotostrecke verbannt?

Meine Mutter hatte einen Derby, also Polo plus Kofferraum. Der hatte zum Schluss auch seine 250tsd auf der Nadel. Den hat sie nicht einmal nach dem Crash aus der Hand gegeben als eine andere Mutti via brutaler Kaltverformung aus dem Derby einen Polo machte. Der Kofferraum wurde wieder hergestellt und der Derby wurde weitere 5 Jahre gefahren.
Erst als mein Bruder (!) versuchte den Kofferraum ein zweites mal durch knallhartes Auffahren zu entfernen um aus dem hässlichen Entlein ein Polo zu machen, wurde das mittlerweile 15 Jahre alte Fahrzeug zur Entsorgung frei gegeben.

Es kann ja sein das Jetta und Derby bei jeder willkürlichen Aufzählung von hässlichen Autos stets auf den vorderen plätzen zu finden sind, sie sind (bzw. waren) dafür aber auch unkaputtbar. Weder brutale Auffahrunfälle noch 3 Generationen von Fahranfängern konnte dem Derby etwas anhaben. Lediglich das Getriebe wurde einmal gewechselt, dies aber schon vom Vorbesitzer. Der war wohl damit nicht all zu pfleglich umgegangen. Ansonsten wirklich nur Verschleißteile wie Ventildeckeldichtung (alle 3 Monate 5 Mark), Bremsen (alle 50.000KM ca. 50 Mark) und ab und zu mal ein Auspufftopf.

Ergo: Lieber ein hässliches Auto das fährt als ein schickes das mit eingeschalteten Warnblinklicht am rechten Fahrbahnrand steht.

PS: Meine Mutter wurde mit keinem anderen Auto je wieder so glücklich wie mit dem Derby.

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@Saab:
Das sind doch typische Ressortleiter-, CvD- oder Stv.-CR-Autos, von daher dürften etwaige Kandidaten auf der Liste der redaktionsinternen "Qualitätskontrolle" zum Opfer gefallen sein. ;-)

Den A-Corsa mit Stufenheck fand ich viel schlimmer als den Derby. Den gabs halt anscheinend nur in diesem leicht matschigen Grün, aber das war ein gutes Auto. Wie die Polos aus der Zeit auch. EIne frühere Freundin hatte ein Coupé (Bj. 86), mit dem nach der Scheidung ihr Exmann noch ewig lang rumfuhr, der hatte die Viertelmillion auch locker geknackt ohne große Mätzchen. Ich weiß nicht, ob das bei den Polos/Derbys auch ein Thema war, aber bei Golf/Jetta war empfohlen, alle 100.000 den Zahnriemen zu wechseln. Auch kein teures Teil, aber wenn der riss, dann war die Mühle meist hin. Von daher hab ich mich an die Empfehlung gehalten. Im Übrigen muss ich auch sagen, dass die beiden 1,6-Liter-Aggregate verdammt vollgasfest waren, ich hab beiden VWs nicht viel geschenkt vor der 200.000er Marke. Die Annahme, der 316er-Motor aus Bayern wäre ähnlich robust bei längerer Volllast, war kein ganz billiger Irrtum (*hüstel*). Aber den Ehrgeiz, das Darkmobil mindestens genau so lange mit dem ersten Motor (und etwas neuerer Kopfdichtung) zu fahren wie die Rucksack-Golfs, habe ich natürlich.

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Fuhr Cobain nicht einen Volvo?
hm.

Saufen bis zum umfallen aber das ( angeblich) sicherste Auto der Welt fahren *lach*

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Hummer gab's damals ja noch nicht.

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Stimmt,
aber sooo sicher sollen die eh nicht sein, wie man aus dem Irak so hört. ;-)

@Lady Death: Ich denke mal, allerspätestens nach dem zweiten Nirvana-Album dürfte das Mobilitätsbudget im Hause Cobain mehr als ein Auto ermöglicht haben. Die Unterhaltskosten für den Jetta konnte man sicher locker vom Flaschenpfand bezahlen...

