Sonntag, 4. Juli 2010
Pack die Badehose ein
Es gibt so Vergnügungen, die würde man sich ohne Kind vielleicht dreimal überlegen - und es dann doch lieber bleiben lassen. Aber versprochen ist versprochen, und dass der Himmel heute mittag leicht bedeckt war, hielt uns nicht davon ab, das Darkmobil für eine Expedition ins deutsch-niederländische Grenzgebiet anzuschirren. Kurz vor dem Grenzübergang nach Venlo lockt nämlich ein entgeltpflichtiges Badegewässer, das uns ein Bekannter wärmstens empfohlen hat.

Wir waren vorges Jahr schon einmal dortgewesen und nicht völlig abgeschreckt. Aber man muss das schon abkönnen, seine Picknickdecke auszubreiten auf schmalstem Raum inmitten von vielen, vielen Leuten, denen man nicht unbedingt vorgestellt werden möchte. Andererseits ist es ja auch nicht so, dass es da nichts zu gucken gäbe. Und damit meine ich jetzt gar nicht in erster Linie das, was den Blicken an Haut vom schönen Geschlecht dargeboten wird, sondern tatsächlich mehr so die textile Zierde, vulgo Bademode bei jungen Männern. Höret und staunet, liebe Leser: Der adoleszente Vollspacko von heute trägt im und am Wasser eine karierte Boxershort-Unterbuxe und darüber eine knielange Badehose mit scheußlichen zweifarbigen floralen Mustern. Wobei es anscheinend unabdingbar ist, dass der Bund der Badehose etwa auf halber Arschhöhe hängt.

Mir entfleuchen ja relativ selten Äußerungen à la "die Jugend von heute...", aber das ist nun einer der Fälle, wo ich ein gewisses ungläubiges Staunen nicht ganz unterdrücken kann. Warum läuft man ohne Not so rum? Ist das provokant gemeint oder huldigt das Jungvolk mit diesem Look irgendeiner Hiphop-Zelebrität? Falls Eltern von jungen Männern oder Co-Autoren der Shell-Jugendstudie hier mitlesen, bitte ich freundlich um Aufklärung. Vielen Dank im voraus.

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