Samstag, 21. Oktober 2006
Herbstlich tönen die Buschtrommeln

Voll im Trend: Stöckchenspiele erfreuen sich auch bei Nichtbloggern zunehmender Beliebtheit

Also ich fremdle ja immer noch ein wenig mit den Ortsnamen und Flurbezeichnungen nördlich der Wupper. Heute zum Beispiel machten wir uns auf in ein Naherholungsgebiet, das auf der Karte ganz eindeutig als "Meerer Busch" deklariert ist. Dass vom versprochenen Meer nichts zu sehen sein würde, ahnte ich ja schon. Weiß doch jedes Kind, dass der Rhein nicht mehr auf deutschem Hoheitsgebiet in die Nordsee mündet. Aber einen Busch hatte ich mir - wie soll ich sagen - schon etwas afrikanischer vorgestellt irgendwie. Stattdessen ganz banaler mitteleuropäischer Mischwald aus Pappeln, Buchen, Eichen, Fichten und vereinzelten Föhren. Keine Akazie und kein Affenbrotbaum weit und breit.

Aber man soll ja nicht zuviel erwarten auf einmal, und so stapften wir unverdrossen weiter westwärts, bis wir den Wald komplett durchmessen hatten. Dort verriet uns ein Hinweisschild, dass wir uns jetzt auf der Broich-Seite befänden. Broich, das ist doch auch wieder so ne Spezialität vom holländischen Zonenrandgebiet, die die zweite Lautverschiebung verpasst hat. Was zum Teufel ein Broich sein soll, darüber diskutierten meine Frau und ich uns noch eine Weile die Köpfe heiß: ob der Broich verwandt ist mit dem Brook, den meine Frau aus ihrer hanseatischen Heimat kennt oder mit dem Maudacher Bruch bei Ludwigshafen, den ich bei meinen ausgiebigen Wanderungen in der Vorderpfalz durchquerte - who knows?

Wir sind für sachdienliche Hinweise jedenfalls dankbar. Die Vorstellung, meine Tochter könnte mich das demnächst fragen und mich ratlos nach einer Antwort suchen sehen, lässt mir keine Ruhe. Muss mal bei Gelegenheit den Kollegen Horst Schlämmer fragen. Der kommt ja aus dem benachbarten Grevenbroich und hat voll den Durchblick. Dann weißt Bescheid, Schätzelein...

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