Samstag, 5. Juni 2010
Schrecksekunden
Da sprachen wir hier neulich noch vom diffizilen Verhältnis zwischen Auto- und Radfahrern. Und heute nachmittag erlebte ich im Auto die gleiche Situation, die der_papa schilderte mit einem Radfahrer, der sich beim Überholen eines anderen Radfahrers nicht die Bohne um den rückwärtigen Verkehr (sprich: das Darkmobil mit mir am Steuer) schert. Keine Zwei Stunden zuvor durfte ich noch auf meinem Fahrrad-Ausritt zusehen, wie eine korrekt auf dem Radweg radelnde Rennradfahrerin umgebügelt wird von einem Jungspund im A 3, der mit Karacho entgegenkommend in die Einfahrt der Tanke sticht. Ich war kurz hintendran auf der Straße, vielleicht anderthalb Sekunden schneller, und das Auto wäre mein Problem gewesen, nicht ihres. Sie hatte gute Bremsen und knallte nicht frontal in die Seite des Audis, aber immerhin, sie kam zu Fall und der Schreck war groß - bei beiden Beteiligten. Ich konnte auch nicht mehr tun als sofort anhalten und mich weiter um die Radlerin kümmern, während der Unfallverursacher in die Tanke ging, um die Polizei zu rufen und einen Eisbeutel zu besorgen. Inzwischen war dann auch der Begleiter der jungen Dame am Ort - er hatte etwa eine halbe Minute Rückstand gehabt, weil er auf der Straße fahrend korrekterweise an der roten Ampel weiter vorne gehalten hatte während sie auf dem Radweg nicht allzu schnell weitergefahren war. Nach der Erstversorgung und Begutachtung der überschaubaren Schäden (Schürfwunde am Knie der Radlerin, Kratzer am Kotflügel des Autos, Rad ohne offenkundige Beschädigungen) blieb ich noch ein paar Minuten vor Ort, entschied mich dann aber, weiterzufahren und nicht auf das Eintreffen der Polizei zu warten. Ich gab dem Radlerpärchen meine Adresse für den Fall, dass eine Zeugenaussage vonnöten ist. Und jetzt, wo ich das Geschehen nochmal für mich rekapituliere, stelle ich mit Schrecken fest, dass ich dabei um eine Platitüde nicht drumrumkomme:

Es ging alles so schnell.

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