Samstag, 8. September 2012
<3

Gestehe ichs offen: Wenn geschätzte Bloggerkollegen von gemeinsamen Ausfahrten mit ihren Mausis oder Carodamen berichteten, war ich immer ein bisschen wehmütig. Denn die eheliche Arbeitsteilung im Hause793 ließ für zweisame Drahteselritte der ambitionierteren Art bislang eher wenig Raum. Aber nachdem Töchterlein übers Wochenende auf einer Freizeit weilt und das Wetter nachgerade sensationell ist, hatte ich für heute eine schöne Tour entlang des Erftradwegs ausgeguckt. Unpraktisch nur: An ihrem Peugeot-Tourenrad klemmt und schleift wieder alles Mögliche (obwohl es so gut wie nie bewegt wird). Und so entschloss ich mich schweren Herzens dazu, mich an fremdem Eigentum zu vergreifen: Im Auftrag eines überregional bekannten Bloggers mit ausgeprägtem Hang zu älteren bizyklischen Kostbarkeiten holte ich kürzlich auf der anderen Rheinseite einen ziemlich legendären Stahlrahmen samt einem losen Konvolut von Anbauteilen ab. Auf der letzten Fahrt in den Süden hatte ich das Auto zu vollgeladen, um den Rahmen und die Einzelteile mitzunehmen und an einem praktikablen Übergabepunkt zu deponieren, das ergibt sich wohl erst in den kommenden Wochen. Und so habe ich gestern halt mal das ganze Geraffel zusammengeschraubt, nur um mal zu gucken, obs funktioniert. Das tut es recht eindrucksvoll, und irgendwie wäre ich mir schäbig vorgekommen, hätte ich meiner Frau nicht die Chance eröffnet, so ein tolles Rad zu fahren, damit sie mal ein Gefühl dafür kriegt, wie leicht und mühelos das rollt, wenn man nicht so einen schweren Traktor unterm Hintern hat.

Nun fragt mich meine Frau aber nicht völlig zu Unrecht, kann man das wirklich bringen, wird der Besitzer des edlen Stahlrosses nicht sauer sein, wenn er von diesem Ausritt erfährt? Das Risiko besteht in der Tat, ich muss da auf mildernde Umstände hoffen, zumal ich geständig bin. Aber Reue fällt mir nicht ganz leicht, wenn ich das Lächeln auf dem Bild da oben sehe.

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Aha. Hatte mich auf dem Fahrrad-Blog schon über das unbekannte, zweite Rad gewundert. Das ist also des Rätsels Lösung.

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Es ist eins
aus der limitierten Daccordi-50-anni-Serie. Mit dem absurd breiten MTB-Lenker und den aufgezogegen Marathon-Profilreifen passte es perfekt für die gestrige Tour, sonst hätte ich mich da nicht dran vergriffen. Aber es war auch nicht schlecht, um meine Frau bisschen anzufixen und zu überzeugen, dass es mit einem besseren Rad gleich viel müheloser läuft.

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Oh, die Marquise macht aber einen sehr sympathischen Eindruck!
Kompliment!

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@don ferrando:
Oh, danke. Auch nach dem verflixten siebten Jahr würde ich immer noch sagen: Hauptgewinn!

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Huch, weil ungewohnter (und sehr netter!!) Anblick : )

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@sid:
Ihr Recht am eigenen Bild vertritt meine Liebste durchaus mit Nachdruck, und es gibt gute Gründe dafür. Daher der Seltenheitswert...

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(Recht so!!!

Fragen Sie nicht, was es hier schon Dramen gab, weil gegen meinen ausdrücklichen Wunsch Bilder ins Netz gestellt wurden ect ect...)

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Das gäbe hier
echt Stress (nicht nur bei ihr, da könnte ich auch sehr eigen werden).

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Der katholizismus kennt den Bergiff "lauda fraus", den frommen Betrug, der von der Urkundenfälschung bis zum Reliquiendiebstahl vieles nachsah. Und so sollte man das auch hier sehen, denn es dient ja einem guten Zweck.

