Samstag, 29. Oktober 2005
Danger Seekers
Früher hat man sich den gewissen Kick auf Wackersdorf-Demos oder beim S-Bahn-Surfen geholt. Heute reicht es, sich beim Imbisswagen vorm Supermarkt ein halbes Brathähnchen einzuverleiben. Hab ich gemacht, jawoll. Voll krass, oder? Die Umstehenden haben jedenfalls geguckt, als ob das voll der Stunt wäre. Bislang machen sich aber noch keine komischen Symptome bemerkbar. Mal sehen, vielleicht bewerbe ich mich mit der Nummer bei MTV Jackass.

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Ich bewundere Dich für Deinen Mut ;o)

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Völlig zu recht. ;o)
Die Frau im Hähnchen-Wagen meinte, mit den paar Hähnchen, die sie jetzt noch an den Mann bringt, reiche es hinten und vorne nicht. Wenigstens würden sie Leute ja noch Pommes essen.

Ich meine, es gibt ja viele Argumente, die man gegen so ein gepflegtes Brathähnchen anführen kann. Aber die Vogelgrippe seh ich zumindest mit Stand von hier und heute nicht als so ein Problem. Das kann sich ja durchaus noch ändern, und ich denke auch nicht, dass ich das auf die leichte Schulter nehme. Aber Panik hilft auch keinem, finde ich.

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Ich bin manchmal wirklich froh, daß ich dem Meinungsterror durch die Medien nicht ausgesetzt bin. So kann ich zumindest noch selbst abwägen, was jetzt ein Risiko für meine Gesundheit darstellt und was nicht.

Sich um Grippeerreger in Geflügelprodukten Sorgen zu machen ist es definitiv noch zu früh, das was derzeit auf den Teller kommt, hat sein Leben noch unter einem unbelasteten Himmel gefristet.

Ich werde heut Abend auch genüßlich Hähnchenfleisch in den Wok schlagen.

Wer den Fleischverzicht aus ernährungstechnischen Gründen praktiziert hat meine vollste Zustimmung (ich versuch das ja auch ab und an mit Erfolg) aber das was jetzt mal wieder abgeht ist wahrlich übertreiben.
Ironischeweise scheint ja der bayrische Fleischabfallskandal dadurch komplett unterzugehen - zumindest hab ich noch keine Boykottaufrufe gegen Weißwurst oder sonstige bajuwarische Tierprodukte vernommen.

Vielleicht hat die Vogelgrippe ja auch was Gutes und rafft die als Stadtplage gefürchteten Flugratten dahin.

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Recht hast du!
Die ganze Hysterie ist schlichtweg lächerlich!
Das Schlimmste aber: jedermann lässt sich im Augenblick mit Tamiflu impfen – prophylaktisch – im Wissen, dass Tamiflu gegen das Virus H5N1 nutzlos ist. Grippenimpfstoff ist kaum mehr vorhanden. Alte Menschen für die eine Grippeimpfung sehr wichtig währe, sind nun ernsthaft in Gefahr...

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Richtig so, gehen sie mit gutem Beispiel voran.
Meine Ärztefreundin meint auch, dass das alles nur Panikmache ist.
Es sollte da mal offengelegt werden, wie viele Menschen allein in Deutschland letztes Jahr an Grippe gestorben sind, das ist schrecklich, aber nicht so etwas!

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So vollgepumpt mit Antibiotika, wie diese Hähnchen sein dürften, kurieren die jede Krankheit. Nur nicht die am Herzen.

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Dem Meinungsterror
wäre man auch als völliger Medien-Eremit ausgesetzt, Erik. Der Typ, der hinter mir am Imbisswagen anstand, fragte mich allen ernstes, ob ich mir sicher sei, dass ich ein Hähnchen wolle, wo doch... Ich hab ihm dann gesagt, ja wissen Sie denn nicht, dass man wenn man ein frühinfiziertes erwischt, die Chance hätte, noch Antikörper zu bilden? Der Typ hat geguckt wie ein Auto, und die Frau im Imbisswagen hat sich fast weggeschmissen.

Das Thema Grippeschutzimpfung wäre mal ne eine eigene Diskussion wert, Rinaa. Ich hab bisher nicht eingesehen, warum ich meinem Immunsystem diese Belastung antun soll. Wenns dumm läuft, kursiert dann grad ein ganz anderer Erregerstamm, der von der Impfung nicht abgedeckt ist. Und das Risiko, sich einen grippalen Infekt einzufangen, wird ja nicht kleiner, auch wenn es immer noch Mitmenschen gibt, die das verwechseln.

Da mach ich doch lieber meine gemäßigte Hähnchendiät weiter solange das vertretbar ist. Für irgendwas werden die Antibiotika schon gut sein, prophylaktisch und so...

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Och Mark, WHO hat in den letzten Jahren immer zuverlässige Empfehlungen bezüglich der Virentypen herausgegeben – die Argumentation, nicht genau absehen zu können welcher Erregerstamm wirksam werde, ist eine vermeintlich gute Begründung derer, die sich eh nicht gerne stechen lassen.