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Den Zahnriemen sollte man bei jedem Auto, welches einen hat, regelmäßig wechseln. Bei meinem Omega Caravan waren sogar alle 50.000 ein Zahnriemenwechsel angesagt. Die von der Werkstatt sagten sogar: Je eher, desto besser. Nachdem ich den ersten habe wechseln lassen, war auch klar warum. Die haben sich durch einen einzigen Zahnriemenwechsel genauso saniert wie heutzutage eine Investmentbank durch Staatshilfe.

Der Derby hatte damit keinerlei Probleme. Entweder war der Zahnriemen aus mystischen, unzerstörbaren Material. Oder aber der Wechsel war genauso einfach erledigt wie ein Keilriemenwechsel.

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Tja, über diese Zahnriemengeschichte habe ich mich auch immer gewundert. Bis dann mal einer gerissen ist. Danach habe ich da immer drauf geachtet.

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Der Schrauber meines Vertrauens
in der Heimat hat soweit ich das beurteilen kann nie etwas empfohlen oder gemacht, was nicht Not tat. Gar nicht mal aus Altruismus oder Kundenbindung, der hatte einfach immer genügend Aufträge auf dem Hof der Werkstatt rumstehen, dass er über jeden froh war, dem er seinen Autoschlüssel bald wieder in die Hand drücken konnte. Bei VW war der Zahnriemenwechsel alle 100.000 km empfohlen, daran hat er sich gehalten. Scheint auch keine große Operation gewesen zu sein, den zu wechseln. Kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass das ein Riesenposten auf der Rechnung gewesen wäre.

Aber der Mann betrieb ja auch keine VW- oder sonstwie markengebundene Vertragswerkstatt. Ich habe die Glaspaläste der Hersteller immer gemieden wo es ging (die wollen Austauschmotoren oder Autos verkaufen, aber nicht reparieren). Wobei: Mit der Opel-Werkstatt am vorigen Wohnort war meine Frau sehr zufrieden, und da hab ich dann auch mal mit dem Darkmobil ein günstiges TÜV/AU-Paket mitgenommen.

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Zu meinen Gebrauchtwagenzeiten war ich immer sehr zufrieden mit den Werkstätten und Händlern (vielleicht hatten die Mitleid). Mir hat sogar einer empfohlen, mit dem Auspuff lieber zum Pit-Stop zu fahren, das sei billiger und auch nicht schlechter. Und das, nachdem er mit mir eine Viertelstunde unter der Bühne mein Auto untersucht hatt.

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Endziffer
steht Ihnen übrigens sehr gut. ;-) Also meine Erfahrungen sind deutlich zwiespältiger. Und das nicht nur aus Kundensicht, ich hatte ja auch mal in einem Autohaus mit Vertragswerkstatt gejobbt und so manchen Irrsinn aus der Innensicht mitverfolgen können.

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(Ja, ich bin verkleidet heute :-)

Ich habe da auch etwas Misstrauen immer, aber die Erfahrungen sind ganz gut. Die Meisten Sachen habe ich früher trotzdem immer einen "Schrauber meines Vertrauens" machen lassen.

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ich selbst hege ja seit langem den verdacht, dass der jetta das einzige auto war, dass ausschliesslich gebraucht ausgeliefert wurde. ich bin schon in unzaehligen mitgefahren, die aber alle min. 100.000km auf der uhr hatten. einen niegelnagelneuen jetta habe ich nie erblickt. ihren artikel zum anlass nehmend, koennte man die theorie aufstellen, dass in der tat lieblos weggeworfene golfs zu jettas umgebaut worden sind und so phoenix gleich heerscharen von soehnen als fahrbarem untersatz dienten.

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Interessante Hypothese,
aber nach dem Jahreswagen Jette I hat meine Mutter zweimal eine nagelneue gekauft. Die von Bj. 86 hab ich damals auch weitgehend selber eingefahren, was sie mir mit langem Leben gedankt hat. Mit der neuen von 1990 hat sich meine Mutter dann den Wunsch nach Automatik-Getriebe erfüllt, aber auch manche Zickigkeit eingehandelt (mein Brüderlein wurde damit auch nicht so richtig glücklich).

