Nahezu zeitgleich zu dem Horror in Diusburg gab es in Düsseldorf auf der Kö übrigens einen Flashmob. Wenn die Teinehmer eine Ahnung gehabt hätten, was sich da im benachbarten Duisburg kurz danach für Szenen abspielen, dann wären die jugendlichen Flashmobber wohl nicht nur für fünf Minuten erstarrt.
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Vielleicht wird es durch solche Unglücke in Zukunft Pflicht für die Veranstalter solcher Massenaufläufe im Vorfeld entsprechende Gutachten einzuholen und Worst-Case-Szenarien mit den entsprechenden Rettungsplänen zu erstellen. Wünschenswert wäre es auf alle Fälle.
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Die Autobahnaktion hatte nicht ansatzweise das Gefahrenpotential wie die Loveparade. Anderes Publikum, andere räumliche Situation. Den - viel kleineren - Menschenaufläufen konnte jeder, der es wollte, leicht ausweichen.
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Bei der Love Parade muss man ja auch damit rechnen, dass sich einige Teilnehmer idiotischer benehmen als das Normalo-Publikum bei dem A-40-Event. Waghalsige Kletteraktionen gehörten zu Berliner Zeiten schon zur Folklore.
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Ich glaube nicht das es an dem Publikum lag, sondern wirklich an der grandios bescheuerten Lokalität. Hätte jemand auf der A40 einen Böller in die Menschenmasse geworfen, es hätte auch Tote gegeben. Vor allem im Bereich der Essener Innenstadt gibt es dann keinerlei Fluchtwege. Ganz im Gegenteil, wahrscheinlich wären einige in Panik von den Brücken gesprungen/gestürzt. Was im Tunnel passiert wäre, ich möchte es mir nicht ausdenken.
Und wie man auf der A40 auch nur einen Rettungswagen zu einer verletzten Person hinbekommen sollte, das hat mit Sicherheit auch niemand gewagt zu beantworten.
Im Vorfeld einer solchen Veranstaltung schaut sich Feuerwehr und Polizei die Straßen an und sagt wie viel Platz sie für ihre Fahrzeuge brauchen. Da werden keinerlei Vermutungen angestellt ob die Menschenmassen auch Platz finden. Es werden normalerweise noch nicht einmal Ausweichmöglichkeiten geplant wenn mehr Menschen erscheinen als man annimmt. Das ist eher so eine Art Glücksspiel. Entweder es kommen nur so viele wie rein passen oder es gibt Probleme.
Die Rettungspläne enthalten in erster Linie Angaben welche Krankenhäuser in der Umgebung in Alarmbereitschaft versetzt werden und welche Anfahrtswege es gibt. Die Rettungspläne haben soweit ja auch funktioniert. Jedoch hat niemand an ein Worst-Case-Szenario gedacht. Das wäre zum Beispiel ein Terroranschlag mit einer Bombe. So traurig es auch ist, aber auch solche Fälle muss man heutzutage in Betracht ziehen. Ich befürchte, dass es bei einem solchen WC-Szenario wirklich drunter und drüber geht.
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Hm, aber den diversen Berichten zufolge ging es ja erst richtig rund, als die ersten Kletterkandidaten von oben in die Menge stürzten.
Ein Urteil, ob die Klettereien nun angebracht waren oder nicht, maße ich mir nicht an. Ich sage nur, mit Kraxeleien hat man definitiv rechnen müssen.
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Mittlerweile konnte ich auch mal mit jemanden sprechen der dabei war, von daher habe ich nun auch einen etwas anderen Blickwinkel auf die Geschichte. Was letzten Endes wann wie wo passierte und warum es dann zu dem Unglück kam, dass müssen andere im Detail klären.
Was mich aber arg verwundert, ist die Einstellung gegenüber der Loveparade bzw. deren Besucher die ich von so manchem gehört habe.
