Donnerstag, 23. Februar 2012
Schwere Ausnahmeerkältung im Sektor C:/
Es gibt so Blogbeiträge, die schreibt man lieber nicht, wenn man keine Lust hat auf Kommentare vom Kaliber "Kauf Dir halt nen Mac". Ironie des Schicksals, dass ich für die FAZ grad Material für einen Beitrag zum Thema "Filter Bubble" zusammensuchte, da geht es drum, wie Google & Co. durch immer personalisiertere Dienste unser Sichtfeld einengen und wie schlimm das alles ist. Da fange ich mir prompt einen Redirect-Virus ein, der alle Google-Suchtreffer auf eine obskure Site abnow.com umleitet. Eine schlimmere Filterbubble als sowas kann es gar nicht geben, und so sehe ich die Personalisierungsbemühungen von Google, Facebook und anderen doch gleich in viel milderem Licht. Lieber nach meinen vermeintlichen Vorlieben gesiebte Suchtreffer als gar keine. So kann ich jedenfalls nicht arbeiten. Weil dieser Schädling zudem auch noch ein paar andere Fiesheiten im Schlepptau hat, muss ich mich da jetzt mal um Schadensbegrenzung bemühen. Ach ja, Infektionsweg könnte eine zu lange aufgeschobene Java-Aktualisierung gewesen sein, aber Genaueres weiß man zur Stunde noch nicht.

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Und...
nen Mac? Wäre das keine Alternative...?

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Ohne es hier zur Grundsatzfrage zu machen:
Ich weiß nicht, obs mir das wert ist. Dieser Rechner kam gebraucht aus vertrauenswürdigem Hause für einen, ähm, zweistelligen Eurobetrag, der zudem für einen guten Zweck verwendet wurde. Dafür krieg ich im Mac-Shop wahrscheinlich noch nicht mal eine Maus.

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Von nem Mac würde ich abraten, mein Dienst-Mac hängt sich ständig auf. Nur Ärger mit dem Scheiss...

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Maus ginge in Ordnung (sitze an einer Quelle).

@berenike: Helfe gerne weiter. Immerhin ist die Diagnose „stürzt alle Nase lang ab“ so dermaßen selten, dass der Fehler wahrscheinlich schnell gefunden wird. Sachdienliche Hinweise bitte an meine E-Mail. Gern geschehen …

Ansonsten: Apple ist der totale Mist. Die können nix, sehen total behumst aus, sind maßlos überteuert, und das die virenfrei sind ist Teil einer Verschwörungstheorie von Apple-Jüngern. Übrigens ist das Projekt „Apple“ tatsächlich bei Microsoft beheimatet, die ein Konkurrenzprodukt brauchten, weil die kartellrechtlichen Behörden das Haus Gates/Ballmer sonst auseinandergeschnitten hätten. Das hat mit $150.000.000 angefangen, und wurde dann schrittweise ausgebaut.

Mal im Ernst, wenn der Mac das könnte, was alle von ihm behaupten, warum hat er dann nur einen Marktanteil von unter 10%? Na also …

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@der_papa: Bei einem muss ich vehement widersprechen: Sie sehen doch gut aus! Aber aus umfangreicher Lebenserfahrung weiss ich: das reicht nicht.
Mein Dienst-Mac (der treue Dienste als Internetzugang und Fernsehersatz zu Hause tut, sonst nichts) hängt sich immer auf, sobald ich Word (heißt das auch so bei denen?) geöffnet habe. Weil ich aus einer schreibenden Zunft komme, ist er natürlich deswegen als Dienst-Mac disqualifiziert.

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„hängt sich immer auf, sobald ich Word (heißt das auch so bei denen?) geöffnet habe.“

Das steht natürlich im krassen Gegensatz zu den (vermutlich 10.000en) die Word (heißt auf dem Mac auch so) täglich auf einem Mac benutzen. Aber: Mein Angebot gilt immer noch …

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Ein generelles Problem
von Mac mit Word wird es eher nicht sein (auch nach dem zu urteilen, was ich von Mac-Benutzern sonst so höre), aber nichtsdestotrotz kann sowas im Einzelfall extrem lästig sein.

A propos lästig: Die ubuntu-Notfall-Boot-CD bootet nicht, weiß nicht, obs eine Laufwerk-Zickerei ist oder es schon beim Download hakte. Mal gucken, ob wir hier noch irgendeinen unbedenklichen USB-Stick rumliegen haben...

