Freitag, 4. Oktober 2013
Friede den Schrauberhütten, Krieg den Glaspalästen!
Die "Service fällig!"-Anzeige im Auto meiner Frau hatte schon länger genervt. Und jetzt hat es grad ins Programm gepasst, meiner Liebsten das Darkmobil zu überlassen und ihr Sportbäckchen in die Werkstatt zu bringen. So in etwa weiß ich ja, was mich in solchen Glaspalästen für ein Getue erwartet, aber diesmal hat sich der Premium-Hersteller wirklich selber übertroffen. Die Terminabsprache orientierte sich nicht etwa an der Auslastung der Werkstatt, sondern daran, wann "mein persönlicher Serviceberater" Zeit für mich hat, das Fahrzeug entgegenzunehmen. Na gut, wenns der Wahrheitsfindung dient, denkt man sich und nimmt Platz, um mit Herrn Sowienoch vor seinem Computer die ganze Fahrzeughistorie durchzukauen beim Versuch herauszufinden, was jetzt eigentlich genau fälig sein soll. Ah, TÜV wäre im August fällig gewesen, aber das hat der ach so schlaue Bordcomputer natürlich nicht vermeldet. Naja, sei's drum, also TÜV und Abgasuntersuchung, Inspektion mit Ölwechsel, und Wechsel der Bremsflüssigkeit wäre auch mal wieder an der Reihe, nein, sonst ist eigentlich nichts aufgefallen.

Und als ich mit Blick auf die Uhr grade denke, "Orrr, ham wers jetzt bald", sagt mein persönlicher Serviceberater (der im Übrigen der Bruder des nervigen Tankwarts an der Shell-Tanke sein könnte): "So, nun fahren wir das Fahrzeug mal in die gläserne Annahme". Das Procedere war mir neu, da gibt es also im vorderen Bereich des Glaspalastes ein Extra-Glaskabuff, zweigeteilt mit Hebebühnen, steril wie beim Zahnarzt, kein Tröpfchen Öl auf dem Teppich. Und da will herr Sowienoch das Fahrzeug in meinem Beisein genauer begucken. Aber bevor diese Darbietung stattfinden kann, muss der Audi-Mann erst mal das Auto meiner Frau hier rückwärts reinrangieren, und weil irgendein Heudeu seinen R 8 in die zweite Reihe gestellt hat, wo er nicht hingehört, kurbelt Herr Sowienoch erst mal einen großen Rangierbahnhof zusammen, bis das Auto endlich im Glaskabuff steht.

Dann das Klemmbrett geschnappt und die Batterieleuchte und große Begutachtung mit Mr.Wichtig-Gesichtausdruck, und ich denk mir so im Stillen, Junge, du bist doch kaufmännischer Angestellter, mim hier doch nicht den Checker, der auch nur eine Zündkerze auswechseln könnte, wenns drauf ankäme. Dann fährt er die Hebebühne hoch, und die knabenhafte Freude an diesem Großspielzeug dampft ihm aus allen Poren. Wieder großes Rumgeleuchte und "hm, hm"-Gegucke. Ah, da hat der Motor ein bisschen "geschwitzt", wie man so sagt, und ich kann mir den Hinweis nicht verkneifen, dass man das auch von oben sehen könnte, wäre da nicht diese alberne und unnütze Plastikabdeckung über dem Motor. Aber ich will da gar nicht ins Fachsimpeln kommen, meine Zeit ist ja auch Geld, und ich will diese Performance endlich hinter mir haben.

Aber ich mache mir keine Illusionen darüber, dass die Gage des Autochecker-Darstellers Herr Sowienoch und die aufwendige Hebebühnenhydraulik in der gläsernen Annahme nicht zu knapp in der Werkstattrechnung eingepreist sein wird. Als ich es dann ein paar Stunden später Schwarz auf Weiß habe (etwas über 500 Euro, zuzüglich Mehrwertsteuer), muss ich dann doch schlucken. Für die gleichen Arbeiten am Darkmobil (okay, die Kupplung muss man beim alten BMW meines Wissens nicht zwingend mit entlüften, wenn die Bremsflüssigkeit gewechselt wird), durchgeführt im markenunabhängigen Autohaus Yildirim, war ich vor zwei Jahren mit gerade mal 270 Euro dabei. Für das Richten des elektrischen Fensterhebers, der sich kürzlich mal verhakt hatte, hat das premiumtürkische Schrauberhaus meines Vertrauens ums Verrecken gar nichts berechnen wollen. Aber mit der Einstellung kommt man halt auch nicht zu einem Glaspalast...

