Sonntag, 20. November 2011
Col du Vollrath, mon amour
So, liebe Radsportverächter, da müssen Sie jetzt durch. Nein, keine Panik, die komplette Tour zur Vollrather Höhe habe ich vorhin nicht abgefilmt, nur ein paar kleine Teilstücke:



Das war auf dem Hinweg zur großen Halde, das zweite Video zeigt einen kurzen Rundblick oben und dann die Abfahrt (das lahme Hochgekeuche wollte ich niemandem zumuten). Mit beiden Händen am Lenker und ordentlich reintreten kann man hier knapp sechzig Sachen draufkriegen, allerdings habe ich das heute mit der Kamera in der linken Hand nicht (oder allenfalls zu 70 Prozent) ausgereizt.



Bei schönem Wetter war heute auf den Nebenstraßen zwischen Grevenbroich und Neuss fast so viel Betrieb wie am AOK-Radsonntag. Das gemischte Doppel, das ich kurz hinter GV-Barrenstein vor der Nase hatte, war in den Smalltalk vertieft und leider nicht willens, einen belgischen Kreisel zu fahren, um bisschen mehr Tempo zu machen. Und so fasste ich mir nach ein paar Minuten Hinterradlutschen dann doch ein Herz für einen Ausreißversuch:



Der Mann mit dem Mercedesstern auf der Radlerkluft und seine Partnerin mit dem "é" auf dem Rücken gingen das erhöhte Tempo eine Weile lang mit, aber in Hülchrath trennten sich unsere Wege wieder. Und je kürzer die Strecke nach Hause wurde, desto länger wurde mein Schatten.

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Gefällt mir. Ich hatte so was auch überlegt, wie/wo haben Sie die Kamera am Rad befestigt?

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Gar nicht mehr.
Habe festgestellt, dass die Chose weniger wackelt, wenn ich die Kamera in die linke Hand nehme. Im ersten Versuch hatte ich die Kamera auf eine passende Klemmschelle am Lenker geschraubt (siehe unten). Aber das hat die Vibrationen von den Straßenunebenheiten z.T. so stark weitergegeben, dass die Kamera ziemlich am Schwingen war. Und deswegen bin ich davon wieder abgekommen. Vielleicht kann ich eine bessere Lösung für vorne am Steuerrohr improvisieren.

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Oha, einhändiger Ausreißversuch. Beim Schwenk in die Rüben habe ich fast gedacht, Sie gehen mit ;-)

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Meine Frau
hat beim Betrachten des zweiten Filmchens auch den Atem angehalten - vor allem während des kurzen freihändigen Teils. ;-)

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Haha, genau, zu dem freihändigen Bergab wollte ich eigentlich auch einen Kommentar abgeben, Sie Poser ;)

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Es ging mir ja darum, aufzuzeigen, dass das in dem Geschwindigkeitsbereich nun wirklich keine große Stunt-Nummer ist. ;-p

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Hä, hä, hä
Rasant!
Und die Dame, wie die kurbelt. Nähmaschine sag ich immer, meine bessere Hälfte fährt genauso. Eigentlich ist es vorbildlich. Ich ertappe mich oft dabei, dass ich im dicken Gang zu schwer trete. Da geht dann die Souplesse flöten.
Wie sich die Wolkenfabriken da drängeln, dass sieht schon imposant aus.
Gell, und die Halden sind Zuckerrüben.

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Ja, genau - Zuckerrüben.
Die werden z.T. auch von sehr imposanten Maschinen aus der Erde gebuddelt.

Tja, und ich dachte immer, ich hätte einen schönen Mädchen-Tritt. Aber von der Trittfrequenz hier trennen mich doch noch ein paar U/min. Zumal, wenn ich in die Körbchen und nicht in Klickies trete. In der kälteren Jahreszeit mag ich die richtigen Rennschuhe mit den Cleats nicht so gern, da kühlen meine Füße immer ziemlich schnell aus, und so riesig viel Platz für dickere Socken oder isolierende Einlagen ist da nicht, extra Überzieher kaufen mochte ich bislang auch nicht. In die Körbchenpedale kann ich die normalen Walkingschuhe auch mit dicken Socken anziehen, und ich stakse damit nicht so rum, wenn ich mal nen Stop mache, um mir was anzugucken. An Sir Walter drängt mich überdies kein Tacho, und wenn mich die Straßenschuhe ohne Klick Sekunden und Minuten kosten - so be it.

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Ts. Sieht aus wie hier. Am Kraftwerk kann ich mich aus 50 km Entfernung orientieren.

