Dienstag, 26. Februar 2013
Sieben Wochen ohne
Nicht dass ich auf meine alten Tage noch fromm werde, aber irgendwie schleifen sich trotz unserer Entfremdung von der organisierten christlichen Religion doch so ein paar Verhaltensweisen ein - etwa, Freitags kein Fleisch aufzutischen. Und das, wo ich mit Freunden früher am Karfreitag gern mal die Grillsaison eingeläutet habe. Oder nehmen wir die Fastenzeit, der ich früher so gar nichts abgewinnen konnte. Wie schon im Vorjahr entsagen die beste Ehefrau von allen und meine Wenigkeit auch heuer in der Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern alkoholischen Getränken - wobei ich gestehen muss, dass ich voriges Jahr bei der Sprachfreizeit im Lake District dann doch schon am Gründonnerstag ziemlich blau war an einer abendlichen Bierverkostung quer durch die diversen Brauereiprodukte der britischen Inseln teilgenommen habe. Aber dieses Jahr steht so ein Ausnahme-Event nicht auf dem Programm, und so sollte es eigentlich keine große Anstrengung erfordern, die Abstinenz noch bis Ostern durchzuhalten. Ist aber doch mal interessant, auf diese Weise festzustellen, wie gewohnheitsbildend der nicht seltene abendliche Weingenuss zum Essen auf Dauer sein kann. Kam jetzt schon mehrmals vor, dass ich mir abends dachte, jetzt ein Gläschen Wein, das käme jetzt schon ganz gut. Das kann man - auch ohne gleich zum Büßermönch zu mutieren - durchaus als Anregung sehen, die Frage, "wie sehr brauche ich das?" auch unterm Jahr nicht völlig auszublenden.

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