Donnerstag, 25. September 2008
Post its (lose Blätter)
Im Treppenhaus riecht es seltsam. Nicht der übliche Mülltonnen-Mief vom Hinterhof, irgendwie seltsam, undefinierbar, aber auf alle Fälle eklig. Wenn ich nicht in den letzten Tagen so ziemlich alle Hausbewohner lebend gesehen hätte, käme ich echt ins Grübeln.

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Mit der Kleinen eine Probestunde beim Kinderballett absolviert. Boah, was für ein optischer Süßigkeits-Overkill in Rosa. Gut, ich willl jetzt meiner Tochter gegenüber nicht unfair sein, da waren ein paar Mädels, die das schon wesentlich länger machen und es echt schon drauf haben, Grazie zu verströmen. Aber zwischenzeitlich ertappte ich mich schon beim Gedanken, ob unser Wildfang Kind in der Leichtathletik nicht besser aufgehoben wäre. Na ja, man wird sehen. Was zählt, ist der Spaß an der Sache.

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Ich will ja gerne meiner Tochter, wenn sie denn so weit ist, die eine oder andere Freizeitaction gönnen. Aber mir scheint, es gibt einen Termindeckel, der die Grenze des Machbaren markiert. Der liegt gefühlt bei drei Terminen am Nachmittag, aber nur wenn Mama mit laufendem Motor vor der Türe wartet :-)

Mal sehen: Pferd, danach Schwimmen, dann Fechten. Am nächsten Tag Turnen, Bildkunst und Ballet. Tags drauf Fußball, Einrad-Hockey und dann Neue Batik. Donnerstag: Noch mal Pferd, Jazz-Dance und Alt-Ägyptisch. Freitag gehts dann zur Antifa-Mädchengruppe, Tanzabzeichen Silber und danach Mathekids. Samstag und Sonntag sind die Turniere der Sportvereine.

Sollte zu schaffen sein, oder :-)

PS: Gibt es eigentlich rosa Sattel und Zaumzeug?

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Hab ich mich
noch nicht getraut zu gucken. Das Wälzen der einschlägigen Kataloge überlasse ich gern meiner Frau, die ist da härter im Nehmen. Gerade heute kam von den Schwiegereltern ein Paket an, das für die Kleine u.a. ein Prinzessin Lilifee-Badehandtuch enthielt. Lilifee (oder Hello Kitty) ist natürlich Pflichtprogramm. Wenn ich Reitstallbesitzer wäre, würde ich allen Ponys für den Einsteigerkurs eine Hello Kitty als Brandzeichen auf den Hintern brutzeln. Man müsste die Mädels dann wahrscheinlich am Ende der Reitstunde mit körperlicher Gewalt von den Ponys zerren, aber es wäre die Lizenz zum Gelddrucken, selbst wenn ich die Lizengebühren für den japanischen Markenrechteinhaber abziehen müsste.

Aber was das Drei-Kurse-pro-Nachmittag-Ding angeht: Im Englischkurs ist ein Junge im Alter von Dreieinhalb, der neben dem Kindergarten unter der Woche jeden Nachmittag was anderes am Start hat. musikalische Früherziehung, Malkurs, Kinderturnen, Sprachunterricht und noch irgendwas - und sein Vater guckte mich groß an, als ich ihn fragte, ob das nicht ganz schön viel Programm für so nen Steppke wäre. Neeiiiin, das wär ja alles ganz spielerisch. Aber hey, die Ambition, seinen Spross zu einem Globalisierungsgewinner zu pimpen, dampfte diesem Typen aus jeder Pore. Und da passt es ins Bild, dass der Junge Viktor * heißt, .

* Der Name, der im Lateinischen soviel wie Sieger oder Gewinner heißt, wurde in diesem Fall von der Redaktion nicht geändert.