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500,- Euro? Dafür habe ich früher immer ganze Autos gekauft. Naja, eigentlich waren es D-Mark.
Und wenn ich ehrlich bin, führe ich heutzutage immer noch lieber einen Taunus. ;o)

Ich hab mal aus Langeweile einem Autoverkäufer einen Besuch abgestattet und dann auch noch tatsächlich einen Termin zur Probefahrt vereinbart. Ich wollt´s halt mal wissen.

Dann war der Verkäufer aber nicht zum Termin erschienen. Er hatte das Auto über Nacht mit nach Hause genommen und fuhr wahrscheinlich gerade selber damit durch die Gegend.
Da konnte ich, natürlich völlig empört, meine Kaufabsicht ohne schlechtes Gewissen zurückziehen.

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Mit seinem Taunus
(der Nachfolger der Knudsen-Nase) hatte mein Bruder seinerzeit sicher weniger Freude als meine Frau mit ihrem A 3. Der Ford war eine ziemlich üble Möhre, und aus der Zeit kommt noch der Spruch "mit dem Ford fort - mit dem Zug zurück". Andererseits: Die Modelle, die es bis heute überlebt haben, sind ja vielleicht ganz so schlecht nicht...

Das Sportbäckchen ist in nahezu jeder Hinsicht ziemlich perfekt (bislang jedenfalls), das einzige, was mich etwas irritiert, ist die Tatsache, dass mein altes Darkmobil bei ziemlich identischen Eckdaten von Hubraum, Leistung und Gewicht immer noch ein Quentchen mehr Arschtritt mobilisiert. Abgesehen vom Einspritzer vs. Vergaser-Benziner mag es auch daran liegen, dass der BMW noch einen mechanischen Gaszug hat und der Motor sich nicht von einem Sensor-Computergedöns die Spritmenge pro Brennraum zuteilen lassen muss.

Aber jetzt würde mich schon mal interessieren, für welches Gefährt Sie die Probefahrt vereinbart hatten.

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Mein Käfer mit Heckantrieb war auch irgendwie spritziger als der olle Polo I ;o)

Das Vorführfahrzeug war völlig unspektakulär.
Ich möchte es mal "spießig" nennen. Das machte die Situation noch viel lustiger.

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OK,
dann rate ich mal: Ford Orion? ;-)

Habe ja mal vor mehr als einem Vierteljahrhundert ein paar Wochen in einem Ford-Autohaus gearbeitet. Nach diesen Kontakten mit der Kundschaft hatte ich Opel-Fahrer in einem wesentlich milderen Licht gesehen.

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Orion L,
genau. Aber mit der Cosworth-Maschine. 220 PS, wo man sie nicht erwartet hätte.

Aber die Richtung stimmt schon, so grob.
Opel hatte ich übrigens auch.

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So Wolf-im-Schafspelz-Nummern
haben natürlich Charme. Vom Jetta I gab es mal eine inoffizielle Version mit 2 GTI-Motoren, einer vorne, einer im Kofferraum, das ganze verschaltet zu einem permanenten Allradantrieb, das addierte sich dann auch auf 220 PS. Schön wäre auch ein 316i compact, Stahlfelgen mit Plastikkappen und orange Standard-Blinker, aber mit der Pfeffermühle vom M 3er drin (träumen darf man ja). Aber ich war ja schon zu vernünftig, den 318er mit 140 PS oder den Sechszylinder mit 170 PS zu kaufen (und dann mit der 316er-Nummernfolge tiefzustapeln)...

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ich sach nur clio williams... BÄM!
;-)

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oder Lambretta-Roller mit Yamaha RD 350 Motor, mittels selbstgeschweißtenklebten Hilfsrahmen eingepfuscht.
Aber die Leistung stimmte, wenn man sich denn auch traute... MÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ-
ÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ-ÄÄÄÄÄreng-deng-deng

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@prieditis:
Lustige Vorstellung. Ich hätte mich übrigens nicht getraut, sowas zu fahren (wobei mich das Fehlen eines 1er-Führerscheins in jungen Jahren zumindest nicht davon abgehalten hat, mit der RD 350 eines Kameraden bisschen im Westerwald rumzusägen...) Aber das Ding war halt auch gebaut für diese Leistung. Und in meinem Dienstausweis stand unter Dienstgrad "Flieger". ;-)))

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Herr Mark,
ich mag Ihre Anekdoten aus Ihrer Zeit beim Barras.