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Womit ausreichend belegt wäre,
dass die Kanoniker als die legitimen Erben der Sophisten zu betrachten sind. Aber wie auch immer, ich bin erleichert, dass du es so sehen kannst. Sonst hätte ich rumeiern müssen, dass meine Liebste schließlich den unbezahlten Testfahrer für Dich gemacht hätte. ;-)

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Und? Angefressen von der neuen Leichtigkeit des Daseins?

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Ich denke,
das war eine ziemlich überzeugende Demonstration, wie kräftesparend man mit so einem Rad unterwegs sein kann, wenn man nicht aufs Tempo drückt. Für den holprigeren Teil der Strecke waren die schmalen Marathons vielleicht bisschen zu prall aufgepumpt, aber insgesamt sehen wir schon klarer, in welche Richtung es gehen könnte: eher Stahlrahmen als Alu, wobei es gerne auch 58 oder 60 cm sein können; grader, breiter Lenker kommt meiner Liebsten eher entgegen als der klassische Rennbügel. Oder vielleicht auch eine Kombination aus kürzerem Vorbau und Horn- oder Zeitfahrlenker à la Sir Walter, das wäre eventuell auch mal einen Versuch wert. Ich hoffe, der Herbst gibt noch Gelegenheit, das anzutesten.

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Lieber einen kleineren Rahmen und einen höheren Vorbau, 60 erscheint mir als zu viel, da sitzt man zu gestreckt, gerade mit eher langen Beinen. Stahl hätte ich gerade frisch einen Viner in Blau reinbekommen, 57er, noch etwas seltener als der Daccordi, wiegt ungefähr so viel wie ein Alurahmen und war früher extremst teuer, und auch so läge hier noch was rum. Robustes, leichtes Stahlrad mit Dura Ace 8-fach könnte ich quasi liefern. Was sind am Daccordi eigentlich für Bremsgriffe dran?

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macht denn das wirklich soviel aus?
Für einen weniger ambitionierten Radler, der so zwischen 10 und 30km fährt?
Oder fährt man dann mit so einem Teil dann eher öfter und weiter?

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Tektro SU 2.0 oder so,
geschaltet wird mit so Paddeln, wie sie am Tourenrad auch dran sind. Wogegen auch nichts einzuwenden ist, die kleinen Hakeligkeiten dürften eher mit meiner fehlenden Feineinstellung oder 9-fach-Hebel im Zusammenspiel mit 8-fach-Kassette zu tun gehabt haben. Da es ja mehr oder weniger nur eine Testfahrt werden sollte, um zu gucken, obs mit so einem Set-up halbwegs hinhaut, habe ich mich in irgendwelche Sheldon-Brown-Hacks mit alternativer Zugklemmung an der Schaltung nicht herumgeschlagen.

Ansonsten: Jaaaaa, mach doch mal ein Angebot. Muss nicht allerhighestes end sein, Tante Ulgreta hat mich auch noch nie im Stich gelassen. ;-)

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@don ferrando:
Von den letzten Biergarten-Runden (gerade mal 2x10 km) mit dem schweren Tourenhobel war meine Frau jedenfalls ganz schön bedient. Die Erft-Tour am Samstag war locker das doppelte Pensum, und es ging ihr nicht mal sonderlich auf die Beine (als anstregend empfand sie eher so das Gesamtgerüttel auf den Wald- und Schotterwegen). Zur Königin der Landstraße in Aero-Haltung auf der Zeitfahrmaschine wird sie sich wohl auch künftig nicht berufen fühlen. Aber das zügige Rollen auf den asphaltierten Nebenstrecken und Wirtschaftswegen hat wohl schon die Lust auf mehr geweckt.