@jotwede: Dicker Gang? Das ist noch alte Schule! Da gab noch keine Mädchenkurbeln ;-)

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@kreuzbube:
Lustig, dass Du das sagst. Als ich das erste Video hochgeladen habe, dachte ich noch, wahrscheinlich erinnerts den Kollegen kreuzbube an seine Leipziger Tieflandsbucht.

Kurbel- und zahnkranztechnisch (und auch was die Trittfrequenz angeht) bin ich ein Kind der Übergangszeit. Schon weg von der Maiskolben-Kassette - aber noch nicht angekommen bei der Mädchenkurbel.

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@kreuzbube
52/13 und Breitkniefahrer, sich ostentativ umschauend, ob er sie auch wirklich alle abgehängt hat. Dann vor der roten Ampel vergessen runter zuschalten und bei grün beinahe mit dem Rad umfallen... :-))

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@jotwede:
Danke für das (mir bis dato unbekannte) schöne Wort "Breitkniefahrer"!

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Seit wann kennen BMW-Fahrer Fahrräder?

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On revient toujours
à ses premières amours...

Oder anders gesagt, der Bimmer war noch in weiter Ferne, als der 13jährige Mark zum ersten Mal auf sein 10-Gang-Rennrad stieg.

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Eine Frage, die mich sofort als Laien kennzeichnet, aber trotzdem: das ist doch eher ein ungewöhnlicher Rennradlenker, oder? Hat der Vorteile gegenüber dem nach unten gezogenen Lenker? Sitzt man da etwas aufrechter ? Rein optisch gefällt mir die "übliche" (ist das so?) Variante besser.

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Es handelt sich hier
um einen sogenannten Zeitfahrlenker (älterer Bauart). Optisch sicher gewöhnungsbedürftig, aber die vielen Kurierfahrer, die sowas (oder ähnliche Bullhornlenker) fahren, wissen wofürs gut ist: Beim robusten Anfahren und Bremsen vor allem in städtischen Umgebungen hat man das Rad einfach viel besser und sicherer im Griff als mit dem peripheren Packen der Bremshebelgummis. Und Unterlenker-Position fahr ich auch mit den anderen Rädern mit normalem Rennlenker so gut wie nie. Einziger Nachteil: etwas weniger Griffpositionen zur Auswahl, was eher zu Ermüdung oder Einschlafen der Hände führen kann, wenn mans nicht gewohnt ist. Aber ich habe mich da inzwischen wieder recht gut drauf eingestellt und bin in diesem Setup auch seinerzeit nach Holland gefahren ohne auch nur einen Moment lang zu denken, ach hättste doch das Koga genommen.

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Ach komme, gib' doch zu, dass du damit Sonntagsfahrer auf die Hörner nimmst ;-)

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Nicht alle Vertreter dieser Spezies
machen es mir so leicht wie die beiden Pärchen gestern. Wobei die beiden Jungs, die mir im Schlechtwettersommer auf dem Rückweg von der Halde davongefahren sind, Samstagsfahrer waren.

Die Dame mit dem "e" auf dem Rücken fuhr übrigens zum Teil auch mit abgespreizten kleinen Fingern...

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Das "é" ist von Cervélo, einem kanadischen Radhersteller. Die Nordamerikaner haben sich gewaltig breit gemacht auf dem Markt. Da muss unsereins dagegenhalten.

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Und wieder was gelernt.
Nun ist mir bei Fahrrädern die Herkunft nicht so übermäßig wichtig. Aber die ganzen Treks, Cannondales und wie sie alle heißen, habe ich bisher einfach nicht im "relevant set", wie man in meinen Kreisen sagt. Frankreich lag da immer näher, Peugeot, Gitane, Motobecane dominierten in meiner frühen Wahrnehmung sehr stark, dann gabs noch viele Raleigh-Räder zu sehen (vor allem bei den Amerikanern in unserer Gegend), und ab und zu fuhr einem auch mal ein typisch-türkises Bianchi über den Weg. Aber dann kam lange nichts, und ich hatte auch viele Jahre lang gar kein Auge mehr drauf, was da so alles rumfährt.

Mein Bruderherz ist nach dem Flop mit seinem etwas zu groß gekauften Koga von dem Überangebot an Marken, Rahmenformen und sonstigen Möglichkeiten so erschlagen, dass er gar nicht mehr zu Potte kommt...