Da werden ständig Bilder von annodazumal raus gekramt wo zwei, drei, vier Leute auf eine Laterne geklettert sind. Die Bilder sind zwar mittlerweile etliche Jahre alt, und es waren auch nur eine Hand voll Leute die auf Laternen geklettert sind. Aber plötzlich muss man bei einer Loveparade mit Massenklettereien rechnen weil ja der gewöhnliche Loveparade-Besucher auf alles rauf klettert was in Reichweite ist??
Das Trash-TV bastelte sich über die Jahre hinweg die dollsten Geschichten rund um die Loveparade zusammen. Drogen & Sex geht im Trash-TV ja immer. Also ist der durchschnittliche Loveparade-Besucher bis an die Augenbrauen mit Speed, Extasy, Haschisch und Bier befüllt und bummst alles was ihm vor die Flinte kommt!?!?
Die Loveparade gibt es jetzt fast 20 Jahre lang. Viele Jahre lang sind einige hunderttausend, vielleicht sogar bis zu einer Million Besucher gekommen. Ich habe keine genauen Zahlen vorliegen, will jetzt auch keine raus suchen. Aber an der Zahl der Besucher gemessen, passieren auf einer gewöhnlichen Loveparade deutlich weniger Unfälle und Zwischenfälle als an einen Wochenende auf der Cranger Kirmes.
Aber Loveparade ist halt exotisch und die sind alle bekloppt. Cranger Kirmes ist Kultur und Besoffene Schläger gehören einfach dazu. Das geht schon in Ordnung!?
Die ersten Stimmen die nach dem Unglück in Duisburg laut wurden, waren die derjenigen, die die Schuld erstmal bei den Bekloppten suchten und meinten die wären ja alle selber schuld. Vollgepumpt mit Drogen und dann noch diese Affenmusik und das ganze Brimbamborium...
Manchmal habe ich das Bedürfnis manchen Menschen den Mund mit Lippenpiercings zu zutackern weil die offensichtlich noch nie den (ausgelutschten) Spruch von Dieter Nuhr gehört haben.
Entschuldigung wenn ich mich im Ton vergriffen haben sollte. Bei manchen Zuständen geht mir aber auch schon mal die Form verloren.
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Allerdings hat man hier nur wenig Infos dazu bis jetzt gehört..
Warum dann nicht zügiger geräumt werden konnte, versteh ich auch nicht.. aber.. nun ja - viel mehr stellt sich die Frage: wird man für künfitige Veranstaltungen daraus lernen?
PS: Angeblich gabs Rettungspläne ect.
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Wobei das Gelände überhaupt... Ich finde hier haben mehrere Stellen versagt, und das Ding aus Sparsamkeitsgründen genau so passieren lassen.
Rettungspläne? Lernen? Ich denke mal, die Parade ist damit so tot wie die 19 Männer und Frauen und damit hat sich der Lernprozeß für die Verantwortlichen eh erledigt...
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Tatsache ist, daß solche Geschichten immer wieder Orte sind, in denen Panik ect sehr sehr leicht zustande kommt und ausweichen geht dort nimmer.
@eric
Ob die L.Parade nun Geschichte ist oder nicht - Großveranstaltungen wird es immer wieder geben, und für die sollte man vllt in der Lage sein, etwas daraus zu lernen.
Frage mich ja, wie und wo dort Rettungswege vorgesehen waren??
OT: Glühstrumpf zu 2000 Tage Dunkelheit ; )
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Den unterirdischsten Kommentar zum Geschehen hat übrigens eine frühere Nachrichtensprecherin abgeliefert. Mannmannmann.
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Habs dann gelassen, weil ich eigentlich anderweitig zu tun hätt.
