Samstag, 12. Oktober 2013
Mahlzeit - neues vom Radspocht
Das gestrige Regenband hat sich weiter nordwärts gewälzt, nur einige Schleierwolken hat der Wettergott ins Blau hineingetupft, es ist schwachwindig, kurzum: Das sieht recht gut aus für die heutige Radrunde. Ob wir uns zur großen Schleife mit 111 km Länge aufmachen oder es bei 75 km belassen, entscheiden wir am Start. Von den äußeren Bedingungen her spräche jedenfalls nichts gegen die Langstrecke, die nebenbei bemerkt auch das hier mehrfach erwähnte große Loch in der Landschaft umrundet. Man könnte nochmal einen Blick erhaschen auf den Immerather Dom, in dem dieser Tage die letzte Messe gelesen wurde. Leider lässt die Streckenbeschreibung auf der Vereinswebsite einiges im Unklaren, eine Karte mit den genauen Streckenverläufen wäre wirklich hilfreich gewesen. Im Vorjahr hatte mich ein übersehener oder anhanden gekommener Wegweiser auf Abwege kommen lassen. Aber das gehört zum spezifischen Charme solcher Ausfahrten, habe ich mir sagen lassen von Leuten, die damit mehr Erfahrung haben als ich.

Jetzt, wo mich die Wetterlage nicht zwingend auf das Schutzblechrad festnagelt, stehe ich nur vor dem Problem, welches Rad nehme ich eigentlich? Die rotgraue Rakete, den Vintage-Franzmann oder sicherheitshalber doch den regentauglichen Olm mit den robusteren Reifen? (Und wie entscheiden das Bloggerkollegen, die noch viel mehr Räder zur Auswahl haben?)

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So,
da wären wir wieder. Große Runde in Angriff genommen und den Orangenolm geritten. Was vielleicht nicht die allerklügste Entscheidung war, denn mit dem robust bereiften 12-Kilo-Klotz habe ich mir mehr Mühsal aufgehalst als nötig. Aber ich will mich jetzt nicht zu sehr mit dem Rad rausreden, Fakt ist, dass meine Mitfahrer Aphro Child und Herr Cut mich ganz schön gefordert haben. Dass der Sohn der Aphrodite als Wertungkartenfahrer in einer anderen Liga fährt, war klar, aber Kollege Cut hat mich heute wirklich beeindruckt mit seinem konstanten Druck aufs Pedal (ich hatte ja neulich schon gesagt, der fährt uns allen über kurz oder lang den Allerwertesten ab). Leider hatten wir keinen Fotoapparat dabei, um den Olm und seinen ebenfalls gelb-orange lackierten MBK-Mirage-Bomber zusammen abzulichten, aber das holen wir sicher noch nach.

Ansonsten haben wir für die 111 Kilometer 3 Stunden und 40 Minuten gebraucht, das dürfte für den 30er-Schnitt grade so gereicht haben.

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Chapeau und Glückwunsch!

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Das Kompliment gebe ich gerne zurück. War eine feine Tour. Sportsmann793 gewohnt souverän. Und der Göttersohn natürlich wieder überirdisch. Hat mich daher gefreut, dass ich diesmal besser als bei meinem RTF-Debüt mithalten konnte. Zudem kein Regen und immer schön in der Führungsarbeit abgewechselt. Was will man mehr. Schöne Tour, ein schöner Tag! Vielen Dank an meine beiden Mitradler!

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@don ferrando: Merci! Ich sehe es kommen, dass Sie so ein Event auch mal mitfahren über kurz oder lang. Das ist wirklich eine nette Abwechslung zum vor-sich-hinstrampeln.

@cut: Ganz meinerseits! Um ehrlich zu sein, ganz so souverän war das zwischenzeitlich nicht: Nach dem 2. Kontrollpunkt auf der Strecke zwischen Niederempt und Jackerath bin ich paar mal nicht turnusgemäß nach vorne in den Wind gegangen, da lag mir die ungewohnte Schmalz-Rosinenbrot-und Bananendiät ziemlich schwer im Magen, und deswegen musste ich versuchen, mich mit einem konstanteren Tritt ohne Zwischenspurts wieder etwas zu stabilisieren. Hat auch funktioniert, es ging dann ja wieder.

