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Dienstag, 6. Dezember 2005
Houseshoe-Heroes @home - at last
mark793, 13:21h
Tja, irgendwie fühle ich mich heute so, äh, nikolausig. Meine Frau hat mir nicht nur einen rot eingepackten Schoko-Wichtel untergejubelt - sondern auch ein Paar Hausschuhe: dunkelgrau-dezenter Filz, relativ feste Sohle. Sitzt, passt, wackelt und hat Luft, wie man auf dem Bau zu sagen pflegt. Um die Frage auch gleich vorwegzunehmen: Nein, es sind keine Pantoffeln. Despektierliche Assoziationen mit dazugehörigem Heldentum darf sich die werte Leserschaft also sparen.
Und trotzdem: Es nagt doch leiser Zweifel an meiner Männerseele, ob ich dieses neue Stadium meines Domestizierungsprozesses uneingeschränkt gutheiße. Da sind schon allein die praktischen Gründe: Ich muss ja mehrmals amTag mit dem Hund raus, das heißt also, Schlappen aus, Schuhe an und vice versa. Ich habe meine Frau mal gefragt, was sie eigentlich so an meinen Straßenschuhen in der Wohnung stört. Der Dreck kanns nicht sein, denn ich pflege meine Sohlen gewissenhaft und mehrfach abzustreifen, bevor ich die Wohnung betrete. Nein, meinte sie, es hätte einfach so was Rastloses. Als wäre ich hier nicht zuhause - oder als ginge es mir darum, jederzeit fluchtbereit zu sein. Meine Toiletten- und Hygiene-Artikel hätte ich ja auch ganz lange noch im Kulturbeutel aufbewahrt anstatt Ablage und Schränkchen im Badezimmer richtig in Beschlag zu nehmen. So, als wäre ich nur auf ner kurzen Stippvisite hier. Wie in den Tagen, als wir noch nicht zusammen wohnten und meine nicht komplett ausgepackte Sporttasche in ihrem Flur unmissverständlich signalisierte: Hier stehe ich, ich kann auch anders(wo). Tja, so weit hergeholt ist dieser Eindruck mit dem vermuteten tiefsitzenden Fluchtreflex also gar nicht. Mit der Figur des Richard Kimble verbindet mich in der Tat einiges. Oder sollte ich sagen: verband mich einiges. Ich kann mich nicht erinnern, den Doktor auf der Flucht je in Hausschuhen gesehen zu haben. Das heißt, ich bin jetzt also angekommen. Und die alte Frage Should I stay or should I go? hat sich wohl erledigt.
Und trotzdem: Es nagt doch leiser Zweifel an meiner Männerseele, ob ich dieses neue Stadium meines Domestizierungsprozesses uneingeschränkt gutheiße. Da sind schon allein die praktischen Gründe: Ich muss ja mehrmals amTag mit dem Hund raus, das heißt also, Schlappen aus, Schuhe an und vice versa. Ich habe meine Frau mal gefragt, was sie eigentlich so an meinen Straßenschuhen in der Wohnung stört. Der Dreck kanns nicht sein, denn ich pflege meine Sohlen gewissenhaft und mehrfach abzustreifen, bevor ich die Wohnung betrete. Nein, meinte sie, es hätte einfach so was Rastloses. Als wäre ich hier nicht zuhause - oder als ginge es mir darum, jederzeit fluchtbereit zu sein. Meine Toiletten- und Hygiene-Artikel hätte ich ja auch ganz lange noch im Kulturbeutel aufbewahrt anstatt Ablage und Schränkchen im Badezimmer richtig in Beschlag zu nehmen. So, als wäre ich nur auf ner kurzen Stippvisite hier. Wie in den Tagen, als wir noch nicht zusammen wohnten und meine nicht komplett ausgepackte Sporttasche in ihrem Flur unmissverständlich signalisierte: Hier stehe ich, ich kann auch anders(wo). Tja, so weit hergeholt ist dieser Eindruck mit dem vermuteten tiefsitzenden Fluchtreflex also gar nicht. Mit der Figur des Richard Kimble verbindet mich in der Tat einiges. Oder sollte ich sagen: verband mich einiges. Ich kann mich nicht erinnern, den Doktor auf der Flucht je in Hausschuhen gesehen zu haben. Das heißt, ich bin jetzt also angekommen. Und die alte Frage Should I stay or should I go? hat sich wohl erledigt.
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