Kam mir bisserl vor, wie die Dame, die so gern (inkl. Unterschrift vom Papst) gegen H.P*tter wettert ; )
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"Schreckenberg: Der Begriff Massenpanik ist falsch. Das Unglück ist nicht passiert, weil es zuvor im Tunnel zu eng und die Masse panisch war, sondern weil einige hinter dem Tunnel versucht haben, schneller auf das Gelände zu gelangen. Sie sind auf eine ungesicherte Treppe gestiegen und in die Menge gestürzt. So hat sich die Masse weiter verdichtet. Die Katastrophe ist nicht durch Panik entstanden, sondern als Folge einer physikalischen Zwangsläufigkeit. Eine hochverdichtete Masse gerät in Bewegung. Wenn die Leute nicht heruntergestürzt wären, wäre meiner Einschätzung nach nichts passiert. Auslöser war, dass sich einige nicht an die Spielregeln gehalten haben."
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Und ja, das Rumgeeier dieses Panik-Topcheckers ist noch schlimmer als die kaum verhohlene Schadenfreude der früheren TV-Trulla.
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Brief an den Innenminister Dr. Ingo Wolf von Thomas Mahlberg MdB
[...]
Am vergangenen Wochenende lies die Duisburger Polizei nunmehr erklären, eklatante Sicherheitsmängel stünden einer Durchführung der Love Parade in Duisburg im Jahre 2010 entgegen. Während der Veranstalter der Love Parade noch nicht einmal eine Strecke angemeldet hat und die Gespräche zwischen Stadt und Veran- stalter geführt werden, sagt Herr Cebin ab, wenn man die Presseberichterstattung richtig interpretiert, die Love Parade für Duisburg ab. Eine Negativberichterstattung in der gesamten Republik ist die Folge. Ich frage Sie, Herr Dr. Wolf, was treibt den Duisburger Polizeipräsidenten zu einer derartigen Handlung ? Warum spricht er nicht mit den Verantwortlichen der Stadt Duisburg sondern fügt der Stadt Duisburg einen weiteren Imageschaden zu ?[...]
Der neuerliche Eklat veranlasst mich zu der Bitte, Duisburg von einer schweren Bürde zu befreien und den personellen Neuanfang im Polizeipräsidium Duisburg zu wagen. Im Interesse der in Duisburg lebenden Menschen, im Interesse der Polizei.
Mit freundlichen Grüßen, Thomas Mahlberg MdB
(09.02.2009)
Veröffentlichung der Christlichen Union Deutschland, Sektion Duisburg - im Interesse der Stadt und der Menschen. (Rechtschreibfähigkeiten eines MdB wären - an anderer Stelle - auch mal ein Thema.)
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Als ich dann heute Morgen von einem Freund von der Veranstaltung hörte dachte ich gleich, na hofffentlich reicht das um dieser Massenorgie endlich ein Ende zu bereiten. Schon der Name erscheint mir als plumpe Lüge. Sie müsste Sexparade heißen, denn das es hier mehr um den körperlichen Aspekt einer Beziehung geht wurde ja bisher bei jedem Augenschein bestätigt. Aber Sex und Liebe wird ja oft verwechselt.
Ich mache mich jetzt mal unbeliebt. Ich behaupte, dass bisher jede „Loveparade“ reichlich Tote zu beklagen hatte, und zwar mehr als 19. Was da an Abtreibungen im Nachgang zu dieser Veranstaltung durchgeführt wurde, hat sicherlich niemand gezählt. Da will auch keiner was von wissen. Naiv wer glaubt, dass sei eine Tanzveranstaltung im Freien.
Meine Hoffnung, dass diese Form der Massenorgie ihr Ende findet, hat auch was damit zu tun, dass es auf solchen „Parties“ immer zweierlei Publikum gibt. Zum einen die Lämmer und zum anderen die Wölfe. Mit Sicherheit gibt es viele Menschen die da hin fahren weil ihnen die Musik gefällt und weil sie endlich ihren Eltern mal entfliehen wollen, die ihre pubertierende Söhne und Töchter mit einer nachbarschaftlich kompatblen Lautstärke ihrer Lieblingsmusik nerven. Es hat aber auch immer die Wölfe gegeben, die auf nichts anderes aus waren als solchen Lämmchen mal das „richtige“ Leben (und seine Entstehung) zu zeigen. Mir geht es bei meiner Kritik an dem Event um die Lämmchen. Die Wölfe können von mir aus im Tunnel ein Feuer machen …
Mir tun auch ein wenig die Dealer leid, die da immer gut dran verdienen. Aber nur ein klein wenig.
