Dienstag, 7. Oktober 2008
Fragen zur Finanzkrise


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Alle Welt redet von der Finanzkrise. Und ich kann nicht so tun, als wäre die Dunkelkammer eine Insel der Seligen in diesen Tagen. Die Mails des Vermögensberaters klingen beschwichtigend, warnen vor Panikmache, aber als Berufsparanoiker frage ich mich natürlich, ob mich das nicht viel mehr beunruhigen sollte als wenn er uns jetzt raten würde, Knall auf Fall alle kurzfristig liquidierbaren Vermögenswerte in spanische Gold-Pinunse zu konvertieren oder panamesische Schiffsfonds zu zeichnen. Man weiß es wirklich nicht, manche geben ganz dezidierte Vorhersagen ab. Andere, wie zum Beispiel der Vermögensberater entwickeln ein ganzes Set von Szenarien, wie das Durchbrennen aller Sicherungen verhindert werden könnte. Aber mir als Laien ist das doch paar Nummern zu komplex. Wenn ich jetzt einfach mal in mein Wertpapierdepot schaue, dann notiert die dunkle Seite an der Technorati-Linkbörse seit dem zweiten Quartal relativ unverändert bei einem Kurs von 11.800 Dollar und paar Zerquetschten. Das ist zwar immer noch meilenweit unter dem Höchststand, aber in diesem schwierigen und volatilen Marktumfeld ist ein stabiler Kursverlauf bei geringfügigem Handel schon mehr als ein Achtungserfolg. Ich frage mich allerdings nach wie vor, wie ich mit meinem Postsparbuch verfahren soll. Vielleicht können die mir mein Restguthaben ja als Päckchen zuschicken. Dann müsste ich wenns hart auf hart kommt nicht Schlange stehen wie die, die bei der Dresdner, Commerzbank oder bei der Sparkasse versuchen, ihre Konten leerzuräumen. Und was machen die Kunden der einst so hippen und zukunftsweisenden Online-Banken wie Comdirect und wie die alle heißen - müssen die sich ihr Bargeld zuhause selber ausdrucken, wenn die ihr Konto kündigen? Fragen über Fragen...

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Dazu passt ja, dass ich heute Tulpen gepflanzt habe. Die waren schließlich der Auslöser für einen der ersten Börsencrashs.

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Mein Blog kommt auf stolze Null Dollar.
Wer will auch schon Dollar?

Btw hab ich testweise die Dunkelkammer eingegeben, und da war mehr als das doppelte Ergebnis von dem, was Ihr Bildchen angibt.

Anyway, manche Sachen lassen sich nur in andren Maßen messen. ; )

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auch 00,00 dollar. mist. ;)

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Ich habe da auch noch Fragen an die vielleicht interessierte Blog-Gemeinde:

1) Wenn die USA alle faulen Kredite aufkauft: was bedeutet das für die verschuldeten Häuslebauer? Sind die nun schuldenfrei? Oder treibt der Staat die Hausbesitzer in die Zwangsvollstreckung? Rückzahlung ist aber in der Regel nicht möglich. Oder profitieren die Hausbesitzer von der ganzen Aktion, weil letztlich "alle" bezahlen?

2) Woher kommt das Geld, mit dem die USA -nun aber auch Europa inkl. Deutschland- die Banken stützen? Die Staaten sind ja selber bis zur Unterkante Oberlippe verschuldet, insbesondere die USA. Werden Bundesanleihen ausgegeben? Wer kauft die? Die Bürger der USA z.B. haben doch alle ihre Kreditkarten, Dispos etc. ausgereizt, wie man hört. Woher kommt also das Geld? Geliehen bei den Chinesen? Gedruckt, also inflationsfördernd? Doch wohl nicht, oder?

@mark: ihr Postsparbuch ist sicher. Von Steinbrück / Merkel garantiert. Deutschland ist ja nicht Island. Hofft man zumindest. Ansonsten: kaufen Sie Ihrer Frau doch ´mal was glitzerndes...

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Zu den verschuldeten Häuslebauern:
Das würde ich auch gern mal wissen. Ich vermute mal, die Verbindlichkeiten bestehen fort, ich habe nirgendwo gelesen, dass die USA ein Immobilien-Schenkungsprogramm auflegen. Nun schreibt der Vermögensberater in seinem Newsletter, die angeblich massive Überschuldung der US-Haushalte beruhe zum Teil auf Fehlwahrnehmung, zumindest die Immobilienkredite seien nicht auf die Person bezogen (wie etwa Konsumkredite oder die Debitkarten-Abrechnung), sondern auf die Immobilie. So ganz verstanden, was das nun ändert, habe ich nicht.