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Die Cervélos sind mir nur aufgefallen, weil die meist so ein riesiges "é" auf dem Trikot haben. Für mich selbst blende ich das überwiegend aus, ich kann Deinen Bruder da nämlich verstehen.

Aber wie sich das so entwickelt, dass bestimmte Marken untergehen und plötzlich andere dominieren? Bisweilen reicht es da wohl schon aus, dass der Firmengründer keinen aus gleichem Holz geschnitzten Nachfolger hat.

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Das dynastische Element
(oder andernfalls eben mergers & acquisitions) spielt da sicher mit hinein. Aber den Faktor "Modeerscheinung" würde ich auch nicht unterschätzen. Vor ein paar Jahren gab es plötzlich eine Schwemme an Stevens-Fahrrädern zu sehen, keine Ahnung, warum die auf einmal so hip waren.

Ausblenden muss man in der Tat ziemlich viel, sonst droht information overload. Im Fall meines Bruders kommt allerdings verschärfend hinzu, dass er Papi geworden ist und da erst einmal eine ganze Reihe von anderen Anschaffungen anstand. Ansonsten ist er mit seinem auf Flatbar umgerüsteten Peugeot-Stahlrenner nach wie vor recht glücklich. Und ob ers mit einem richtigen Renner nochmal wissen will, hängt auch davon ab, wie der Rücken mitspielt. Aber um das herauszufinden, müsste man halt fahren, und dazu fehlt ihm oft die Zeit...

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Ich vermute , dass bei den Neuankömmlingen auf dem Markt der Händlerrabatt größer ist.

Andererseits sind manche Südeuropäer auch absolut ignorant, was den Kundenservice betrifft.

Selbst erlebtes Beispiel:

Jemand bestellt im Laden ein Zeitfahrrad eines italienischen Herstellers. Für 6.000.- EUR. Der Hersteller liefert dem Händler den Rahmen - mit der falschen Gabel. Die passt zwar technisch, aber optisch nicht, hat eine andere Form als der Steuerkopf. Der Händler bemängelt dies beim Hersteller, der zuckt nur mit den Achseln, mag ja sein, dass das Rad so im Katalog sei, man habe aber keine Gabel mehr. Der Händler könnte dem Kunden ja ein paar EUR Rabatt einräumen.

Nun will der Kunde für sein 6.000.- EUR -Geschoss aber keinen Rabatt, sondern eine Gabel, die daran nicht aussieht wie mit dem Faustkeil gearbeitet. Der Hersteller stellt sich darauf hin tot. (Was in etwa das Gleiche ist wie der Versuch, mit Italienern auf Englisch zu kommunizieren.)

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Ohne Worte.
Das heißt also, dass die Marge von den paar verkauften Böcken so unsittlich hoch ist, dass man glaubt, sich sowas auf Dauer leisten zu können. Aber 6.000-Euro-Räder wären eh noch mal ein Thema für sich. Wer's braucht...

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Der Händler hat das dann so gelöst, dass er von seinem eigenen Rad die Gabel abgebaut hat (daran war die richtige verbaut), von einem Grafiker das Design einscannen und bearbeiten, Aufkleber fertigen und dann die ganze Gabel neu lackieren ließ.

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Tja,
leider wird es sich der Händler (je nach Einzugsgebiet und Kundenstruktur) nicht unbedingt erlauben können, den besagten Hersteller ganz aus dem Sortiment zu nehmen, vermute ich mal.

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Das ist ja fast wie "Die schönsten Bahnstrecken Deutschlands". Sehr entspannend.

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@berenike:
Umso mehr, wenn man sich das hinterher mit schweren Beinen anguckt. ;-)

Noch etwas weniger wackeln und ruckeln, dann hätte es wirklich was meditatives.

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Ja, danke, ich finde das auch einen schönen Service von Ihnen. Kann man sich die schöne Radsportstimmung rauspicken, spart sich aber das mühsame Strampeln. So mag ich das...

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Ich kann Ihnen auch eidesstattlich versichern,
dass ich völlig ungedopt fahre (die Eunova-Vitaminpillen stehen ja nicht auf der Liste).

Im Übrigen finde ich Ihre Segelvideos auch ziemlich toll: So kann auch eine Landratte wie ich gut mitschippern.

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Ach, das Internetz ist schon toll :))

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Respekt dem schnellen Einhänder. Der Anflug an den Rübenberg ist Klasse.
Heizsohlen gibt es recht dünn und zuschneidbar. Man sollte die vorhandenen Bettungen rausnehmen.
Schöne warme Füße. In allen Schuhen.

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