Dienstag, 22. August 2006
Daily Daddy
Wenn ich mir so angucke, zu welch aberwitzigen Luxus-Konditionen Tagesmütter an unserem künftigen Wohnort ihre Dienstleistungen anbieten, komm ich wirklich ins Grübeln: Vielleicht sollte ich umsatteln vom Teilzeit-Zeilenschinder zum Tagesvater. Von Honorarfortzahlung im Krankheitsfall konnte ich bis dato nämlich nur träumen. Wenn ich also künftig hauptamtlich auf kostenpflichtige Kinderbespaßung machte, würde ich mir zwangsläufig von Zeit zu Zeit was einfangen: Erkältung, Mumps, Fleckfieber, Cholera, was die lieben Kleinen halt so alles anschleppen. Ich würde weiter Geld bekommen und könnte die Zeit bis zu meiner vollständigen Rekonvaleszenz dann sinnvoll nutzen, indem ich meine gelegentliche Lohnschreiberei weiter betreibe. Wenn ich als Tagespapi abgelehnt werde, weil ich ein Mann bin, dann klage ich halt unter Berufung auf das neue Gleichstellungsgesetz gegen Diskriminierung und saniere mich dann mit dem zugesprochenen Schmerzensgeld. Das wäre doch gelacht.
Tri-tra-trullala, stripp-strapp-strullala...

... comment

 
Im Dorf (U.rath) gibt es eine recht gute (Müsli)-Tagesstätte: den Flic Flac e.V, ein Sprößling vom Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV). Überhaupt sind Tagesstätten oder auch KiTas hier durchaus reich gesäht, möglicherweise aber überbucht.

Sollten Sie sich aber im Norden ansiedeln, könnte ich ihnen zumindest einen sehr netten Babysitter anbieten. ;o)

... link  

 
Habe heute mit einer zuständigen Dame
der städtischen Hotline gesprochen. Und die schilderte die Lage als desaströs, sofern es Kiddies unter drei Jahren betrifft. Alles überbucht wie seinerzeit die Herbergen in Bethlehem. Aber vielleicht gibts ja tatsächlich auch private Krippen, die nicht im städtischen Stall stehen und die was taugen. Müsli klingt schon mal nicht schlecht... ;-)

... link  

 
Es gibt hier auch allerlei Krippen in christlicher Hand, ich weiß nur nicht, ob die mit den städtischen eh schon kooperieren.

... link  

 
Was die Platzverteilung - bzw. belegung angeht, tun sie das sicher. Die Kommune finanziert die konfessionellen Kindergärten ja zu großen Teilen mit.

... link  

 
Mist.

... link  

 
tolle idee. und wenn ich mit meinem theologisch-germanistischem konzept scheitere, geh ich einfach zur bahnhofsmission. ;)

... link  


... comment
 
Sollten Sie
tatsächlich den Job wechseln, erbitten wir eine Filmdokumentation, wie Kinder unter drei Jahren auf die Gegenüberstellung mit dem großen schwarzen Mann reagieren... :)

... link  

 
Die dazugehörigen Eltern
haben da möglicherweise größere Berührungsängste als die Kurzen... ;0)

... link  

 
So lange die leiblichen Eltern nicht dabei sind, sind die kleinen meist harmlos und nett.

... link  

 
Ich hörte aber auch schon
vom umgekehrten Fall: In der Kita gibt es einen kleinen Satansbraten, der ständig andere Kiddies beißt, im Beisein seiner Erzeuger aber immer einen Heiligenschein trägt.

... link  

 
Ich möchte behaupten, dass das eine Ausnahme ist, die die Regel bestätigt.

... link  


... comment
 
Klageentwurf steht. Legen Sie los! Und dann legen wir später mit Berufsunfähigkeit nach.

... link  


... comment
 
Haben Sie schon mal an eine Elterninitiative unter Einbezug kommunaler oder kirchlicher Träger gedacht? Sie gründen einen Verein zur Kleinkinderbetreuung, übernehmen den Vorstand solange Ihre Kleine eine Betreuung benötigt, verändern die Statuten unter Einbeziehung Gleichgesinnter zum Kindergarten und falls nötig später zum Hort. Die Eltern die Betreuung benötigen müssen natürlich Vereinsmitglieder werden. Um erfolgreich zu arbeiten müssen Sie natürlich einen bestimmten Prozentsatz integrativer Kinder mitbetreuen. Für ein I-Kind gibt es monatlich 1.500,-- €, für ein Nicht I-Kind nur um die € 250,-- bis € 300,--. Den Rest tragen die Eltern, zuzüglich der Verköstigung.

Arbeitslose Kinderbetreuer sind auch genug am Markt und sind meist schlechter bezahlt als Altenbetreuer. Solche Initiativen in Vereinsform werden immer öfter gegründet. Ist allerdings etwas Arbeit bis so was steht.

Wir haben eine solche Geschichte gestartet als es zuwenig Hortplätze für Grundschulkinder gab.