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das was die pädagogik vor geraumer zeit mit verinselten erfahrungsräumen betitelte, ist in einigen gesellschaftlichen schichten eine ganz große nummer geworden...

in dexter's laboratory, einer einstmals famosen serie auf cartoon network, kämpft der held häufig mit den lebensbegleiterscheinungen, unter anderem seiner rosafarbenenen ballettschwester deedee. den feldzug auf feindliches terrain werde ich so schnell nicht vergessen: mit ganzkörperschutz und atemmaske in ihr zimmer.
"i will now enterrr the undisputable horrrorr of sweetness!"

viel spaß dann noch so die nächsten jahre;-)

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Was im übrigen rosa als Farbe angeht, so muss ich gestehen, habe ich immer auf eine Tochter als Nachwuchs gehofft, auch wegen dem drumherum und dem Glitter und dem Prinzessinengehabe. Ich freue mich, wenn ich meine Kleine verwöhnen kann und sie in rosa oder malve zu kleiden, gehört für mich dazu. Irgendwann, so sagt man, hört das eh auf. Da wollen die kleinen Damen nicht mehr. Dann ist es ein ende mit der rosa Pracht. Bis dahin genieße ich die kleinen Auftritte meiner kleinen Prinzessin ...

Ach ja, von wegen „volles Program“ — Die ZEitschrift Eltern will erfahren haben, dass Kinder in ihrem Wachstum aktive und passive Phasen brauchen. Das bedeutet, dass sie neben den aktiven Spielphasen auch Zeiten der Ruhe brauchen, um das Gespielte zu verarbeiten. Die 28 Minuten Inaktivität auf dem Autorücksitz zwischen dem Kurs „Altgermanische Geschichte für Kids ab 3“ und „Lipizianer-Dressurreiten, Kurs B (4 und 5-jährige)“ gehört nicht zur Ruhephase. Der wird Kinderpsychologisch mit unterAktiv gerechnet, und dann ist es schon wieder nix mit dem Edelzögling und seinen Chancen im globalisierten Sonnensystem. Pech gehabt.

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also ich kämpfe zur zeit um noten für einen sogenannten zögling
-edelzögling weil beim zitterwolf is klar-
wo zwischen 1,3 und 1,7 eingeordnet wird für die 1,3

[edit:offtopisches Gepöbel gestrichen]

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@goetzeclan:
Wir hatten auch von Anfang an auf ein Mädchen gehofft. Und in einem der ersten Blogbeiträge hier habe ich auch klargestellt, dass ich wenig davon halte, die Kleine in schwarze Strampler zu stecken (aber die Suchanfrage schlägt immer wieder hier auf). Aber manchmal ist es mir doch ein wenig too much. Wenn ich etwa in die Kleinmädchenabteilung bei Hasi & Mausi linse, möchte ich mir spontan ein Blutzucker senkendes Mittel injizieren, und mangels eines selbigen ziehe ich es dann vor, meine Frau dort ihre Verzückung alleine auskosten zu lassen.

Ansonsten ist es aber auch richtig beobachtet, dass dieser Rosa-Fimmel irgendwann nachlässt. Bei der Tochter unseres Nachbarn war es der Zeitpunkt der Einschlulung, ab dem rosa Plünnen kategorisch als "Babykram" abgelehnt wurden.

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Habe ganz hinten in einem Laden für Piercings, Kifferzubehör und Heavy-Metal-Gürtelschnallen einen schwarzen Baby-Body gesehen, auf dem waren lauter kleine Totenköpfe eingestickt. Richtig süß. Der hätte meiner Kleinen auch gefallen. Auf dem NRW-Tag in Wuppertal hat sie von den Promogirls eines Motorrad-Ausstattaters eine Basecap geschenkt bekommen: tief-schwarz mit dem Piraten-Totenkopf vorne drauf. Die liebt sie auch, die Kappe. Ist also nicht alles eitler rosa Sonnenschein. Aber überwiegend :-)

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Eigentlich kommt doch nur Golf in Frage, oder? Bei ausreichend Erfolg können die Eltern dann auch den Beruf endgültig an den Nagel hängen.

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Ich dachte immer an Tennis .