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Eine Frage: Was wirst Du mit der Notfall-CD machen wollen? Auf Linux umsteigen? (Die Frage ist ernst gemeint. Ich frage mich, warum Du nicht einfach das OS neu installierst? Oder macht man das unter Windows anders.)

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@der_papa:
Zunächst mal geht es um eine Möglichkeit, die Daten zu sichern, ohne dass mir eventuell korrumpierte Windows-Prozesse in die Quere kommen. Dafür ist mir so eine von CD bootbare ubuntu-Testversion empfohlen worden. Wie ich grade feststelle, muss diese aber auch mit einem bestimmten Modus gebrannt sein, mit der Standardvariante aus dem W-7-Explorer ist es anscheinend nicht getan.

Anyway, wie gesagt, erst mal Daten sichern, dann die OS-Frage. Das Problem: Ich habe zwar einen Product Key, aber eine CD war nicht im Lieferumfang. Vor einem Neuaufspielen müsste aber eh erst gesichert sein, dass der oder die Übeltäter unschädlich gemacht sind, nicht, dass sich der Dreck aus dem Master Boot Sektor oder was weiß ich woher plötzlich wieder reproduziert.

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Autsch! Jetzt verstehe ich. Der Schädling sitzt gar nicht auf der Festplatte.

Ich würde ja gerne helfen, aber in so was habe ich überhaupt keine Erfahrung (und das ist in keiner Weise hämisch gemeint).

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Auf der Festplatte schon
- im weitesten Sinne. Aber eben nicht unbedingt in irgendwelchen Dateiverzeichnissen, sondern der Befall versucht bestimmte Systemkomponenten zu verändern, und man kann sich halt nicht hundertprozentig darauf verlassen, dass ganz grundlegende Bereiche wie der Bootsektor davon ausgespart bleiben.

Irgendwie will es mit dem Booten von der Linux-CD nicht klappen, und ich habe auch schon verschiedene Brennvarianten ausprobiert, so befasse ich mich halt einstweilen mit dem Nachfolgerechner, damit der auf dem neuesten Stand ist. Da ist dann aber kein Windows XP mehr drauf, sondern Vista, das ich auf W 7 updaten werde. Einen der alten Rechner, also entweder den jetzt infizierten oder dessen Vorgänger, würde ich gern mit intaktem XP weiter betreiben können, weil die meisten Lernspiele der Kleinen noch auf XP laufen, aber nicht unbedingt auf neueren Versionen. Es bleibt also spannend. ;-)

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Steht auf der Ubuntu-Seite genauer erklärt. Als ISO-CD anlegen, im Brennprogramm (ich nehme CDBurnerXP, ist gratis) als "Bootfähige CD" markieren und ab... Geht aber auch auf einem Stick, wenn der Rechner das Booten vom USB-Anschluß unterstützt. (Muß man eventuell erst noch im BIOS einstellen.) Bei älteren Geräten geht das möglicherweise nicht.

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Bin etwas ratlos,
nachdem es weder mit der W-7-Variante noch mit dem von chip.de empfohlenen imgburn geklappt hat, und beides galt als mehr oder weniger idiotensichere Methode. Frage mich, wieviele Brennprogramme ich noch probieren soll. Habe auch extra noch einen frischen Stick besorgt, der noch in keinem Rechner steckte und es damit probiert. Das Bootmenü hat die Option USB-Device durchaus im Angebot. Aber der Rechner sperrt sich sehr gegen alle Versuche, ihm was anderes als sein verseuchtes XP unterzujubeln.

Bevor ich dem allmählich stärker werdenden Impuls nachgebe, den ganzen Mist zu Klump zu treten, muss ich jetzt an die frische Luft, die Kleine von der Schule zur Chorprobe bringen.

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+++ update +++ update +++
Ich bin drin! Hit me with your usb-Stick. Plötzlich ging alles so schnell, dass ich nicht mal die versprochene Sprachauswahl gesehen habe. Hoffntlich hat sich das jetzt nicht gleich als Standardversion installiert. Aber ich sehe zumindest Ordner und Daten, mal sehen, ob ich die auf die externe Festplatte bekomme...

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Like.

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Hach, Du glaubst gar nicht,
wie hoch ich Dir Dein hämefreies Mitfiebern anrechne. Mein Gewürge hier wäre ja echt eine Steilvorlage, es mir so richtig reinzureiben.

Ich denke, das Gros der Daten ist gesichert, dann kann ich mich ja jetzt mal den wichtigen Dingen des Lebens widmen - dem Backen von Pfannkuchen.