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Ein Freund von mir war "Flieger" beim anderen Verein. Dann war plötzlich Frieden und er Zuvieldienstleistender im Freibad.

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Der schwitzende Motor wäre für den Experten die fabelhafte Gelegenheit gewesen, den Spruch vom "Stand der Technik" auszupacken. Hat er diesen Elfmeter wirklich liegengelassen?

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Ja,
zumal ihm zu dem Zeitpunkt schon klar gewesen sein dürfte, dass er den bei mir mit Sicherheit nicht reingemacht hätte. ;-)

Interessanterweise hat er auch nicht behauptet, dass leichte Sägezahnbildung an den Reifen eindeutig auf Dämpferprobleme hinweisen würde. Das war ja früher auch immer so ein Klassiker, und eigentlich hatte ich den schon antizipiert, als das Stichwort fiel.

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Ach ja,
den Knallerspruch hat mal ein BMW-Mensch gegenüber meinem Kollegen gebracht, der sich seinerzeit beschwete, dass die Heizung in seinem noch ziemlich neuen 3er-Coupé nicht so recht wärmen würde. Der Werkstattmitarbeiter behauptete tatsächlich, die neuen Motoren seien halt so effizient, dass sie kaum noch Abwärme abgeben würden.

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"die neuen Motoren seien halt so effizient, dass sie kaum noch Abwärme abgeben würden"

Im Grundsatz dürfte das schon stimmen.
Je spariger das Verbrennungskraft-Mobil, um so weniger Wärme fällt für die Heizung ab. Das kann nur bedeuten, dass es bei neueren Autos elektrische Unterstützungen für die Heizung geben muss, damit sich der Mercedesfahrer nicht den Arsch abfriert. Beim elektrischen Auto sowieso. (Lada soll ja das Problem mit der Heizung so überhaupt nicht haben.)

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stimmt auch. allerdings peinlich für bmw, wenn dann kein zuheizer eingebaut ist - den gibts ja sogar im smart.

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Das war das E 46-Modell von 1998, und ich bin leicht im Zweifel, ob die Effizienz gegenüber meinem E 36er von 1997 im Zuge des Modellwechsels bei dem Modellwechsel so signifikant gestiegen ist - oder ob das eher eine Fehlkonstruktion war, aus dem 1,8 l-Aggregat die anfallende Abwärme nicht richtig in die Fahrgastzelle zu kriegen. Das war ja noch bevor Downsizing Mode wurde, und womöglich herrschte bei BMW damals noch die Denke vor, wer freiwillig einen Vierzylinder fährt, habe mit dem Thema Komfort eh schon abgeschlossen.

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Diese Aussage habe ich selber gehört. Soso, Benzin wird so effizient verbrannt, dass weniger als 25 Grad Abwärme entsteht. Ich war an dem Tag gut in Form und sagte dem Mann: "Lang den Motor an"...

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Haha, genau!
Oder: Wozu braucht er denn dann noch einen Kühlmittelkreislauf und einen hochdrehenden Lüfter?

NACHTRAG: Ihr Fachmann hätte immer noch kontern können: "Äh, pro Zylinder natürlich..."

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"Äh, pro Zylinder natürlich..." Nützt ihm nichts, wenn er den anlagen muss.

Gekontert hat er dann mit: "Sie müssen schon ein Stückchen fahren, bis das Auto warm wird." Bei 16.000 km in zwei Monaten konnte ich nur antworten: "Guck auf den Tacho".

Nebensache 1: die Klimaanlage von den Auto war großartig. Nach zehn Minuten hatte man blaugefrorene Finger.

Nebensache 2: der beschriebene Mann hat einen prekären Job. Beim nächsten Konjunkturwind fällt er dem ersten Sparvorschlag zum Opfer. Es sei denn, sie konzentrieren sich darauf, nur noch Fassaden zu verkaufen. Dann wird der Mechaniker gestrichen.

PS: können wir mit Sicherheit ausschließen, dass bei solchen "Inspektionen" gar nichts gemacht wird? Außer vielleicht, der Software eine erledigte Inspektion einzuflüstern.

