Donnerstag, 22. Juni 2006
Und noch mehr Auto-Content

Dieser Beitrag wird mich vermutlich eine Blogfreundschaft kosten. Nicht nur weil ich dem goldenen Kalb namens Auto schon wieder das thematische Weihrauchfass schwenke. Sondern auch, weil ich zum wiederholten Male gegen eine Regel verstoße, die der journalistische Lehrmeister meines journalistischen Lehrmeisters sinngemäß so formuliert hat: "Was Kinder von sich geben, interessiert allenfalls deren Eltern und Großeltern". Und damit genug der Vorrede. Ich darf nun stolz verkünden, dass mein Töchterlein ein neues Wort in ihren aktiven Sprachschatz aufgenommen hat: Outo! Oder auch: Outo-outo! Ob diese Variante indes einen Dual/Plural bezeichnet oder nur gesteigerte Emphase beim Erspähen eines Einzel-Exemplars ausdrückt, muss ich noch herausfinden. Fest steht jedenfalls, dass sie "Outo" und "Brumm-brumm" fein unterscheidet. Als Brumm-Brumm bezeichnet sie nämlich Mofas, Motorroller, Motorsägen und Benzinrasenmäher - nicht aber Autos und LKWs. Worin, so fragt man sich jetzt, mag für sie das Unterscheidungsmerkmal dieser beiden Gruppen liegen? Kann die Kleine tatsächlich Zweitakter-Motorgeräusche, wie sie von Mofas, Rollern und Rasenmähern erzeugt werden, von Viertakt-Motorgeräuschen und Dieselgenagel von Autos und Lastern unterscheiden? Wäre mal interessant, was ihr zu einem Trabbi einfällt. Ob sie dieses Kraftfahrzeug mit Zweitakt-Motor als "Outo" oder als "Brummbrumm" klassifiziert. Vielleicht schaffe ich dieses Begriffs-Dilemma aber auch einfach so aus der Welt, indem ich ihr erkläre, dass man in der Blogger-Sprache auch "Henn, henn" sagen kann.

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Mensch,
wie die Zeit vergeht..
eben noch am PC, jetzt schon auf dem Autotrip :)

PS. wir hatten damals ewig geräselt, was Motata heißt.
Bis wir irgendwann mal genau davor standen, vor einem geparkten, und das Kind mit den Ärmchen fuchtelte , und den angesabberten Finger in Richtung des MOTORRADS spießte. Ja klar. Motata.
:)

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Sehr faszinierend an den Kleinen die Entwicklung von Sprache zu beobachten. So lange keiner die allgemeinen Regeln bekannt gibt, werden die Kinder ganz von allein kreativ und entwickeln Worte. Ich fand das immer sehr spannend.
Meine Tochter erfand für motorisierte Vehikel doch ganz fluchs eine klein Wortfamilie. Aber um das zu verstehen, brauchte es einige Zeit:
Meine Mutter fuhr einen Käfer, Daher entsptand das (knatternde) Wort "Datta" allgemein für "Auto".
Wenn meine Kleine hoch auf den Arm wollte, streckts sie imer die Ärmchen hoch und rief : "Akki!"
Eines Tages überholten wir einen LKW und das Kind schrie begeistert: "Akkidatta!"

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"Motata" und "Akkidatta",
das hat was. Und Frau Pommesrot hat den onomatopoetischen Vogel abgeschossen, was den Trabbi-Sound angeht. Ich bin indes geneigt zu vermuten, dass unsere Kleine den Trabbi zumindest vom akustischen Eindruck her eher als "Brummbrumm" deklarieren würde. Auf Sicht wäre es natürlich trotz allem ein "Outo".

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…vielleicht ist es die Größe der ottischen und dieselnden Geräuschquellen die Ihre Tochter sehr genau unterscheidet - was sie allerdings zum Trabbi artikulieren soll - ab ins nächste Trabbimuseum :--))

Aus dem Mund meiner Tochter entsprang das Wort „Reissdenschuft“ und wir überlegten lange bis die Kleine verzweifelt auf den Reißverschluss an ihrer Latzhose zeigte.

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Hihi... erinnert an den "Aschloch" meiner Tochter. Sie meinte ein Astloch in unserer Kiefernholzmöblierung.

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Ne, DAS Auto mit DEM Kind drauf sehe ich immer wieder gern. Das kostet Sie keine Blogfreundschaft, Herr Mark. Bei dem unschuldigen Kind dient das Auto ja auch nicht als Potenzverstärker, sondern ganz simpel der Fortbewegung.

