Die dunkle Seite

Die älteren unter den Analysten werden sich noch erinnern: Die vorige Buchprüfung im vergangenen Herbst hatte bei den Anteilseignern der dunklen Seite so gar keine Kursphantasie geweckt. Wo bleibt der stakeholder value, fragten sich die Gesellschafter und machten dem Management ordentlich Dampf. Inzwischen zeigen die Restrukturierungsmaßnahmen erste Erfolge, fast könnte man von einem turnaround sprechen: Das aktuelle Quartalsergebnis zum Sommeranfang zeigt einen beachtlichen Wertzuwachs. Für eine Listung im Technorati-Dax hat es zwar noch nicht gereicht. Das kurzfristige Auf und Ab an den Linkbörsen sagt über die langfristige Wertentwicklung freilich nur wenig aus. Aber wenn ich anlässlich der überschrittenen 500-Tage-Grenze schon mal dabei bin, die Kennzahlen zu sichten und zu ordnen, dann passt es doch ganz gut in den Trend, dass die dunkle Seite dieser Tage auch die 50.000-Besucher-Marke erreicht hat.
Aber Stillstand kann man sich in der im rasenden Wandel begriffenen Web-Welt nun mal nicht leisten. Und so drängt sich die Frage nach der strategischen Weiterentwicklung dieses Angebots auf. Dass neuerdings öfters mal Fotos zu sehen sind, ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung. Aber man könnte ja noch so viel machen: Podcasts, Videos, Kaffetassen und T-Shirts mit Aufdruck verticken, kollaborative Linksammlungen anlegen, eine Videofilm-Community ins Leben rufen, Seminare für Blogwillige abhalten, eine Tauschbörse für Blogbeiträge gründen, eine mit Wandelanleihen finanzierte unfreundliche Übernahme des Spreeblicks über die Bühne bringen und noch vieles mehr. Oder die 42.000 Dollar teils mit leichten Mädchen und Drogen durchbringen und teils verprassen.
Ich schwanke da noch ein wenig, was die bessere Idee ist.