Sonntag, 8. Dezember 2013
Musik wird oft nicht schön gefunden...
Ach ja, bevor das wieder in Vergessenheit gerät: Gestern nachmittag gab es in der Pfarrkirche der Nachbargemeinde adventliche Instrumental- und Vokaldarbietungen von hiesigen MusikschülerInnen. Ehrlich gesagt wäre ich lieber gegen den Wind durch den Nieselregen geradelt, als mir das zu geben. Aber nachdem mademoiselle793 im Folgenden Anne-Sophie Tochter genannt mit ihrer Violine da auch Auftritte hatte, war das natürlich ein Pflichttermin.

Gleich zu Beginn fiedelte das Mini-Orchester ein Meddley von Weihnachtslied-Klassikern runter, und wer hoffte, ab jetzt könne es nur noch besser werden, sah sich jäh getäuscht. Es ging noch lahmer und dissonanter weiter, hätte ich zwei Stricknadeln dabei gehabt, ich hätte sie mir in die Ohren gestochen, um das Saitengejaule und Bogengekratze, Geflöte und Gesinge nicht weiter anhören zu müssen. Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, war endlich das Haydn-Trio dran, das Töchterlein (Violine) zusammen mit einem Jungen (ebenfalls Violine) und mit einem Mädchen, das unlängst von der Violine auf die Bratsche umgesteigen ist, für den Wettbewerb "Jugend musiziert" einstudiert. Ich sage es ungern, aber so wird das eher nichts: Die frischgebackene Bratschistin greift die Töne immer noch, als ob sie eine halbe Geige in der Hand hielte (mit anderen Worten: so daneben, dass Mühe hat, zu erraten, wie es eigentlich hätte klingen sollen). Der zweite Violinist scheint das mit dem Wettbewerb dahingegehend falsch verstanden zu haben, als ob es darum ginge, alle Noten auf dem Blatt in kürzestmöglicher Zeit runterzuspielen. Das brachte dann auch Töchterlein zwischenzeitlich aus dem Tritt, die ihr Ding bis zu dem Moment einigermaßen sauber runtergespielt hatte. Und die Orchesterleiterin, die das Trio mit ihrer Violine unterstützte, hatte alle Mühe, die Darbietung irgendwie zusammenzuhalten bis zur Schlussverbeugung.

Am Applaus fehlte es dennoch nicht, die Darbietung war in dem Gesamtprogramm ja kein Niveau-Ausreißer nach unten, aber ehrlich gesagt auch kein Highlight. Ob unter diesen Umständen eine Teilnahme bei "Jugend musiziert" in dieser Konstellation tatsächlich Sinn macht, wird morgen und übermorgen im Gespräch mit der Geigenlehrerin und der Orchesterleiterin der Musikschule zu klären sein. Aber nicht unerwähnt bleiben soll an dieser Stelle auch noch das absolute Glanzlicht der gestrigen Veranstaltung: Zwei Jungs von 12 oder 13 Jahren spielten auf Violine und Violoncello eine Passacaglia eines mir bis bis dato unbekannten Komponisten, und wie virtuos die beiden Jungs die technisch sehr anspruchsvollen Passagen dieses Stücks meisterten, ließ der marquise793 und mir streckenweise die Kinnlade aufs Knie sacken.

Leider hat Töchterlein diesen sensationellen Auftritt verpasst, weil sie derweil mit den anderen Mitgliedern des Mini-Orchesters im Backstage-Bereich des Gemeindehauses unbedingt Fangen und Verstecken spielen musste. Und nachdem sie am Ende der Veranstaltung auch noch erhebliche Mühe hatte, Geige, Bogen und Kasten wieder aufzufinden, gab es auf der Heimfahrt im Eltern-Kind-Dialog noch ein paar, ähm, Misstöne.

Hab ich eigentlich schon mal erwähnt, dass ich die vermaldedeite Adventszeit wirklich gerne aus dem Jahreskalender streichen würde?

