Sonntag, 28. August 2005
Sonntagsfragen
mark793, 02:18h
Es hätte mich ehrlich gesagt auch gewundert, wenn der Wahl-o-mat Abhilfe für meine derzeitige politische Orientierungslosigkeit parat gehabt hätte. Demnach wäre die FDP meine erste Wahl, dicht gefolgt von den Grünen. Hmpf. Gelb-grüne-Koalition - sehr realistisch. Aber das ist nicht mein einziges Problem mit dieser Wahl-o-mat-Empfehlung. Personalien sind mir nämlich nicht minder wichtig wie Programme. Politik wird ja nun mal von Menschen gemacht. Und so schafft es ein Guido Westerwelle, mir einige gute programmatische Ansätze seiner Partei nachhaltig zu verleiden. Ebenso wie es einem Außenminister Josef Fischer gelingt, so manchen Schwachpunkt der rot-grünen Regierungspolitik in milderem Licht erscheinen zu lassen. Wenn also am heutigen Sonntag Bundestagswahl wäre, keine Ahnung, was ich im Wahlkabuff dann täte. Schröder zu wählen, nur weil er in Gummistiefeln besser aussieht, ich weiß nicht, das hat doch schon beim letzten Mal nicht wirklich was gebracht - sieht man mal von der Irakkrieg-Abstinenz ab. Angie zu küren nur weil sie eine Frau ist und wir zudem auch noch keine Ostgotin im Kanzleramt hatten, macht mich irgendwie auch nicht an. Den Gefallen, FDP-Vorsitzender zu werden, wird mir Joschka Fischer vermutlich nicht tun. Und da stehe ich vor einem ähnlichen Dilemma wie mein Vater in den 70ern und frühen 80ern. Helmut Schmidt war für ihn der richtige Kanzler - aber halt in der falschen Partei. Eine FDP, in der Leute wie Genscher oder Hildegard Hamm-Brücher das sagen hätten, wäre wählbar. Wie vielleicht auch eine Linkspartei ohne Luxus-Lafo und Leninisten. Politik ist die Kunst des Machbaren, hat Max Weber mal gesagt.
Hm, schwierig...
Hm, schwierig...
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nicodemus,
Sonntag, 28. August 2005, 19:13
eben entdeckt...
...Josef Fischer gelingt, so manchen Schwachpunkt der rot-grünen Regierungspolitik in milderem Licht erscheinen zu lassen.
bei diesem "Schwachpunkt" habe ich so meinen Schwachpunkt
bei diesem "Schwachpunkt" habe ich so meinen Schwachpunkt
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mark793,
Sonntag, 28. August 2005, 19:36
Der Wahl-o-mat
hat es mit seinem Frage-Antwort-Spiel nicht herausgearbeitet, aber ich bin ein Wechselwähler. Und wie neulich schon bei Ihnen diskutiert, auch schon Nichtwähler gewesen...
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leteil,
Sonntag, 28. August 2005, 19:57
diesmal ist wirklich der wurm drin, so geht's nicht, so aber auch nicht.
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ericpp,
Sonntag, 28. August 2005, 23:26
Oh, den Wahl-O-Mat hatte ich auch kürzlich wiederentdeckt.
Ich durfte leider nach der Benutzung feststellen, daß das Ding für meine Bedürfnisse einfach untauglich ist - bei mir steht nämlich immer die PDS oben - aber die Erfahrung hatte ich vor drei Jahren auch schonmal gemacht - und woanders gekreuzt.
Ich durfte leider nach der Benutzung feststellen, daß das Ding für meine Bedürfnisse einfach untauglich ist - bei mir steht nämlich immer die PDS oben - aber die Erfahrung hatte ich vor drei Jahren auch schonmal gemacht - und woanders gekreuzt.
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mark793,
Montag, 29. August 2005, 00:38
Die ganze Chose
ist zu eindimensional an ein paar programmatischen Eckpunkten aufgehängt, die gar nicht mal die sein müssen, auf die es mir entscheidend ankommt. Zudem wählt man ja wie gesagt nicht nur programmatische Aussagen, sondern auch Personen.
Aber wie ich es drehe und wende bin ich so ratlos wie noch wie. Herr Le Teil bringt es ganz gut auf den Punkt. An sich wäre ich ja einem politischen Wechsel nicht unbedingt abgeneigt, aber das Personal der derzeitigen Opposition überzeugt mich nicht wirklich. Vielleicht sollte ich mehr in den Polit- und Wahlblogs lesen... ;-))
Aber wie ich es drehe und wende bin ich so ratlos wie noch wie. Herr Le Teil bringt es ganz gut auf den Punkt. An sich wäre ich ja einem politischen Wechsel nicht unbedingt abgeneigt, aber das Personal der derzeitigen Opposition überzeugt mich nicht wirklich. Vielleicht sollte ich mehr in den Polit- und Wahlblogs lesen... ;-))
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mark793,
Montag, 29. August 2005, 01:19
wobei letzteres
tatsächlich nicht sehr ernst gemeint war. Ehrlich gesagt trägt was ich bisher so lese an Politgeblogge und Parteitags-Podcasting eher zu wachsender Politikverdrossenheit bei.
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