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Trabant 601, der setzte die Standards, wie ein Auto richtig beheizt wird.

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PS: können wir mit Sicherheit ausschließen, dass bei solchen "Inspektionen" gar nichts gemacht wird? Außer vielleicht, der Software eine erledigte Inspektion einzuflüstern.

Tjaaa. Der Schrauber meines Vertrauens am vorvorigen Wohnsitz hatte mir mal gezeigt, wie beim Darkmobil die Service-Anzeige "genullt" wird. Das wird bei dem neueren Auto meiner Frau bisschen komplizierter sein, aber auch kein Ding der Unmöglichkeit. Wer weiß, vielleicht war die, öhm, Sichtprüfung durch den kaufmännischenn Mitarbeiter ja schon die Inspektion. Und dann einfach nur Glück gehabt, dass dem TÜV-Prüfer auch nichts aufgefallen ist, bei dessen Behebung man sich die Hände hätte schmutzig machen müssen. Wobei mein Vertrauen zumindest so weit reicht, dass da jetzt tatsächlich frisches Öl drin ist und nicht nur ein neuer Zettel im Motorraum baumelt.

@fritz_: Plaste hat halt auch bessere Wärmedämmungseigenschaften als Karosserieblech...

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Nix da. Der Trabi hat kein Heizungsgebläse, nur einen sanften Propeller für die Luftkühlung des Motors, unterstützt durch Fahrtwind.
Freilich gibt es den Luxus, den Deckel mit dem Ansaugstutzen für die Heizungsluft um 180° nach unten zu drehen, so dass die Luft in der Nähe des heißen Abgaskrümmers einströmt anstatt oben unter der Motorhaube.
Der Stutzen ist befestigt mit so einer Klammer, wie man sie von Muttis metallener Filterkaffeefrischhaltedose kennt.

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Und hatte der Trabi den Motor eigentlich vorne oder hinten? Ich stelle mit Erschütterung fest, dass ich über dieses Fahrzeug so gut wie gar nichts weiß und dass man mir darüber was weiß ich erzählen könnte.

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Ganz grob ist der Trabi verwandt mit anderen Zweitaktern seiner Zeit, mit Wurzeln in den Dreißigern des 20. Jahrhunderts. DKW kennen Sie.
Also Motor unbedingt vorn.

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Mensch, Herr Mark,
wo doch Ihr Darkmobil ein direkter Nachfahre des EMW ist!

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Ja, etwa so, wie der Mensch vom Affen abstammt.

Lustig, dass Sie das sagen, ich habe mich da grad bei wikipedia ein bisschen durch die Autogeschichte des Ostblocks geklickt und dabei auch die Verbindung Eisenach-Bayern gesehen. Aber der eigentliche Ahn des Darkmobils ist das hier.

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Schon vom ersten Satz an habe ich mich gefragt, warum nur bringt der den Wagen in die Vertragswerkstatt des Herstellers?
Wahrscheinlich nur, um ein Thema für sein Blog zu haben.
Ich habe ja auch einen Auto-Union Nachfolger; aber seit Ablauf der Garantie hat der keinen Glaspalast mehr von innen gesehen.

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@don ferrando:
Naja, die marquise793 legt halt noch Wert auf eine scheckheftgepflegte Kalesche. Hat ja auch gerade mal den Kilometerstand, den das Darkmobil seinerzeit auf dem Zähler hatte, als ich es als Leasingrückläufer vom Vertragshändler erwarb. In dem Stadium kann man das noch mitmachen.

Ich habe mich aus dem BMW-Brimborium ausgeklinkt, als das Darkmobil fünf oder sechs Jahre auf dem Buckel hatte, und inzwischen ist es auch restwertmäßig eh schon so derart jenseits von Gut und Böse...

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Wer nie einen 17 Jahre alten Opel zur Schrottpresse
fuhr, da der Sommer geht, wird immer warten und sich nie besitzen der ist vergangen wie ein alter Mann.

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Gab es nicht letzte Woche ein Urteil, dass die Garantie nicht darunter leiden darf, wenn eine freie Werkstatt die Wartungsarbeiten macht? Ich habe aber nicht genau genug gelesen, welche Garantie usw.

