Montag, 26. Juni 2006
Sommerlöchrige Sichtweisen
"Oh mein Gott, sie haben Kenny Bruno getötet." "Ihr Schweine"!

Bisschen seltsam ist das ja schon: Solange die bayerischen Behörden ein friedliches Übereinkommen mit dem "Problembären" in Aussicht stellten, taperten was weiß ich wie viele Spezialistentrupps wochenlang unverrichteter Dinge durch Wälder und Auen, ohne des Bären auch nur ansichtig zu werden. Und kaum ist Meister Petz zum Abschuss freigegeben, wird innerhalb weniger Stunden Vollzug gemeldet und Halali geblasen. Aber wo Trauer ist, da wächst das Tröstliche auch: Hier kann man sich der großen Trauergemeinde anschließen und kondolieren.

#

Nullkommaeinszwofünfer-Finale - na, toll. Hab ich schon mal erwähnt, wie hurz mir das ist? Nachgerade tot umfallen vor lauter Gleichgültigkeit könnte ich. Auch, was die Fahnenschwingerei und alle bemühte Kritik daran angeht. Sollen sich die Leute doch freuen in ihrem Hochgefühl - runter kommen sie immer. Spätestens, wenn 19 Prozent MWSt. auf jedem Kassenbon stehen...

#

Vorhin mit der Kleinen auf dem Spielplatz gewesen. Mich gewundert, wieviele Papis (und wie wenig Mamis) dort heute mit ihren Kids zugange waren. Muss mal gucken, ob das mit dem WM-Spielplan korreliert. Oder mich allmählich damit abfinden, dass ich kein Exot mehr bin.

... comment

 
Die Papis machen vier Tage die Woche Kinderdienst, außer Freitag. Die wollen es sich nicht verscherzen, weil es sonst vermutlich Fernsehverbot gibt. Oder so.

... link  

 
Kann gut sein.
Meine Frau vermutete, es könnte sich um Italiener gehandelt haben, die sich heute freigenommen haben zum Fussballgucken und die von ihren Frauen dazu verdonnert wurden, wenigstens vorher die Bambini noch an die frische Luft zu führen...

... link  

 
Na ja, die Italiener haben sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert möchte ich kurz anmerken.

... link  

 
Das hab ich bloglesenderweise
zur Kenntnis genommen mittlerweile. Mit dieser Auffassung stehen Sie wohl nicht alleine, soweit ich das verfolgt habe.

Als das Gehupe losging, dachte ich mir schon, dass es wohl kaum die australischen Aussiedler sind, die jetzt Corso fahren...

... link  


... comment
 
…wann es begonnen hat, wie es sich verändert hat ist mir nicht ganz klar. Über einzelne Kinderwagenschiebende Väter hat man sich vor mehr als zehn Jahren gewundert und mit lächelnden Seitenblicken der Damen wurde dies seltene Schauspiel goutiert. Damals waren Männer, die sich mit um die Aufzucht des Nachwuchses kümmerten bewundert und begehrt. So manche paarungswillige Mitzwanzigerin drehte sich sehnsuchtsvoll um wenn Mann ein Kind auf dem oder am Arm hatte und beim genaueren beobachten verklärte sich der weibliche Habitus und die strahlenden Augen zum Ausdruck gewünschter Reproduktion. So manches Gespräch am Gehweg oder auf dem Spielplatz verlief mit dem samtig zarten Beigeschmack von „…wollen wir´s nicht mal probieren?“

Nun sind diese Männer keine Exoten mehr, Sie haben es richtig erkannt Herr Mark! Mit Bermudashorts und Schlappen oder Designerhemd und handgenähten Schuhen, mal lässig locker, mal verkrampft unsicher der Verantwortung schieben sie – die Väter – das Nachwuchscabrio über Bordsteinkanten und durch Rasenflächen. Und sie treten in Massen auf, gehen mit den Kleinen einkaufen, zum Kinderarzt, sitzen am Spielplatz mit hütenden Augen und wechseln die Windeln. Etwas noch fällt auf, die Kommunikation untereinander ist noch nicht so flüssig wie bei den Müttern, früher als es noch eine weibliche Domäne war, das Kinderkriegen :--))

... link  

 
Na, dann
können Sie ja von Glück sagen, dass Ihnen noch die Gnade der frühen Geburt zuteil wurde. ;-) Auch haben Sie das mit der zähen Kommunikation absolut zutreffend beobachtet. Man(n) beäugt sich erst mal kritisch, versucht, aus dem Gesamt-Ensemble so seine Rückschlüsse zu ziehen, und in freier Wildbahn bleibt es oft dabei. Leichter ins Gespräch kommt man im Wartezimmer des Kinderarztes. Was anderes ist es mit Omis und Opis, die ihre Enkel rumschieben. Die sind immer in Plauderlaune. Und vielleicht halten die mich mit meinen ersten grauen Haaren ja für ihresgleichen, wenn sie mich sofort zutexten am Sandkasten. ;-))

... link  

 
Als eitler Mensch muss ich mich gegen die „Gnade der frühen Geburt“ wehren um nicht allgemein zum grauen Wolf der Bloggergemeinde gestempelt zu werden :--))

Nicht früher geboren – früher gezeugt, führt zum Genuss. Das können Sie nicht mehr aufholen, Herr Mark!