Aber die Kids wollten keine Superstarqualitäten an den Tag legen,
da kann ich mir den Porsche wohl abschminken..
;)

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Ich denke eher
über Polo nach. Das hat mit Pferden und Reiten zu tun, und öffnet ihr den Weg in die richtigen Kreise. ;)

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Sollte das Kind Linkshändertendenzen haben: Hakense Polo ab.

:-)

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Zut alors!
Das hatte ich nicht bedacht, die Tendenz ist nämlich durchaus da. OK, dann doch Tennis, da gilt Linkshändigkeit immer noch als leichter Vorteil...

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....Tennis.

Oder auch Tischtennis, Badminton, Squash, Boxen (nun gut, das werdense wohl eher nicht wollen) und auch im Handball sehr gesucht.
Ich weiß ja nicht, wie es Rechtshändern ergeht, aber ich zumindest -als Linkshänder- habe es immer gehasst, gegen andere Linkshänder irgendwelche Spiele mit Schlägern spielen zu müssen. Ich meinte auch, dass ich da einen -manchmal gar nicht so kleinen- Vorteil gehabt habe: Vorhand/ Rückhand macht manchmal sehr viel aus.

Sie wäre zumindest in einer illustren Gesellschaft.

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Die gängige Auffassung
(zumindest beim Tennis) ist die, dass der Linkshänder, der ja ständig gegen Rechtshänder zu spielen gewohnt ist, sich damit leichter tut als der Rechtshänder, der naturgegeben seltener gegen Linkshänder spielt und deren Spiel daher nicht so gut "lesen" oder antizipieren kann.

Mit der Problemstellung, wie es sich für einen Linkshänder gegen einen anderen Linkshändler spielen ma, machen Sie ein interessantes Fass auf. Rein theoretisch müssten sich die gegenläufigen Effekte eigentlich nivellieren. Sprich: Den Nachteil, gegen einen ungewohnteren Gegner zu spielen haben doch beide Linkshänder gleichermaßen, oder?

Having said this: Als Rechtshänder meinen älteren (und z.T körperlich fitteren) linkshändigen Bruder vom Tennisplatz zu fegen, war aber dennoch nie wirklich ein Problem. Ich hatte damals einfach mehr Spielpraxis (und bessere Nerven). Als Retourkutsche hat er mir später mit dem Rennrad ganz gern mal den Arsch abgefahren, wie man so sagt, aber dabei hat Rechts- oder Linkshändigkeit wirklich keine Rolle gespielt.

Ach ja, und auf rechts umgedrehte Linkshänder (wie meine Mutter) sind anscheinend nochmal ne Gattung für sich...

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Ich glaube, die Thematik verdient mal gesonderter Betrachtung...

....in jedem Fall habe ich Gschäft angeschleift...

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Hasi und Mausi hat öfters mal komplette Ballett-Ausstattungen im Programm. Für den Einstieg und Ausprobieren reicht das allemal. Und zuckerrosa sind die Dinger auch.

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Aber zwischenzeitlich ertappte ich mich schon beim Gedanken, ob unser Wildfang Kind in der Leichtathletik nicht besser aufgehoben wäre.

Meine Frau Mama hat mich eine Weile ganz hoffnungsfroh in die Eislaufhalle gefahren. Bis sie mitbekam, dass ich nicht auf der Prinzesschenseite rumkreiselte, sondern mich bei den Jungs unter den Eishockey-Nachwuchs mischte. Was den Zustand meiner Schlittschuhe und einige neue Ruppigkeiten liebenswerte Eigenarten erklärte...

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als ehemalige elevin melde ich folgendes: wenn der pinke ballerinazauber verflogen ist, die tochter begabt ist und feuer gefangen hat, bleibt knochenarbeit in bekloppten klamotten. über allem weht ein ranziger schweißgeruch und die erste große liebe wird zu 99% schwul sein, ergo unerfüllt bleiben.
allerdings: meine tochter fand ballett immer albern und hat sich stattdessen intensiv mit wing chun chuang oder wie das heißt, beschäftigt. ich habe der erlangung des ersten meistergrades beigewohnt und derweil wesentlich mehr gehirnzellen verloren, als im ballettsaal.