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@ilnonno:
Ich habe das auch nur am Rande mitbekommen - und gehe mal davon aus, dass da für die Hersteller noch Schlupflöcher geblieben sind. Dazu kann don ferrando vielleicht mehr beisteuern, aber Garantie ist ein sehr dehnbarer Begriff, darunter können herstellerseitig ja ganz unterschiedliche Versprechungen fallen, die über die gesetzliche Gewährleistungspflicht (im Sinne der Sachmangelhaftung) hinausgehen. Das heißt, die Vertragswerkstatt erledigt vielleicht das mindeste an Gewährleistung, was sie grade muss, aber alle weitergehenden Garantiezusagen (Mobilitätsgarantie oder was auch immer) sind hinfällig, weil nicht so recht einklagbar.

Wobei mir in dem Zusammenhang (auch wenns keine Garantiesache ist) noch eine Schlawinerei der BMW-Vertragswerkstatt einfällt: Habe irgendwann als das Darkmobil noch neu war, einen Steinschlag in der Frontscheibe gehabt und die Scheibe bei BMW austauschen lassen. Jahre später ist mir der Rückspiegel abgefallen, und ich habe hier bei BMW angefragt, ob man den wieder ankleben könne. Der Typ guckte sich das an und meinte, das wäre keine Originalscheibe von BMW, da dürfe er nix kleben, weil er nicht versprechen könne, dass es auch hält. Und da ist mir das erst aufgefallen, dass die BMW-Werkstatt in Mannheim mir seinerzeit eine Ersatzscheibe von Carglass reingesetzt hatte. Na danke auch, da hätte ich selber hinfahren können. Carglass hat den Spiegel übrigens wieder rangepappt und es mir überlassen, wieviel ich dafür in die Kaffeekasse spende (und natürlich habe ich da nicht geknausert).

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Zu Ihrem Scheibenabenteuer: auch bei Karosseriearbeiten verhält es sich ja häufig so, daß vorne der nette Mrken-Serviceberater die verbeulte Karre annimmt und sie dann hinten auf den Transporter geladen und zur freien Karosserie+Lack Werkstatt gefahren wird.

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Genau so ist es.
Ein Unterschied besteht darin, dass in dem einen Fall die Markenwerkstatt für die Gewährleistung geradestehen muss, ganz gleich, ob sie die Leistung weitergegeben hat, in dem anderen Fall ein Einzelkaufmann am Stadtrand.
Gegen erstere hat man als Kunde bessere Aussichten und mehr Hebel zur Hand, seinen Anspruch durchzusetzen (der von dem einen wie von dem anderen für gewöhnlich erst einmal bestritten wird).

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Für mich hat's nie gereicht, ein Auto aus dem Premiumsegment zu fahren – ich war ja noch Student und habe die Karre dann aus vielerlei Gründen abgeschafft.
Daher: Interessanter Einblick.

Und doch: Ein Auto ist praktisch. Zum Beispiel um Rennräder aus Italien nach München zu fahren. ;-)

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ich dachte, dazu nähme man den Bus ?

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Beides ist möglich
Ich habe nun jeweils ein Fahrrad mit einem Bus und eines mit einem älteren italienischen Cabriolet importiert bzw. importieren lassen.
Es geht also beides und: Ein Bus ist ja auch eine Art Auto.

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Ja, vom diesem Importeur und seinen Transporten über die Alpen liest man ziemlich viel im Netz.

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@fallenbeck:
Das Darkmobil hat sich seine Meriten als Rennradtransporter auch schon verdient (Abholung in der Nähe von Aachen, dann Mitnahme nach Frankfurt, oder das Daccordi50 von Düsseldorf an die Donau). Und wenn ich das Auto der marquise793 zur Inspektion bringe, habe ich immer ein Rad im Kofferraum für die Rückfahrt, dafür nimmt man sich keinen Leihwagen. ;-)

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Und doch: Ein Auto ist praktisch. Zum Beispiel um Rennräder aus Italien nach München zu fahren. ;-)

Und ich dachte, es sein nun bei Männern in Mode, mit den Rädern selbst über die Berge zu strampeln.

