Montag, 23. Oktober 2006
A la recherche du télé perdu
Für ein Fachmagazin werkle ich gerade an einer Geschichte über TV-Werbetrends der 80er und frühen 90er. Und natürlich guckt man als langgedienter Berichterstatter auch mal auf die eigene Festplatte, was man zu diesem Themenkomplex seinerzeit so alles abgesondert hat. Dabei stieß ich auf einen Text, der aus meinem üblichen B2B-Berichterstattungseinerlei ein wenig herausstach. Irgendwann im Februar 1994 hab ich mich auf das Experiment eingelassen, 24 Stunden lang nonstop Fernsehen zu gucken und zu protokollieren, was mir dabei so durch den Kopf geht. Tja, Livebloggen kannte man damals noch nicht. Und in der gekürzten Version, die dann gedruckt wurde, musste ich auch die Uhrzeitleiste dem Layout-Raster opfern. Aber der Mark793 mit seiner dunklen Seite, der blitzt in diesem Frühwerk schon ein bisschen durch. Wer die Lektüre eines längeren Riemens nicht scheut, kann ja mal hier klicken zum Weiterlesen.

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A hard days night
Donnerstag, 10. Februar 1994 um 17.55 Uhr. In fünf Minuten geht es los - 24 Stunden lang nonstop vor der Glotze. Kaffee, Cola und Knabbergebäck stehen bereit, die Liste der Pizza-Kuriere liegt neben dem Telefon. Schnell noch eine frische 9 Volt-Batterie in die Fernbedienung. Alte Pilotenweisheit: Checklisten-Routine ist das beste Mittel gegen weiche Knie.

Und los geht's. Gewohnheitsmäßig sondiere ich erst mal die Grundversorgung: "SOKO 5113" im ZDF. Das Thema ist brandaktuell: Das Mietshaus, in dem die türkische Familie Tülimaz wohnt, brennt lichterloh. Blaulicht, Feuerwehr, Flammen und Rauch, Bilder wie in Mölln und Solingen. Herr Tülimaz - er sieht etwa so türkisch aus wie der ZDF-Intendant mit aufgeklebtem Schnauzbart - muss mit ansehen, wie seine Frau im Notarztwagen stirbt.

Die hauptverdächtigen Skinheads können es aber gar nicht gewesen sein. Sonst wäre dieser Verdacht nicht bereits in der Programmzeitschrift gestanden. Das weiß natürlich nur einer nicht: Herr Tülimaz, der anfängt, die Skinheads mittels eines Springmessers zu dezimieren.

Unterbrechung: Die ersten Takte aus der Peer Gynt-Suite lassen schon ahnen, wohin die Reise geht: Norwegen, genauer gesagt Lillehammer. "Die olympischen Winterspiele live im ZDF", droht die Eigenwerbung made in Mainz. Den Reigen im Werbeblock eröffnet eine singende Kloschüssel, gefolgt von Felix-Knabberware und dem Weißen Riesen ultra. Genug gesehen - wir schalten um: "Bitte lächeln" heißt es derweil auf RTL 2.

Das fällt schwer genug angesichts der schwachsinnigen Amateur-Videos. Hier ist mein Tip, wie Sie todsicher ihre verwackelten Bewegtbilder in der Sendung unterbringen: Sie drücken Ihrem pappsatten Dreikäsehoch ein Stück Sahnetorte in die Hand. Dann halten Sie drauf, wie Ihr Nachwuchs das Kuchenstück unschlüssig in der Landschaft herumträgt. Auf Ihr Kommando stürzt sich ein eigens abgerichteter Bernhardiner, ein Shetland-Pony oder ein Elefantenbaby auf das Kind, wirft es um und trollt sich mit dem Tortenstück. Das Kind plärrt, das Publikum im Studio johlt - und die Siegerprämie ist Ihnen sicher. Mir fällt dazu nur noch der Spruch eines englischen Komikers ein: "Wer Hunde und kleine Kinder nicht mag, kann kein völlig schlechter Mensch sein."