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Ehrlich gesagt wäre ich lieber gegen den Wind durch den Nieselregen geradelt, als mir das zu geben... hätte ich zwei Stricknadeln dabei gehabt, ich hätte sie mir in die Ohren gestochen, um das Saitengejaule und Bogengekratze, Geflöte und Gesinge nicht weiter anhören zu müssen.

tja. mein vater ist meinen wunderkind-darbietungen auf irgendwelchen wettbewerben immer hübsch ferngeblieben. wofür ich ihm nie böse war. ich wäre auch gern ferngeblieben, durfte aber meine mutter nicht enttäuschen. ;) wobei ich klavier spielte, und ich finde, klavier klingt fast immer irgendwie noch halbwegs hübsch, egal wie man drauf rumhaut, während man geigen und so auch schrecklich gegen den strich fiedeln kann.

ich hoffe, anne sophie tochter stolpert niemals über dieses blog. sonst ist das selbstwertgefühl bis zur volljährigkeit zerstampft und ich muss ihnen was von meinen happy pills rüberschicken. ;)

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Unser Sohn spielt ja schulbedingt ("Bläserklasse") dieses Ding hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Waldhorn

Gerade, wenn ich Feierabend habe, beginnen die alltäglichen Übungseinheiten: ein dissonantes, lautes Tuten und Hupen...und anschließende Lobhudelei meinerseits ;-)

Trotzdem gab es am Samstag eine nette Aufführung in der Schule, denn wenn eine ganze Klasse Blasinstrumente spielt, spielen immer nur wenige gerade falsch und werden von den korrekten Tönen (und der Klavierlehrerin) übertönt. Alles in allem: gar nicht so übel. Das sähe bei einem einzelnen Vorspiel oder einem Duo natürlich ganz anders aus.

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@c17h19no3:
Naja, sowohl wir als auch die Geigenlehrerin und die Orchesterleiterin haben ihr anschließend glaubhaft versichert, an ihr habe es nicht gelegen. Sie hat sich ihren Part (im Gegensatz zu ihren beiden MitspielerInnen in dem Trio) wirklich erarbeitet. Sie ist kein Wunderkind oder so, hat aber eine bemerkenswerte Auffassungsgabe und spielt ihre Stücke meist ziemlich schnell auch auswendig.

Ansonsten: Richtig, auf dem Klavier ist ein a ein a, aber bei der Geige gibt es nahezu unendlich viele Zwischentöne zwischen gis und ais, und wenn es schon schwierig ist, einem einzelnen Anfänger zuzuhören, potenziert sich das Problem, wenn mehrere Streicher zusammenspielen und sich diese kleinen Unsauberkeiten im Griff zu einem jämmerlich-schiefen Gesamteindruck addieren.

Was das angeht, war das Haydn-Trio durchaus nicht die schlimmste Darbietung des Nachmittags. Aber es gehört halt zum pädagogischen Konzept der Musikschule, nicht nur Exzellenzförderung zu betreiben, sondern auch den absolute beginers schon ein bisschen Bühnenerfahrung zu vermitteln. Und da hauptsächlich Eltern und Anverwandte das Publikum stellen, ist mit Buhrufen und Bierflaschenwürfen auch nicht wirklich zu rechnen. ;-)

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@rocky raccoon:
Gerade, wenn ich Feierabend habe, beginnen die alltäglichen Übungseinheiten (...)

Haha, ich hoffe an den Wochenenden ja auch meist inständig, es möge geübt werden, solange ich da draußen durch die Gegend strample (das war gerade in der absoluten Anfängerzeit ein guter Motivator, ordentlich Kilometer zu machen), aber just in der Zeitspanne gibt es immer vermeintlich wichtigere Verrichtungen. Wobei es inzwischen wirklich sehr viel erträglicher geworden ist, bisweilen muss ich nicht mal heucheln, um Lob zu spenden.

Waldhorn, das ist ja auch eine Nummer für sich. Weiß nicht, ob mir das lieber wäre als Violine. Wenn es nach meiner Frau und mir gegangen wäre, hätte Töchterlein Cello gespielt. Lustigerweise möchte sie ja zur Bratsche wechseln, und das war das Instrument, über das wir immer gelästert haben (ich hatte eine Klassenkameradin, die Bratsche spielen musste...).