Es ist vielleicht ein bisschen so wie bei der Schwägerin und ihrem E-Bike. Wenn es etwas leichter geht und man sich nicht gleich auf den ersten kurzen Strecken mangels Training in Erschöpfungszutände strampelt, senkt das leichtergängige Rad einfach die Einstiegshürde.

Ich selber würde auf dem Level wohl keine wesentlichen Unterschiede bemerken. Aber die jeweiligen Charakteristika von Sir Walter (der jetzt nicht sooo ein hochklassiger Renner ist) und der rotgrauen Rakete führen schon zu etwas anderen Nutzungssituationen. Die meisten längeren Strecken (Niederlande, Altenberger Dom, Baldeneysee) habe ich auf dem gutmütigen Stahlross aus Nottingham absolviert, mit dem Koga verausgabe ich mich mehr auf Kurzstrecken, wo ich dann beispielsweise eine Stunde Vollgas gebe (was neulich für 32,8 Kilometer reichte) oder beim mühseligen Höhenmeter-Einsammeln im Bergischen.

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Danke Herr Mark.
So ganz bringt mich das aber nicht weiter (mea culpa, denn grau ist alle Theorie und ich habe ja gefragt).
Ich werde mir wohl mal bei meinem Radgeschäft in L. bei meinem nächsten Aufenthalt ein Rennrad ausleihen. Kostet nur 42€ für 3 Tage.
Und nach 3 Tagen werde ich abschätzen können, ob sowas für mich in Frage kommt.
Vorher werde ich noch etwas Kondition mit meinem Tourenrad in BY aufbauen.

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Guter Plan,
würde ich sagen. In drei Tagen sollte man da schon klarer sehen können, ob einem das grundsätzlich liegt. Man kann auch am zweiten oder dritten Tag vielleicht noch bisschen nachjustieren in Sachen Sattelhöhe und Lenkerneigung. Die passende Rahmengröße ergibt sich ja aus der Schrittlänge, das sollte das Ladenpersonal eigentlich nicht überfordern.

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Ach ja,
ich weiß nicht, ob Sie sich gleich für den ersten Tag Klickpedale und entsprechende Schuhe ans Bein binden lassen sollten...

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Die betreuen seit 75 Jahren einen Rennstall;
da werden sie die richtige Größe bereitstellen können.

Wegen der Klickpedale habe ich mir schon Gedanken gemacht. Da würde ich sicherlich darauf verzichten wollen.
Und auch auf Wurstpellen (Lycra) :-)

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Gegen Breitcord-Knickerbocker
oder die klassische Seppelhose spricht im Prinzip gar nichts, aber zumindest zum Drunterziehen würde ich eine gepolsterte Radlerhose doch anempfehlen. Ihr Allerwertester wird es Ihnen danken.

Mein Verhältnis zu Klickies ist, nun ja, zwiespältig. So ganz lose pedalieren mag ich aber auch nicht, denn auf Dauer lässt es sich schon effizienter und runder strampeln, wenn der Fuß nicht nur auf einem kleinen Teilstück der Umdrehung Druck aufs Pedal ausübt. Und so sind Körbchenpedale für mich ein ganz guter Alltags-Kompromiss. Erfordert freilich auch einen gewissen Gewöhnungsprozess...

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Die klassische "Seppelhose" ist für mich eine kurze Miesbacher Trachtenlederhose.
Und die würde ich auf dem Rennrad als Vorletztes anziehen.
Was halten Sie denn von dieser Variante?
http://ciclosofo.files.wordpress.com/2012/03/superstock_3153-695408.jpg

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Die Aerodynamik
scheint mir ausbaufähig, aber ansonsten macht der Look schon schwer was her.

Gegen Wurstpelle, Windstopperjacke etc. habe ich mich auch lange gesträubt. Aber wenn man irgendwann genügend andere Kluft durchgeschwitzt hat (und aufgescheuerte Stellen im Schritt), isses dann auch mal gut.