Deswegen erst mal zurück zum SOKO 5113 ins ZDF: Oberfaul scheint mir jenes Muttersöhnchen aus gutem, konservativen Hause. Das Alibi stinkt drei Meilen gegen den Wind. Bingo: Unter dem massiven psychologischen Druck mit den Fotos der jungen Türkin und ihren beiden Kindern lässt die Reihenhaus-Mama das Alibi ihres verirrten Sprösslings platzen, Herr Tülimaz stellt sich auf dem Revier, und die Gegenwartsbewältigung … la ZDF findet ihr gutes Ende. Die erste Runde geht an die Mainzelmänner.

"RTL aktuell" berichtet inzwischen vom Narrentreiben. Anchorman Peter Kloeppel: "Mein Schlips ist zum Glück noch nicht abgeschnitten". Hoffentlich hat das ZDF härtere News zu bieten. Offensichtlich nicht. Um 19 Uhr verkündet der "heute"-Sprecher die erste Neuigkeit: "Im öffentlichen Dienst bewegt sich nichts". Newswert: Null. Dass sich da nix bewegt beim Beamtenmikado, weiß doch jedes Kind.

Neu war mir hingegen, dass "manche Monatsbinden knüllen", wie eine junge Dame in einem Werbespot zu berichten weiß. Überhaupt ist die Werbung für Monatshygiene mit das revolutionärste, was im deutschen Gegenwarts-TV zu sehen und hören ist. Unrepräsentative Umfragen in meinem weiblichen Bekanntenkreis ergaben folgenden Befund: Völlig out ist buntverpackte "Monatshygiene, die Spaß macht". Im Trend liegen hingegen Produkte, die ihre Spots nach der Devise drehen: "Ich habe meine Tage und möchte das jetzt diskutieren".

Unverständlich nur, wieso die Programmchefs dieses trendige Bedürfnis so sträflich vernachlässigen. Mein unbezahlter Tip an öffentlich-rechtliche und private TV-Gewaltige: Das Thema ist eine Marktlücke und hat auch eine ganze Menge esoterisches Potential. Die private Version: "Bloody Talk", präsentiert von Margarethe Schreinemakers oder Ilona Christen im Gespräch mit betroffenen Frauen. Dann das Promi-Ratespiel: Bevorzugt Claudia Schiffer Tampon oder Slip-Einlage? Sendetermin nur in Vollmondnächten. Ein ideales Programm-Umfeld für allerlei Werbung, zumal sich die Mehrzahl der Werbebotschaften ohnehin an Frauen richtet.

Die ARD könnte dagegen mit Fachkompetenz klotzen: Dr.med Ann-Kathrin Kühnemann steht Frauen per Hotline Rede und Antwort. Der Kulturkanal Arte rundet das Thema mit einem Schwerpunktthemen-Abend über den Paradigmenwechsel in der Menstruationslyrik von der Prähistorie zur Postmoderne ab.

Doch ich schweife ab. Auf Sat 1 ermittelt seit 20.15 Uhr der Ex-"Fahnder" Klaus Wennemann. Und zwar als Pfarrer, den zuständigen Bischof mimt Günter Strack. Da schlägt‘s doch dreizehn. Fehlt nur noch, dass Klausi Beimer als Obermessdiener den Opferstock plündert, aber von Mutter Drombusch wenigstens daran gehindert wird, den Kollekten-Erlös beim beim örtlichen Koksdealer (Uwe Ochsenknecht) zu investieren. Wo führt das hin? Am Ende muss sich der Serienfreund per Videotext auf dem laufenden halten, wer gerade in welcher Besetzung in welcher Serie auf welchem Sender mitspielt. Wie schön, dass wenigstens der "Kabelkanal" keine Experimente macht: Michael Douglas ist und bleibt der Assistent von Knollennase Lieutenant Stone in "Die Straßen von San Francisco".