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Die Begeisterung des Großen Tigers für sein Wunschinstrument Querflöte, für das der Blockflötenunterricht absolute Vorraussetzung war, hat deutlich nachgelassen. Und durch diesen Zahnwechsel ist er immer noch nicht durch. Wir haben also relative Ruhe.
Aber Kleiner Tiger verkündet bei sich bietender Gelegenheit immer wieder, er wolle Geige lernen.
Also, in ein paar Jahren...

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@ mark793: Bratsche ist das Instrument, über das alle Musiker lästern fiese Witze erzählen.

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@arboretum: Die viola jokes sind natürlich ein Begriff, aber bei mir wurzelt dieses Mem tatsächlich in der Prä-www-Ära und vor allem in den Gedanken an jene unglückselige Mitschülerin, die ihre Kindheit und Jugend diesem Instrument opfern musste und im Rückblick sagte, das wäre es eigentlich nicht wert gewesen.

@cassandra: Gastkind aus London spielt Querflöte, wogegen nichts zu sagen ist, aber Blockgeflöte ist eine Art der Klangerzeugung, die ich aus tiefstem Herzen verabscheue. Weihnachtslieder zweistimmig auf der Blockflöte, was ich da für Phantasien entwickle, das mag ich hier gar nicht öffentlich ausbreiten.

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Blockflöte: der Wechsel auf Querflöte geht erst, so die Auskunft des Fachpersonals (noch dazu chinesisch!), wenn der Zahnwechsel abgeschlossen ist. Sonst hätte er damit gleich angefangen, dann hätten wir grad keine Motivationsprobleme.

Querflöte und Geige kann ich mir zusammen vorstellen. Bei der Blockflöte weiß ich zwar, daß das geht, aber nur auf barocken Niveau und das werden wir hier nicht erreichen.

Flöte ist eh nur noch interessant wenn man damit zum Nachbarsmädchen marschieren kann und zuammen Musik machen... das klappt nur wenn man übt, also übt er weiter, aber eher als Mittel zum Zweck.

Ich muß den Paten von Nr3 noch einnorden, denn er droht mit der Gabe eines Schlagzeuges...

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Ein Freund von uns hat sich unlängst ein digitales Schlagzeugset angeschafft, das macht dem, der es selbst spielt, erstaunlich viel Laune - ohne dem Rest der Welt sonderlich auf die Nerven zu gehen. Das wäre eine Möglichkeit - oder man verdonnert den Paten dazu, zu einem herkömmlichen Schlagzeug auch die entsprechende Schallschutzdämmung zu spendieren.

Bekannte hier vor Ort haben sich im Keller ein Musikzimmer eingerichtet, in dem ordentlich gelärmt werden kann, der ältere Sohn schlagzeugt, Papa lernt auf seine alten Tage noch E-Gitarre. Leider musste vor ein paar Jahren die Schallisolierung erneuert werden, nachdem der Keller mit Regenwasser vollgelaufen war, da hat sich der Styroporkram an der Wand richtig schön vollgesaugt...

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Bremer Häuser haben in der Regel keinen Keller... bietet sich bautechnisch gar nicht an.

Bisher lautet der Deal "du schenkst ein Schlagzeug, ich eine Bahnmonatskarte, dann kann er bei dir üben" :-)

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digitales Schlagzeug
Da kenne ich nur eine Band, die das nutzte...
http://www.youtube.com/watch?v=H8nG3RX8v90


hihi

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Oh,
da kann ich nachlegen - und nein, das waren nicht Anke Engelke und Bastian Pastewka. Und was drischt der Schlagmann beim Schwarm Möwen für eine Schießbude? Und zupft da nicht der junge Wigald Boning die Elektro-Klampfe?

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Oh kreisch! "Valerie Dore", das hatte ich erfolgreich verdrängt, das ist ja kondensierter 80ies-Style.