PS: 2.000 Tage dunkelt das hier schon. Respekt.
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Ein blanker Busen oder Hintern lockt mich seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr aus meiner Schuhschachtel hervor, allerdings ist das vllt auch eine Geschlechtssache oder einfach ein Zuviel (was den jährlichen Live-B*ll angeht und die Nachtwerbungen bei den Privaten).
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vollumfängliche zustimmung. und ich rede hier nur vom westfälischen karneval.
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und ja, wir waren ja nun auch auf der a40, und ja, es war voll, und nein, mit einem bewegungsfreudigen einjaehrigen war das nicht so schoen wie ein tag auf dem wasserspielplatz, aber selbst in der essener innenstadt, also da, wo wir stehen mussten (betriebsfest des arbeitgebers des gatten) kamen die rettungswagen hervorragend durch und deutete nix auf eine bevorstehende massenpanik hin. aber wie schon erwaehnt, die zielgruppe und der menschenverteilungsschluessel waren auch ein anderer.
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In Berlin war das eben auf ner Freifläche, aber dort macht man auch mal eben ne Fanmeile für Hunderttausende bis ne knappe Million. So wie die Love Parade gewachsen ist, sind dort auch die Erfahrungen gewachsen, und das schlägt sich auch bei anderen Massenveranstaltungen nieder (die ich übrigens auch nicht mag, nicht wegen Angst vor Menschenmengen, sondern aus einer tiefen Abneigung gegen die Massendynamik, die sich bei sowas entwickeln kann).
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Mich berührt das schon, dass es so unglaublich viele Menschen gibt, denen es nicht laut genug, lang genug und bedröhnt genug gehen kann, die den immer härteren Kick suchen und dafür lange Wege in kauf nehmen, um es sich selbst mal so richtig zu geben. Wo kommen die alle her?
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Ich war Ende der 80er und Anfang der 90er auch durchaus ab und zu auf elektronischer Mucke unterwegs, als es mit Tekkno gerade losging. Nicht auf so Mega-Massenaufläufen (wegen der tiefen Abneigung gegen die Massendynamik, die bei sowas entstehen kann), aber zumindest nahe genug dran, um zu verstehen, worin der Reiz liegt. Ich denke im Übrigen nicht, dass die Kicks zwangsläufig immer härter werden, Woodstock & Co. waren doch noch mal ein ganz anderer Schnack (von Reichsparteitagen will ich hier gar nicht erst anfangen). Die Sehnsucht nach entgrenzenden Erlebnissen ist nun mal eine anthropologische Grundkonstante, der eine lebt das im Fanblock seines Fussballvereins aus, der andere auf dem Dancefloor und ein Dritter kriegt vielleicht beim Weihrauchschnüffeln oder Choralsingen im Gottesdienst vor lauter Sauerstoffmangel im Gehirn quasierweckungsartige Zustände. Nachvollziehen oder Miterleben muss ich das alles nicht, um es zumindest im Ansatz zu verstehen.
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Mal wieder entsetzt wurden mir heute mehrfach (und verschiedene) nackte Brüste vom Frühstückstv direkt ins Bett geliefert. Wobei ich den Zusammenhang zwischen Geschichte + Bildbeitrag irgendwie mal wieder NICHT verstanden hab.
Ich glaub, die haben so eine Klausel - mindestens 10 nackte Brüste auf 3 Tage verteilt zum Frühstück zeigen, sonst... ja was sonst?
Übrigens waren da auch eine meeresnasse (zur Hälfte runtergespülten) weiße Unterhose und ein blanker Hintern mit im Spiel. Alles nichts, was ich nach einer kurzen Nacht vorm Frühstück brauch...
