Dienstag, 12. Februar 2013
Silete, silete, silentium habete!
Das hat es ja auch noch nie gegeben, dass ein amtierender Papst mitten im Karneval seinen Rücktritt ankündigt. Da könnte der niedere Klerus an dem fast in Vergessenheit geratenen Brauch anknüpfen, einen Narrenpapst zu wählen (mit dem Suchbegriff "Narrenpapst" finden Sie die entsprechende Stelle im Text).

Ganz so spaßig wird es wahrscheinlich nicht zugehen, wenn sich die Kardinäle am 28. Februar zur richtigen Papstwahl zusammenfinden. Die Prophezeiung des Malachias, wonach der Nachfolger von "gloria olivae" (der Olivenbaum gilt als Symbol des Benediktinerordens, der den derzeitigen Amtsinhaber aufgrund seiner Namenswahl als einen der ihren betrachtet) der letzte seiner Art sein wird, dürfte den Kardninälen bekannt sein:
In persecutione extrema S.R. Ecclesiae sedebit Petrus Romanus, qui pascet oves in multis tribulationibus, quibus transactis civitas septicollis diruetur et judex tremendus judicabit populum suum. Finis.

Während der letzten (bzw. äußerst großen) Verfolgung der heiligen Kirche wird Petrus, ein Römer, regieren. Er wird die Schafe unter vielen Bedrängnissen weiden. Dann wird die Siebenhügelstadt zerstört werden und der furchtbare Richter wird sein Volk richten. Ende)
Hört sich nach einem ziemlichen Himmelfahrtskomando an. Meine Empfehlung an die Kardinäle bei der vorigen Papstwahl hatte jedenfalls Gehör gefunden: Wegen mir muss der Neue auch gar kein großer Reformer sein, der rollstuhlfahrende trotzkistische Lesbierinnen zum Priesteramt zuläßt, Testimonialwerbung für Lümmeltüten macht und weniger Kerosin verbraucht als sein Vorgänger. Es darf meinetwegen auch ein starrsinniger alter Sack sein. Und haben wir nicht einen starrsinnigen alten Sack bekommen?

Aber gestehe ichs offen: Nachdem ich in der Zwischenzeit meine Mitgliedschaft in dem Verein gekündigt habe, ist es mir eigentlich ziemlich hurz, wer als nächster (oder als letzter) auf den Stuhl Petri gehievt wird. Die Vorstellung, dass es den Laden noch während oder gegen Ende der Amtszeit des künftigen Pontifex zerlegen könnte, finde ich (bei allen weitergehenden Fragen, die das natürlich aufwirft) sooo schrecklich nicht. In diesem Sinne: Gehet hin in Frieden!

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