Donnerstag, 30. Juni 2005
Vorsicht, Hochspannung!
Urahne, Großmutter, Mutter und Kind
in dumpfer Stube beisammen sind
- so begann die traurige Ballade von Gustav Schwab, die meine Oma auswendig zu rezitieren pflegte, wenn ein Gewitter im Anmarsch war. Der kommende Tag im Gedicht ist ein Feiertag, und die vier malen sich aus, was dieser Tag wohl bringen mag, während das Gewitter immer näher kommt. Dann kommt natürlich, was kommen muss:
Sie hören's nicht, sie sehen's nicht
es flammt die Stube wie lauter Licht
Urahne, Großmutter, Mutter und Kind
vom Strahl miteinander getroffen sind
Vier Leben endet ein Schlag
und morgen ist Feiertag.

Trotz der massiven Horrorshow, die dieses Gedicht vor über drei Jahrzehnten in mein kindliches Gemüt eingebrannt hat, kann ich der Urgewalt eines Gewitters inzwischen doch einiges abgewinnen, wenn ich nicht gerade draußen im Freien unterwegs bin. Ich hab das unbestimmte Gefühl, dass die massive natürliche Elektrizität, die da zwischen Himmel und Erde unterwegs ist, meine Akkus wieder auflädt. Werde gleich mal passende Stromgitarrenmusik auflegen: High Voltage von AC/DC...

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