In den Nachrichten-Sendungen am späteren Abend geht es vor allem um zwei Themen: Das Ultimatum in Sarajevo und die Berlinale-Eröffnung, wo Bertoluccis neuer Film "Little Buddha" groß rauskommt. Auffällig bei n-tv: Solange die Lage unverändert bleibt, recycelt der Sender ungeniert die kompletten Berichte vorangegangener Nachrichtensendungen. Die anderen Sender bemühen sich wenigstens noch um Textvarianten, wenn sie schon keine neuen Bilder haben.

Die grünstichigen Nachtsicht-Gefechtsbilder aus Sarajevo erinnern irgendwie an den Golfkrieg. Countdown für das Ultimatum, startende Kampfflugzeuge - je öfter man die Bilder sieht, umso surrealer erscheint das Ganze. Zwischen 18.00 Uhr und Mitternacht habe ich die Bilder startender F-14, F-16 und F-18-Jäger schon so oft gesehen, dass ich schon fast die Namensschilder auf den Overalls der Piloten entziffern kann. Ich weiß genau: Hier werden demnächst noch mehr Menschen sterben. Und im Grunde ist mir das völlig egal. Meine Betroffenheits-Akkus sind längst leergelaufen angesichts der Schreckensbilder. Ob ich hier vor dem Gerät heulend zusammenbreche oder nicht, ändert nicht die ballistische Flugkurve auch nur von einer Gewehrkugel, also was solls?

Bis 0.15 Uhr bleibe ich von Ermüdungserscheinungen weitgehend verschont. Doch der Sendeschluss-Trailer auf Arte schickt mich beinahe ins Land der Tr„ume: Drei in dickem Schafspelz verhüllte menschliche Gestalten machen in Zeitlupe Bocksprünge durchs Bild - immer von links nach rechts, einer hüpft über den anderen. Dazu zählen mehrere Stimmen zeitversetzt und in mehreren Sprachen ganz langsam und leise von eins bis irgendwohin. Dieser Trailer schafft es irgendwie, den Zapping-Reflex lahmzulegen, man schaut einfach nur noch ganz entrückt der endlosen Kette der Bockspringer zu. Die Frage nach dem Woher und Wohin, das alles wird bedeutungslos - und die Augen werden immer schwerer...immer schwerer.

Da hilft nur noch eins: umschalten zu MTV. Und so entdecke ich noch das absolute Werbe-Highlight dieser 24 Stunden: Eine rasante Bildersequenz schaukelt mich minutenlang drunter und drüber, den Takt dazu peitscht eine techno-mäßige Synthesizer-Hookline. Am Ende stoppt die Kamera-Schussfahrt. Aus dem Off die Frage: "What would it taste like, if you ate a roller-coaster?" - "Fischerman's Friend". Boah. Während ich noch total geplättet auf meinem Freischwinger nachwippe, materialisiert sich der Pfarrer aus dem deutschen Spot vor meinem geistigen Auge. Und ich höre die Frage: "Wie schmecken denn die? Platsch!" Mal ehrlich: Macht es Sie etwa neugierig auf den Geschmack dieser Lutschpastille, wenn drei Doofköppe auf eine vernünftige Frage hin einen Schwall kaltes Wasser über die Birne geschüttet kriegen? Mich jedenfalls nicht.

Noch eins zum Thema Werbung: Je später der Abend, desto mehr okkupieren dubiose Telefonkuppeldienste die Werbeinseln: Sex-o-fon, Party Line und wie sie alle heißen. Schon seit längerem frage ich mich: Was sind das für Menschen, die tatsächlich da anrufen und dafür horrende Gebühren zahlen? Man steckt eben nicht drin. Ich für mein Teil würde - entsprechenden Leidensdruck vorausgesetzt - wohl eher einen Escortservice konsultieren oder in die Mönchsrepublik auf dem Berg Athos auswandern.

Meine Freundin ist überzeugt, dass diese Hotlines ein Bombengeschäft sind: "Wenn die soviel Cash für Werbung übrig haben, müssen die doch Kohle scheffeln ohne Ende". Dass die Werbeausgaben mitnichten monokausale Rückschlüsse über die Betriebsgewinne zulassen, werde ich ihr irgendwann einmal erklären - wenn der Fernseher gerade nicht läuft.