(Mein Beitrag zu Plastik-Schlagzeug ist ja das: http://www.youtube.com/watch?v=npp5Mc2NITo)

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(...) Ein toter Vogel kommt vorbei und stirbt

Was mir dieser Satz sagen will, da sehe ich auch heute nach über 30 Jahren noch nicht klarer. Aber egal, ich mochte diese Nummer damals sehr. Den Text haben wir unserem (ziemlich coolen) Deutschlehrer vorgelegt mit dem Ansinnen, ob er nicht eine Stegreif-Interpretation vornehmen möchte, die er dann auch ziemlich souverän lieferte. Aber die Chiffre des sterbenden toten Vogels vermochte auch der Doktor der Germanistik nicht zufriedenstellend zu dechiffrieren...

Gerne würde ich jetzt noch mehr Synthetik-Schlagzeug-Stücke suchen, aber die Kinderbespaßungslogistik fordert wieder ihren Tribut.

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Spliff
http://www.youtube.com/watch?v=WjMP1DAKg08

Immer gerne laut gehört. Hach...

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Ich sag' nur SAGA
Drummer Steve Negus entwickelte doch die Simmons Electronic Drums mit und ich meine mich dunkel daran zu erinnern, dass auch der Sänger von SAGA die Dinger mal bei einem Doppelschlagzeugsolo auf der Bühne spielte, was irgendwo irgendwann einmal im Fernsehen zu sehen war (Rockpalast?).

Und natürlich Rupert Hine, der unter anderem SAGA produzierte, und später auch mal als Thinkman unterwegs war.

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Thinkman - wen oder was Sie alles kennen. Solcherlei enzyklopädisches Popwissen (N.N., ...der unter anderem auch "The $&/#s" selbstbetiteltes Debutalbum produzierte, bevor er...) prallte ja weitestgehend an mir ab. Das war die Domäne von irgendwelchen Musik-Nerds, die man fragen konnte, wenn man was aus diesem Sektor wissen wollte (was freilich selten genug vorkam).

Ansonsten hat mich das ziemlich erstaunt, was diese digitalen Drum-Kits heute können und wieviel Druck auf die Ohren die Teile machen können über Kopfhörer. Da habe ich vom Programmieren etc. noch gar nicht gesprochen, in diese Tiefen bin ich nicht vorgedrungen beim Ausprobieren.


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SAGA kenne ich, weil der gutaussehende ältere Bruder einer Schulfreundin Fan von denen war und sie uns die Platten vorspielte, wenn wir bei ihr waren.

Thinkman kenne ich, weil Let's break down the formula damals schon bekannt war, schließlich sang Lisa Dal Bello aka Dalbello bei diesem Song mit. Die Dame wird Ihnen doch etwas sagen, oder? Black On Black müssten Sie eigentlich schon wegen des Titels kennen. ;-)

Die älteste Freundin mochte den Song - da ich versehentlich ihre Sade-Platte etwas ruiniert hatte (Plattenspielernadel war futsch), sie die aber nicht ersetzt haben wollte, besorgte ich ihr stattdessen jenes Thinkman-Album.

Nachtrag: Gonna Get Close To You - Lisa Dalbello mitsamt E-Drums.

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Dieses "Black on Black" sagt mir was ("Let's break down the formula" ganz entfernt auch), hätte aber nicht parat gehabt, von wem das war. Saga sagt mir natürlich auch was, einer meiner Bund-Buddies (das Wort "Kameraden" widerstrebt mir etwas) war ein ziemlicher Fan, und das Album "Heads or Tales" habe ich mir von ihm auf Cassette aufnötigen lassen und fand es nach ein paar Mal Hören auch gar nicht mehr soooo übel. ;-)

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Handy-Trio
hab ich gelesen...
Aber eine "Kraftwerk"-Klasse, trotz des regionalen Bezugs, gibt es wohl nicht? Obwohl doch die Vorstellung drei kleiner Menschen in schwatten Rollkragenpullovern nur allzu süüüüß wäre ;o)

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Ja, das hätte was. Töchterlein hat dem E-Piano meiner Frau recht interessante Klänge und Effekte entlockt, von deren Existenz und Verfügbarkeit wir nicht die geringste Ahnung hatten. Falls Bloggerkollege goetzeclan mal einen Synthie-Workshop für Kids anbietet, werde ich mademoiselle793 auf alle Fälle anmelden.