Wenn, dann hätte ich eher vermutet, dass lieblos weggeworfene Jettas mit der Flex zu Golfs umgesägt wurden, um ihren Wiederverkaufswert zu erhöhen. Manche Spaßvögel haben ja ihren Golfs die Frontpartie mit den eckigen Scheinwerfern verpasst, das sah schon sehr irritierend aus.

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was jetzt die frage aufwirft, ob es im gut sortierten gedönsfachhandel angel eyes für den jetta gibt in kombination mit bösem blick?

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Da musste ich mich jetzt
erst mal schlau machen, was angel eyes überhaupt sind. Ich hab mich jetzt nicht durch die einschlägigen Online-Shops geklickt, aber ich meine mich zu erinnern, so eine verunstaltete geliftete Jette II mal gesehen zu haben. Aber die war so tiefergelegt, dass ich mich hätte arg runterbücken müssen, um das näher in Augenschein zu nehmen. ;-)

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Angel eyes
,...sind doch so merkwürdige Scheinwerfer, mit so einem Kringel ..
modischer Schnickschnack.

Damals hat man sein Auto noch mit grünem Abblendlicht witzig gestaltet.
Das dann der TÜV belächelt und zum Ausbau frei gegeben hat. :)

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Jetta I war mein Fahrschulauto. Zu diesen Objekten der Demütigung hat man ja allenfalls ein neutrales Verhältnis.

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War doch selten einfach zu fahren,
die Jette. Da war manches Fahrschulauto deutlich fordernder. Etwa der Porsche 911 Turbo, auf dem ich die Autobahn-Doppelstunde absolvierte. Was ich im Rahmen von 22 Fahrstunden sonst noch so alles steuerte: Ford Escort, VW Golf, Opel Ascona B (auf dem ich auch Prüfung machte) und einmal auch einen 318er BMW. Die Fahrschule hatte einen Riesenfuhrpark, und es war ausdrücklich vom Inhaber gewünscht, dass die Fahrschüler nicht immer mit der selben Karre rumzuckeln, sondern bisschen Abwechslung haben. Natürlich auch aus ganz eigennützigen Motiven heraus: So dauert es natürlich ein paar Stunden länger zur gefühlten Prüfungssicherheit des Fahrschülers. Aber der Marketing-Dreh, mit dem Fahrschul-Porsche auf Schülerfang zu gehen, der war schon genial.

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Mein Fahrschullehrer war uralt und hatte schon Rekruten der Wehrmacht das Autofahren beigebracht. Dar war der Jetta sowas wie eine rollende Arrestzelle für mich.

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Fahrschule, ach! Ich auf Golf II Diesel. Nicht bzuwürgen, ich hab's dennoch geschafft. Wenn ich sehe, dass die Leute heute mit einem X5 Fahrschule machen ...

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Oje,
Fahrlehrer sind eh schon ne Gattung für sich ("Wenns kracht, nochn Meter, haha"), aber in der Kombination mit "alt" und "Wehrmacht" klingt das nach einer argen Zumutung. Da hatte ich es mit einer launischen Fahrlehrerin doch deutlich besser. Die Autobahnfahrt mit dem Porsche musste man mit dem Chef persönlich absolvieren (kostete ja auch das doppelte, die Stunde). Ich weiß bis heute nicht, ob der wirklich geschlafen hat oder nur so tat als ob, als ich auf der A 5 nach Frankfurt die Siebener-BMWs und S-Klasse-Mercedes von der linken Spur blinkte. Die entgeisterten Gesichter der Fahrer, wenn sie dann den Schriftzug "Fahrschule St***********r" auf der Porschetür lesen konnten, waren jedenfalls unbezahlbar. ;-)

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Haha. Klasse.

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Fahrlehrer
Ich musste immer die Fahrstunde unterbrechen und beim Metzger anhalten. Der nicht ganz schlanke Fahrlehrer kaufte sich dann immer gerne zwei Frikadellchen oder eine Knoblauchwurst, denn er wollte die Bilder in der "Express" nicht gerne hungrig anschauen.

Nicht schlecht war auch der Immobilenmakler, der mit Fahrschulwagen und Fahrschüler zur Hausbesichtigung kam. Fahrschüler blieb im Auto, schnell das Haus gezeigt und weiter ging´s mit dem Fahrunterricht. Sehr effektiv.