Don Camillo und Peppone - großartige Unterhaltung übrigens, als Buch und im Bewegtbild (zumindest die alten Filme mit Fernandel). Dunkel erinnere ich mich aber auch an eine Fernsehserie mit einem protestantischen Landpfarrer auf dem Fahrrad, könnte aber nicht mehr sagen, ob das in England oder Holland spielte, geschweige denn, wie die Serie hieß...

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Als Kind in Zeiten des SW-Tv und vor VHS, habe ich lange gewartet, bis ich endlich den Schriftzug Brescello am Bahnhof bei der Abreise von Camillo erhaschte. Dann die schwierige Suche auf der Landkarte. Schließlich die Weigerung meines Vaters auf der Reise nach L. den kleinen Umweg zu fahren, hat es bis fast zum Abi gedauert, daß ich mit dem Rucksack per Eisenbahn über Verona und Mantua dorthin reiste.
Falls ich mir tatsächlich ein RR zulege (Bianchi o.ä. bevorzugt), werde ich nach über 30 Jahren nochmals hinfahren, diesmal von Mantua aus radelnd.
Aber das ist nun wirklich OT zu Ihrem Blogbeitrag!

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Ach was,
jenseits von Kommentar #25 muss man das nicht mehr so eng sehen. Bianchi war bei mir so ziemlich die erste italienische Radmarke, die mit ihrer markanten Stammfarbe Celeste auf meinem Radar auftauchte (wie gesagt, bei uns dominierten in meiner Jugendzeit mehr die Peugeots, Motobecanes, Gitanes und Raleighs im Straßenbild). Ich denke aber nicht, dass ich mir heute eins kaufen würde, wenn ein Italiener her müsste. Kann das nicht rational begründen, aber ich habe das Gefühl, die Marke zehrt zu sehr vom Nimbus vergangener Tage.

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Bei Gitanes muß ich eher an meine erste Paris Reise per Autostop denken.

Das mit den sogenannten Traditionsmarken ist ja ein häufig zu betrachtendes Phänomen.
Z.B. Bertolli war lange eine traditionsreiche mittelständische Ölmühle in Lucca. Irgendwann in den 1980er Jahren sperrten sie zu und die Marke verschwand.

Nun ist sie seit einigen Jahren wieder aufgetaucht und UNILEVER verkauft unter der Marke allerlei Industrie-Food!
Ob es bei Bianchi ähnlich ist weiß ich allerdings nicht. Müßte mal recherchieren oder bei einem danubischen Blogger nachfragen.

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Ja,
da kennt der sich sicher besser aus. Aber zumindest fällt mir aus der Distanz betrachtet auf, dass er nie von einem Bianchi-Kauf berichtet hat (Gios Torino übrigens auch nicht), wohl aber von Basso, Colnago, Daccordi, De Rosa, F. Moser, Faggin und was weiß ich noch alles.

Zu Gitane hier eins zum Gucken, ich schätze mal, das wird in den Siebzigern etwa die gleiche Liga gewesen sein wie Bianchi.

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Ich hatte zwei, eines ging bei einem Unfall zu Bruch (nicht schuld) und eines beim Bremsenversagen am Brenner (schon schuld). Bianchi gehört seit 1997 zu einem grossen Konzern, zu dem auch Puch, Legnano, Peugeot und Gitane gehören. Die Produktion wurde weitgehend ins Ausland verlagert.

Gute toskanische Rahmenbauer, die immer noch dort und nur dort fertigen, sind Viner, Daccordi und Simoncini. Und ich würde dort auch Subito.it in Betracht ziehen

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Obwohl?
"An ihrem Peugeot-Tourenrad klemmt und schleift wieder alles Mögliche (obwohl es so gut wie nie bewegt wird)." Obwohl? Oder eher weil? Mein Zweitrad macht jedenfalls grundsätzlich Schleifgeräusche, wenn ichs mal vom Boden hole und obwohl ich danach immer wieder in korrektem Zustand abstelle. Wohl aus enttäuschter Liebe.

