Mittwoch, 20. Mai 2009
Kindermund tut Wahrheit kund (14)
Heute morgen beim Frühstück:

Die Kleine: "Mama, wie entsteht Leben?"

Meine Frau: "Oje, schwierige Frage - frag mal Papa."

Die Kleine: "Papa, wie entsteht Leben?"

Ich: "Puuuh, schwierige Frage. Hast Du die Erzieherin im Kindergarten mal gefragt?"

Die Kleine: "Ja, hab ich."

Ich: "Und was hat sie geantwortet?"

Die Kleine: "Sie sagte puuuuh..."

Meine Frau und ich: (sprachlos)

Über das Thema wird also noch zu sprechen sein...

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Zu allem gibt´s ein Connie-Buch...
aber dazu nicht.

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Eben.
Wo die kleinen Kinder herkommen, hat sie ja schon mal gehört. Aber dass das nicht 1:1 gleichzusetzen ist mit der Entstehung des Lebens an sich, diese Abstraktionsleistung ist neu.

Irgendwie kann man dem Kind doch jetzt nicht mit irgendwelchen Aminosäuren in der Ursuppe kurz nach Erkalten der Erdkruste kommen. Vielleicht ist das aber immer noch besser als das Fass mit dem Schöpfergott aufzumachen oder mit der Theorie aufzuwarten, die ersten Lebensbausteine wären von irgendwelchen kosmischen Trümmern auf die Erde gekommen. Schwierig...

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*hüstel* Das mit der Ursuppe ist auch nicht mehr sooo korrekt.

In der Biochemie-Vorlesung hat der Prof den Begriff "Leben" definiert, in dem er erklärte, "wenn sich ein Körper mit seiner Umgebung im chemischen Gleichgewicht befindet, dann ist er tot".

Und in Doctor Who lautete mal eine schöne Erklärung "What's life? Life's easy. A quirk of matter. Nature's way of keeping meat fresh." Was der Erklärung des Biochemie-Profs auf ne gewisse Art und Weise sogar recht nahe kommt.

Ach, ich vergaß: Die Sache mit den Asteroiden ist gar nicht zu 100% esoterisch besetzt, sondern wird durchaus diskutiert. (Jezz is aba genuch Biochemie, hab den Krempel schließlich abgewählt.)

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Ja, ich weiß,
dass die Asteroiden-Theorie inzwischen salonfähig ist und der Topos "Ursuppe" nicht mehr so ganz auf der Höhe des naturwissenschaftliches Zeitgeistes. Die Lehrmeinung von heute ist ja oft genug der Irrtum von morgen, das ist ja das Problem.

Und philosophisch gesehen müsste man vor der Beantwortung der Frage, wie Leben entsteht, erst mal definieren, was Leben eigentlich ist.

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Ich hab eine (leider trotzdem recht abstrakte) Erklärungsvariante der Ursuppe gefunden, mit der Sies vielleicht versuchen könnten. Also:

Wir Lebewesen bestehen aus kleinen Bausteinen, die man nicht sehen kann, und die gut miteinander verbunden sind. Das, was nicht lebt, besteht auch aus Bausteinchen, teilweise sind die verwandt mit unseren Bausteinen (die Bestandteile von Luft oder Diamant/Graphit z.B.), oft sind das aber ganz andere Bausteine (wie in Steinen oder sowas). In dem was nicht lebt, sind die Bausteine recht einfallslos verbunden, in Metallen bspw. wie ein Stapel Apfelsinen. Irgendwann hat die Natur einen Weg gefunden, diese Bausteine viel kunstvoller zusammenzufügen, wodurch im Laufe der Zeit die Lebewesen entstehen konnten. Die Bausteine können sich jetzt auf eine gewisse Art und Weise miteinander abstimmen, was das Wachstum und die Fortpflanzung von Lebewesen ermöglicht, während die unbelebten Dinge das eben nicht können und über die ganze Zeit in ihrer Art immer gleich geblieben sind.

Wie gesagt, abstrakt, aber wenigstens kommt nicht das Wort "Aminosäure" drin vor.

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Das klingt doch schon
sehr brauchbar, vielen Dank!

Verschiedene Bausteine, die auf unterschiedliche Art zusammengefügt sind undsoweiter, ich denke, damit kann ichs mal versuchen für den Anfang.

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Naja, naja.
"Sind die Bausteine von Omma plötzlich nicht mehr gut verbunden gewesen, als sie letztens auf einmal nicht mehr lebte?"