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Man steckt natürlich nicht drin,
aber allzugroße Talente sehe ich da nicht schlummern. Was hat es denn mit chun chuang auf sich - ist das so ne Art Kickboxen? Hätte ich glaub ich auch nix dagegen, wenn sich die Kleine für Kampfsoprt erwärmt. Kann man immer brauchen, einem aufdringlichen Idioten die Keimdrüsen bis zum Zwerchfell hochtreten zu können. Solange sie nicht auf die Idee kommt, Sumo-Ringen praktizieren zu wollen (und sich dafür auch eine entsprechende Figut anzufuttern)...

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Wie gut kenne ich diese Themen! Rosa, Lilifee, Hello Kitty und Ballett! Wir konnten uns angesichts der anderen Mädchen im Kindergarten nicht verweigern und haben nun die Anmeldung unterschrieben. 36 Euro / Monat und ein zuckersüsses rosa Kleidchen. Prima. Tennis, Judo, Handball etc.: alles Sachen, die man auch später noch gebrauchen kann. Aber Ballett...? Na ja, vielleicht verliert unser Töchterchen so die Scheu, vor Publikum aufzutreten. Käme ihr künftig bei Referaten etc. zugute. So das ausschlaggebende Argument meiner Frau. Na ja, ich konzentriere mich in dieser Hinsicht auf unseren gleichaltrigen Sohn: der spielt Fussball. Da kann Papa mittrainieren.

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Haha,
auf den argumentativen Dreh mit den Referaten muss man auch erst mal kommen - insofern Kompliment an Ihre Frau Gemahlin! Ob die Töchter Handball später mal besser brauchen können als Ballett, ich weiß ja nicht. Wenn ich auch die soziale und kulturelle Komponente (sowie die Kostenbeteiligung der Krankenkasse) mit einbeziehe, sehe ich die Kleine dann doch lieber im rosa Tütü auf der Bühne statt beim Sprung in den Siebenmeter-Kreis.

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Für die Sache mit dem Publikum tuts auch ein handelsübliches Musikinstrument. Jede ordentliche Musikschule lässt ihre Schülerchen mehrfach pro Jahr vor versammelter Eltern-, Lehrer- und Schülerschaft auftreten. Glauben Sie mir, da wird man, was Lampenfieber angeht, ziemlich schnell ziemlich gelassen. Ich rede da aus eigener Erfahrung.

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Handball, Tennis, Tischtennis (!) etc. kann man auch noch "im Alter" spielen (Handball mit Einschränkung). Will sagen, da lernt man was, das man auch mit 30, 40 oder 50 Lebensjahren noch gebrauchen kann. Im Gegensatz zum Ballet: wer hoppelt da noch als z.B. 20-jährige herum? Insofern rausgeschmissenes Geld. Na ja, alea jacta est. Ich muss nun eine Strategie ausarbeiten zwecks Ablehnung des Kaufs eines Kaninchens oder Meerschweinchen. Problem: die gute Ehefrau wollte früher immer eines haben und hat nie eins bekommen. Jetzt gibt´s eine neue Chance und die Tochter wird entsprechend "geimpft". Ich will aber kein Freßkaki! Ich kann mir schon denken, wie die Sache ausgeht...

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Zum etwaigen Nutzen des Balletts
lasse ich hier mal meine Frau zu Wort kommen:

Es geht darum, richtige, gesunde Haltung zu erlernen und ein entsprechendes Körpergefühl dazu. Das kann man sehr wohl später noch brauchen. Und wenn man in dem Maße Ballett ausübt wie ich es getan habe (1x pro Woche 90 min), dann ist das in der Tat für die Gesundheit sehr förderlich. (Was man von täglichem stundenlangen Training womöglich noch in Spitzenschuhen nicht sagen kann.)