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Schnell die alte Platte mit Weihrauch ausräuchern!

(Ich würde mir einen aktuellen Malware-Scanner runterladen und mal durchlaufen lassen. Vielleicht ist es am Ende doch nicht so wild. Toitoitoi.)

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ich bin ja knoppix-jünger.
leerräumen und dann plätten.

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Weihrauch
sollte eh immer eine Option sein - als kirchenferner Exkatholik hat man da ja schon bisschen Entzug.

Von dem Malware-Testlauf habe ich bislang abgesehen, weil die Meldungen vom AVG schon recht beeindruckend waren in Verbindung mit den Stichworten, die das Netz dazu lieferte. Das weckt nicht unbedingt ernsthafte Hoffnungen auf halb so wild.

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@vert:
Außen knoppix, innen Geschmack - hört sich gut an - wenn man kein Töchterlein hat, dessen heißgeliebte Lernspielchen zum allergrößten Teil auf XP laufen.

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Und da bloggen Sie jetzt hier öffentlich rum? Ich meine, ist das nicht gefährlich? Nachher stecken wir uns alle an. (Also jene unter uns, die keinen Mac haben, ist klar.)

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Ist doch klar, dass das kommt:
Gut, dass ich 'nen Mac habe... ;-) Seit 20 Jahren ohne Schniefnase.

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Herr Kid, ich schick Ihnen gleich mal ne Mail
mit Anhang, doo. Natürlich nutze ich im Moment ein anderes Daten-Endgerät. Zum Hochladen von Bildmaterial nach Frankfurt habe ich vorhin sogar den Umweg übers Internet-Café genommen, weil ich sichergehen wollte, dass der USB-Stick nicht den tragbaren Rechner auch noch ansteckt.

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@kreuzbube:
Nein, wirklich, das ist ja nachgerade sensationell!

Wobei ich fairerweise sagen muss, dies ist das erste Mal in über 25 Jahren, dass ich das Gefühl habe, der Sache mit Eigenmitteln nicht Herr zu werden. Etwas genervt war ich auch schon mal vor rund fünf Jahren, aber gemessen an dem ewigen Gebarme "boah, wie unsicher sind doch die Dosen" hat sich Unbill doch in Grenzen gehalten.

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Und jetzt haben sie das ganze Internet-Café angesteckt? Lästig.

(Ich bin ja nicht ganz sicher, ob ein Teil des Virenalarmismus nicht doch übertrieben ist. Es ist wie mit Fachärzten, wenn man in Virenforen einen simplen Fehler oder eine Verhaltensauffälligkeit des Rechners meldet, geht gleich die ganz große Glocke an. CD-Schublade schließt nicht? Könnte ein Virus sein, Alarm, Alarm.)

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hier ist gerade ein dosenbasierter ahornklapprechner in rente gegangen. nach 8 (oder 9?) jahren mit dem ersten und einen betriebssystem ohne vervirung. ich find das ganz passabel.

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Kenner sagen,
die Grenzen zwischen Antivirenprogrammen und Malware wären durchaus fließend. Dieser ganze ressourcenfressende N*rt*n-Krempel auf der alten Kiste war jedenfalls eine ziemliche Pest.

Ansonsten neige ich auf diesem Gebiet auch nicht zur Panik, aber ich fürchte, der Geselle, mit dem ich es hier zu tun habe, hatte bisschen was von der übleren Sorte huckepack (Stichwort: rootkit). Da bin ich doch recht froh, dass ich meine Überweisungen noch ganz oldschool per Formular in der hiesigen Bankfiliale abgebe.

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@vert:
Glaube ich gerne. Bei mir hat es seit meinem Debüt in der IBM-kompatiblen Welt auch fast 20 Jahre gedauert, bis da mal was auffällig wurde. Find ich jetzt nicht sooo schlecht, gemessen an der Panik, die von interessierter Seite gern geschürt wird.

Wobei mich der Befall jetzt schon etwas anfrisst, wie der Festplattenfehler beim Tragbaren vor einigen Monaten auch. Sollte doch endlich mal dazu übergehen, meine Bookmarks im Netz zu diggen oder zu delicio.nieren...

