Freitag, 2. März 2007
Implizite Lyrik
Das wär doch jetzt mal einer der Momente, in denen man hier etwas machen könnte, was man noch nie gemacht hat: Songtexte posten zum Beispiel. Einem popkulturell sehr kompetenten Kollegen, in dessen Blog das Rezitieren von Liedtexten ohne weitere Einlassungen aufgrund seiner starken emotionalen Beanspruchung eine Zeitlang sehr überhand nahm, hatte ich seinerzeit einen wenig einfühlsamen Kommentar unter den Liedtext geknallt. Ich selbst hatte damals noch kein Blog, entsprechend keck und respektlos höhnte ich sinngemäß herum, he, alte Contentlusche, gib Dir mal bisschen mehr Mühe - für abgepinnte Textergüsse von irgendwelchen pickligen Schrammel-Combos vergebe ich keine Originalitäts-Oscars. Aber jetzt steh ich ganz schön blöd und kleinlaut da. Hätte ich nämlich den musikalischen Empfehlungen dieses Herrn aufmerksamer gelauscht, würde ich jetzt nicht vergebens nach einem passenden Stück suchen müssen, das meine heutige Situation adäquat in (fremde) Verse fasst. Alles, was ich nämlich finde, ist ein Instrumentalstück: "Der Strohwitwer", eine Polka, intoniert von Ernst Mosch, dem König der Blasmusik. Also, Freunde der leichten Unterhaltung, sowas braucht nun wirklich kein Mensch, der kurz davor steht, sich alleine in das nicht angewärmte Ehebett zu begeben. Und morgen guck ich mal nach, was Strohwitwer auf Englisch heißt, vielleicht liefert das ja verwertbarere Ergebnisse. Bis dahin!

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