... link  

 
Natürlich hatte ich
nicht Ihre Geburt im Sinn, sondern die Ihrer Tochter. A propos Graue Wölfe - ist das nicht so ein türkische Terroristentruppe, die Sie mit den grauen Panthern verwechseln? ;-) Aber welches graue Raubtier (außer Bären, die werden hierzulande ja nicht sooo alt in freier Wildbahn) auch immer: Sie haben recht, dass ich Ihren zeitlichen Papi-Vorsprung nie und nimmer aufholen werde. Auch qualitativ werde ich ihre alleinerziehenden Leistungen wohl kaum toppen können. Mit Ihrer wohlgeratenen Tochter, die Cello spielt und mit auf Bloggerlesungen geht, haben Sie als Papi-Pionier eine ganz schön beachtliche Benchmark vorgegeben - Respekt!

... link  

 
Danke für die Blumen!
aber ich bin sicher dass Sie es nicht anders machen, Ihre „Kleine“ auf den Weg zu bringen. Im Grunde geht es um ein Wecken von Interessen und ein Anerkennen, das ein Kind ein kleiner „Erwachsener“ mit einem, ihm eigenen Verständnis für das Umfeld ist. Hunderte Erziehungsweisheiten ersetzten nicht ein Zuhören und Einfühlen in die neugierige Seele der Kinder und was man Ihnen mitgegeben hat wird sich zeigen, später wenn Sie Erwachsen sind. Manchmal bin ich weit entfernt davon, anzunehmen alles Richtig gemacht zu haben - aber kann man das überhaupt?

Ich bleibe beim „Grauen Wolf“ und ein wenig undurchsichtiger, wilder Beigeschmack kann nicht falsch sein. Ein grauer Panter ist in allgemeiner Begrifflichkeit zu klar definiert, ein Fauchen und Knurren das ohne Haftmittel für die Dritten einem Fußballspiel ohne Ball gleichkommt. Gefährlich wird die freie Wildbahn erst dann wenn der graue Wolf mit einem Lächeln auf einer Harley, lederbekleidet mit Fransen an der Jacke sein Revier auf der A5 Richtung Süden verlässt. Manchmal hört man ihn heulen in Vollmondnächten, dann wenn er das Gefühl hat das es da draußen noch Abenteuer zu bestehen gibt und der Rest vom jugendlichen Sturm und Drang die Oberhand gewinnt.

... link  


... comment
 
Warum heißt das in Bayern eigentlich Umweltministerium?

... link  

 
Wahrscheinlich
gibts eine EU-Richtlinie, an die man sich zähneknirschenderweise auch in Bayern halten muss bei der Benennung von Behörden... ;-)

... link  


... comment
 
das mit den papis (und den mamis) während fußballübertragungen kann ich bestätigen. aus jahrelangen beobachtungen. ein gutteil der holden weiblichkeit ist durch nichts vom fußballgucken abzubringen. mag allerdings auch daran liegen, dass sie sich auf die wirklich großen spiele und turniere konzentriert, und weniger auf die müden dramen darum, wer den abstieg gerade mal noch verhindert oder hinter den bayern dritter oder vierter wird.

... link  

 
Mir scheint,
Ihre jahrelangen Beobachtungen haben valide Befunde erbracht, Herr Dings. Meine Frau interessiert das WM-Gekicke in der Tat mehr als mich. Und meine Ex hat EMs und WMs geguckt bis zum Pupillenstillstand. Demgegenüber hatte die Bundesliga (oder das unbeholfene Getrete bei unserem ortsansässigen Regionalligisten) deutlich weniger Guckreiz ausgelöst bei ihr.

Und was ich in vielen Damenblogs so lese in diesen Tagen, scheint Ihre These zu erhärten, dass internationaler Turnier-Fussball immer mehr zur Frauensache wird.

Was mach ich da als Mann - wenn die einstige Fernseh-Spocht-Domäne meines Geschlechts von der besseren Hälfte okkupiert wird? Dann muss ich mir was anderes suchen, bei dem die Frau nicht mitreden kann (oder gar mehr Ahnung hat) - und ich schwanke noch zwischen Monstertruck-Rennen, Snooker und Sumoringen... ;-)

... link  

 
Ich habe mich ja mal eine Weile für Wrestling interessiert. Das hat mein Auge für Schaukämpfe geschärft. Aber Monstertrucks sind zeitgemäßer. Wie im modernen Hollywoodfilm: Hauptsache, am Ende ist alles kaputt.