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Die Möglichkeit,
dass der Zusammenhang eher ein kausaler denn ein konzessiver sein könnte, ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Aber dann muss ich der Vollständigkeit halber auch erwähnen, dass Sir Walter das jahrelang im Keller vor sich hinstauben ohne solche Mätzchen weggesteckt hat. Irgendwann waren halt die alten Reifen porös, aber das ist ganz normale Materialermüdung.

Das Peugeot meiner Frau hingegen hatte ich in der Zwischenzeit mehr als einmal bei der Inspektion, und trotzdem hakt der Schalthebel schon wieder und die Hinterradbremse schleift. Damit empfiehlt es sich auch nicht gerade für eine häufigere Nutzung, ganz im Gegenteil.

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Weiter so! Es wird weiter Spaß machen. Viel Vergnügen. Und: Rahmen unbedingt kleiner, weil man einfach komfortabler, wendiger unterwegs ist. Es sei denn, Ihre fröhliche Lebensbegleitung ist über eins achtzig

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Nicht über,
sondern ziemlich genau. Also in einer Konfektionsgrößenordnung, in der sie im Prinzip auch Sir Walter fahren kann. Dessen Vorbesitzerin dürfte sogar noch ein oder zwei Zentimeter kleiner gewesen sein, was dem Fahrspaß keinen Abbruch tat.

So rein optisch schien mir das Daccordi für meine Liebste fast ein bisschen klein. Ich denke mal, wir testen mal an, wie sie auf Sir Walter sitzt, dann sehen wir schon bisschen klarer (auch in der Frage, ob Zeitfahrlenker nicht noch besser ist als die Flatbar-Variante).

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Was ich Sie schon länger mal fragen wollte, da wir ungefähr gleich groß sind: Was für eine Rahmenhöhe hat denn der Walter?

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Äh ja, "ungefähr". ;-)
Also Sir Walter ist ein 60er (wie das Koga auch), das Eilpostrad dürfte 61 haben. Das Daccordi scheint mir ein 56-Rahmen zu sein, und wenn ich die Sattelstütze weit genug rausziehe, finde ich das durchaus nicht unkomfortabel. Will sagen, es gibt da durchaus Spielräume, innerhalb derer man noch ganz passabel fahren kann, und bei uns geht es ja nicht darum, das allerletzte Optimum rauszukitzeln.

Die Schrittlänge ist sicher ein zentraler Faktor für die richtige Rahmengröße, aber gerade wenn Sie mal mit Rücken zu tun hatten, ist die Oberrohrlänge auch ein Thema, weil je länger das ist, desto gestreckter sitzen Sie auf dem Hobel. Auf einem kleineren Rahmen mit kürzerem Oberrohr strampeln Sie dann womöglich etwas komfortabler und rückenschonender.

Sowohl das Koga als auch das Eilpostrad haben ziemlich lange Oberrohre, das führt dann zu einer ichnennsjetztmal spochtlicheren Sitzhaltung, die ich auf längeren Strecken (also jenseits der 80 km) dann doch anstrengend finde, das ist mit ein Grund, warum ich die meisten längeren Fahrten dann doch auf dem Stahlesel absolviert habe.

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Ich bin ja komischerweise immer etwas irritiert, wenn jemand ähnlicher Größe vor mir steht. Und dieses ungewohnte Gefühl, dass da jemand auf Augenhöhe ist, hatte ich neulich schon;-)

Das mit dem kleinen Rahmen/kurzen Oberrohr habe ich schon gemerkt. Das ist ok für mich. Mit dem Vorbau und dem Lenker bin ich dagegen nicht so glücklich. Da ist so ein höhenverstellbarer Vorbau dran, der in seiner Potthäßlichkeit die ganze Optik zerstört, aber mit einem geraden Vorbau würde ich wohl draufsitzen, wie ein Skispringer auf der Bergiselschanze.
Und die Schaltung erst - ich bräuchte noch ein paar deutlich größere Gänge, denn mit Road-Runner-ähnlichen Trittfrequenzen komme ich gar nicht klar.
Das könnte noch ein Gefummel werden. Kein Wunder, dass zu diesem Thema das ganze Internet™ voll ist.
Das ist wohl dann was für lange Winterabende.

