Mittwoch, 2. März 2005
Beziehungsbloggen
Nicht jeder hat das Talent, seine Beziehungsproblematik so mitreißend in der Blogosphäre breitzutreten wie der Herr Sebas. Während er sogar drüber nachdenkt, die Blogger-Kollegen drüber abstimmen zu lassen, ob seine Geschichte mit dem blonden Mädchen fortgesetzt wird oder nicht, sehe ich mich einem völlig anders gearteten Problem gegenüber. Nicht ganz zu Unrecht kritisiert meine Gemahlin, dass das Geblogge einen zunehmenden Zeitanteil konsumiert, der auch auf Kosten von gemeinsam verbrachten Stunden geht. Der Kompromiss könnte so aussehen, dass die dunkle Seite künftig öfters mal in Nachtschicht produziert und aktualisiert wird. Bei insomnia hab ich ja gesehen, dass ich nicht der einzige Nachtarbeiter hier bin.

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seit mein pc nicht mehr funktioniert, ist mir auch bewusst geworden, wieviel zeit ich mit lesen und schreiben in der blogosphäre verschwendet verbracht habe. stunden über stunden über stunden... und man merkts währenddessen nicht einmal.

wann schläfst du dann eigentlich, wenn du die nacht zum (blog-)tag machst?

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Muss nicht so früh raus
im Moment. Von daher isses ok, wenn ich mich zwischen 2 und 3 ablege und zwischen 10 und 11 aufstehe. Die ganze Nacht durchbloggen habe ich ja nicht vor.

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interessant wäre es aber. es kommen einem in der nacht ganz andere gedanken als in der früh...

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Ja, absolut
Habe bisweilen aber nachts die Zügel der Selbstzensur viel lockerer schleifen lassen und mich mehr als einmal fast um Kopf und Kragen geschrieben. Wenn es also um Zeug geht, dass ganz offiziell und seriös irgendwo gedruckt werden soll, gucke ich lieber nochmal bei Tageslicht übers Manuskript bevor ich auf 'Senden' klicke

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eine bloße zeitliche verlagerung ist wahrscheinlich nicht die lösung. sie werden wohl mit der zeit haushalten müssen. fragen sie doch ihre dame, wieviel stunden oder so sie für akzeptabel hält.

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Das muss man im Gesamtpaket
verhandeln. Hab die letzten Wochen halt viel Zeit vorm Rechner verbracht. Teils auch mit richtiger Arbeit, aber eben auch halb privatem Gesurfe und und brotlosem Geblogge, derweil ich an der Familienhomepage nicht weiter gewerkelt habe. Ich hab nicht das Gefühl, dass sie mir unbedingt die Rechnerzeit kappen will, sie möchte halt wieder mehr gemeinsame Unternehmungen, und das ist auch ganz legitim.

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Haben sie schon mal über eine Scheidung nachgedacht?

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Nee, definitiv nicht
Da sehe ich derzeit auch keinen Handlungsbedarf. Sind ja grade mal ein paar Monate verheiratet. Töchterlein is noch ganz frisch. Da ist ne Diskussion über Rechnerzeiten und sonstiges Comittment in Sachen Partnerschaft und Family doch kein Scheidungsgrund. Die Bloggergemeinde darüber abstimmen zu lassen, ob diese Ehe fortsetzungswürdig ist ginge an der Sache doch ein wenig vorbei - so sehr ich gespannt bin, wie Herr Sebas sein Dilemma in Sachen Blondes Mädchen löst;-)

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Ich sehe, Sie als Neu-Blogger nehmen die Bloggergemeinde noch nicht so richtig ernst. Machen Sie doch auf Familie, machen Sie doch ;-)

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Hm, schließt das eine
das andere aus? Hab ich mich letzte Woche schon gefragt, als mir der Freitagsblues und die Verzweiflung vieler Schäfchen der Bloggergemeinde entgegen schwappte. Ich nehm das keineswegs auf die leichte Schulter. Und meinen Vorschlag an Herrn Sebas bezüglich der Abstimmung habe ich auch ziemlich ernst gemeint.

Und Ihre Aufforderung, meine Ex-Geschichten auszupacken, das sind alles Dinge, die mir schon zu denken geben. Etwa, inwieweit das Alleinsein und der dazugehörige Blues viellecht mit eine der Triebfedern derer ist, die in diesem Medium richtig lesenswertes produzieren. Und zu dieser Liga rechne ich Sie durchaus, wenn ich das an dieser Stelle mal sagen darf.

Wenn ich diesen Blues nun derzeit in dieser Form nicht teile, macht mich das zu einem verschrobenen Sonderling in dieser Szene?

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Jaja, wenns uns schlecht geht sind wir am besten. Holla.

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es ist kontingenterweise empirisch so, dass eine gewisse zahl einsamer gebrochener herzen eine heimat in den blogs findet (schön bescheuerte formulierung, egal). aber sie brauchen keine minderwertigkeitskomplexe wegen ihres familienglücks zu haben, es geht doch ganz gut mit ihnen. und nur heulsusengeblogge käme ohne blogger mit anderen ambitionen ja gar nicht zur geltung, die tragik ließe sich nicht angemessen würdigen.

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Ja, vermutlich
Komplex wäre auch zuviel gesagt. Tatsächlich habe ich ein gutes Gefühl, hier dabeisein zu können. Die längergedienten Recken und Granddames sind mir bisher sehr unarrogant und aufgeschlossen begegnet. Und schließlich war ich ja lange genug als Single und deadlinegetriebener Nachtschreiber unterwegs, um das Bluesschema auch aus dem FF zu kennen. Und so jamme ich halt mit und freu mich, wenn ich paar Töne treffe. One, two, three, four...

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Du musst halt selektiver bloggen. Nicht versuchen, alles, aber auch wirklich alles mitbekommen, sondern dich auf ein paar Blogs konzentrieren und bei dir schreiben. Dann hast du auch wieder mehr Zeit für die Liebste und die Kleine. :)
(kleiner klugscheißer-tipp am rande...)

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Hast völlig recht
Ist ein typisches Anfänger-Phänomen, sich die volle Dröhnung geben zu wollen, überall den Senf dazuzugeben, alles ganz boah und wow zu finden, Party zu machen ohne Ende. Natürlich muss es sich irgendwie einpendeln, dass auch das vielzitierte real life nicht dauerhaft zu kurz kommt...

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Genau! Das macht es nämlich auch leichter, mit Bloggern einen Abend zu verbringen, an dem es dann gar nicht ums Bloggen geht ;)

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und sie sollten sich vielleicht einen rss-reader zulegen, ganz leicht geht es z.b. mit dem firefox. oder sie nutzen bloglines. (ich mach das auch noch viel zu wenig, dabei wär's echt praktischer)

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Und falls du Hilfe brauchst, na, du weißt schon...

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Hach, diese Wellen
der Hilfsbereitschaft immer wieder. Das isses, was dieses Medium so special macht...

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