Dienstag, 2. Januar 2007
Desparate Houseman (10)
Da ertappe ich die Erzieherin im Kindergarten dabei, wie sie mit meiner Tochter auf dem Schoß am Rechner Solitär spielt. Und dann muss ich erfahren, dass die Kleine "Papa" gesagt hat, als am Bildschirm das grüne Fenster mit den Spielkarten aufging. Hmpf. Bösartige Verleumdung, ich erwäge die Lütte ohne Abendessen ins Bett zu schicken. Ich spiele nämlich gar kein Solitär am Rechner - sondern freecell. Ähem.

Ach ja, und dann immer diese bohrende Ungewissheit, wenn beim Staubsaugen irgendein festeres Teil, das man nur ganz kurz und undeutlich gesehen hat, rappelnd im Saugkopf verschwindet. Zumindest hat nichts gefunkelt, als ich mit der Taschenlampe in den Staubsaugerbeutel leuchtete und in die Öffnung lugte. Eine Pretiose wird es nicht gewesen sein. Also ab dafür.

Und so haben mich die Profanitäten des Alltags wieder im Griff, bevor das kalendarische Jahreskorsett mit der 7 am Ende ohne zu kneifen sitzt. Aber auf alle Fälle wollte ich noch nachreichen, dass der Jahreswechsel an den Hamburger Landungsbrücken entgegen meiner Befürchtungen ("O Gott: Menschenmassen! Wir Individualisten werden alle sterben") ein sehr schönes und eindrucksvolles Erlebnis gewesen ist. Das Nasse in meinem Gesicht waren nicht nur Regentropfen und Gischt, da war auch die eine oder andere verstohlene Glücksträne von meiner Frau und mir dabei. Und wenn ich das massive Geknalle als konjunkturprognostisches Signal deute, dann dürfte 2007 ganz schön brummen.

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