Nun muss man fairerweise auch sagen, dass Sie bereits die Neandertalrunde ziemlich beeindruckend mitgefahren sind. Aber dass Ihnen das Bolzen auf der Flachetappe mehr liegt, das wurde heute sehr deutlich. (Ich denke, dass auch am Berg noch deutlich mehr geht, wenn Sie nicht so sehr mit Kraft treten, sondern mehr mit Schwung, also mit etwas höherer Frequenz im kleineren Gang. Das powert nicht so aus. Im Flachen würde ich Sie gar nicht zu einer hochfrequenteren Trittweise bekehren wollen, da sind Sie mit der Kraft des großen Biopace-Kettenblatts verdammt gut unterwegs).

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Das Regenband ist dann hier heile angekommen. Geht ihm ausgezeichnet.

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Habe es auf dem Regenrader gesehen. Könnte aber sein, dass der Regen hier nur eine Verschnaufpause eingelegt hat.

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Das hat unsere geplante Familienradunternehmung ersäuft...

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Mein Mitgefühl! Aber mehr Trost, als dass es hier auch wieder nieselt, kann ich Ihnen im Moment nicht anbieten.

Aber ich kenn das natürlich, wenn so eine Familienunternehmung (bei uns freilich in kleinerem Rahmen) an den Widrigkeiten da draußen scheitert. Den blöden Spruch von wegen, es gebe kein falsches Wetter und so, den verkneif ich mir mal...

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Äh, ihr habt das wirklich gemacht, das Durchwechseln... ich erzähle ja immer nur von sowas, aber wenn's nicht wirklich stürmt, ist's mit der diesbezüglichen Disziplin nicht weit her. Freut mich, dass euch der Regen verschont hat und zur Frage, wie andere das mit den Rädern handhaben: Regen spielt für die Entscheidung keine Rolle. Wenn's steil wird, nehme ich eins mit kleinen Blättern, sonst die große Kurbel. Rennradreifen haben kein Aquaplaningproblem, sie schwimmen nicht auf, für Wasser braucht man keinen robusteren Reifen. Der Gummi macht die Haftung. Ansonsten geht's danach, nach welcher Farbe mir gerade zumute ist...

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@kreuzbube:
Wollte den Olm halt mal einem Praxistest von mehr als 60 km am Stück unterziehen, und zur Kombination von Schutzblechen und robusteren Reifen habe ich auch deswegen gegriffen, weil es die Nacht über ja noch geregnet hat und ich zudem auch nicht so recht abschätzen konnte, wie viel der Strecke über eher zweifelhaft asphaltierte und womöglich matschige Wirtschaftswege führt.

Das Durchwechseln, ja, das haben wir trotz des untypisch mäßigen Winds heute ziemlich stringent gehandhabt. Nicht unbedingt mit Kurbelumdrehungen zählen, manchmal geht es schon aufgrund der Verkehrssituation nicht wie vom Präzisionsuhrwerk gesteuert. Aber doch so, dass man sagen kann, been there, done that...

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"Mein Mitgefühl! Aber mehr Trost, als dass es hier auch wieder nieselt, kann ich Ihnen im Moment nicht anbieten."

Wettertänze hatte ich jetzt auch nicht erwartet :-)
Ihrem Regengebiet geht es ausgezeichnet, es uist heile hier angekommen, das beruhigt doch, oder?

"Aber ich kenn das natürlich, wenn so eine Familienunternehmung (bei uns freilich in kleinerem Rahmen) an den Widrigkeiten da draußen scheitert."
Die Logistik sollte man nicht unterschätzen. Es müssen alle Zeit haben.
Nachdem Mini-Tiger zu unserer Überrschung 11 km weggeradelt war (am Abend platt wie eine Flunder, aber egal) wollten wir das wiederholen bevor es unangenehm kalt wird.

"Den blöden Spruch von wegen, es gebe kein falsches Wetter und so, den verkneif ich mir mal..."
Die jüngste Teilnehmerin ist nur begrenzt wetterfest, wenn der Wind zu arg wird, reißt es den Anhänger auf und keiner will durchnäßte, ausgekühlte Babies.

