Die dunkle Seite

nicht mal mehr dran erinnern, seinen Namen auf dem Wahlzettel gesehen zu haben.

wirken auch auf mich wie eine erste ins Unreine geschriebene Gedankensammlung. Also alles mal zusammentragen, was einem so an Gedanken und Bildern so durch den Kopf geht. Und dann aus Versehen auf "Datei senden" geklickt - vor der eigentlichen Schreibarbeit, das ganze noch in eine nachvollziehbare Struktur und Argumentationskette zusammenzufügen und überflüssiges Füllmaterial rauszustreichen.

Für diese Art der Analyse des Regionalcharakters war es durchaus hilfreich, von außen gekommen zu sein und somit die großen Linien klarer zu sehen als wenn man selber schon immer drin steckt. Zum Teil ist das journalistisches Handwerk, sich die passenden Teile für so ein Puzzlebild zusammensuchen zu können. Aber dazu kommt, dass nicht zuletzt die Radfahrerei mein Interesse an der Region deutlich gesteigert hat. Ich strample nicht nur hin zum großen Loch, rauf auf die Halde und wieder zurück, sondern suche mir anschließend auch bisschen Hirnfutter zum Thema Tagebau. Oder zu der Gebietsreform, die unsere Verbundgemeinde gegen den Widerstand von Düsseldorf und Krefeld formte. Und so sammelt sich nach ein paar Jahren doch bisschen was an Wissen an.

Max Goldt hat das mal sehr drollig beschrieben, wie er von Berlin nach Hamburg zog und sich da auch einiges zusammengelesen hatte. So überraschte er einige seiner neuen Bekannten in der Hansestadt mit der Information, dass der Stadtteil Eimsbüttel-Nord nicht zum Bezirk Eimsbüttel gehöre, sondern zu Hoheluft-West*. Worauf er sich anraunzen lassen musste, es schicke sich nicht, solch blödes Reiseleiterwissen parat zu haben. Tja. So komme ich mir hier unter den Einheimischen manchmal auch vor.

Ach ja, wegen Ihrer Raubkopie, nur zu, ist ja für den privaten Gebrauch. ;-)

* aus dem Gedächtnis wiedergegeben und daher möglicherweise ungenau zitiert

„Reiseleiterwissen“ — Könnte ein neues Lieblingswort von mir werden …

Ich kann mir nach wie vor nicht so recht einen Reim darauf machen, inwieweit manches aus Hevelings Suada überspitzt-ironisch gemeint gewesen sein könnte. Leute, die näher an ihm dran sind, attestieren ihm durchaus Humor. Und so komplett internet-fern kann er als Mitglied der einschlägigen Enquete-Kommission ja nicht sein. Zumindest scheint er ein gutes Gespür dafür gehabt zu haben, welche Knöpfe er drücken muss, damit die wilden Horden in Kampfstimmung geraten.

Mark, da mögen Sie sicher recht haben.

Ich fühle mich da bei diesem Ausdruck immer gleich in eine Schublade mit den Herren Lobo, Best, Seemann und Konsorten gesteckt, bloß weil ich (auch) das internet sehr intensiv nutze.
Ist also eher mein gegfühltes Problem.

don ferrando, da fühle ich durchaus mit Ihnen. Lege nämlich auch nur unterdurchschnittlichen Wert auf irgendwelchen extern ausgeübten Fraktionszwang mit den Genannten. Habe aber auch kein Problem damit, Beiträge von denen zu verlinken.

Ansonsten sitze ich in diesem blöden Blogger-gegen-Journalisten-Spiel seit Jahren zwischen den Stühlen...

*verbeug* ;-)