Tjaaa, das mit dem Körpergefühl ist m.E. ein Kann-Effekt, aber kein Muss. Genauer gesagt bleibt da (zumindest ab einer gewissen Leistungsstufe) das Restrisiko, dass systematisch über die Schmerzgrenze hinausgegangen wird. Mein intaktes Körpergefühl riet mir beispielsweise schon immer davon ab, allzuviel auf Zehenspitzen rumzuhoppeln. ;-)

Oje, ein Fresskacki droht Ihnen also auch noch. Haben Sie keinen Arzt Ihres Vertrauens, der Ihnen eine Allergie bescheinigen kann? Lesen (und rezitieren) Sie alles, was man weiß über Krankheiten und Erreger, die von diesen Viechern übertragen werden. Aber finden Sie sich womöglich mit so einem Kleinnager mit beschränkter Lebenserwartung ab. Mit etwas Glück beißt so ein Karniggel das falsche Kabel durch und gut is. Mir macht hier gerade mein altersschwacher und inzwischen grenzdebiler Stiefhund wenig Freude. Aber einfach eine Tüte über die Rübe ziehen, das bringt man ja auch irgendwie nicht fertig nach all den Jahren...

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womöglich mag sie als 20-jährige nicht mehr auf spitzenschuhen herumhoppeln, aber ballett ist auch die grundlage für alle anderen möglichen tanz-arten. und als ich mit jazz und moderndance so um die 13 angefangen habe, musste ich erst einmal mühsam die 5 positionen lernen. :-)


edit:

und für die haltung ist es wirklich prima. am besten auch einen arzt das checken lassen, ob eventuell komplikationen auftreten könnten. ausdauer, musekln - das ganze paket. disziplin und so weiter.

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Das Argument mit der Haltung
leuchtet schon ein. Aber im Moment ist dabei etwas anders viel wichtiger: Die Kleine hat wirklich Lust darauf, wie es scheint, und ich wüßte wenige bis gar keine Gründe, ihr diesen Spaß zu verwehren. Sollte es irgendwie ausarten in Schinderei oder übertriebene Ambition, werde ich dann schon die Notbremse ziehen.

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@muerps:
Wer sagt denn, dass das Thema Musikinstrument vom Tisch ist, nur weil das Gehopse und Getrippel weiter vorne im Terminplan steht? Die Bratsche ist schon geschnitzt, lackiert und besaitet. ;-)

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och, ein klasse körpergefühl gibts auch beim skaten, wenns nur darum geht.

wenn man sich allerdings in der ramp falsch abstößt und waagerecht aus drei meter höhe im flat einschlägt, lässt die haltung zugegebenermaßen etwas zu wünschen übrig, hinterher zumindest.

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Die Haltung
lässt bei diesen juvenilen Brettroller-Typen nach meinen Beobachtungen doch schon im Normalbetrieb sehr zu wünschen übrig. Die meisten stehen in ihren hüfthüpfigen Sackhosen doch aufm Board, als ob sie ihren Stulhlgang nicht unter Kontrolle hätten. Als verantwortungsbewusster Erziehungsberechtigter kann ich solches Treiben nicht gutheißen. ;-)

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ja, die jugend von heute, damals hätte es das nicht gegeben: da hatte man noch ordentlich enge hosen an und hat sich bunte tücher um arme und beine gebunden!

ansonsten: wir reden hier schließlich über senile brettroller.
als ich feststellte, dass leute bei contests auf die fresse gingen und ausschieden weil sie sich selbst auf die hose traten, habe ich beschlossen, dass ich dafür zu alt werde und bin auf die damals verpönten inliner umgestiegen:
sehr sinnstiftender bewegungsablauf mit gleichzeitiger stimulanz vieler muskelregionen. wenn einem das nicht reicht, dafür gibt's dann halt die ramps...