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@arboretum:
Bei jeder Witterung geht das ja nun auch nicht. Oder wenn vorher noch ein Geldkoffer in die Schweiz gebracht werden muss, bietet sich das Rad auch nicht gerade als das Transportmittel der Wahl an. ;-)

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Und
… mit einem Rad ist das ja machbar. Wenn man dann aber zu einem weiteren kommt jenseits der Alpen…

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Das ist schon im Flachland
eine hohe Hürde. Unser bizyklomanischer Bekannter fand es neulich ja nicht sonderlich weise, dass ich mit dem Rad zur Rennradbörse nach Rommerskirchen gefahren bin, um nicht mit noch einem Rad mehr nach Hause zu kommen, wenn ich eigentlich nur die Sattelstütze für einen anderen Neuankömmling suche.

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Da passt meine Zufriedenheit mit der letzten Wartung des Dieselwiesels beim offiziellen Markenvertreter wohl so gar nicht dazu: Ich durfte mein Auto meinen Arbeitszeiten entsprechend abgeben und bekam es geputzt und mit allem Nötigen schnell zurück. (Auch das Putzen war nötig.) Dazu eine handschriftliche Mängelliste, nur echt mit Ölfingerabdruck, auf der alles stand, was man noch so hätte machen können. Darunter Dinge, die mir nicht aufgefallen waren oder nicht wichtig genug sind, um sie richten zu lassen.
Daß ich das Öl selbst billiger hätte einfüllen können, ist richtig. Daß man mir aber Tips gibt, die Kiste vor der abzusehenden Bremsenreparatur zu verkaufen oder mindestens noch zwei Jahre zu fahren, ist mir den Aufpreis wert.

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@texas-jim:
Ach, Unzufriedenheit wäre in meinem Fall übertrieben, das eigentliche Anliegen (abzüglich der Präliminarien) ging schnell über die Bühne, für eine gründliche Reinigung des Fahrzeugs hat es zeitlich auch noch gereicht.

Aaaaber: Verglichen mit dem, was die markenunabhängige Werkstatt meines Vertrauens für ähnlichen Aufwand in Rechnung stellt, sind die Audi-Tarife grotesk überteuert, und es bleibt das Gefühl zurück, mit dem Aufpreis finanziert der Kunde die Serviceberater-Show samt Glaskabuff, ohne dass da unter dem Strich ein erkennbares Mehr an Leistung erbracht wird.

Die Erfahrungen bei BMW sind jetzt nicht unbedingt durch die Bank katastrophal gewesen, aber paar Mal fühlte ich mich da übel gerippt (oder habe zumindest vorher den Versuch klar erkannt). Die wirklich hilfreichen Ansagen vom Meister, was diesmal eher kann als muss war und was künftig anstehen könnte, habe ich fast ausschließlich in freien Werkstätten (und einmal sogar bei Opel) erlebt, aber nicht bei unseren bajuwarischen Premium-Herstellern. Und deswegen ist mir persönlich das Getue den Aufpreis nicht wert.

Dass meine Frau ihr Sportbäckchen einstweilen gern scheckheftgepflegt hat mit Servicehistorie bei der Markenwerkstatt, finde ich nicht grundverwerflich, aber das Fahrzeug kommt allmählich auch in ein Alter, in dem man sich das eigentlich schenken kann, wenn man nicht einen baldigen Verkauf ins Auge fasst.

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Mein Autohaus ist ein Grieche. Riecht gut, sieht gut aus, schraubt gut, Termine klappen, obwohl der Hof immer vollsteht. Verschenkt mal einen Ableger Basilikum an die Kundschaft, wenn er gerade auf dem Markt war, oder man darf von seiner getrockneten Schafswurst probieren (alles Trick, klar, Kundenbindung und so). Besser als jeder Glaspalast, so meine gläserne Annahme.

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Ach, solange es keinen Grund gibt, sich als Kunde verarscht zu fühlen, finde ich solche "Tricks" sehr sympathisch.

Ich vertrete ja die These, dass den deutschen Herstellern bei all ihrem Bemühen, das Autobauen zur Perfektion zu bringen, die Fähigkeiten zum Reparieren immer mehr abhanden gekommen sind. Gut, wahrschenlich ist das bei japanischen oder französischen Markenwerkstätten inzwischen auch nicht anders, da kann ich mangels eigener Erfahrungen nicht mitreden. Aber das (selbstverursachte) Motorproblem, dessentwegen mir BMW vor neun Jahren ein Austauschaggregat für dreieinhalb Mille andrehen wollte, hat ein italienischer Schrauber für 800 Euro behoben, und das ist jetzt fast 100.000 Kilometer her.