... link  

 
Lassen Sie mich raten:
Sie favorisierten bestimmt den Undertaker, oder? Wenn ich in den ersten Jahren als Kabelfernsehkunde nicht einschlafen konnte, bin ich beim Zappen durch die Kanäle auch bisweilen in diesem krawalligen Kuriositäten-Kabinett namens Wrestling gelandet. Allerdings machte mich die nervige Moderation alsbald schier wahnsinnig. Und irgendwann lernte ich die fernöstliche Strenge und ruhige Konzentration zu schätzen, mit der die Sumo-Kämpfer der Makouchi-Division auf Eurosport zu Werke gehen. Auch die unaufgeregte Moderation ( "Wie Sie eben sehen konnten, hat der Yokozuna Akebono seinen Kontrahenten Yakamoto, der den Rang eines Komosubi bekleidet, mittels der Wurftechnik Yori-Kiri aus dem Ring befördert.") nahm mich eine Weile sehr für diese edle und traditionsreiche Sportart ein. Nach ein paar Jahren ohne Fernsehgerät haben aber televisionäre Leibesertüchtigungen generell sehr an Anziehungskraft eingebüßt. Bloggen stopft diese Lücke indes nur unzulänglich - auch wenn es vereinzelt spannende Weitpinkel-Wettbewerbe zu sehen gibt...

... link  

 
Nachdem ich irgendwann durch regelmäßige Betrachtung diese "Storylines" innerhalb und außerhalb des Ringes begriffen hatte (oder es meinte), war das wie eine wöchtentlich Soap. Bizarre Gestalten wie irgendein Wrestler, der als Geheimwaffe "Mr. Socko" zog - seine durchgeschwitzte Sportsocke, die er dem Gegner vors Gesicht hielt. Da kommt doch Bloggen nicht heran.

Sumo blieb mir bislang verschlossen. Ich bin sicher noch nicht reif genug für diese edle Sache. Oder bereits im Golfer-Alter.

... link  

 
Mich haben solche Einlagen
immer mehr verwirrt als sonstwas. Grüblerisch und analytisch, wie ich nun mal bin, wollte ich die Regeln verstehen. Und es hat sich mir einfach nicht erschlossen, wieso einer der Kombattanten auf einmal Tapeziertisch und Leiter mit in den Ring bringen darf und ein andermal in einem Sarg gekämpft werden muss. Da ging es mir wie meiner damaligen Freundin, die immer am Rätseln war, nach welchen Regularien und Kriterien die Vergabe der Länderpunkte bei Tutti Frutti vor sich ging. Die wollte es mir partout nicht glauben, als ich ihr verriet, dass es darauf doch überhaupt nicht ankomme und dass es sich hierbei um ein genreparodierendes Show-Element handle.

Aber den Namen "Mr. Socko" sollte ich mir vormerken . falls ich je ein Zweitblog eröffne...

... link  

 
Für ein Zweitblog wäre das genial. "Mr. Socko", da ist "Herr Kid" nix dagegen. Oder ich mit meinem "mechanischem Autodafé". Neulich mußte ich beruflich was recherchieren, für einen Wrestler-Gartenzwerg, und landete auf der Seite vom WWC oder WWE oder wie der Verband heißt... und später noch bei der US-Wikipedia. Ungeheuer, wie akribisch dort alle Kämpfe und Ergebnisse festgehalten wurden, inklusive der jeweiligen Griffe und Kampftechniken, die zum Sieg führten. Für Tutti Frutti (dear dead days) steht das bestimmt noch aus.

... link  


... comment
 
Als meine beiden vor 5-6 Jahren noch im Kinderwagenalter waren, wohnte ich auf dem Dorf ein bisschen außerhalb der Stadt. Da sieht man Kinderwagen schiebende Männer immer noch höchstens am Samstag, eventuell Sonntag, vermutlich meist aus Hausputzgründen der Wohnung verwiesen. Ansonsten haben Sie recht - erst letztens in Hamburg schoben mir zu normaler Tageszeit drei miteinander plaudernde Papis nebeneinander entgegen.

... link  


... comment
 
Der Bär ist doch selber schuld ,
hab ich gelesen .
Der wollte sich nicht anpassen.

Jo, Fußball. ne , da sach ich jetzt mal nix zu..

Und Spielplatz?
Gute Sache .Mach ich auch gerne .
Nur die Kids gehen so selten mit mir hin :(

... link  

 
Wie Du siehst,
kann ich da auch ohne meine Kleine Spaß haben. Da kommt das Kind im Manne durch... ;-)

... link  

 
Spass?


So begeistert , energiegeladen ,...*prust*
ich weiß nicht wann ich das letzte Mal einen Menschen so überglücklich strahlen gesehen habe :))



Biste mit dem Teil auch umgekippt?
Das passiert mir meistens .
Vielleicht hab ich deshalb auch einen Dachschaden,
weil ich immer mit dem Kopf aufs Pflaster kalle :))

... link  

 
Spaß?
Ja, mehr so innerlich. Du siehst mich hier erschöpft und zufrieden nach einem ausgiebigen Rodeo. ;-) Das Ding ist nämlich eines der wenigen seiner Art, die mich nicht abwerfen - yeee-hah!!

... link  


... comment