Somit - Knopferl gedrückt, Decke übern Kopf und weiterschlafen ; )
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Aber mal zur Diskussion: ist es nicht egal, ob es L*ve Parde, Sportveranstaltung, Fanmeile oder sonst was ist? Wer in welcher Form Drogen konsumiert, ist doch hier gar nicht der Punkt.
Punkt ist: wenn Massen zusammenkommen, entsteht eine Dynamik und Masse gerät schnell mal in Panik (alle Jahre wieder bei der Haddsch). Dafür Rettungspläne ect auszuarbeiten, darum gehts doch im Endeffekt. Und nicht wer wem was wohin steckt...
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Und ist der Gebrauch von einigen Drogen nicht verboten? Ich glaube, es gibt sich hier keiner der Lächerlichkeit preis und will behaupten, dass dort ausser Alkohol und Nikotin nix weiter in Umlauf war. Aber was macht es schon. Davor haben wir auch kapituliert.
Nach dem was sich im Moment in den üblichen Medien lesen lässt sind Menschen gestorben, weil andere um jeden Preis und gegen jede Anordnung in die Partyzone wollten. Nicht das sie vorhersehen konnten was sie mit ihren Aktionen auslösten, aber ihre Einstellung, über den Anordnungen eines Ordners oder der Polizei zu stehen, hat am Ende 19 (möglicherweise Unbeteiligten) das Leben gekostet.
„Dance or die“
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@Weihrauch, naja, Sie brauchen nur 2 Kommentare, um über allen Besuchern der jetzigen und der vergangenen Veranstaltungen den Stab zu brechen. Dagegen ist die Weihrauch-Bemerkung doch wirklich Kleingeld.
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Und dann wollen wir auch nicht vergessen, dass das Mega-Event mit der Autobahnsperrung eine Woche vorher weitestgehend reibungslos über die Bühne ging; die Mehrzahl an Public Viewings neulich lief genauso friedlich ab wie vor vier Jahren, also, dass Massenveranstaltungen grundsätzlich aus dem Ruder laufen, kann man wohl so pauschal nicht behaupten. Das klassische Fußball-Fan-Gedöns war schon latent gewalttätig, als ich noch klein war, da sehe ich jetzt keine grundsätzlich neue Qualität.
Deinem letzten Absatz hingegen würde ich vollumfänglich beipflichten. Klar, und sicher haben auch Drogen eine Rolle dabei gespielt, dass einige sich selbst überschätzen und die möglichen Konsequenzen ihres Handels ausgeblendet haben. Aber das ändert m.E. nichts an dem Versagen der Verantwortlichen. Denn wie manche Besucher drauf sind, das war ja schon zu Berliner Zeiten nicht wirklich ein Geheimnis. Und dieser ausgeprägten Risikofreude hätte ein ordentliches Sicherheitskonzept auch Rechnung tragen müssen.
Und alles Geraune über "andere Mächte", die da womöglich die Hände im Spiel hatten, um über Sodom und Gomorrha zu richten sind in meinen Augen nichts als Nebelkerzen, die von den eigentlichen Verantwortlichkeiten ablenken.
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Zunehmend. Zu allen Zeiten haben Jugendliche und junge Erwachsene Alkohol getrunken. Koma-Saufen ist aber ein ganz andere Qualität. Koma-Saufen unter Kindern ganz besonders. Ich kannte als neunjähriger niemanden der mehr als nur mal am Bier seines Vaters genippt hat.
Es hat immer schon Kirmes-Schlägereien gegeben (was die Sache im übrigen auch nicht besser macht), und Auseinandersetzungen am Rande von Fußballspielen. Aber wenn Hansa-Rostock* seinen „Block“ verteidigt kennen die keine Verwandten. Nehme am Bahnhof einem Schalker* vor dem Spiel seinen Schal weg, und es gibt reichlich Verletzte. Hier im Bergischen Dreieck haben doch tatsächlich ein paar volltrunkene SchlandSchland-Brüller ein paar Spanier aufgemischt, weil sie das prächtige Spiel ihrer Nationalmannschaft gefeiert hatten. Schlechte Verlierer.