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Die Steve-Jobs-Biografie hat mir ja schon ein bißchen Appetit auf Äpfel-Produkte gemacht. Sollte wohl auch so rüberkommen. Aber die ganze Apple-Schwärmerei und die Zensiererei: hm, weiss nicht. Erinnert ein wenig an die Zeugen Jehovas. Bezüglich der Kompromißbereitschaft. Aber andererseits: anmachen und es funktioniert ist schon eine verheissungsvolle Aussicht (wenn´s denn so ist). Für den Laien. Und der bin ich ja. Ansonsten wünsche ich gute Besserung. Oder gibt´s eine Neuanschaffung bei der Gelegenheit?

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@rocky raccoon:
Jein, die Gebrauchtrechnerquelle hat wohl noch einen auf Lager. Wenn ich je schwach werden würde, liefe es wohl eher auf einen tragbaren Apfel hinaus als auf einen stationären Rechner.

Muss ja gestehen, dass ich manches seit diesem Buch über Steve Jobs auch in etwas milderem Licht sehe. Aber einen echten Anreiz, so viel Kohle in die Hand zu nehmen, um der Glaubensgemeinschaft beizutreten, spüre ich nach wie vor nicht. Was auch damit zu tun hat, dass ich ganz viele tolle Sachen, die ich damit angeblich problemlos machen kann, für Zeit- und Geldverschwendung halte - etwa das Synchronisieren von ipods mit irgendwelchen itunes-Konten undundund. Als Heimrechner brauche ich eher ein Arbeitspferd als einen Araberhengst.

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Für mich ist der Mac Arbeitspferd. Genau aus dem Grund, dass er jeden Tag immer und ohne Ausnahme funktionieren muss. Ich habe null-Bereitschaft, an Computern herumzubasteln. Allerdings kenne ich das auch nicht anders. Meine damalige Freundin war Grafikerin in einer Werbeagentur und die haben alles ausschließlich am Mac gemacht. Die Kisten liefen fast rund um die Uhr, und das klaglos. Seitdem handhabe ich das konservativ: Keine Experimente.

Apfelprodukte braucht man nicht unbedingt. OpenOffice als Textverarbeitungsprogramm läuft bei mir prima.

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@kreuzbube:
Das kann so funktionieren, muss aber nicht. Mein Bruderherz ist nach viel Heckmeck mit seinem Apfel-Notebook ins andere Lager gewechselt. Ist auch nicht so, dass ich sonst gar keine Klagen gehört hätte, habe beruflich z.T. ja auch mit Werbeleuten zu tun.

Hier war es halt so, dass meine Kollegen und ich in den frühen Jahren unseres Bürobetriebs stets Teil einer windows-basierten Lieferkette waren. Da fehlte schlicht jeglicher Anreiz, und einmal scheiterte ein Wechsel unseres Hauptabnehmers genau daran, dass es für die dafür erforderliche komplette Umstellung unserer IT auf Mac-Basis null Entgegenkommen gab.

Mit dem OpenOffice-Textprogramm und bei der Tabellenkalkulation hatte ich übrigens im Dokumententausch und verteilten Arbeiten mit Kollegen und Abnehmern doch ein paar Probleme (ebenso mit der schlankeren works-Software), weswegen ich dann doch wieder ein offizielles Paket schulterte. ;-(

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@kreuzbube
Das der Mac im grafischen Bereich so verbreitet ist erklärt sich historisch.
Zum einen ist unbestritten, dass es früher mit Windows in puncto Zuverlässigkeit erhebliche Probleme gab. Da war der Mac eine sichere Bank.
Zum anderen läuft in dieser Sparte ohne Produkte aus dem Haus Adobe gar nichts, jene hatten aufgrund der großen Verbreitung des Macs in der Branche, ihre Produkte auf diesen Rechnertyp optimiert. Mac und Adobe, das war/ist ein Dreamteam. Und du weißt ja, never change a winning team.
Darum bei uns und in anderen Druckereien, Grafikstudios, und Agenturen soweit ich sie aus meinem Umfeld kenne, immer nur Mac. Egal ob Adobe Programme selbstverständlich auch unter Windows laufen.

@mark
Gute Besserung

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Es ist ja wie in so vielen Vorortsiedlungen: Im Zweifel nimmt man das, was auch der Nachbar hat, um nicht am Ende (als einziger) doof da zu stehen. Ob es nun ein Hochdruckreiniger oder ein Computersystem ist. Wer sich mit einem Grafik- oder Tonstudio selbständig macht, nimmt halt das, was die Kollegen auch "alle" haben (oder die Auftraggeber "dringend empfehlen"), statt das Risiko einzugehen, einen Sonderweg einzuschlagen, der sich vielleicht als Sackgasse erweist. Es steckt eben auch viel Psychologie darin.

