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Donnerstag, 26. Oktober 2006
Unter Bärchen
mark793, 16:44h
Dass die Zeit rast wie im Flug, ist ja eine Plattitüde aus dem Wörterbuch der Gemeinplätze. Aber als Elternteil kann man nicht umhin, sich diesem Sachverhalt immer wieder zu stellen. Für unsere Kleine steht nämlich in den nächsten Tagen ein kleiner Meilenstein am Lebensweg: Sie wird voraussichtlich zum 1.11. vollbärig.
So. Das mag der geneigte Leser erst mal sacken lassen. Und nun erhelle ich die Hintergründe dieser kryptischen Ansage: Es bedeutet, sie hat einen Kindergartenplatz (in der Bärchengruppe). Das ist insofern nicht selbstverständlich, als sie ja im Dezember erst zwei Jahre alt wird und das staatlich zugesicherte Recht auf einen Kindergartenplatz erst für Kinder ab drei Jahren greift. Und wer sich mit der Thematik ein bisschen auskennt, weiß: Es ist nicht gerade einfach, für jüngere Kiddies überhaupt Betreuungsangebote zu finden. Oft nehmen Kindergärten eben nur Kinder ab drei - dann bleibt nur die Suche nach einer Spielgruppe, einer Tagesmutter oder einer Elterninitiative mit Betreuung in Eigenregie.
So betrachtet ist dieser Kindergartenplatz schon bisschen wie ein Sechser im Lotto. In der benachbarten Großstadt hatte uns die Dame am Betreuungstelefon des Jugendamts erklärt: "Dat könnse vergessen." Und hier auf dieser Seite des Stroms hatten wir uns auch schon so manche Absage anhören müssen. So dass ich mich im Worst-case-Szenario schon als Tagespapi gesehen hatte. Aber dieser Elch geht nun doch an mir vorüber - falls sich die kleine Maus daran gewöhnt, ein Bärchen zu sein.
So. Das mag der geneigte Leser erst mal sacken lassen. Und nun erhelle ich die Hintergründe dieser kryptischen Ansage: Es bedeutet, sie hat einen Kindergartenplatz (in der Bärchengruppe). Das ist insofern nicht selbstverständlich, als sie ja im Dezember erst zwei Jahre alt wird und das staatlich zugesicherte Recht auf einen Kindergartenplatz erst für Kinder ab drei Jahren greift. Und wer sich mit der Thematik ein bisschen auskennt, weiß: Es ist nicht gerade einfach, für jüngere Kiddies überhaupt Betreuungsangebote zu finden. Oft nehmen Kindergärten eben nur Kinder ab drei - dann bleibt nur die Suche nach einer Spielgruppe, einer Tagesmutter oder einer Elterninitiative mit Betreuung in Eigenregie.
So betrachtet ist dieser Kindergartenplatz schon bisschen wie ein Sechser im Lotto. In der benachbarten Großstadt hatte uns die Dame am Betreuungstelefon des Jugendamts erklärt: "Dat könnse vergessen." Und hier auf dieser Seite des Stroms hatten wir uns auch schon so manche Absage anhören müssen. So dass ich mich im Worst-case-Szenario schon als Tagespapi gesehen hatte. Aber dieser Elch geht nun doch an mir vorüber - falls sich die kleine Maus daran gewöhnt, ein Bärchen zu sein.
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Montag, 23. Oktober 2006
A la recherche du télé perdu
mark793, 18:17h
Für ein Fachmagazin werkle ich gerade an einer Geschichte über TV-Werbetrends der 80er und frühen 90er. Und natürlich guckt man als langgedienter Berichterstatter auch mal auf die eigene Festplatte, was man zu diesem Themenkomplex seinerzeit so alles abgesondert hat. Dabei stieß ich auf einen Text, der aus meinem üblichen B2B-Berichterstattungseinerlei ein wenig herausstach. Irgendwann im Februar 1994 hab ich mich auf das Experiment eingelassen, 24 Stunden lang nonstop Fernsehen zu gucken und zu protokollieren, was mir dabei so durch den Kopf geht. Tja, Livebloggen kannte man damals noch nicht. Und in der gekürzten Version, die dann gedruckt wurde, musste ich auch die Uhrzeitleiste dem Layout-Raster opfern. Aber der Mark793 mit seiner dunklen Seite, der blitzt in diesem Frühwerk schon ein bisschen durch. Wer die Lektüre eines längeren Riemens nicht scheut, kann ja mal hier klicken zum Weiterlesen.
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Samstag, 21. Oktober 2006
Herbstlich tönen die Buschtrommeln
mark793, 21:49h

Voll im Trend: Stöckchenspiele erfreuen sich auch bei Nichtbloggern zunehmender Beliebtheit
Also ich fremdle ja immer noch ein wenig mit den Ortsnamen und Flurbezeichnungen nördlich der Wupper. Heute zum Beispiel machten wir uns auf in ein Naherholungsgebiet, das auf der Karte ganz eindeutig als "Meerer Busch" deklariert ist. Dass vom versprochenen Meer nichts zu sehen sein würde, ahnte ich ja schon. Weiß doch jedes Kind, dass der Rhein nicht mehr auf deutschem Hoheitsgebiet in die Nordsee mündet. Aber einen Busch hatte ich mir - wie soll ich sagen - schon etwas afrikanischer vorgestellt irgendwie. Stattdessen ganz banaler mitteleuropäischer Mischwald aus Pappeln, Buchen, Eichen, Fichten und vereinzelten Föhren. Keine Akazie und kein Affenbrotbaum weit und breit.
Aber man soll ja nicht zuviel erwarten auf einmal, und so stapften wir unverdrossen weiter westwärts, bis wir den Wald komplett durchmessen hatten. Dort verriet uns ein Hinweisschild, dass wir uns jetzt auf der Broich-Seite befänden. Broich, das ist doch auch wieder so ne Spezialität vom holländischen Zonenrandgebiet, die die zweite Lautverschiebung verpasst hat. Was zum Teufel ein Broich sein soll, darüber diskutierten meine Frau und ich uns noch eine Weile die Köpfe heiß: ob der Broich verwandt ist mit dem Brook, den meine Frau aus ihrer hanseatischen Heimat kennt oder mit dem Maudacher Bruch bei Ludwigshafen, den ich bei meinen ausgiebigen Wanderungen in der Vorderpfalz durchquerte - who knows?
Wir sind für sachdienliche Hinweise jedenfalls dankbar. Die Vorstellung, meine Tochter könnte mich das demnächst fragen und mich ratlos nach einer Antwort suchen sehen, lässt mir keine Ruhe. Muss mal bei Gelegenheit den Kollegen Horst Schlämmer fragen. Der kommt ja aus dem benachbarten Grevenbroich und hat voll den Durchblick. Dann weißt Bescheid, Schätzelein...
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