Wenn sie mich fragen: Das Kind siehtauch viel zu klug aus, um sich wie sein Vater für stinkende Blechhaufen zu interessieren. Wahrscheinlich kommt's von der Fahrzeug-Intelligenz her eher mehr nach der Mutter - ist dann ja wohl auch besser so. ;-)

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Ein Trabbi macht eundeutig: Rinntinntin

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Solche bizarren Verrenkungen,
stinkende Blechhaufen blöd finden zu müssen und trotzdem einen zu fahren, lieber Küchenrufer, kann wirklich nur jemand machen, dem jegliche Fahrzeugintelligenz komplett abgeht. Ich für mein Teil habe mir die kindliche und unschuldige Freude an diesem Gebrauchsgegenstand bewahrt, und die Freude am Fahren mit dem Darkmobil teilt meine Frau auch gerne. Im Übrigen waren wir auch schon mal per Du... ;-)

Auf die Größe, Herr Nicodemus, kommt es der Kleinen bei der Einordnung nicht an. Selbst wenn sie das Mofa nur hört, kommt die richtige Ansage "brummbrumm". Der Neologismus "Reißdenschuft" von Ihrer zauberhaften Tochter läßt jedenfalls auf ein hohes Maß an sprachlicher Kreativität schließen. Wir rätseln ja immer noch, wie unsere Kleine darauf kommt, "mamaj" zu sagen, wenn sie "nochmal" oder "mehr" meint...

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da freut sich die sprachwissenschaftlerin. habe ja mal eine arbeit zu spracherwerb in sozialer interaktion geschrieben.
kinder erlernen begriffe meistens nach merkmalen. also brumm-brumm mit einem entsprechende geräusche verursachenden dings ist logisch. aber nicht alles, was brummt, ist ja dasselbe. also wird klassifiziert. das geschieht in der regel nach merkmalen, schon recht frü übrigens. z.b. vier beine = hund bzw. "wauwau" ;). da ist dann auch schon mal eine katze ein hund. sowas nennt piaget übergeneralisierung. nehme mal an, dass "auto" bei der kleinen nicht als merkmalsträger, sondern - aus welchem grund auch immer - als prototyp gespeichert ist. muss also irgendwie einmal ein auto einen bleibenenden eindruck bei ihr gemacht haben. vermutlich fiel dann in zeitlich kurzen abstand oder gleichzeitig idealerweise mehrmals der begriff "auto". oder faszination ist erblich bedingt. *g*
die fachfrau hat gesprochen. ;)

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"Den Linguisten",
so steht es in einem zynischen Lexikon, "wird es dereinst noch gelingen, den gesamten Weltenlauf auf die Formel zu reduzieren: Karlchen fährt Roller." Ich bin ja aus der Welt der Phoneme und Morpheme sowie von langue und parole und generativer Text-Grammatik nach Chomski ein bisschen länger raus, aber ich verstehe, was Sie meinen, Frau Morphin. Klassifizierung, Mustererkennung, das sind wohl neben der ganzen sozialen Interaktion die tragenden Säulen der kindlichen Sprachentwicklung. Übrigens ist diese Abstraktionsleistung, das Einzelexemplar als Phänotyp einer ganzen Gattung zu erkennen, kulturell vorgeprägt und nicht in allen Kulturkreisen so ausgeprägt wie hier. Aber bevor ich jetzt zu den Eigentümlichkeiten mancher Indianersprache abdrifte, gebe ich Ihnen recht, dass das Thema Auto in letzter Zeit (nicht nur in gewissen Blogs) stark präsent war: 3000 Kilometer in drei Wochen, das geht an so einem Kind auch nicht ganz spurlos vorüber...

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Und dann noch ein Audi. Tut richtig gut, nach dem ganzen Opel-Firlefanz.

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Abgesehen vom Auto (und vom Kind) sieht die Hose ja stark aus!

(Ach so, auf der Arbeit hab ich auch schon öfter "RÖMM RÖMM!!!" gehört.)

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Da ich ja neben so nem Autohaus wohne (also fast), das selbige Gefährte auch anbietet, muß ich mal einfach sagen - ganz schön teuer das edle Teil ; )

Aber für Kinder ist kaum was zu teuer - isch weeß isch weeß : )

Aber die Hose fetzt wirklich. Gibts die auch für ausgewachsene Menschen?

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Ich fürchte, nein.
Die stammt (na, woher wohl?) aus der Kinderabteilung vom Klamotten-Ikea, äh, H&M.

Das Audilein ist ein Geschenk vom Kollegen Küchenruf, der es wiederum von einem Audi-PR-Menschen bekommen hat. Wenn ich selber Geld dafür hingelegt hätte, wäre ich wohl eher dem Hersteller des Darkmobils treu geblieben.

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Das fetzt wahrlich auch : )

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Wobei ich ja
nur die kurze 3-türige (kompakte) Variante fahre - kein Kreuz auf der Seitenscheibe, sondern ein grenzdebil grinsendes Bärchengesicht (hier gottlob nicht zu sehen).

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