@monnemer. Ich breche ja keinen Stab. Was ich sage klingt zwar oft sehr allgemein, ist aber trotzdem nicht unwahr, oder? Es ist rauer geworden. Immer mehr Leute gehen an ihre Grenzen. Die einen was ihre Möglichkeiten zum Sparen angeht, die anderen was ihre persönlichen Partylevel angeht. Schade, wenn da jemand zwischen die Grenzen gerät.
* Name des Vereins nahezu beliebig austauschbar.
Nachtrag zu Deinem Nachtrag: Wenn die besagte Dame wüste, dass Gott seine Kinder liebt, würde sie nicht davon sprechen, dass er sie mit einer Massenpanik bestraft. Und was in Sodom und Gomorrah abging war dem vernehmen nach ein oder sogar zwei Ligen über diesem Unglück. Mehr war das nicht, ein Unglück. Ein schlimmes, möglicherweise vermeidbares Unglück, aber trotzdem nicht mehr …
Aber eines interessiert mich doch: Was hat Frau Herman für einen Vorteil wenn sie von den „wirklichen Verantwortlichkeiten“ ablenkt?
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Und „Weihrauch schnüffeln“ ist ein hier ungewohnter Tiefschlag.
Kann mich nicht entsinnen, das geschrieben zu haben - werde aber später in Ruhe meine Wortmeldungen hier durchlesen.
Und wollen Sie mir nun ersthaft erzählen der legale Alkohol sei eine zu bevorzugende Droge?
Für mich zählt Alkohol zu den gefährlichsten Drogen, weil toleriert. Da wird noch kräftig gepusht und noch mehr, noch billiger nachgekippt, bis die Kiddies, die noch nicht mal Teenis sind, im Koma liegen.
Und die überm Teeniealter sind da um nichts besser. Egal, ob dieses verdeppte Spring Breake, wobei es offensichtlich ja nur noch um die tiefsten Instinkte geht, oder bei Fußballveranstaltungen (um nichts besser).
Menschen in großen Massen sind NICHT berechenbar. Egal ob mit oder ohne Drogen. Das ist nun mal so. Und eine Masse läßt sich nicht so leicht stoppen, wenn von hinten nachgeschoben wird, deswegen baut man Schwellen, Barrieren ect.
Dort wurde arg versäumt und jetzt schiebt einer dem andren die Schuld zu.
Und ganz super find ich die Leut, die behaupten - na bei uns könnte sowas ja gar nicht erst passieren.
Hoffentlich erleben wir das nicht.
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Wer um 17 Uhr dort auf der Rampe stand, hatte schon Stunden im dichtesten Gedränge hinter sich. Der Weg aufs Gelände selbst schien verstopft, es ging nicht vor noch zurück: Da wird es weniger Übermut, sondern vielfach auch Verzweiflung und Erschöpfung gewesen sein, die die Menschen zum Klettern gebracht hat. Es ist ein Unding, zu behaupten, die Leute hätten doch einfach nur brav warten müssen, dann wäre schon alles gut gegangen.
Und zum Thema: Loveparade ist kein Kirchentag, auch wenn ich nur sehr, sehr ungerne auf die R*hrbar*ne verlinke: http://www.ruhrbarone.de/mit-einem-konzept-sind-menschenmassen-gut-zu-kontrollieren/
F: "Verhalten sich denn Pilger von Mekka genauso wie die jungen Techno-Raver?"
A: "In so großen Mengen werden individuelle Unterschiede unwichtig. Alle unsere Tests zeigen, dass sich Menschen in Massen gleich verhalten, egal ob sie 18 oder 80 sind. Wenn die Raver viele Drogen konsumieren, sind sie möglicherweise desorientierter. Aber das spielt auch nur eine geringe Rolle.[...]"
