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Donnerstag, 31. Dezember 2009
Bröt statt Boller
mark793, 15:19h
Hätte ich in diesem Lande das Sagen, was sonderbarerweise nicht der Fall ist, würde ich sofort die Sylvesterknallerei verbieten; alle Leute müssten sittsam zu Hause sitzen und sich grün und blau besinnen.*
So weit wie der sehr von mir geschätzte Max Goldt würde ich mit meinen politischen Forderungen zum unmittelbar bevorstehenden Kalenderwechsel natürlich nicht gehen. Auch verspüre ich keinerlei innere Verpflichtung, einen der blogger-notorischen Jahresend-Fragebogen auszufüllen und darüber Rechenschaft abzulegen, ob meine Haare zu- oder abgenommen haben oder was meine hirnrissigste Anschaffung im Jahr Zweitausendneun gewesen ist. Nur soviel in aller gebotenen Kürze: Es war ein gutes Jahr, das abgesehen vom altersbedingten Ableben unseres Hundileins keine größeren Schicksalsschläge parat hatte.
Ich nutze die Gelegenheit, allen Leserinnen und Lesern dieser kleinen Off-Broadway-Veranstaltung einen harmonischen Kalenderwechsel und ein sensationelles neues Jahr mit Gesundheit, Glück und allem Drum und Dran zu wünschen. Desweiteren fühle ich mich bemüßigt, noch hinzuzufügen, dass ich sehr wohl weiß, dass es Silvester und nicht Sylvester heißt, aber wer bin ich schon, einem geschätzten Autor mit solchen Quisquilien hinterherzukarten.
Im Übrigen stelle ich mal wieder mit großer Genugtuung fest, dass die überwiegende Mehrheit der Bewohner dieser kleinen Verbundgemeinde das bis Mitternacht geltende Böllerverbot respektiert. So wie Max Goldt es in Berlin beschrieb, dass die Stadt in der Zeit zwischen den Jahren zu einem "bizarren Beirut des Vergnügens" wird, kenne ich das noch aus Mannheimer Zeiten. Dort herrschte in meinem Viertel spätestens ab dem 28. Dezember eine Geräuschkulisse wie in Grosny beim Einmarsch der Russen.
Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass wir dieses Jahr keinen Böllerkram käuflich erworben haben, nur drei Stangen Weißbrot. Mal sehen, vielleicht werden wir was davon nach dem Abendessen übrig ist dann mit dem Ruf "Brot statt Böller" auf die Straße werfen. Das macht zwar nicht so viel Laune wie Rumknallen mit pyrotechnischen Erzeugnissen, aber bisschen guten Willen mag man zu diesem Datum ja doch zeigen.
* Max Goldt, Quitten für die Menschen zwischen Emden und Zittau,
S. 84
So weit wie der sehr von mir geschätzte Max Goldt würde ich mit meinen politischen Forderungen zum unmittelbar bevorstehenden Kalenderwechsel natürlich nicht gehen. Auch verspüre ich keinerlei innere Verpflichtung, einen der blogger-notorischen Jahresend-Fragebogen auszufüllen und darüber Rechenschaft abzulegen, ob meine Haare zu- oder abgenommen haben oder was meine hirnrissigste Anschaffung im Jahr Zweitausendneun gewesen ist. Nur soviel in aller gebotenen Kürze: Es war ein gutes Jahr, das abgesehen vom altersbedingten Ableben unseres Hundileins keine größeren Schicksalsschläge parat hatte.
Ich nutze die Gelegenheit, allen Leserinnen und Lesern dieser kleinen Off-Broadway-Veranstaltung einen harmonischen Kalenderwechsel und ein sensationelles neues Jahr mit Gesundheit, Glück und allem Drum und Dran zu wünschen. Desweiteren fühle ich mich bemüßigt, noch hinzuzufügen, dass ich sehr wohl weiß, dass es Silvester und nicht Sylvester heißt, aber wer bin ich schon, einem geschätzten Autor mit solchen Quisquilien hinterherzukarten.
Im Übrigen stelle ich mal wieder mit großer Genugtuung fest, dass die überwiegende Mehrheit der Bewohner dieser kleinen Verbundgemeinde das bis Mitternacht geltende Böllerverbot respektiert. So wie Max Goldt es in Berlin beschrieb, dass die Stadt in der Zeit zwischen den Jahren zu einem "bizarren Beirut des Vergnügens" wird, kenne ich das noch aus Mannheimer Zeiten. Dort herrschte in meinem Viertel spätestens ab dem 28. Dezember eine Geräuschkulisse wie in Grosny beim Einmarsch der Russen.
Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass wir dieses Jahr keinen Böllerkram käuflich erworben haben, nur drei Stangen Weißbrot. Mal sehen, vielleicht werden wir was davon nach dem Abendessen übrig ist dann mit dem Ruf "Brot statt Böller" auf die Straße werfen. Das macht zwar nicht so viel Laune wie Rumknallen mit pyrotechnischen Erzeugnissen, aber bisschen guten Willen mag man zu diesem Datum ja doch zeigen.
* Max Goldt, Quitten für die Menschen zwischen Emden und Zittau,
S. 84
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