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Ja, sicher.
Aber eben nicht nur. Wenn die Kombination von Mac-Rechnern und Adobe-Programmen in den genannten Arbeitsbereichen nicht so gut funktioniert hätte, wäre sie mit Psychologie alleine wohl kein de-facto-Standard geworden. Allerdings sah es schon bei Redaktionssystemen (und das ist der Bereich, der mit meinem Tätigkeitsfeld mehr zu tun hatte) anders aus, da waren Mac-basierte Systeme eher in der Minderheit. Ich weiß noch, dass es bisweilen Probleme machte, von Kollegen auf Macs verfasste Texte fehlerfrei einzulesen ins System. Somit gab es für uns noch in den 90ern einen tendenziellen Sachzwang, als Zulieferer auf Vertragsbasis in der Windows-Welt zu bleiben. Heute kann ich hingegen auch die Redaktion beliefern, bei der es damals an der Mac-Frage klemmte. Da sage noch einer, dass es keinen Fortschritte gäbe.

Trotzdem hätte ich grad das Bedürfnis, irgendwas zu Klump zu treten. War nicht mein Tag heute, erst das Virusproblem, dann der Auflauf zu lange im Ofen und zu guter Letzt noch den Wärm- und Kuschelfrosch der Kleinen der Kleinen zu lange in der Mikrowelle geröstet. Mannmannmann, ich trau mich gar nicht, die Ubuntu-Quickboot-CD für die Datensicherung zu brennen, sonst brutzelts mir am Ende noch nen Riss in die Schreibtisch-Glasplatte...

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Herr Kid, was ich jetzt tue, mache ich äusserst ungern: Ich muss Ihnen widersprechen.

Es gibt im Musikbereich sowohl Mac als auch Windows-Geräte. Im professionellen Umfeld, und hier besonders auf der Bühne, wird niemand der auch nur ansatzweise sicher durch seine Bühnenshow gehen will auf Windows setzen. Ich meine nicht den kleinen DJ der im Club die Fetzen fliegen lässt, ich meine Auftritte mit 1000+ Zuschauern. Ein persönliches Erlebnis: Ich spreche mit Wolfgang Flür darüber, was er mit seinem Computer auf der Bühne macht, und ob das nicht auch ein Windows-Gerät sein kann. Er sagte, das er die Erfahrungen mit XP und Vista nie nie wieder haben will. Seit er einen Mac verwendet klappt es einfach. Das gilt sicherlich nicht für alle Musiker, aber ab einer bestimmten Ebene ist das kein Diskussionsgrund mehr. und es geht dabei nicht um Geld. Wolfgang Flür hat zwei 5 Jahre alte gebrauchte schwarze Mac Books für je 350/400 Euro im Einsatz.

Und mein Beispiel aus der Grafikwelt: Die Agentur GREY hatte Mitte der 1990er Jahre aus Kostengründen die Macs Zug um Zug gegen Windows-Geräte ausgetauscht. Vorausgegangen war die Einführung wichtiger Programme (Adobe, Quark, etc.) für Windows, und eine detaillierte Kostenrechnung, unter besonderer Berücksichtigung der Instandhaltungs- und Supportkosten. Windows war billiger, der Mac flog raus. Diese Entscheidung wurde Mitte der 2000er-Jahre, also nach 10 Jahren, endgültig zurückgenommen. Die (Folge-)Kosten für Windows-Geräte waren schon kurz nach dem Start deutlich höher als berechnet, und sind dann explodiert. Die Produktivität hat massiv unter der mangelhaften Integration von Hardware, OS und Anwenderprogrammen gelitten. Der Mac wurde wieder eingeführt. Inoffizielle Quellen deuten einen Kostenschnitt von 50-65% über drei Jahre (Anschaffung, Wartung, Instandhaltung, Anwendersupport) an. Natürlich ist das alles nicht belegbar, aber andere Firmen sprechen von ähnlichen Erfahrungen.

So, aber nu' ist Schluss mit Widerworten …

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Ach, da sehe ich keinen großen Widerspruch. Es ist aber definitiv nicht so als gäbe es unter Macs keinerlei Probleme z.b. im grafischen oder publizierenden Gewerbe. Ich erlebe sie ja täglich ;-) Zum Beispiel den Adobe-Flex-Fehler. Oder das Betragen von InDesign im Netzwerk. Oder...