Hast du schon einmal ein Kind mit akuten Mittelohrenentzündung, Fieberkrämpfen, Atemwegserkrankungen, oder Lungenentzündungen (alles Grippenerscheinungen) erlebt? Sie (und auch ältere Menschen) sind die wirklichen Leidtrageden der Grippenerkrankungen. Das für sie zu verhindern, scheint mir Pflicht von uns Erwachsenen zu sein. Sind wir Bezugspersonen (Eltern und Betreuer) geimpft, vermindert sich eine Ansteckung der Kinder trastisch. Okokok in der Kita werden Grippeviren übertragen wie nirgends sonst – eben, viele Eltern erachten eine persönliche Prophylaxe als unnötig. Das Personal wird in der Schweiz vielerorts auf Kosten des Arbeitgeber geimpft – zum Schutz der Schutzbefohlenen und nicht, wie manchmal gemunkelt wird, aus Angst vor Arbeitsausfällen.

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put...put...put...jeany
Aber seien Sie bitte (inn'ständig) trotz des Muthes, den Sie zeigen, im Biss äußerst vorsichtig. Heiß't's nicht schon bei Puccini in La Boheme todeskalt vorwarnend: "Wie eiskalt ist dies Hähnchen?" Denn unter 37° wenn alles niedersingt, gleitet's gliedrig bei den Vögeln. Mein Rat: Eher präservativ, denn profühlaktisch!

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*g*

Ich halt Panikmache sowieso fürn Nachrichtenloch. Find ich auch merkwürdig im Frühstücktv zu hören & sehen, daß sich die Mitbewohner der Stadt mit Medikamenten etc eindecken würden... also ich kenn niemand, der das tät.
Vom kurenden Großvater gestern erzählt bekommen, er habe letzte Woche die Vogelgrippe gehabt. Manchmal muß man mit Humor an Geschichten rangehen...


-> Er hatte sich erkältet und steht dazu einen Vogel zu haben => Vogelgrippe. Na ja, muß man nicht lustig finden. Ich muß trotzdem grinsen.

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Och neee, Herr Mark, um ein echter Held zu werden, bedarf es schon mehr als ein paar verreckter Hühnchen mit ´nem Grillspiess im Arsch......

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Hm, um Sie zu beeindrucken,
Frau Luise, müßte ich vermutlich ein lebendes und freilaufendes Huhn ohne Gummi...

Weiß nicht, ob' mir das wert ist.

@sid: Köstlich. Das ist genau der richtige Humor, den es für solche Lebenslagen braucht.

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Nein, nein, lassen Sie mal stecken, wenn ich selbst nicht beteiligt bin, beeindrucken mich solche Aktionen überhaupt nicht (mehr), und selbst bei persönlicher Beteiligung bedarf es da schon einiger Aussergewöhnlichkeiten. Und echte Helden, Herr Mark, ficken ja überhaupt nicht, kein bisschen, ganz und gar nicht, echte Helden liegen heulend unter irgendeinem Baum, pflücken Gänseblümchen und fragen sich, wo denn nur alle die armen, hilflosen Leute sind, die auf Rettung warten. "Irgendwann wird schon einer vorbei kommen, der gerettet werden will.", denkt sich der echte Held und wartet noch ein Weilchen......

Diese Hühnerkacke ist wieder einmal beispielhaft. Als ob es nutzen würde, das Federvieh wegzusperren. Die Zugvögel ziehen von dannen, die Krähen und Meisen und Spatzen jedoch bleiben. Kikeriki.

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Zickezacke Hühnerkacke!
Das sollte unser Schlachtruf sein gegen grassierenden Hühnerwahnsinn.

Ihre Heldendefinition indes finde ich, nun ja, erfrischend anders. Heulend unter Bäumen liegen und körperlich enthaltsam leben, ich fürchte zu dieser Art von Heldentum tauge ich nicht so recht. Da sag ich ganz offen und ehrlich: Seid nicht feige, Leute, lasst mich hintern Baum... ;-)

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Recht so, wer braucht schon Helden, heulen können wir auch alle selbst..... ;o)

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Obwohl:
Ich muss ehrlich gesagt meistens bisschen nachhelfen, bestimmte Musikstücke ganz laut hören und so...

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Angie gehört wohl nicht mehr dazu...... *gg*

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Zu Tschernobyl-Zeiten war Pilzesammeln oder Angeln gehen der Stuntsport, im Gegentum zur lausigen Vogelgrippe aber ganz in echt :-)

Ich weiß noch, wie die Geigerzähler knisterten, als eine Ärztin hinter dem Göttinger Klinikum das Wasser in Regenpfützen maß und sie hinterher meinte, wenn sie diese Werte in einem Labor feststellen würde, müsste dieses sofort geschlossen werden.

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Oh ja!
Pilzesammeln oder Wild essen gehen, das wurde etwa gleichgesetzt mit Russisch Roulette spielen. Ich hab im Sommer 86 Praktikum in der PR-Abteilung eines großen Lebensmittel-Herstellers gemacht. Und Mann, da war wirklich was geboten an Lernprozessen in Sachen Krisen-PR und Panik-Management.

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Ich hol mir meinen Adrenalin-Kick manchmal auf der Autobahn, rechte Spur mit 100. Nur was für starke Nerven.

Aber abgesehen davon gehen mir die regelmäßigen Paniken und Lebensmittelskandale sonstwo vorbei. Frisch muss es sein, appetitlich und gut schmecken. Und nicht jeden Tag das gleiche. Dann darfs auch mal ein Pfund Pfifferlinge aus Litauen sein oder ein gutes Rindercarpaccio. Ich habe sowieso den Eindruck, dass viele heute schon eine Entschuldigung dafür brauchen, überhaupt noch etwas zu essen. Und die einzige Entschuldigung heißt nun mal: "Es ist auch ganz gesund!".

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