Wo kommt das Geld her zur Stützung der Banken? Zunächst mal Staatsverschuldung, nehme ich an. Die Inflationsgefahr nimmt man wohl als kleineres Übel in Kauf, wohl in der Hoffnung, das über die Leitzinsen einigermaßen im Griff zu behalten. Und in der Annahme, dass die Inflation womöglich ein Luxusproblem ist im Vergleich dazu, was abgeht, wenn die Banken ungebremst in die Pleite rutschen. Kann auch durchaus sein, dass Deflation das größere Übel wäre.

Staatsverschuldung, tja, ich denke, das wird als Problem gemeinhin überschätzt. Man muss da wohl auch differenzieren, ob das Gemeinwesen überwiegend seiner Notenbank gegenüber verschuldet ist oder dem Ausland. Es gibt da durchaus verschiedene Instrumente, ich denke, so weit wie Roosevelt, der private Goldhortung untersagte und alles Edelmetall einziehen ließ, dessen der Staat habhaft werden konnte, wird man nicht gehen, solange man noch andere Alternativen sieht.

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Soweit ich es verstanden habe, ging das ganze Theater in Übesee doch los, weil die Banken die Zinsen - und Tilgungsraten - für die Hypotheken von heut auf morgen angezogen haben. Das konnten viele nicht leisten und aus mühevoll abstotternden Schuldnern wurden faule Kredite. Davon ausgehend würde ich annehmen, daß der Staat, wenn er die Kredite aufkauft, diese einfach zu den ursprünglichen Konditionen weiter abhandelt und nur zur Zwangsvollstreckung schreitet, wenn der Kunde da nicht mehr mitkommt (z.B. weil ihn sein Arbeitgeber aufgrund der Finanzkrise feuern mußte)
Letztlich steckt hinter den Hypotheken aber eben immer noch ein realer Wert - auch wenn die Immobilienpreise natürlich auch eingebrochen sind - so daß von den Milliarden die hier reingepfeffert werden ein recht großer Prozentsatz wieder zurückgeholt werden kann.
Natürlich gibt es auch die Häuse, wo der Hypothekennehmer irgendwann den Schlüssel an die Bank zurückgeschickt hat (dort drüben soll das möglich sein) und in denen seit einem Jahr nur noch Spinnen oder Landstreicher wohnen - wenn die nicht einer neuen Nutzung zugeführt werden, geht da natürlich einiges an Wert zugrunde.

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@Erik:
Den Auftakt der ganzen Malaise habe ich etwas anders verstanden. Aber da ich das nicht mit hoher Aufmerksamkeit verfolgt hatte, kanns gut sein, dass Deine Version hinhaut. Aber in der Zwischenzeit hat sich das Problem ja weiter verlagert, es sind einige Dominosteine mit umgekippt, die mit den Immo-Krediten gar nicht unmittelbar zu tun haben; Lehman Bros. war ja keine klassische Hypobank, bei der sich John Doe seinen Hauskredit geborgt hätte. Das größere Problem ist wohl jetzt der Interbankenmarkt, also der Kreditmarkt der Banken untereinander. Wenn der Vertrauensverlust in den ganzen Finanzmarkt so groß ist, dass keine Bank mehr der anderen Geld leiht, dann sind auch paar konzertierte Leitzinssenkungen der Notenbanken nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Lustigerweise findet sich die Dunkelkammer zum Suchbegriff "Fragen zur Finanzkrise" bei Google auf Platz 7 (gestern Nacht noch Platz 4), aber ich hab ja nirgendwo behauptet, dass ich auch Antworten hätte. ;-)

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Hihi
Fein, ich habe eine "37" erreicht:

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Ah, Punktlandung.
Das hieße dann grob überschlagen, dass jeder zur "authority" zählende Link des letzten halben Jahres mit 5-600 Dollar bewertet wird.

Wobei das Teil manchmal rumspinnt. Ich weiß noch, dass die Dunkelkammer beim ersten Versuch auch mit 0,00 $ veranschlagt wurde, trotz mehr als 30 Links in den Aktiva. Von daher sollten die Damen sid und sunny vielleicht einfach die technorati-authority ermtteln und den Wert mal 550 nehmen, das würde zwar keiner due diligence standhalten, aber zumindest "mal ne Hausnummer" liefern, wie wir Wirtschaftsjournalisten sagen.

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Gute Zeiten für Einbrecher, denkt man. Die Leute haben wieder Bargeld und Geschmeide zuhause rumliegen.

