Donnerstag, 30. Juni 2005
Vorsicht, Hochspannung!
Urahne, Großmutter, Mutter und Kind
in dumpfer Stube beisammen sind
- so begann die traurige Ballade von Gustav Schwab, die meine Oma auswendig zu rezitieren pflegte, wenn ein Gewitter im Anmarsch war. Der kommende Tag im Gedicht ist ein Feiertag, und die vier malen sich aus, was dieser Tag wohl bringen mag, während das Gewitter immer näher kommt. Dann kommt natürlich, was kommen muss:
Sie hören's nicht, sie sehen's nicht
es flammt die Stube wie lauter Licht
Urahne, Großmutter, Mutter und Kind
vom Strahl miteinander getroffen sind
Vier Leben endet ein Schlag
und morgen ist Feiertag.

Trotz der massiven Horrorshow, die dieses Gedicht vor über drei Jahrzehnten in mein kindliches Gemüt eingebrannt hat, kann ich der Urgewalt eines Gewitters inzwischen doch einiges abgewinnen, wenn ich nicht gerade draußen im Freien unterwegs bin. Ich hab das unbestimmte Gefühl, dass die massive natürliche Elektrizität, die da zwischen Himmel und Erde unterwegs ist, meine Akkus wieder auflädt. Werde gleich mal passende Stromgitarrenmusik auflegen: High Voltage von AC/DC...

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Aus sicherer Warte aus betrachtet, sind für mich Gewitter etwas vom Genialsten überhaupt. Vielleicht gerade weil etwas Unsicheres, Gefährliches aber auch Mystisches mitschwingt?

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Jajajaaa! Ich mag Gewitter auch sehr. Umso bedauerlicher, dass ich in den letzten beiden Nächten phantastisch geschlafen habe! :o/

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Na dann
haben die Gewitter doch auch ihren Zweck erfüllt. Allein schon die erfrischende Abkühlung...

Scheint aber, als hätten es nicht alle in der Nachbarschaft so genießen können, von der Feuerwache her war viel Martinshorn zu hören - hoffentlich sind da "nur" Keller vollgelaufen...

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In der von mir aus nicht so weit entfernten Nachbarstadt, standen die Straßen z.T. 2 m unter Wasser! Die Frage, dorthin zu ziehen, hat sich nun erledigt, bevor sie sich stellte!

Aber die Abkühlung war bitter nötig! Wenngleich ich die Luft schon seit Tagen (und auch jetzt immernoch) zum Schneiden finde!

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Hier gewittert es auch mächtig und ich habe irgendwie das Gefühl, als ob sich meine schlechte Laune auf das Wetter projeziert hätte.
Ob es sowas wohl gibt? *schmunzel*

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Wen Sie noch schmunzeln können, muss das ein recht fröhliches Gewitter sein.

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Es sollte ehr nachdenklich wirken, aber es ist anscheinend nicht so rüber gekommen. *lol*

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Wer weiß?
In "Individuum und Massenschicksal" von Jane Roberts (aus der Buchreihe "Das Seth-Material") wird sinngemäß in der Tat die These vertreten, dass die Befindlichkeiten der Menschen Einfluss auf das Wetter haben. Wenn dem tatsächlich so sein sollte, dann müssten wir noch ein bisschen üben, das optimaler zu steuern. Wenn wir uns alle richtig anstrengen, können wir vielleicht sogar den Treibhauseffekt per Gedankenkraft stoppen - wir müssen uns alle einfach mehr kühle Gedanken machen... ;-)))

@wise.up: Hier in der Gegend sollen laut dem örtlichen Käseblatt hunderte Keller vollgelaufen sein, von Land unter sind wir also verschont geblieben...

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Tatsächlich?
Wenn dem so wäre, dann würde ich bei schlechter Laune den Blitz mal hier und dort einschlagen lassen. Das wäre ja fast so wie Zeus auf dem Olymp.
Mal angenommen, jeder könnte das Wetter aufgrund seiner Laune steuern, dann kämen wir aus den Naturkatastrophen nicht mehr raus. *grins*

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Mit Wasser befüllte Keller haben bei mir unterhaltsamen Wert. Das ist meinen Eltern bei Hochwasser des guten, alten Vater Rhein mal passiert. Vor allem der so genannte "Weinkeller" meines Vaters, ein noch tiefer gelegenerer Raum, war voll gelaufen. Monate lang, wusste mein Vater nicht, was für einen Wein er anbot, weil alle Etiketten abgegangen waren. Und so geschah es auch, dass bei "erlauchtem" Besuch schon mal recht billiger Fusel Wein und an einem popeligen Dienstag-Regen-Abend ein Chateaux-Hassunichgesehen ins Glas kam... :o)

Falls Deine Nachbarn demnächst also mit belustigten Mienen herum laufen, frage mal nach den Weinbeständen!

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@seelchen: beeinflussen ist ja nicht gleich steuern - die Wirkung ist angeblich auch mehr eine kollektive denn eine individuelle. Muss das aber selber noch mal genauer nachlesen...

@wise.up: Das ist ja lustig - Wein-Lotterie mit den Gäasten zu spielen. Sollte man öfters machen, alle Etiketten entfernen - und die Leute blind verkosten lassen. Will nicht wissen, wieviele dann den Aldi-Schampus in höchster Verzückung schlürfen würden...

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Mäuse, die vor der Winterkälte in Weinkeller flüchten, finden die Etiketten auf den Weinflaschen sehr lecker, liegt wohl an der Gummierung. Vorzugsweise knabbern sie den Jahrgang weg, oft auch das komplette Etikett. So gab es auch bei meinem Vater zeitweise Überraschungsweine, die dann fröhlich erraten wurden.

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HA! Ich bin verantwortlich für die gestrigen Gewitter. Hab sie mir herbeigewünscht und sie haben meinen Arbeitstag um 2 Stunden verkürzt.
Nennt man das jetzt Narzissmus? ;-)

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Ach SIE waren das!
Naja, die vertrocknete Botanik hatte es nötig. Können Sie das auch im Auftrag Dritter?

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Da gibt's noch einen alternativen Schluss:
Ein furchtbarer Krach ! Ein Blitz schlägt ein !
Der Urahne hört was und sagt: "Herein !"
Die dumpfe Stube entflammt und verglimmt
mit Urhammel, Großbutter, Butter und Zimt ...

Macht das Gewitter doch gleich viel erträglicher.

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Grenzgenial!
Ich mag so lyrische Parodien bekannter Balladen.

Wer brettert so spät durch Nacht und Wind
es ist der Vater mit seinem Kind
Der Sohn sitzt im Beiwagen sicher und warm
der Vater fährt zickzack, dass Gott erbarm...

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