Ich will es auch gar nicht übermäßig an Nationalitäten festmachen, beim hiesigen türkischen Autohaus (das auch mit gebrauchten Luxuskarossen und Premiumsportwagen handelt) schraubt auch ein Meister mit sehr häufigem deutschen Nachnamen...

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Genau. Das ist ja das Schöne, dass im Grunde Qualität und Pfiffigkeit zählen, ohne Ansehen irgendwelcher persönlichen Merkmale. Ich denke allerdings oft, dass diverse Geschäftszweige noch nicht verstanden haben, dass nicht alle Kundschaft auf Blingbling steht... und dass stylisches Marketing inzwischen fast schon ein Verdachtsmoment ist.

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Ist halt die Frage,
wo man den Zirkel reinsticht, einen Kreis zeichnet und sagt "das ist meine Kernzielgruppe". Man muss ganz nüchtern feststellen, dass Audi mit seinem konsequenten Upgrading in den letzten 15-20 Jahren deutlich mehr Markterfolg beschieden war als sagenwirmal Opel, wo man der Meinung war, auf Blingbling und Service-Chichi weiträumig verzichten zu können. Ich bin kein Kfz-Markt-Analyst, aber ich habe den Eindruck, vor allem die Marken im Mittelfeld sind unter Druck, Qualität und Image reichen nicht, um einen Premium-Aufschlag zu rechtfertigen, und von unten her drücken Marken wie Dacia nach, welche die Kunst der Beschränkung irgendwie cleverer inszenieren.

Oder anders gesagt: Vielleicht sind wir die verschroben Sonderlinge, deren Wertvorstellungen eben nicht von dem Kreis um die Kernkundschaft von Audi abgedeckt werden, und die überwiegende Mehrzahl der Käufer dieser Marke will es so wie es ist, weil es ihrer Eitelkeit schmeichelt.

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Ich habe vor kurzem einen Vortrag gehört von Carl Hahn junior, dem früheren VW-Chef.
Bei ihm war jedes zweite Wort China. Der Markt ist China, "die Gefahr" ist China, das Vorbild in Schulwesen und beim Aufbau von Eliteunis, alles China. Es klang schon etwas besessen.
Jedenfalls war es beispielsweise Opel seitens GM nie gestattet, selbstständig auf dem Weltmarkt aktiv zu werden. Vergleicht man die europäischen Verkaufszahlen, und zum Spaß mal nur die Privatkäufe, dann sieht es auch für Firmen wie Audi braun aus. Das Konzept ist von vorgestern, es ist noch nicht tot, es stinkt nur ein bisschen.
Obwohl man es im Angesicht der Glaspaläste kaum glauben mag: Ich befürchte, dass das herkömmliche PS-Monster-Automobil inklusive Dacia so nicht überlebt, sondern uns unter dem Hintern wegstirbt, und mit ihm der schöne Schein. Amen.

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Langfristig wahrscheinlich schon: On the long run, we're all dead, wie ein kluger Kopf mal gesagt hat. Allerdings taugt das Thema Privatkäufe nur bedingt als Menetekel. Im Grunde kann man die Verlagerung der privaten Nachfrage in Richtung Leasingrückläufer und frühere Flottenfahrzeuge auch als geniale Möglichkeit für die Autokonzerne sehen, mit einem Produkt zweimal abzukassieren. Ich hatte diesbezüglich mal ein interessantes Gespräch mit dem BMW-Mitarbeiter, der mir seinerzeit das Darkmobil verkauft hatte und inzwischen mehr mit dem Flottenmangement für Großkunden befasst ist. Dass der Erstverwertungsmarkt mit etwas höheren Rabatten und damit geringerer Marge pro Fahrzeug operiert, wird locker kompensiert von dem sekundären Markt der Gebrauchten mit Vertragshändlergarantie, der ja auch immer mehr über Leasing und Finanzierung läuft (was gleichzeitig den Sachzwang erhöht, zum Werterhalt auch immer die Markenwerkstatt aufzusuchen).

Mag schon sein, dass für junges, städtisches Volk das eigene Auto längst nicht mehr so erstrebenswert ist wie früher. Aber spätestens im Geschäftsleben zählt der schöne Schein dann doch wieder - vielleicht weniger, um den Nachbarn in der Reihenhaussiedlung zu beeindrucken, aber wehe der Kollege in der Abteilung auf gleicher Ebene hat die schöneren Alufelgen und die Ledersitze in seiner Dienstschleuder durchgekriegt, dann ist aber Polen sowas von offen. Nur weil das in meiner Filterblase nicht so eklatant präsent ist, darf man daraus nicht den Schluss ziehen, das wäre nonexistent.