Ich kenne jedenfalls niemanden, der je zugegeben hätte, bei einer solchen Hotline angerufen zu haben. Ebenso ist es mir ein Rätsel, wer all die Fön-Lockenwickler, Messer-Sets und sonstigen Produkte bestellt, die auf Eurosport nach Sendeschluss in erbärmlich synchronisierten Laienspielschar-Verkaufsshows feilgeboten werden. Vermutlich setzen die Anbieter darauf, dass ihre Allerwelts-Produkte im Fernsehen eine gewisse Aura von Glamour und Showbizz bekommen.

Natürlich bin ich mir bewusst: Nächste Woche im Redaktionsbüro werde ich wieder völlig professionell-wertneutrale Berichte abfassen - etwa darüber, dass der Anteil an Direct-Response-Werbespots im TV hierzulande eher noch zunehmen wird oder dass Teleshopping in den USA was-weiß-ich-für-Fantastilliarden-an-Dollars-einfährt. Aber hier und jetzt in meinem Wohnzimmer empfinde ich es als echte Plage, dass mir aus fast jedem zweiten Werbespot nach 22 Uhr 30 irgendwelche Telefonnummern mit dem Hinweis entgegengebrüllt werden: "Rufen Sie jetzt sofort an und sichern Sie sich diese einmalige CD-Kollektion, Gedenkmünze" oder was auch immer. Aber um „Halts Maul“ zu brüllen, bin ich inzwischen viel zu müde.

Dann - irgendwann erstrahlt endlich der Morgen, genauer gesagt: das Frühstücksfernsehen. Wer je Beweise sucht für die Konvergenz im dualen TV-System, hier wird er fündig. Nahezu synchron spulen ARD/ZDF, RTL und Sat 1 ihre Erweckungsprogramme ab. Zeitgleich laufen Nachrichten und Wetterberichte, dazwischen Soft-News und Service, präsentiert von einem gemischtgeschlechtlichen Moderatoren-Duo. Ein Paranoiker könnte fast auf die Idee kommen, es existierten irgendwelche geheimen Zusatzprotokolle im Rundfunkstaatsvertrag mit detaillierten Reglements für das Fernsehen zwischen 6.00 und 9.00 Uhr. Für die kleineren Privatsender wäre es dann wohl bindende Vorschrift, Zeichentrickfilme vorwiegend fernöstlicher Provenienz zu zeigen.

Es geht auf Mittag zu. Gegen das zunehmende Augenflimmern hilft auch Kaffee kaum noch, immer öfter ertappe ich mich dabei, wie ich die Programme und Sender verwechsle. Da kommt mir das Deutsche Sportfernsehen gerade recht: Von 13 bis 18 Uhr ATP Tennisturnier in Mailand, noch dazu mit Boris Becker und Michael Stich. Was will mein müdes Auge mehr? Egal, wenn ich nicht mehr jedem Ball folgen kann - um den aktuellen Spielstand akustisch mitzukriegen, reichen meine paar Brocken Touristen-Italienisch allemal aus.

Tennis sei totgesendet, hat Sat 1-Sportchef Reinhold Beckmann neulich behauptet. Ach was! Noch nie war es so wertvoll wie heute. Becker und Stich retten mich in den letzten Stunden meines TV-Marathons vor dem Umschalt-Overkill. Wäre stattdessen beispielsweise Dressurreiten gelaufen - man hätte mir die Fernbedienung aus den verkrampften Fingern operieren müssen.

Und so sind die 24 Stunden Dauer-TV ohne Folgeschäden an mir vorübergeflimmert. Eins weiß ich aber: Sollte ich je Kinder haben, die zuviel vor der Glotze hocken, habe ich schon ein Rezept: 24 Stunden TV am Stück statt ohne Abendessen ins Bett. Wenn das nicht hilft, dann hilft gar nichts.

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Boah, das ist Hardcore....Sie schrecken ja mal vor überhaupt nichts zurück. Ich bin da ja seinerzeit bereits an meinen zweieinhalb Soaps am Tag verzweifelt...