... link  

 
Klingt nach einer interessanten Idee. Es wäre nur von Vorteil, wenn man in der jeweiligen Stadt auch Kontakte zu Eltern zu betreuender Kinder hätte.

... link  

 
So isses.
Wir müssen ja sozusagen erst mal ankommen und uns ein Bild vor Ort machen. Dann wird sich das mit den Kontakten schon irgendwie ergeben. Kleinanzeigenteil studieren und so.

Aber diese Idee mit dem e.V. in Eigeninitiative hat durchaus Charme. Bekannte von uns praktizieren das bereits in Berlin. Aber was bitte schön ist denn ein "integratives Kind"? Und warum gibts für die mehr Geld als für andere - und zwar von wem? Nehmen Sie mir die Frage nicht übel, das Thema ist für mich noch ziemliches Neuland...

... link  

 
[überarbeitete Version]
Integrative Kinder sind solche, die geistige oder körperliche Behinderungen haben, dennoch durch den Umgang mit gesunden Kindern gefördert werden sollen. Und auch für letztere ist der Umgang mit den integrativen Kindern von Vorteil. Sie gewöhnen sich gar nicht erst irgendwelche Berührungsängste an.
Kann aber gut sein, dass man geschultes Personal braucht, wenn man integrativ arbeiten will. Heilpädagogen und solche Leute...

... link  

 
Frau Diagonale hat es bereits beantwortet. Es geht nicht nur darum dass I-Kinder den Umgang mit Nicht I-Kindern lernen, im gleichen und sehr wichtigem Ausmaß ist es auch umgekehrt. Ich habe hier sehr gute Erfahrungen vom Kindergarten bis zum Teeny – Hort (im Moment) mit meiner Tochter gemacht. Der Umgang mit Behinderung und behinderten Menschen ist faszinierend normal.

Finanzielle Unterstützung gibt es sowohl für I-Kinder wie auch Nicht I-Kinder von den jeweiligen Kommunen. Der Betreuungsaufwand ist für die einen natürlich größer und auch die Anzahl der Betreuer genau geregelt, ist de facto allerdings nicht einzuhalten und wird behördlicherseits im engeren Rahmen toleriert. Wo sich niemand beschwert wird auch nicht eingegriffen. Gelder zur Betreuung müssen für alle Kinder von den Kommunen zur Verfügung gestellt werden nicht unbedingt Einrichtungen. Das ist die Problematik der (Unter)versorgung.

Nachtrag: Für I-Kinder ist natürlich ein ausgebildter Pädagoge notwendig - wenn nicht mehr als drei in der Stätte sind.

... link  

 
Ah, das nimmt meine Nachfrage vorweg.
Bislang war ich auch davon ausgegangen, dass dieser Ansatz auch einer besonderen Integrationspädagogik und entsprechend geschulten Personals bedürfe. Ich meine, wir sind ja hier in Deutschland - wo kämen wir denn da hin, wenn hier jeder wie er wollte... ? ;-))

... link  

 
Die Erkenntnis, dass eine Abschirmung und besondere Behandlung der I-Kinder diese zu Außenseitern macht veranlasste zur klugen Entscheidung der (aufwandsgeringen) Integration. Das ist ein großen Positivum für Deutschland.

... link  

 
Sicher,
wobei die Frage erlaubt ist, ob die Erkenntnis, dass es auf diesem Weg kostengünstiger geht, diesen Veränderungsprozess überhaupt erst angeschoben hat. Sie wissen ja: Ich glaub nicht unbedingt hochfliegende Motive für eine Handlung, wenn ich auch niedrige finde.
;-))

Als ich klein war, steckten diese ganzen integrativen Ansätze noch in den Kinderschuhen. Ich kann mich noch sehr gut erinnern: Zu den vieldisktutierten Fernsehereignissen meiner Kindheit (sowie Mondlandung oder der Mehrteiler "Holocaust") gehörte auch der ZDF-Mehrteiler "Unser Walter", der damals erstmals das Leben mit einem behinderten Kind als halbfiktionalen Fernsehstoff in die Wohnzimmer und das Thema in die Köpfe brachte. Vorher war das ja noch größtenteils ein "darüber-spricht-man-nicht-Thema".

Aber wir Kinder hatten natürlich auch feine Antennen für no-gos, und so gehörte "Spasti" oder "Mongo" durchaus zu unserem Schimpfwort-Katalog...

... link  

 
Durchaus verständlich :--))
Ich halte mich an die vermeintlich hohe Menschlichkeit und bin froh wenn die niedrigeren Motive eine Besserung beinhalten. Reste eines Optimisten!