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he, haste keine hobbies?

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@pappnase: ???
Ich dachte, aus meinen Hobbies hätte ich hier kein Riesengeheimnis gemacht.

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leider hatte der troll seine scheisse gelöscht.
er war gemeint...

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"die schöneren Alufelgen und die Ledersitze in seiner Dienstschleuder"
Genau, ich wollte darauf hinaus, dass der Coolnessfaktor solcher Errungenschaften sich immer weniger Menschen erschließen wird. Es langweilt, es versperrt die Sicht, es stinkt, es frisst einem die Haare vom Kopf, es beleidigt die eigene Intellilligenz.

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Es langweilt, es versperrt die Sicht, es stinkt, es frisst einem die Haare vom Kopf, es beleidigt die eigene Intellilligenz.

Naja, der ÖPNV und die Bahn beleidigen auf ihre Art noch ganz anderes als nur die Intelligenz. Habe auch mit anderen Verkehrsmitteln als der eigenen Benzinkutsche genug Kilometer runtergerissen, um angesichts der derzeitigen Alternativen zum Auto nur mäßige Begeisterung zu empfinden. Auf Coolness ist mir bei meiner alten Schüssel eh gesch*ssen, aber aus diversen praktischen Gründen würde ich im Moment ungerne drauf verzichten.

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Interessant wäre für mich, wer gleichzeitig Autos als überholt ansieht und die letzten Tage mit dem Rad unterwegs sein mußte.
Für mich braucht der Bus länger als das Rad, weil er sich durch den Verkehr kämpfen muß. Zudem kostet er deutlich mehr als das Auto.
Zur Bahn müsste ich eine halbe Stunde laufen, was jetzt auch keine große Alternative ist.
Mit dem Rad brauche ich eine halbe Stunde und werde nass.
Mit dem Auto brauche ich eine halbe Stunde und eine Menge Nerven im Stau, bleibe aber trocken. Dafür könnte ich mal mehr als nur zwei, drei Liter Milch einkaufen. Man glaubt kaum, wie schnell man zehn Kilo im Rucksack hat. Und mit einem schicken neuen Wäscheständer in der Hand wird man schnell zum Seitenwindsensibelchen. Eine etwas empfindlichere Pflanze konnte ich bei dem Wetter gar nicht mit dem Rad kaufen.

Daß sich die Nutzung und die Besitzverhältnisse ändern, glaube ich gern. Auch, daß sich die Antriebe ändern werden und die Autos irgendwann kleiner werden. Daß das Auto schon tot ist, muß mir aber erst mal einer vorfahren.

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Ich möchte ebenfalls nicht grundsätzlich auf das Auto verzichten. Nur das Bohei darum lockt mich nicht hinter dem Ofen hervor. Zugleich beunruhigt mich die Erschütterung dieser Traditionsindustrie - meiner Branche -, von der in Deutschland so viel abhängt. Für mich hört es sich an, als kämen die Einschläge näher.

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Für mich hört es sich an, als kämen die Einschläge näher.

Der Eindruck ist sicher nicht verkehrt. Das goldene Kalb hat vom seinem Götzenstatus schon einiges eingebüßt, und das ist grade mal der Anfang dieser Entwicklung.

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Da habe ich es mit meinem 17 Jahre alten Audi A4 Avant (weiß, übersät mit deftigen Kratzern, kleinen und mittleren Beulen, „Der Vorbesitzer hatte eine Beziehungskrise“, aber sehr tüchtiger Technik) deutlich einfacher.

Wenn ich bei einer Vertragwerkstatt vorfahre, gehen alle weg. Alle. Mechaniker, Serviceberater, Verkäufer, leitendes Personal, Mechatroniker in Ausbildung (Jahrgang egal), der Geschäftsführer, die Putzfrau. Sogar Teile der Kundschaft.

Irgendwann kommt dann die pummelige Azubiene aus der „Verwaltung“ die mir erklären muss, das mir hier nicht geholfen werden kann und wird, und das ich bitte gehen soll.

Immerhin, ihr ist das ein klein wenig peinlich.

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