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Wegelagerei
könnte auch wieder beliebter werden. Im Umfeld von weniger frequentierten Grenzübergängen in die Schweiz könnte es sich durchaus lohnen, das eine oder andere Fahrzeug anzuhalten:

Staaand and deliver!

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HAHAHA, schöner Kontext. Was soll ich machen, zum ersten Mal in unserer gemeinsamen Geschichte ist meiner größer mehr wert. Keine Ahnung wieso. Ich denke, dass es am neuen Layout im Cove liegt, das Auge isst ja mit, nicht? ;-)

PS Ist doch egal, ich lese hier, weil es Spaß macht und informativ ist, auch wenn meiner jetze mehr wert ist. Schrieb ich das bereits? ;-))


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Glückwunsch,
werter Herr Cabman. In Ihrem Fall kann ich das wirklich sportlich sehen. Der Markt hat ja bekanntlich immer recht, wie wir Wertpapier-Topchecker so gerne zu sagen pflegen. Und dass sich die Mühe auch auszahlt, die Sie sich mit dem Layout und den schönen Fellmützen-Fotos machen, ist nur recht und billig. ;-)

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Mr. cab, wir liegen einigermaßen im selben Maßstab. Und der Herr mark und sein Blog übrigens ist mir persönlich mehr wert als die 11.000 Ömmen. Wirklich. Ist wie mit den Aktien: Manche sind unterbewertet...

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Nebenan beim Herrn Alfonso habe ich auch schon davon gehört, dass die Leute in die Sparkassen rennen. Don A. nannte das „Bank Run“ und sah es als bestätigendes Zeichen seiner durchweg mutigen Vorhersagen. Klingt ja auch ganz passabel, was er da — bis zu den Socken aus dem Fenster hinausgelehnt — an Szenarien beschreibt. Island ist im freien Fall, und Oh' Britannia ist scheint tatsächlich auch dran, wenn auch nicht wie geplant als Nummer drei, sondern als Nummer zwei, noch vor den bisher als runner up angenommenen Ir(r)ländern.

Allerdings musste mein kurzsichtiges Auge jüngst beim WDR lesen, dass der „Run“ auf die Sparkassen kein Bank Run war sondern eher höchst erfreuliche Gründe hatte.

„Die Sparkassen in NRW haben zur Zeit regen Zulauf von Neukunden. Die kommen vermutlich von den Privatbanken. Erfreulich finden das die Geldinstitute …“ mehr …

Die Wege des Herrn sind unergründlich …

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Verstärkten Kundenverkehr
beim dem einen oder anderen Geldinstitut halte ich für nicht unplausibel. Ich vermute aber, die meisten kommen, um sich den Anlageberater vorzuknöpfen und nicht unbedingt, um ihr gesamtes Guthaben abzuheben und im Koffer nach Hause zu tragen.

Wie immer man zu den Szenarien von Don A. im einzelnen steht - man muss ihm zu Gute halten, schon sehr frühzeitig (Ende Januar oder so) sein deutliches Menetekel an die Wand geschrieben zu haben.

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Ja, Anzeichen gab es reichlich. Und auch ich habe immer mal wieder Berichte aufgegriffen, die in diese Richtung schossen.

Besonders dieser Beitrag aus dem Januar 2008 kommt mir immer wieder sauer hoch ...

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Wenn ich recht erinnere, hat mein Blog mal mächtig verloren bei dieser Technorati-Linkbörse. Nicht so stark wie der Dax oder der Dow Jones, aber hey, das hat mein Blog echt nicht verdient...

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Leider kein Einzelfall.
Die Dunkelkammer stand wie gesagt vor gut zwei Jahren auch noch ganz anders da. Der Kurs-Einbruch, den viele von uns wegstecken mussten, hat damit zu tun, dass technorati immer nur die neu hinzukommenden Links der letzten sechs Monate wertet. Das sehen Sie auch in der Chartanalyse von Jens Schröder immer ganz deutlich: Das Zählsystem begünstigt Blogs, die neu auf den Markt kommen und gleich relativ viel Welle machen. So viele einstige Top-25-Charthelden wie Anke Gröner und D. Dahlmann beispielsweise sind kontinuierlich abgesackt und schließlich ganz rausgefallen aus der Top-100-Liste. Es schaffen nur ganz wenige Blogs über die Jahre, immer wieder so viele neue Verlinkungen zu bekommen, dass es den Wegfall der Links hinter der 6-Monatsgrenze kompensiert.

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Vielen Dank für die Erklärung, jetzt steig ich eher durch...

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