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Es gibt Beiträge, die kann man nicht oft genug sichern. :D

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Aber eines kann ich Ihnen auch sagen: All dieses "Du musst noch üben", das Hin- und Herfahren und die Warterei vor dem Musikschulzimmer sind es wert, zumindest wenn eine grundsätzliche Freude da ist. Hier waren es einige Flötenjahre mit immer tolleren Auftritten, dann ein Ende auf eigenen Wunsch und noch ein kurzes Intermezzo am Klavier. Seit einem knappen Jahr nun kein Üben und keine Stunden mehr. Aber vorgestern holte sie ganz von selbst die Flöte hervor, spielte sich kurz ein und erfreute mein Herz mit all den bekannten Melodien, und ich dachte: Wahnsinn, das hat sie einfach in den Fingern, und Noten lesen kann sie auch (im Gegensatz zu mir).

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Dass es das alles wert ist, bislang jedenfalls, stelle ich gar nicht in Abrede. Aber es gibt halt nicht nur die Eltern-vor-Stolz-platz-Momente mit "hach, unser Kind...", sondern manchmal auch Misstöne, Trotzerei und all das. Aber das gehört halt dazu, um die anderen Momente dann umso strahlender leuchten zu lassen und allen Beteiligten vor Augen zu führen, wofür der ganze Aufwand.

Dass (und wie) die Kleine das Pensum überhaupt durchzieht ohne nennenswertes wenn und aber, das ist schon der Hammer. Wenn ich Montags in die Nachmittagsbetreuung komme und die Geige bringe (die Lehrerin von der Musikschule kommt praktischerweise in die Stadtteilschulen), sehe ich immer die P. auf dem Hof rumhüpfen, die zusammen mit Anne Sophie Tochter Töchterlein angefangen hat, im ersten halben Jahr immer nur leere Saiten gestrichen und es dann irgendwann wieder gesteckt hat. Da war bei Töchterlein von Anfang mehr Drive dahinter, andere Töne und neue Lagen zu lernen, sich auch mal Stücke aufzuhalsen, die zunächst frustrieren und wo sie sich durchbeißen muss. Aber ihre Geigenlehrerin ist übermäßig kuschelpädagogisch unterwegs, wenn wir da mittelfristig etwas mehr Zug reinkriegen wollen, müssen wir wohl einen japanischen, koreanischen oder chinesischen Geigenlehrer engagieren. ;-)

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Ich kann die chinesische Flötenlehrin nur empfehlen :-)

Die Dame hat nach dem völlig verhunzten Schulstart dem Großen Tiger vermittelt, daß es okay ist, was zu können und auch mehr zu können als grade Unterrichtsstand ist. Das hatte die erste Schule mit ihren Versuchen, ein einheitliches Lernniveau herzustellen, ihm gründlich abgewöhnt (Bremen...). Da kam das Extra-Lob wenn man schon eine Seite weiter geflötet hatte, sehr passend. Zumindest uns paßte es und nach dem Schulwechsel hatte damit auch keine Lehrerin mehr Probleme.

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Im sonstigen Unterricht ist hier eigentlich ausreichend Zug drin, aber bei der Geigenlehrerin überwiegt zu sehr das "Du musst das noch nicht können" und "ich will die Kinder ja nicht überfordern". Da würden wir uns manchmal etwas mehr Dampf dahinter wünschen, aber weil die Musikschule städtisch (also eine Behörde) ist, stellt sich das mit einem Wechsel der Geigenlehrerin nicht so einfach dar, man hätte auch keinen Einfluss darauf, wer dann stattdessen die Stunden geben würde und ob wir dann für die Geigenstunde nicht auch jedemal in den Nachbarort fahren müssten undsoweiter. Wenigstens hat die Orchesterleiterin erkannt, dass in Töchterlein etwas mehr drinsteckt als die Geigenlehrerin rausholt, und in dieser Konstellation kann man noch weitermachen bis zum Wechsel auf die weiterführende Schule.

