Donnerstag, 11. März 2010
Gedanken zum Abend Tag
Wo ich grad in der Nachbarschaft mal wieder über dieses Unwort stolpere: Es ist ja bekanntlich nicht aller Tage abend, und so frage ich mich, wie polarnachtumnebelt im Sprachzentrum und im Zeitempfinden man sein muss, um ausgerechnet aus dem schönen "Samstag" einen "Sonnabend" zu machen. Ja, ich weiß, der von mir verehrte Max Goldt findet den "Sonnahmt" auch ganz fürnehm, aber sehen wir doch mal den Tatsachen ins Auge: Tag ist es, wenns hell ist, und abends wird es dunkel, das müsste eigentlich auch Nordlichtern und Ostgoten einleuchten. Und wie beknackt hört sich das denn an: "Als ich am Sonnabend morgen um 4 Uhr 56 den frischen Tau von den Wiesen schöpfte..." Das geht nun wirklich gar nicht. Aber wer unbedingt meint, diese linksdrehend-lunarkalendarische Schrulle weiterhin kultivieren zu müssen, der möge doch bitte so konsequent sein und dann auch den Mittwoch Donnerabend nennen und den Montag Dienstabend und so fort.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

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