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Nun ja:
Ich war jung und brauchte das Geld. Aber tatsächlich haben Sie mich neulich mit Ihrem mutigen Experiment an diesen Schwank aus meiner Jugend erinnert. Ich durfte ja umschalten wie ich wollte, von daher bin ich nicht sicher, ob Ihr Stunt nicht doch der härtere ist.

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Oha. Ich gebe ja zu, daß ich quasi ein TV-Junki bin. Zumindest immer dann, wenn mir die Bücher ausgehen. Aber das ist eigentlich nicht zu toppen. Ich hoffe doch es war wenigstens anständig bezahlt. Wie lange waren die Augen denn danach quadratisch ?

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Hm, tatsächlich hatte ich
mit der Begleichung des Honorars einiges Gezacker. Die Geschichte ist auch nicht von der Publikation abgedruckt worden, mit der ich das Thema entwickelt und abgesprochen hatte. Im Endeffekt erschien sie um ein Drittel gekürzt und lieblos illustriert. Wie ich später erfuhr, hat man sie wohl nicht zuletzt ins Blatt genommen, um dem Unternehmen A (für dessen Hauszeitschrift der Beitrag eigentlich angedacht war) eins reinzuwürgen. Hat mich einige Illusionen gekostet - zumal ich sehr viel Persönliches und Herzblut in dieses Experimentieren mit einer etwas anderen Erzählform gesteckt hatte.

So'n bisschen steckte da das Bloggen schon im Ansatz drinne, in der betont subjektiven Erzählhaltung mit dem eindeutigen Ich-Erzähler, der einem als Journalist ja eher systematisch abtrainiert wurde. Heute kann ich sowas mit Wordpress oder auf Antville-Basis völlig problemlos vor einem Hunderter- bis vielleicht Tausenderpublikum präsentieren und vielleicht auch auf ner Lesung darbieten. Solch ein Zweitkanal fehlte mir damals völlig, und ich muss gestehen, dass ich bei dem Hassel um die Veröffentlichung auch ein wenig die gekränkte Diva gespielt hatte, was die Sache auch nicht erleichtert hat. ;-)

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Ich kann verstehen, daß man in so einem Fall enttäuscht ist. Gerade wenn so viel eigenes Herzblut drinsteckt.

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Das war,
wenn man so will, Teil des Problems. Hätte ich dieses Thema professionell und cool abgewickelt wie die meisten anderen auch, hätte ich mir ja selber sagen können, Junge, Dein Auftraggeber ist mit RTL/RTL 2 um Ecken rum verflochten und kann es sich eigentlich nicht leisten, bei Herstellern von Damenbinden Stirnrunzeln zu erzeugen, also hau da erst gar nicht auf die Kacke. Aber ich hatte mich im Schreibprozess dazu verleiten lassen, einfach mal volles Risiko zu gehen und zu gucken, was passiert...

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Schade, dass es im Anschluss dann aufgrund von Animositäten nicht gedruckt wurde, wie geschrieben..
Ein spannendes Experiment - das könnte man heutzutage doch mal mit dem www wiederholen - 24 Stundenlang livebloggen oder so..

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Für Oscar-Verleihungen,
Eurovisions-Grand-Prix und so Sachen finden sich ja Blogger, die paar Stunden lang live berichten. Aber 24 Stunden, das ist schon ne Hürde - inzwischen auch für mich in meinem fortgeschrittenen Alter.

Was die damalige Nachgeschichte angeht, da war ich mit meiner Attitüde von gekränkter Diva auch nicht ganz unschuldig dran, dass ich mit dem Auftraggeber in dieser Sache nicht mehr zusammenkam. Aber langfristiger Groll ist da gottlob nicht zurückgeblieben.

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Mein Gott. Ich gratuliere Dir, zumindest dafür, dass Du uns mit dem Abgetippten Deiner nahezu Sartreschen Weisheit bereicherst. Wir danken Dir. Danke, dass es Dich gibt, danke usw. usf.

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Wenn Sie bitte mal
hier reinblasen würden.

Dankeschön.