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Da sagen Sie was.
Ich habe es im Endeffekt ja noch nicht mal selber geschraubt, aber was ich mir im Vorfeld der Umrüstung von Sir Walter auf Schaltbremshebel und zeitgemäßere Bremsen an Detailinfos draufschaffen musste, das ging schon in Richtung Fachabitur.

Um herauszufinden, wie man zu der gewünschten Konfiguration kommt, muss man erst mal den Ist-Stand genau dokumentieren. Denn wenn Sie am Hinterrad z.B. noch einen Schraubkranz verbaut haben, kriegen Sie da auch beim besten Willen keine Ritzelcassette mit Ihren Wunschabstufungen hingeflanscht. Ist eine Ritzelcassette dran, heißt es erst mal gucken, ob da noch die ältere Uniglide verbaut ist (das etwas grobere Zeug mit den leicht gedrehten Zähnen auf den Ritzeln) oder das neuere filigranere Hyperglide-Zeugs. Ist auch nicht so, dass man so einfach eine 8-fache nehmen könnte, wenn vorher z.B. eine 6-fache dran war. Was wozu noch mit welchen Kniffen passt und was nicht mehr, das ist eine Wissenschaft für sich (und da rede ich jetzt nur von dem einen japanischen Komponenten-Hersteller).

Ansonsten auch mal Zähne zählen, was haben wir vorne für Kettenblätter (52/42, nehme ich mal an) und hinten für Ritzel und Sprünge? Wenn das Kleinste 14 Zähne hat, ist da noch Luft für einen größeren Gang, selbst für alte Uniglide-Kassetten müsste man 12er-Ritzel kriegen (notfalls hab ich auch noch eins hier).

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Ich bekomme langsam eine Ahnung davon, warum jemand ein an sich so schönes und intaktes Rad einfach auf den Sperrmüll wirft...
Aber danke für Ihre Ausführungen. Ich fange mal mit der Terminologie an und beginne mit "Schraubkranz".

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Schönes und intaktes Rad
Kriegen wir denn noch ein Foto zu sehen? Oder habe ich was übersehen?

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@cut:
EDIT: Ach so, zu schnell gelesen, der Kollege monnemer war gemeint.

Für meine Hütte ist das zuviel Glanz, da müsste ich erst die passende Location aufsuchen, und dort stimmen grad die Licht- und Wetterverhältnisse nicht. Außerdem ist es noch etwas staubig vom Ritt entlang der Erft. ;-)

@monnemer: Exakt aus diesem Grund habe ich dem_papa seinerzeit auch davon abgeraten, seinen alten Peugeot-Rahmen aus den 70ern noch mal neu aufbauen zu wollen. Irgendwo hinbringen mit der Ansage "macht mal" führt auch nicht unbedingt zum Ziel, denn oft genug braucht es Teile, die nicht mehr im Sortiment sind und wo die Mechaniker im Laden weder Zeit noch Nerv haben, in der Ebucht danach zu angeln. Das heißt, man muss schon selber ran und sich halbwegs schlau machen, was passen könnte und was nicht. Oder eben darauf hoffen, irgendwo ein gut erhaltenes Komplettrad zu schießen, an dem alles soweit stimmt.

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Zu schnell vielleicht
Gegen ein Foto hätte ich trotzdem nichts. Muss ja nicht zwingend vor dem Schampuskiosk oder der untergehenden Sonne am Rheinufer sein.

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Das erscheint mir
sehr ausbaufähig.
Töchterchen öfters mal woanders parken, aber das kommt so wie so von ganz alleine, bzw. das: "Wir sind dann mal weg und mach keinen Unsinn!" "Ne, ne alles klar."

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