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@Rocky
Den kenn ich doch auch ... Und das auf einem Mazda 929 (wenn ich mich noch recht erinnere). Auch eine wirklich hässliche Karre.

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Wars noch das Modell
mit der Chrombarock-Hackfresse oder die Version mit den Schlafaugen? Bei Japanern der 70er und frühen 80er hätte man sicher noch den einen oder anderen Kandidat für die Top-10-Liste finden können, die den Platz eher verdient hätten als die Jettas und Orions, die halt bieder gewesen sind, aber nicht unbedingt hässlich.

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Hm, Chrombarock oder Schlafaugen ... So ganz sicher bin ich mir nicht. Ist ja nun doch schon ein paar Jährchen her. Ich würde auf die Schlafaugen tippen. Auch wenn er opulent ausgestattet war.

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Suchen Sie sich
doch einen aus. Schön sind die alle nicht. ;-)

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Dritte Reihe, 2. von links. Dort: weinrot. Wird so Baujahr 1983 ff. gewesen sein. Allerdings in schmutzig-grau und Automatik. Keine Schönheit. Aber schon elektr. Fensterheber und diversen Schnickschnack an Bord, so wie das bei den Japanern früher so war. Nur die automatische Alarmierung des Beifahrers, wenn eine Metzgerei auftauchte, fehlte. Aber da hatte der Fahrlehrer sowieso einen guten Blick für. So wie bei den Titelmädchen auf Seite 1 der Express auch.

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@Schnickschnack an Bord:
Ich glaube mich zu erinnern, dass der Kollege Kristof das schon mal zu Recht angeprangert hat: dass die größeren Mazdas jener Jahre überwiegend von Leuten gefahren wurden, die zu geizig und verklemmt waren, sich ein ordentliches Auto wie einen Benz oder BMW zu leisten, dafür aber in einer Tour rumstrunzten, wieviel Ausstattung in ihrem Platz-da-für-mein-Mazda serienmäßig und aufpreisfrei verbaut wäre, von den beheizten und im Sommer gekühlten Blinkerhebeln, den Fensterhebern, der Rückfenster-Jalousie, die stufenlos verstellbare Schleuderdrehzahl im Schonwaschgang, das TAED-Sysem und was weiß ich noch alles. Aber hey, eine hässliche Reisschüssel bleibt ne hässliche Reisschüssel, selbst wenn man noch ne finnische Sauna als Sonderausstattung reinbastelt.

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auf die gefahr hin, sich vollständig zu deklassifizieren: gerade die coupes der zeit sind völlig unterschätzt - das gut verkaufte mazda-coupe war völlig ok, auch wenn das tatsächlich ein interessantes publikum angesprochen haben mag. der nissan sunny dagegen, den eine freundin neulich (2008) unter tränen in die presse gab, war von vorne bis hinten eine schau.

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Für Differenzierung
bin ich doch immer zu haben. Dass unsere Freunde aus Fernost immer nur hässliche Autos gebaut hätten, kann ja wohl niemand behaupten. Diesen Mitsubishi Sapporo fand ich damals recht ansehnlich. Eine echte Schönheit war der Mazda Cosmo Sport. Zwischen dem Modell und dem RX-7 habs noch einen anderen eigenwilligen Flitzer mit Klappaugen und Wankelmotor, den man "das hässliche Entlein" nannte, aber mangels genauer Typenbezeichnung werde ich da grad nicht fündig (und Wikipedia kennt das Teil auch nicht).

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@Reisschüssel bleibt Reischüssel
...und ein schwarzer 3er BMW ist und bleibt ein Puppenfänger, egal wieviel Kindersitze man da reintut ;-)))

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Auch da wäre Differenzierung angebracht:
Der kompakte 3er gilt gemeinhin als Frauenauto. Die baureiheninterne Differenz des Coolness-Faktors zwischen kompakt und Limousine/Coupé ist freilich nicht ganz so groß wie zwischen Jetta und Golf, aber eben doch vorhanden - völlig unabhängig von der Anzahl der Kindersitze. ;-)

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