Oh, doch weniger als Einskommafünf? Dann wars wohl irgendwie ironisch gemeint. Wo steht denn hier, dass es um das Sein und Nichts geht?

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Deja vu?
Irgendwie habe ich das Gefühl, den Artikel damals gelesen zu haben, er kommt mir irgendwie bekannt vor. Aber wie auch immer, eine vergnügliche Reminiszenz an frühere Fernsehzeiten, die wahrlich auch nicht besser waren als die heutigen.

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Könnte schon sein,
wenn Sie seinerzeit zu dem kleinen Leserkreis des gewissen Insiderblättchens (dessen Titel ich auf diesem Wege aber nicht bekanntgeben möchte) gehört haben. Die gedruckte Version war wie gesagt etwas gekürzt.

@maz: Sorry, falls ich Ihrem Kommentar gestern Unrecht tat. Es ging mir bei der Nacherzählung der Soko-Episode nicht darum, Mitbürger mit Namen Tüli-maz, Yil-maz oder auch Hosen-maz zu verunglimpfen. Ich wollte nur die holzschnittartige Klischeeansammlung dieser Krimi-Kiste hops nehmen. In diesem Sinne: Gülle-gülle. ;-)

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Die Idee trägt bereits Früchte.

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Oje,
ein einzelnes Programm non-stop durchgucken zu müssen, das wäre für mich noch härter gewesen, selbst wenn das die Übung um fünf Stunden verkürzt hätte.

Was ich bei dem FAZ-Kollegen ein wenig vermisse, ist irgendeine Conclusio von dit janze. Die Betrachtung endet etwas unmotiviert im Nichts, finde ich. Dass dabei auch die subjektive Metaebene von "was macht das mit mir?" ziemlich konsequent ausgeblendet bleibt, macht die Lektüre für mich ein wenig seltsam - was aber kein Werturteil (oder gar Kollegenschelte) sein soll. Ich wär nur nie drauf gekommen, es so anzugehen.

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Ja, es bleibt auf der Stufe des "Beschreiben, nicht interpretieren - dafür ist der Therapeut da". In diesem Fall ist wohl auch einfach die Nachricht, daß es mal jemand gemacht hat.

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Mir ist das
zu angelsächsisch-oberlippensteif. Fast hätte ich gesagt lendenlahm, wenn ich nicht wüßte, dass diese vornehme Zurückgenommenheit auch eine spezielle Kunstform ist.

Ich hatte zu der Zeit, als die obige Geschichte entstand, auch ab und zu für den "Blick durch die Wirtschaft" geschrieben (das war ein aufgebohrter FAZ-Wirtschaftsteil ohne Politik, Kultur und Sport, so eine Art "Handelsblatt light"). Ich hab mir immer einen abgebrochen beim Versuch, diesen spezifischen Stil zu reproduzieren. Einmal dachte ich, jetzt hab ichs wirklich überzogen, öder geht ja wohl nimmer vor lauter Substantiv-Stakkato und Nebensatz-Gedrechsle. Da rief dann der Redakteur begeistert zurück und beglückwünschte mich dazu, dass ich "den unaufgeregten Stil des Hauses" so gut getroffen hätte...

Was mich aber eigentlich mehr stört als die Mühe, die mir dieser Stil als Schreiber machte: Er gaukelt eine Art Objektivität vor, die vielleicht als Ideal über den trüben Wassern schweben mag - im Erzeugnis aber allenfalls in homöopathischer Verdünnung enthalten ist.

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Ich war dann mal so frei,
auf Ihren Text zu verlinken... Tatsächlich, Februar 1994, das fügt sich vortrefflich. Ich danke für die Erinnerungsauffrischung!

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Ich habe zu danken
für den netten Link. Wirklich seltsamer Zufall, dass Sie sich ausgerechnet für diesen Monat interessieren. Es gibt sooo viele andere Monate in jenem Jahrzehnt, die bei mir weniger schriftliche Spuren hinterlassen haben. Wobei: Pralle Veröffentlichungsordner gabs auch in anderen Jahren - aber wenig dabei, was ich hier in der Dunkelkammer nochmal zeigen würde...

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