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Da unten aufm Platz
rund um den Kastanienbaum habe ich den Sommer über die Halbwüchsigen oft bei ihrem Treiben beobachten können. Ein paar der Jungs haben mit einem MTB-ähnlichen Bike einige sehr sehenswerte Stunts und Akrobatik-Einlagen dargeboten. Aber die Skaterei war das reine Slapstick-Programm. Ich fragte mich, worin der Reiz liegt, bei null Begabung dafür die immer gleichen Nummern vergeblich zu probieren, gehts dabei vielleicht am Ende darum, sich auf ne irgendwie möglichst coole Art zum Deppen zu machen? Ich stellte für mich fest, dass ich wohl auch zu alt bin, um das noch nachzuvollziehen. Und gleichzeitig durchströmte mich eine wohlige Erleichterung darüber, dass ich nicht mehr cool sein muss wie diese Typen, die selbst wenn sie Horst Karsuppke heißen, der Auffassung sind, sie müßten Dragan & Alder-mäßigen Deutschtürkenslang reden.

Vielleicht sollte ich es auch mal mit Inlinern probieren. Oder mit so nem Kajak wie Herr Kid. Obwohl, aufm Rhein ist das doch ein anderes Kaliber als in irgendwelchen strömungsarmen Hamburger Nebenkanälen. Eh ich michs versähe, fände ich mich da plötzlich im Hafen von Rotterdam oder in der Oosterschelde...

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die grundtricks zu lernen ist kurz und knapp sauschwer und bedarf wirklich eines exakt koordinierbaren bewegungsapparates - und viel übung. sehr viel. das ist auschließlich mit diesem besonderen jugendlichen gleichmut auszuhalten.
und bis zu einem gewissen teil ist die seit jahren allmächtige modeerscheinung "streetstyle" mit ihrer trickversessenheit daran schuld - die meisten haben keinen flow
es ist wie mit high-end-fetischisten, die schon lange keine musik mehr hören sondern nur ihre geräte.
die halfpipe ("vert";-) ist immer noch die königsdisziplin, von "freestyle" (sehr cool!) oder "slalom" redet ja niemand mehr...

kanaksprak ist eh ein thema für sich...

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Das ist doch hoffentlich Ironie, oder?
Immer dieser "Nutzen", das stimmt mich depressiv! Muss denn hinter allem, auch hinter dem Lernen eines Instruments oder einer Sportart im frühen Kindesalter, immer der Gedanke stehen, dass man seinem Kind damit einen Vorteil im Rattenrennen verschafft? Spaß ist doch auch was Schönes!

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Nein,
so utilitaristisch sehen wir das nicht, ich wiederhole da auch gern nochmal meinen Kommentar von gestern (22 Uhr 33):

Aber im Moment ist dabei etwas anders viel wichtiger: Die Kleine hat wirklich Lust darauf, wie es scheint, und ich wüßte wenige bis gar keine Gründe, ihr diesen Spaß zu verwehren. Sollte es irgendwie ausarten in Schinderei oder übertriebene Ambition, werde ich dann schon die Notbremse ziehen.

Tatsächlich ist bei diesem Thema ein gerüttelt Maß Ironie im Spiel. Gerade weil wir ja ein paar konkrete Beispiele von überambitionierten Nachwuchs-SchindernFörderern vor Augen haben.

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aber den ersten olli zu stehen macht auch spaß;-)
das geräusch von rutschendem metall auf metall macht mir heute noch gänsehaut, polyurethan auf pflasterstein höre ich von weitem...
aber die geronten siezt man schon länger, herrjeh.

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Dass es alles andere
als trivial und einfach ist, was die Jungs da ständig probieren, ist mir auch klar. Aber mir fehlte seinerzeit der Nerv für dauernde akrobatische Fehlversuche mit minimalen Erfolgserlebnissen. Aus ähnlichen Gründen blieb mir auch die Welt der Hardcore-Gamer stets verschlossen. Da ist auch sehr viel mehr Frustrationstoleranz gefragt beim Reinfrickeln in Konsolen- oder PC-Spiele jenseits von Pinball oder Freecell, als ich für so einen profanen Zeitvertreib in Kauf zu nehmen gewillt bin.