Ich bestreite Ihre Argumente gar nicht. Ich bleibe trotzdem der Meinung, daß ein Argument bei der Beschaffung eben auch psychologischer Natur ist. When in doubt, kauf das, womit der Nachbar zufrieden ist. Manche sagen dann, zurecht! Manche sagen, na ja... ;-)

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Ja, Adobe setzt gedanklich seit gut 10 Jahren auf die Windows-Schiene. Das hat sicherlich politische Gründe. Tatsache ist, das Adobe-Produkte unter Windows glatter funktionieren, als auf einem Mac. Flash als Beispiel ist spätestens seit der Ablehnung durch die iPad-Produktmanager auch für den Mac nicht substantiell verbessert worden. Das läuft unter Windows erheblich Ressourcen-schonender. Die Gesamtperformance wird jedoch von den Anwendern (die ich kenne, und mit denen ich beruflich zu tun habe) auf dem Mac als besser beschrieben.

Interessanterweise ist die Kompatibilität der Anwendungen auf den unterschiedlichen Plattformen in der Zwischenzeit auf 100% angelangt. Wer auf einem Mac ein Word-Dokument per E-Mail von einem Windows-User bekommt, das Dokument bearbeitet, Teile löscht, ergänzt, umstellt, und zurücksendet, hinterlässt in dem Dokument keinerlei Spuren die auf ein anderes Betriebssystem schließen lassen. Allerdings werden gerne Darstellungsfehler aufgrund nicht installierter Fonts, und das immer noch leidige Problem mit .docx-Dateien (und dem Unvermögen der Anwender es einfach richtig zu öffnen) gerne auf „Viren“ oder „den Mac“ geschoben.

„Wenn du den Weg nicht kennst, laufe der Herde nach“, das sieht man oft. Dirk Gently hat daraus mal eine Theorie entwickelt, die ihn an genau den richtigen Ort brachte. Er sagte sich, wenn ich keine Ahnung habe wo ich hin muss, und ich einfach jemand beliebigen anderem hinterherfahre, der auch keine Ahnung von meinem Ziel hat, und wenn in diesem Universum alles miteinander in Beziehungsteht, habe ich gerade die Chance mein Ziel zu erreichen um 100% erhöht. Also warum es nicht versuchen …"

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@papa, ich bin mit Musikern befreundet, die steuern ihren Kram über Mac, auf was anderes kommen die nicht.

Meine eigene Erfahrungen sind halt so, wie beschrieben. Problemlos. Ich lade mir aber auch nicht zusätzlich irgendwelche (dubiosen) Programme runter und auf den Rechner. Ansonsten bin ich zu faul, mich umzustellen. Solange etwas funktioniert, verändere ich es nicht. Mir ist das auch egal, ob das Gerät alle Jubeljahre dann mal 200-300.- EUR teurer ist. Auf die Nutzungsdauer bezogen relativiert sich das, einen Teil zahlt sowieso das Finanzamt, und meine gewonnene Lebenszeit ist mir teurer.

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@kreuzbube:
Seit den frühen Nullerjahren, als die Kompatibilitätsfrage mir nicht mehr die Auswahl diktierte, hat sich hier auch kein gigantischer Leidensdruck in Richtung Systemwechsel aufgebaut. Der vorige Rechner, mit dem ich vor einigen Jahren auch mal eine Infektion hatte, war zuletzt am Schwächeln, weil ich halt keine Original-CD zum Neuaufsetzen des Systems hatte. Aber dafür, dass mich die seinerzeit drei Jahre alte Kiste anno 2004 exakt null Euro kostete und bis 2010 lief, kann man eigentlich nicht meckern. Auch die jetzige stationäre Kiste kam zu extremst günstigen Konditionen ins Haus. Was nicht heißt, dass ich Deine Güterabwägung falsch finde, aber wie gesagt, hier hat sich diese Variante wirklich nicht mit Macht aufgedrängt. Und Finanzamt, pffft, vom Geldraushauen zum Steuernsparen ist noch keiner reich geworden. ;-)

Gestehe aber, dass ich leicht genervt bin, weil das Ubuntu-Notfall-Ding weder vom Stick noch von der CD bootet wie es soll.

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Windows ist auch unter Musikern sehr verbreitet. Allerdings nur bis zu einer bestimmten Stufe. Ich sehe hier viele Menschen die Computer auf Bühnen oder Clubs einsetzen, und Windows ist da weit verbreitet. Allerdings treiben die Erfahrungen mit Windows unter Live-Bedingungen uns auch viele Kunden in die Arme.