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"Ich habe nichts! anzuziehen."

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Hihi,
genau: Schatz, was meinst Du, welches Rad bringt meine sportliche Note besser zur Geltung, oder sollte ich lieber das nehmen, was besser zur Regenjacke passt?

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Nachtrag:
Die 111er-Strecke umrundete wie gesagt den Tagebau Garzweiler, und kurz hinter dem Autobahndreieck Jackerath führte unsere Route durch das Gebiet, durch das sich 2017 oder 2018 die Bagger fräsen sollen. Durch die in Umsiedlung befindlichen Dörfer Immerath und Borschemich sind wir nicht gekommen, aber wir waren nah genug dran, um zu spüren, dass dort irgendwie die Zeit angehalten worden ist und nicht gerade das pralle Leben pulsiert. Auf der Landstraße ist für Samstag mittag extrem wenig Verkehr gewesen, abgesehen von ein paar Pick-ups aus dem RWE-Fuhrpark, die dort immer auf Patrouille zu sein scheinen. Kurzum: Es ist immer wieder seltsam, da unten unterwegs zu sein. Aber komischerweise ist mir das bei den zwei Gelegenheiten, wo ich mit dem Fahrrad dort durchkam, weniger massiv aufgefallen als beim ersten Mal, als ich mit dem Auto dort rumkurvte auf der Suche nach dem Aussichtspunkt.

Heute lag das sicher auch daran, dass wir in der Gruppe unterwegs waren, da ist man viel damit beschäftigt, sich auf den richtigen Abstand zum Vordermannn zu konzentrieren oder wenn man vorne fährt, nicht zu weit zu enteilen, dass der Hintermann aus dem Windschatten rausfällt, Handzeichen geben, wenn die Straße enger wird oder gar ein Hindernis auftaucht, dabei immer auch Ausschau nach Streckenbeschilderung halten. In Niederembt sind wir einmal zu früh abgebogen, haben dann schnell wieder die richtige Route Richtung Kirchtroisdorf gefunden.

Und sonst so? Manchmal waren wir auch einer 5er- oder 6er-Gruppe unterwegs, dann trennten sich die Wege, manche Teilnehmer sah man dann wieder an den Kontroll- und Verpflegungspunkten, und ein Stratege fiel uns auf, der an seinem Klein Quantum einen atemberaubend scharf aussehenden Laufradsatz fuhr (frage man mich nicht nach Marke oder Typ), jedenfalls sahen allein die Laufräder teurer aus die addierten Restwerte unserer drei betagteren Renner. Ist es missgünstig oder gar schäbig, wenn ich hier für die Nachwelt festhalte, dass der Kollege damit auch nicht schneller unterwegs war als wir? Ja? Dann will ich nichts dergleichen gesagt haben. ;-)

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Ich bin mal im 45 PS Polo von Pforzheim bis Karlsruhe im stop and go Schrittempo neben einem 1000PS Bugatti Veyron gekrochen. Fühlte sich gut an :-))

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Haha,
glaube ich gerne. Vor allem auch beim Gedanken an den Verbrauch.

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Glückwunsch
Und ach ja. Also gerade... aber die Straßen sind noch nass. Und der Kaffee schmeckt gerade so gut. Und der Sessel hier ist gemütlich.

(Ich bräuchte jemanden, mit dem ich fahre. Wann bist du wieder in der Gegend?)

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Leider eher selten,
zumal mich die Papipflichten hier festnageln, wenn mademoiselle793 nicht gerade auf Freizeiten ist oder bei der Gastfamilie in London weilt.

Und Du hast nicht zufällig beruflich oder privat ab und zu in der Rheinschiene zu tun, so dass man das mal mit einem gepflegten Ausritt verbinden könnte? Ein Bettsofa ist hier jedenfalls vorhanden.



Hier sind die nassen Straßen grad wieder am trocknen, und das Regenradar weckt leise Hoffnungen, dass das auch so bleiben könnte. Und das beste Mittel gegen schwere Beine vom Vortag ist ja bekanntlich...

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