Und was biddeschön ist "einen Olli zu stehen"? Ist das eine besondere Kunstfigur?

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@mark, vergiss es - skater sind komplex durchstrukturierte menschen. die zeigen dir sofort ihre knie-op - narben und geben mit ihren medikamenten an. nix fürs töchterlein. :-)

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ich bin halt auch schneller alt als gut geworden, da musste ich mir was einfallen lassen...

der ollie macht, dass das board unter den füßen bleibt.
die "kunstfigur";-) schlechthin.
(diese +##ß!!! -sonderzeichen!) also:
http://en.wikipedia.org/wiki/Ollie_(skateboarding_trick)


viel schlimmer als die heftig achso harten kerle sind doch die deppen, die mit dem board unterm arm zur örtlichen miniramp pilgern, dort drei bongs durchziehen und dann mit dem board wieder nach hause gehen.
und überhaupt, dass es so ein jungsding ist hat mich immer genervt. wenn, dann hätte ich der jungen dame dereinst das skaten empfehlen wollen, keinen skater!

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hihi. :-)))))))))))))

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Das mit dem Jungsding
erklärt sich wohl aus dem weiter oben gesagten. Ohne den exorbitanten Hormonüberschuss fehlt es wohl an der Leidensfähigkeit, die immergleichen Tricks immer wieder zu probieren, dabei immer wieder auf die Fresse zu fallen, dabei blöd rumzulachen, um den Schmerz zu übertünchen.

Zum Lobe der Kollegen mit dem Bong ließe sich zumindest anführen, dass die unten auf dem Platz weniger Krach machen, weil sie nicht so verbissen rumbrettern, die Boards immer wieder auf die Gehwegplatten knallen, am Rand der Blumeneingrenzung rumschurren und dabei Kraftausdrücke ausstoßen. (Zugegeben, das ist nun das Spießer-Argument schlechthin. Aber da das Fenster meines Arbeitszimmers nach hinten rausgeht, meine ich es auch nicht bierernst.)

Nachtrag: Ach ja, und danke für das Stopfen meiner Bildungslücke!

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> so utilitaristisch sehen wir das nicht

Sie schreiben ja auch im Beitrag: "Was zählt, ist der Spaß an der Sache".

Beim Lesen des Kommentarthreads hatte ich gestern abend an manchen Stellen den Eindruck, dass man Hobbys und Freizeitbeschäftigungen für Kinder mit irgendwelchen Nützlichkeitsargumenten rechtfertigen müsse; und das finde ich dann immer sehr schade. Aber ich glaube, wir sind uns darin auch einig.

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Ja, sicher.
Wobei es auch gelogen wäre, zu behaupten, man könnte (oder wollte) das Nützlichkeitsparadigma komplett ausblenden bei der ganzen Thematik. Das wird schon auch von außen immer wieder herangetragen; die einschlägigen Elternmagazine werden auch nicht müde, immer wieder neue Säue durchs Dorf zu treiben, auf denen die lieben Kleinen ganz spielerisch und ungezwungen zu den Globalisierungsgewinnern aufs Treppchen hochgaloppieren können. Da ist man dann halt gefordert, sich nicht verrückt machen zu lassen.

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@mark, 23:50h
...Leidensfähigkeit...

hüstel. dann wäre ballett doch wohl eher auch ein jungsding...

dass skateboarding immer etwas mit ruch einer outlawsubkultur in verbindung gebracht wird, will ich nicht verhehlen. ebensowenig, wie begeistert dieses image gepfelgt wird...
(aber sogar hier hat man ja mittel und wege gefunden, das in klingende münze zu verwandeln: als die skateläden irgendwann nur voll mit klamotten waren, wurds mir doch zu doof.)