Nur ein Beispiel. Während professionelle Audio-Hardware am Mac üblicherweise ohne Treiberinstallation benutzt werden kann, sind die Treiber für Windows immer! notwendig, und zudem so überaus grottenschlecht, dass es private Projekte gibt das zu beheben. Wer unter Windows ein Audiogerät betreiben will, wird den mitgeliefert Treiber ungesehen in die Tonne kloppen und asio4all.com installieren. Wer den nicht kennt hat wochenlang Probleme. Das muss man sich mal vorstellen: Der Hersteller macht schlechtere Treiber (die zudem auch nur für sein eigenes Gerät funktionieren) als ein Privatier in seiner Freizeit! Warum kauft Microsoft diesen Menschen nicht ein und installiert asio4all nicht standardmäßig? Auf dem Mac hat das doch auch geklappt.

Es gibt in diesem Zusammenhang ein Zitat, das ich von vielen Umsteigern höre. Auf die Frage, wie sie den Umstieg erlebt haben, und was denn nun für sie das Überzeugenste am Mac ist, sagen fast alle, das es nicht dieses oder jenes sei. Es ist das unglaublich konsistente Gesamtkonzept. Sie hätten, und das sagen mir alle, wenn ich sie ein paar Monate nach dem Umstieg befrage, das sie sich das als Windows-Anwender vorher nicht vorstellen konnten, wie es ist mit dem Mac zu arbeiten. Und sie könnten das nachher auch keinem Windows-Jünger verständlich machen, der es nicht selbst erlebt hat (was wahrscheinlich der Ursprung der unsäglichen Apple-Religionsbehauptung ist).

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@mark: Ich habe das Problem mal eben mit zwei Technikern hier aus dem Haus besprochen, die auch Windows auf dem Radar haben. Sie würden die Platte ausbauen, an einem Mac oder Linux-Computer anschließen, einen Virenscanner verwendenn und ohne auch nur eine Sekunde zu zögern jede Datei in die ewigen Jagdgründe schicken, bei der der Scanner zuckt. Dann sollte der Rechner eine neue Platte bekommen (F: Reicht auch formatieren/partitionieren? A: Vielleicht, vielleicht aber auch nicht, habe ich alles schon gesehen), System und Programme von Originaldatenträgern installieren, und dann die für sauber befundenen Dokumente zurück.

Ich weiß, das klingt alles nicht gut, aber ich dachte …

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@der_papa:
Klar muss die externe Platte auch nochmal gecheckt werden, bevor deren Daten noch irgendwo anders hin gespielt werden. Wie komplett platt die Kiste gemacht wird und ob Formatieren Aussicht auf Erfolg hat, muss man sehen, bin da auch noch in Konsultationsprozessen.

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und das sagen mir alle, wenn ich sie ein paar Monate nach dem Umstieg befrage, das sie sich das als Windows-Anwender vorher nicht vorstellen konnten, wie es ist mit dem Mac zu arbeiten.

Das stimmt. Ich konnte mir das auch nie vorstellen, wie es ist am Mac zu arbeiten. Vor allem wie umständlich vieles ist, wenn man einen PC gewöhnt ist. ;-)

(Uff Arbeit habe ich keine Wahl, ärgere mich aber wirklich oft über Dateiformat-Gängelungen, Speicherpfadvergesslichkeiten (Finder! Die Hölle!) und ähnliche Umständlichkeiten. Ich finde keinen Zugang zu diesem "intuitiven" (so?) System und bleibe lieber beim PC. Es stimmt aber, daß ich im Laufe der Jahre auch öfter "unter der Haube" werkeln mußte. Mich schreckt das nicht ab, aber ich kann verstehen, daß die meisten das nicht wollen. So, genug der immer wieder launigen Systemdiskussion ;-))

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@launige Systemdiskussion:
Zur Grundsatzfrage wollte ich es ja nicht hochsterilisieren, finde es aber in gewissen Zeitabständen auch immer wieder unterhaltsam. Ich will die herzerwärmenden Berichte von Umsteigern (ja, ein paar davon drangen auch an mein Ohr - ebenso wie Beiträge von der anderen Seite des Meinungsspektrums) auch nicht abwerten, muss aber gestehen: Meine sporadischen Versuche mit Macs waren nicht von so langer Dauer, dass der Bekehrungseffekt eingesetzt hätte. Wobei ich die Möglichkeit nicht bestreite, dass dergleichen möglich wäre, wenn ich mich durch die erhebliche Unbill der Umstellung quälen würde. Aber ich leide ja schon bei einem OS-Update - etwa von XP zu W 7, egal ob mit oder ohne Vista-Zwischenstation - wie ein Hund darunter, dass Dinge anders sind, und das hält auch durchaus eine ganze Weile lang an.