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Nun, man sollte die Lütten
auch nicht völlig unterschätzen. Mit der eingebauten Endlichkeit des irdischen Daseins ist die Kleine ja schon durch unseren verstorbenen Hund konfrontiert worden. Das konnte man noch ohne große Zuhilfenahme von Biochemie und Metaphysik erklären.

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Widerspricht aber weiterhin der Definition von
Leben = Teilchen + Struktur.

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so einfach geht das natürlich nicht.
es wird wochen dauern, ab sofort...

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Da spricht die geballte Erfahrung.
Sie haben sehr wahrscheinlich recht, dass das Thema bei der Kleinen auch nach den ersten ernsthaften Antwortversuchen noch eine Weile auf der Agenda sein dürfte.

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Nun also müssen Sie die Bienen und die Blumen bringen....höhöhö (und das ist jetzt echt nicht hämisch gemeint, wirklich nicht). Ernsthaft: Ich glaube ja, es ist ganz egal, wie Sie das nun machen (Fehler gibts ja immer, aber ich glaube, das Thema geht für Eltern ohnehin kaum fehlerlos ab, was aber auch nicht dramatisch ist), Hauptsache: Sie machen es. Sonst wird die Kleene es machen und das Ergebnis wird nicht unbedingt schön sein.
Ich bin -was das Thema angeht (also nun ausgehend vom Lebensalter der Lütten- 10 Jahre voraus und würde sagen: Es ist sooo verdammt wichtig, dass man die lieben Kleinen da begleitet, auch wenn es noch so schwierig ist und man immer einen Parforceritt auf der Klinge absolviert. (Nur zwecks Vervollständigung: Ich sah dereinst Teenies "ohne Moral", will heißen: Hatten kein Problem, ein sehr eindeutiges Video online zu stellen oder sehr eindeutige Dinge in Gesellschaft vorzunehmen, die eigentlich eher privat sind (Sie verstehen)....

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Das mit den Bienen und Blumen
war ja wie erwähnt nicht die Frage (das Thema, wo die Babies herkommen, hatten wir sogar schon), sondern das Leben an sich. Und das ist die deutlich schwierigere Frage.

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Na, hier ist ja genügend Glatteis für alle Kühe Schleswig-Holsteins (und möglicherweise auch Niedersachsens).

Was — bitteschön — sollen den „Teenies ohne Moral“ sein? Und ist der Moralbegriff nicht schon längst überholt? Das einzige Verwerfliche, zu dem sich die lokale Gesellschaft aufraffen kann ist wohl momentan die Meinung, dass unter 18 nix mit der Abbildung „eindeutiger Szenen“ im Internet ist. Fragt man sie dann warum nicht, hört man, das man das nicht darf, bzw. man nicht „tut“. Moral? Werden Sie hier nicht finden. Im privaten Kreise vielleicht, verschämt in den eigenen vier Wänden möglicherweise. Aber sonst …

Und wo das Leben herkommt, die Antwort auf diese Frage täte mich auch interessieren. Ich habe da eine Meinung, aber die wird allgemein als „unwahr“ eingestuft, ohne mir jedoch im Nachgang zu verraten, welche Antwort denn tatsächlich „wahr“ ist. Am Ende stehen da auch nur Meinungen. Und ich muss dann hinterher mühseelig auseinanderklabüstern warum meine Vermutungung unwahr ist und die anderen Vermutungen wahr sind, weil nämlich meine als soooo unwahr bezeichnet wird, das sich niemand die Mühe macht darauf weiter einzugehen.

Man könnte den Kleinen (meine will das bestimmt auch bald wissen) tatsächlich die Wahrheit sagen, bzw. den aktuellen Stand der Vermutungen: Man weiß es nicht. Man weiß ja nicht mal wie sich tote Materie von Lebender unterscheidet. Die einen sprechen von einem Gott als Schöpfer, die anderen von einem chemischen Zufall, bzw. von einer Kausalkette mit unbekanntem Ursprung. Natürlich muss man auf vertiefende Fragen zu beiden Möglichkeiten vorbereitet sein.

Außerdem bereitet sie das auch irgendwie darauf vor, dass nicht alle Fragen eindeutige, allgemeingültige und überall akzeptierte Antworten haben. Und das ist doch immerhin ein wirklicher Fortschritt in der Entwicklung eines jeden Kindes, oder?

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Eins vorweg,
bevor ich nochmal auf die ernsten Dinge des Lebens komme: Sie haben Mail!

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