Dienstag, 21. Juni 2005
Futter (für den Ego?)
Als ich klein war, gab es für mich zwei Sorten von Nahrungsmitteln: die, die meine Eltern als "gesund" deklarierten und die, die mir schmeckten. Inzwischen würde ich sogar die Existenz einer Schnittmenge aus beiden Gattungen konzedieren. Aber im Zweifelsfall genießt das "schmeckt mir" immer noch Vorrang vor dem "ist gesund".
Nachdem nun unsere Tochter mit ihren sechs Monaten in eine Altersklasse kommt, wo die Muttermilch-Mahlzeiten nicht mehr die alleinige Nahrungsquelle sind, kommen wir natürlich in ein Dilemma. Einerseits möchten wir der Kleinen nichts aufnötigen, was ihr partout nicht schmeckt. Andererseits liegt uns am Herzen, dass sie sich möglichst gesund und naturbelassen ernährt. Indes haben unsere Bemühungen heute einen herben Rückschlag erlitten: Unseren liebevoll gekochten Kartoffel-Zucchini-Brei (beides Bio, naturellement) wollte die kleine Diva überhaupt nicht goutieren. Nach dem ersten Probieren presste sie standhaft die Lippen aufeinander und zog nen Flusch wie Schippe-König.
Das kann noch heiter werden - vor allem, wenn sie nach mir kommt. Ich war (und bin) in dieser Hinsicht nämlich ziemlich stur. Meine Eltern haben es zu einer Machtfrage hochgeschaukelt ("Du stehst nicht eher vom Tisch auf, bevor der Teller leergegessen ist") - und auf ein Remake dieser Dramen habe ich ganz definitiv keine Lust. Ich bin mal gespannt, ob wir das vernünftiger gebacken kriegen, die Kategorien "gesund" und "wohlschmeckend" in die richtige Balance zu kriegen. Das wär echt Futter für den Ego...

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Beim Mamazwerg gabs viel gesundes Gemüse (aus dem Tiefkühlfach). Der Mamazwerg kann nämlich nicht kochen. Jedenfalls hatte ich im Haus eine Freundin und nicht immer Lust auf mein Gemüse. Bisserl vifer war ich halt auch und dann gabs so Tage ("Erst aufessen, dann der Nachtisch") da hab ichs wohl drauf ankommen lassen, wenn sie bei uns war. "Du, ich muß Dir was zeigen", und schwups war ich mim Kopf unterm Tisch. Freundin auch - aber die war langsamer, in der Zeit hab ich mein Gemüse zu ihr rübergeschaufelt *gg*
Ja, sie wurde von mir gesund ernährt *kicher*

Lieder oder "vormachen" im Sinne von selber essen und nicht dabei das Gesicht verziehen sollen auch wirken.
Am Besten testen und rausfinden, was der Kleinen schmeckt.
Allerdings ändert sich auch der Geschmackssinn mit der Zeit. Oliven ess ich erst seit der Maturavorbereitungszeit (die ich aufs Kochenlernen verwendet hab), Fisolen wollt ich auch ziemlich lange nicht. Dafür kann ich nicht mehr sackerlweise Rosinen essen. Wenns geht, vermeid ich die komplett : )

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Versuchen sie es mal mit Möhren. Babys haben einen sensiblen Geschmakcssinn. Für sie können Zucchini auch leicht bitter schmecken. Meine Tochter Janne wollte partout keinen Brei. Da habe ich die Kartoffeln nur kleine Stücke zerteilt. Die hat sie dann 'auf Felge' gekaut. Bis heute isst sie nichts breiiges (auch keinen Joghurt) oder vermanschtes oder irgentwas mit Sauce drüber (ausser Spaghetti).

Viel Spaß beim ausprobieren.

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Ich schließe mich den anderen an: Die Kleinen sind noch sehr sensibel, was Geschmäcker angeht. Und Zuccini werden von den Kindern schnell als bitter empfunden. (Junge) Möhren gehen bei den meisten, Kartoffeln auch.. und Reis und Nudelgerichte. ... und Obst sowieso. Genau! Einfach nach und nach testen was geht. Je nach Kochart gehen die merkwürdigsten Dinge rein.
... und mit 2 begann mein Kind auf einer Fete mit Begeisterung Oliven vom Buffett zu klauen. Und ich habe das Glück, dass es sehr gern Obst und Gemüse isst (auch solches, das im Alter unter einem Jahr noch verschmäht wurde).