Wir haben ab halb zwei vor dem Tunnel angestanden: Natürlich waren die Zugänge geregelt, und es wurden nur wenige Leute durchgelassen, daher vestehe ich immer noch nicht, wie es zu dieser Überfüllung gekommen ist. Neben der allgemeinen strategischen Fehleinschätzung muss es hier auch individuelle Fehler in der Lenkung des Zuschauerstromes gegeben haben.
Wir haben dann nach einer Stunde (und 10 m Vorwärtskommen, nicht gefühlt, sondern real!) umgekehrt: Die Menschenmenge und der Tunnel waren uns nicht geheuer. Aber das ist natürlich auch einfacher, wenn man direkt um die Ecke wohnt, als wenn man extra eine längere Anfahrt auf sich nimmt. Stattdessen haben wir uns etwa 250m entfernt in Garten gesetzt, die Party im Fernsehen verfolgt und weitergefeiert ... während nebenan die Tragödie begann. Irgendwann kamen dann die Hubschrauber. Und die Sirenen. Und dann das Laufband im TV.
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Und was die Geschehnisse vor Ort angehen: Ich war nicht dabei. Es gibt aber einige Bilder die mich stutzen lassen. Z. B. dieses hier. Der Zaun ist auf. Es rennen auch ein paar Menschen den Hang hoch. Aber die meisten bleiben unten. Panische Flucht sieht für mich anders aus. Zu diesem Bild sagt SpOn, dass da Menschen dem Strom entgegengesetzt auf das Gelände drauf wollten. Abstürze dieser Personen sollen die Panik ausgelöst haben.
Wie gesagt, ich war nicht dabei. Und den Vergleich zwischen einer Loveparade und einem Kirchentrag gibt es nur und ausschließlich in Deinem Post, nicht in meinem. Auch habe ich an keiner Stelle davon gesprochen, dass Menschenmengen im Drogenrausch Massenpaniktechnisch anders ticken als Mekkabesucher oder Kirchentag-Teilnehmer. Auch habe ich nicht gesagt, dass ich Alkohol nicht als Droge ansehe. Meine Meinung zu Alkohol ist so drastisch, dass ich mich lieber zurückhalte als darüber zu sprechen. Mir ging es an der besagten Stelle um illegale Drogen. Alkohol gehört zu meinem Bedauern nicht dazu. Ach ja, und Spring Break ist für mich eine Stufe näher dran an Sodom und Gomorrah, als so eine Loveparade. Das macht in meinen Augen beide nicht harmloser.
Ansonsten bieten sich die 68er ja geradezu an, für diese Dinge die Verantwortung zu übernehmen. In dieser Zeit hat der Begriff Keuschheit endgültig den Status eines Schimpfwortes angenommen. Manche meinen zurecht. Aber nicht alle …
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Mir haben Väter gesagt, dass sie heute mit ihren Söhnen nicht mehr zum Fußball gehen können, jedenfalls nicht 1. und 2. Liga.Dann kommSe mal her, wenn wenn Oberligaspiel ist. Dann ist hier Bürgerkriegsgebiet, da würde man bereitwillig gegen 1. oder 2. Liga eintauschen. Es ist ein Trugschluss, dass es in den Ligen nach unten hin friedlicher werden würde, eher im Gegenteil.
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@Keuschheit als Schmimpfwort: Das Schöne in diesem unserem Lande ist doch, dass jeder (innerhalb gewisser Schicklichkeitsgrenzen) sein jeweiliges Verklemmtheits- oder Versautheitsideal predigen und auch ausleben kann. Wegen ein paar geschwenkten Sekundärmerkmalen von einer gigantischen Sex-Orgie rumzuphantasieren, das ist in meinen Augen jedenfalls Talibanismus light.
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Aber macht keinen Sinn mehr. Kann mich wohl irgendwie nicht verständlich machen. Egal.
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