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Nehmen Sie Leichtathletik
Leichtathletikmädchen und Sportlerinnen (pardon ich zähle Ballett nicht dazu, also so vom Wettkampf her)
sind einfach immer die Hübscheren und besseren Mädels. Ballett ohne zickig, daß gibt es leider nicht wirklich. Einfach mal abwarten, das wird schon.

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Mal unter uns alten Ästheten:
Sie haben sich bereits Kugelstoßen und Diskuswurf der Leichtathletikmädchen angeschaut? Am besten mit bulgarischer oder russischer Beteiligung.

:-)

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Dass die Leichtathletinnen
als Hingucker das Maß der Dinge wären, würde ich in dieser Pauschalität auch nicht unterschreiben wollen. Gut, die Gleichung Ballett=zickig ist nicht ganz von der Hand zu weisen, aber ich sehe das Kinderballett auch weniger als Weg zur Primaballerina sondern als einen Einstieg ins Tänzerische überhaupt. Ob das vielleicht irgendwann eher in Richtung Jazztanz, Standard und Lateinamerikanisch oder afrikanischen Regentanz übergeht, ist für mich gehupft wie gesprungen. Solange es nicht auf Funkenmariechen-Faschingstanz rausläuft...

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Mir fallen da spontan Namen ein wie Jolanta Januchta oder Jarmila Kratochwilowa
*schauder*

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Für solche Gestalten gibt es
in Monnem doch einen generischen Namen:

Olga Kumm-ruff-uffs-sofa. ;-)

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des glaabsch awwa!

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Ach kumm
- geh fott!

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....und dann war da noch "Dora" Ratjen...Travestie bei den Nazis...

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jetz sagemol erlisch, du Flischdling: des duschd doch alsemol vamisse!

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awwer hallo!
Der Zufall will es auch, dass ich grad sehr viel nach MA telefoniere. In den Wirtschaftsblättern gibts ja immer wieder mal Mannheim-Specials, und da werde ich auch als Exilant immer noch gebucht. Was den Phantomschmerz nicht eben verringert, aber trotzdem hat es sein gutes, dass auch da noch eine gewisse Verbindung besteht.

Und wie gesagt: Dü-Dorf war zumindest zeitweise auch mal Kurpfalz, den Kurfürsten Johann Wilhelm (den Vorgänger von Karl Theodor) feiern sie hier wie wild. Und der Rhein ist natürlich auch noch da. Beziehungsweise wieder: Im Kreis Darmstadt so ganz ohne Fluss oder Strom, das war ja gar kein Zustand...

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Sie haben es ja sehr schön erwischt, wie die Rheinexkursionsfotos zeigen.
Zum Thema: Meine Tochter hat das Tutu an den Nagel gehängt und macht jetzt Hip-Hop.
Ich hoffe, dass dieser Kelch an Ihnen vorbei geht.

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Hüfthüpft sie da nur
oder sprechsingt sie auch?

Einerseits möchte ich ja auch inständig beten, dass dieser Kelch an uns vorüber geht. Aber was weiß man schon, welche Jugend-Torheit stattdessen das Mittel der Wahl wäre, um uns in den Wahnsinn zu treiben? Wie, wenn sie um gegen unseren halbwegs politisch korrekten Lifestyle zu protestieren als Wehrsportlerin in die Wiking-Jugend einträte oder gar den Schleier nähme und auf die Hadj ginge - nach dem Motto: Ich bin dann mal weg nach Mekka?

Dann doch lieber Skateboard, Sprechgesang und Sackhosen.

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Only hüpfhüpf.
Das Problem sind die Auftritte, da muss man ja mit. Was man da zu sehen und zu hören bekommt, das..., das..., da fehlen mir die Worte.

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Da mir die Worte fehlen, so ungefähr:
http://www.youtube.com/watch?v=e73px6zPPwM
Monnem halt...

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Ich redete von einer Fünfkämpferin auf meiner Schule :-)
Hm mein Gedanke war auch, daß nach Ballett das Funkenmariechen lockt.

Den Nome denn Sie gemänt hawwen war doch wohl eher "Olga Machslochuff"? *duck*

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