Et kütt wie et kütt!

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Das wichtigste ist wohl,
sich immer wieder locker zu machen. Es nicht persönlich nehmen, wenn die kleine Diva ihre Show abzieht. Und hey, wir fangen ja gerade erst an, mit ihr die Welt der essbaren Dinge zu erkunden. Da bleibt es nicht aus, dass auch mal was bäh! ist, bis der Gewöhnungsprozess einsetzt...

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Da kann ich schlecht Ratschläge geben,
trotz vielfältiger und reichhaltiger Nahrung,
essen meine Kids kein grün, gelb und rot.
:(
Ab und an mal.. mittlerweile .
Das sehe ich als Fortschritt.

Wir machen übrigens krumme Geschäfte ..

nur 6 Löffel.Oder so.
Ich bin seidher supergut im schätzen geworden ;)

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Kein grün, gelb und rot?
Also nicht mal Pommes mit Ketchup? Hm, dann bleibt ja wirklich nicht mehr viel außer braun...

Oje, das kann ja alles heiter werden.

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Ihre Tochter ißt doch bestimmt schwarz.

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Hey, das haben wir
noch gar nicht getestet. Wäre aber tatsächlich ne Überlegung wert, denn mit grün und gelb läufts noch nicht so rund. Also was könnte man da anbieten - schwarze Nudeln in Lakritz-Sauce? Noch jemand Vorschläge?

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- schwarze Oliven

Mal die künstlerische Ader versucht? Kartoffelbrei mit "aufgemaltem" Gesicht? Erbsen als Augen, junge Möhrchen als Nase und Mund? Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt...

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einfach normal vom Tisch mitessen und probieren lassen.
die Gören entscheiden selber.
Sowieso.

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Von der Variante ist uns abgeraten worden
Schließlich bringt die Kleine eine gewisse Allergie-Prädisposition mit. Da testet man Verträglichkeiten eher behutsam an. Das heißt eine Woche dieses (immer in Ergänzung zur Muttermilch), die Woche darauf was anderes. Gesalzenes und gewürztes geht auch noch gar nicht, da kommt in dem zarten Alter noch Würgereflex und sonst was alles.

@pathologe: Das werden wir auf alle Fälle so machen, aber im jetzigen Stadium, wo es nur um allmähliches Zufüttern geht, ist die Dekoration noch nicht soo der Faktor. Wir reden ja von Kleinstportiönchen und allmählichem Rantasten an Fremdnahrung. Aber Sie haben recht, wenn das mit eigenem Tellerchen und so richtig losgeht, ist so ein Erbsen und Möhrchengesicht im Kartoffelbrei bestimmt der Bringer. Ich weiß auch noch, wie ich selber mit Soßenteichen in Kartoffelbrei gewerkelt habe;-)

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Ich wundere mich immer ,
das WIR überlebt haben.

Keine Pampers ,
keine Babygläschen,
keine Schutzgitter,
kein KiKa.

:)

Wie haben unsere Eltern DAS nur hingekriegt?

*übrigens , fördert man Allergien,
mit zuviel Hygiene .
Die Lütten öfter mal in den Dreck stecken,
stärkt die Abwehrkräfte .

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...
Schutzgitter und Babygläschen gabs auch schon. Aber keine Babyphones, Boys-and-Girls-Windeln und Maxi-Cosis. Geschweige denn Fahrradhelme, Sicherheitsgurte im Auto und all so'n Kram...

Es ist halt immer ne Gratwanderung mit Hygiene/Allergierisiko etc. Meine Frau litt stark unter Neurodermitis als Kind, ihr Vater hatte das auch schon, so ne Disposition kriegste nicht weg mit täglichem Matschbad oder Hundehaaren im Babybrei. Auf paar Dinge musste da schon achten, keine unnötigen Cremes verwenden und so. Ansonsten vertraue ich aber darauf, dass mein völlig allergiefreier Bauern-Gensatz ein paar immunstabilisierende Erbgutstränge beigesteuert hat;-)))

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