Was mich vielleicht am ehesten kriegt irgendwann ist die Gestaltung eines schönen schlanken tragbaren Äpfelchens. Das auch nicht ganz billige Sony-Notebook hat mich in mehr als einer Hinsicht, äh, unterwältigt, muss ich ehrlich sagen.

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Gute Besserung!
Sehr ungut so ein Virus *seufz*

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Danke, Frau Sid!
Das ist diesmal wirklich einer von der übleren und hartnäckigeren Sorte. Nicht nur ein kleiner Infekt, sondern schon ne richtige Grippe, wie mir scheint.

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Fieses Virus im blog
haben Sie da, das die Kommentatoren so viele überlange Texte zu schreiben veranlaßt. Nach der Hälfte habe ich aufgegeben.

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Herr Schmerles,
zugestanden, das mag anstrengender zu lesen sein als das, was gewisse Leute in Ihrer Blognachbarschaft beim Rechtsanwalt S. in Stuttgart so alles posten den lieben langen Tag. ;-)

Aber tauschen wollte ich die Kommentatoren mit ihm trotzdem nicht.

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Das gibt's ja wohl nicht...
49 Kommentare? Ich erblasse. Vor Neid. Sehe es gerade im spiegelnden Bildschirm vor schwarzem Hintergrund meines iMac. Ein geiles Teil übrigens: Stürzt nie ab, läuft mit einem Betriebssystem, das anders als vista sich nicht wie ein Virus verhält, wenn ich beispielsweise gerade etwas präsentiere (Wichtige Updates werden nun installiert. Das Gerät schaltet sich in 10 sek. aus...). Kennt keine Verbindungs- oder Integritätsprobleme, faselt nichts von schweren Ausnahmefehlern. Schnell, keine Viren, erstklassige Software. Warum dennoch nur 10% sich solch überlegene Technik anschaffen? Warum fahren nur 0,34 % Porsche? Hat das was mit Marktmacht zu tun? Mit dem Preis? Der Gelegenheit? Angst? Mit Qualität jedenfalls nicht, das weiß ich sicher.

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Tja,
der eine hat halt einen tollen Rechner - und der andere angenehme Gesellschaft. ;-p

Für die 90 Prozent des Marktes zu sprechen maße ich mir nicht an. Mich hat bislang der zu erwartende Mehrwert eines Macs schlechterdings nicht über die massive Preishürde gehievt. Oder um mal das absolute Killer-Argument auszupacken: Meine Frau möchte auch keinen, nuff said.

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Es gibt so Blogbeiträge, die schreibt man lieber nicht, wenn man keine Lust hat auf Kommentare vom Kaliber "Kauf Dir halt nen Mac".

Mach halt Linux :-))))

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Haha,
da hab ich jetzt ungelogen über 50 Kommentare lang drauf gewartet, dass einer damit kommt. ;-)

Immerhin habe ich mich soweit auf dieses Terrain vorgewagt, dass ich einen bootfähigen Ubuntu-Stick fabriziert und die infizierte Kiste damit mal hoch gefahren habe. Vielleicht wird das ja noch zu einem Damaskus-Erlebnis. Aber das Problem, dass die Kleine gerne einen Rechner mit XP für ihre Lernspielchen hätte, ist damit nicht vom Tisch.

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Wenn es nicht zu indiskret ist: wie alt ist denn "die Kleine", daß sie schon einen Rechner braucht?

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Naja,
dass sie einen eigenen Rechner braucht, habe ich ja nicht geschrieben. Sie ist 7 und darf ab und zu ans Gerät, um ein paar Spielchen zu spielen. Die Early-English-Games finden online statt, und die Kindernachrichten vom SWR darf sie auch alle paar Tage gucken. Ihr einen eigenen PC ins Zimmer zu stellen scheint mir doch etwas verfrüht, mal gucken, wie wir das lösen. Die ideale Lösung wäre, auf dem Familien-Notebook noch eine XP-Zweitinstallation draufzupacken, unter der die Spiele laufen, die mit Win 7 nicht funktionieren, aber ich selber habe keine Installations-CD und weiß auch nicht, ob ich mir das Partitionieren der Festplatte zutraue.

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