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Durch den Schulwechsel hat sich das Problem weitgehend gelöst.
Die neue Schule kuschelt zwar deutlich mehr, aber hinten kommt auch deutlich mehr bei raus. Überfordert werden soll da auch grundsätzlich keiner, aber das Lehrpersonal hat es ziemlich gut drauf, Kindern zu zeigen, daß nicht alles, was fordert, auch gleich überfordert.

Aber der Weg aus dem "das dürfen wir nicht"-Mauselöchlein führte über die Flötentöne und diesen chinesischen Drachen.

Glanzleistungen legt er zur Zeit im Sport hin. Dort wird definitiv nicht gekuschelt, der Trainer pflegt einen recht knackigen Umgangston.
Das ist gut, denn langsam wird es Zeit, sich nach einer weiterführenden Schule umzusehen und die mit Sportschwerpunkt scheint auch ansonsten recht solide zu sein (so für Bremer Verhältnisse). das geht also hoffentlich so weiter.

Außerdem erleichtert ein geteiltes Hobby der Brüder die Logistik ganz ungemein.

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Praktisch ist's, wenn die Darbietungen auf der Bühne nicht in der Musikerzeugung liegen sondern der Umsetzung in Bewegung.

So geschehen kürzlich anlässlich der Tanzgala der Abt. Ballett des hiesigen Spochtvereins. Da kann man auch mal wegsehen.
Hingesehen habe ich dann aber doch, als die Moderatorin den einzigen männlichen Protagonisten (ca. 6 Jahre) der Balletttänze (3x t - yeah) interviewte.

- Warum er denn tanze?
+ Weil es Spaß macht.
- Ob er denn auch in Zukunft noch weiter tanzen möge?
+ [beschämt zur Seite blickend] ---

Das sind so Momente ... Naja.

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Okay, das ist eher minderprickelnd. Aber es ließe sich noch toppen.

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Ich habe diese Art Veranstaltungen immer auch humorvoll genommen resp. ertragen wenigstens. Immerhin stehen da Kinder oben.
Es gibt so viel besseres als an Spraydosen schnuppern, superrtl den ganzen Tag, Arbeit im Steinbruch, Wasserschleppen durch die Wüste, Chinadrill von Tigermüttern. Auf so Gedanken kam ich dann allerallerspätestens zur Adventszeit.

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Ja,
exakt so muss man das sehen. Das Stichwort "superrtl den ganzen Tag" könnte man noch ergänzen mit Playstation 24/7 und anderen elektronischen Gerätschaften mit vermeintlicher Weglegsperre.

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Superrüttel
superrtl... ich fühle mich grad an meine koreanische Mitstudentin erinenrt, die das Wort "Rüttelfilm" in die Welt setzte. Sie phonetisierte Super-RTL als in etwa als "Rütel", lernte das deutsche Wort "rütteln" kennen und war der festen Meinung, bei diesem Wort handle es sich um eine salonfähige Bezeichnung der zu später Stunde auf besagtem Programm gezeigten Filme. Und der Rüttelfilm ward geboren...

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Haha, Rüttelfilm, das ist klasse. Senderintern (und dann auch in der Presse) wurde das Kürzel in ebenjenen Jahren auch gern mal mit "Rammeln, Töten, Lallen" buchstabiert.

Meine Ex hat es immer rrrtl (also am Stück und ohne die Es von Err tEE Ell) ausgesprochen. Womöglich habe ich mir das auch zu Eigen gemacht, ebenso ihre Angewohnheit, Zettee-eff zu sagen. Weiß nicht mehr, wessen Aussprache sie da imitiert hat, ob es Gundula Gause war oder Marietta Slomka...

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