Natürlich ist eine Mitbetreuung Behinderter wesentlich billiger als eigene Einrichtungen, neben all den anderen positiven Erscheinungen. Interessanterweise gab es all die Jahre nie wirklich ein Problem, obwohl sich geistig Behinderte manchmal und ungewollt etwas lebhafter verhalten. Diese wurden durch kurze Zuwendung aller Kinder sehr schnell wieder normalisiert bzw. beruhigt. Jedenfalls, die Beulen und blauen Flecken haben sich eher die Nicht I-Kinder untereinander zugefügt und nicht die Behinderten. Ich kann mich noch sehr gut an so manche Diskussion mit besorgten Müttern erinnern deren Kinder angemeldet wurden.

Heute höre ich weniger die Schimpfworte „Spasti“ oder darauf bezogenes, vielmehr heißt es „du Schwuler“ oder „blöde Lespe“. Komisch, sag ich Ihnen!

... link  

 
"Schwul"
ist ja wirklich zur Universal-Verunglimpfung avanciert, und glaubt man der Sprachwissenschaft, sagen die jungen Leute heutzutage auch nicht mehr "geil", sondern "voll porno". "Du Spast" indes erfreut sich im deutsch-türkischen Jungstier-Milieu ungebrochener Popularität. Endkrass finde ich ja die Beschimpfung "Du Opfer".

Aber zurück zum Thema, ich kann mir schon vorstellen, dass es gegenüber dieser Form der Ko-Edukation Vorbehalte auszuräumen gilt - selbst wenn die "normalen" Kinder vermutlich die größere gegenseitige Gefahrenquelle darstellen. Ich würde da schon auch im Vorfeld wissen wollen, auf was sich die Kleinen und die Betreuer einstellen müssen.

... link  

 
Unsicherheit und Angst sind verständlich solange Eltern keinen Kontakt damit haben. Die beste Lösung ist, glaube ich zumindest, einfach mal einen Vormittag (mit Kind) in einer Einrichtung mit Behinderten und Nichtbehinderten zu verbringen. Danach sind die meisten verwundert und stolz auf die Zuvorkommendheit und soziale Kompetenz ihrer Kleinen. Kann ich als Elternbeirat einer solchen Einrichtung nur empfehlen.

... link  

 
Diese Zahlung der sog. "Eingliederungshilfe" für behinderte Kinder in einen ansonsten "normalen" Kindergarten, ist in vielen Städten zu einem extremen Kampf geworden. Das Geld will nämlich niemand mehr zahlen.

"Wo sich niemand beschwert, wird auch nicht eingegriffen". Das will ich mal nicht hoffen. Diese Mindestanforderungen haben nämlich ihren Sinn. Und von Elterninitiativen halte ich genau aus diesem Grund nicht viel. Bei diesen bleibt für mich oft die Qualität der pädagogischen Arbeit auf der Strecke. Die reine Bewahranstalts-Mentalität ist ja glücklicherweise passé. Kommunale oder konfessionelle Kindergärten sind wesentlich besser in ein Träger-Netz von Dienstaufsicht, Fachaufsicht!, Fachberatung, Rechtsberatung, usw. eingebettet. Und das ist nötig.

... link  

 
Wenn vier I-Kinder vorhanden sind kann sich kaum eine Einrichtung noch einen ausgebildeten Pädagogen zusätzlich leisten, daher wird schon mal ein Auge zugedrückt. Eine Einrichtung ist andererseits nur so gut wie die Betreuer, egal ob privat oder öffentlich.

Ich will nicht bestreiten das kommunale oder konfessionelle Einrichtungen gut wenn nicht teils besser sind. In letzter Zeit suchen aber auch kirchliche Träger den Anschluss an private Initiativen um die Kosten zu verteilen. Meine Erfahrungen waren mit den privaten waren sehr gut.

... link  

 
Eine Einrichtung ist gut, wenn die Qualität und die Anzahl des Fachpersonals stimmt. Und die Mindestanforderungen was den Personalschlüssel angeht, sind in den meisten Bundesländern schon so "minimal", dass sich viele ErzieherInnen maßlos überfordert fühlen, weil sie gar nicht alle Kinder im Auge behalten können - geschweige denn individuelle Beobachtungen, wie sie die Bildungspläne fordern, durchführen können. Bei solchen Bedingungen gehen dann genau die Kinder unter, die eigentlich besonders viel Aufmerksamkeit bräuchten, also behinderte, schüchterne, stille, etc. Und je nach Art und Grad der Behinderung finde ich es nicht zumutbar, die Betreuung und Förderung dieser Kinder alleine den ErzieherInnen zu überlassen.

... link  


... comment
 
In Kiel sind die Sätze so 3,- bis 4,30 die Stunde, je nachdem, ob Sie eine Tagesmutter wollen, die das Kind unter der Spüle anbindet, oder eine mit angewandtem pädagogischen Grundwissen (gut aussehend).

... link  

 
Nehmen Sie's
mal zwei, dann kommen Sie in Richtung der Preisvorstellungen der Damen, die hier so inserieren. Ich hab mich da schon gefragt, ob ich nicht etwa aus Versehen in der Rubrik "Verwöhnmassagen und andere sexuelle Gefälligkeiten" geguckt hab...

... link  


... comment