Mittwoch, 9. Dezember 2009
Kopenhagener Klima-Kipferl
So, nun wurden also mal wieder Tonnen von Kerosin in Kohlendioxid und Wasserdampf umgewandelt, um Produzenten von heißer Luft aus aller Welt nach Kopenhagen zum Klimagipfel zu kariolen. Und seit Wochen wird uns eingehämmert, es ist schon fünf nach zwölf, das totale Durchschmoren unseres schönen blauen Planeten ließe sich allenfalls noch verzögern, aber nicht mehr abwenden - kurzum: Wir werden alle sterben.

Das werden wir auch mit Sicherheit. Nur woran genau, das bleibt die große Frage. Inzwischen trägt die Klima-Hysterie ja schon immer mehr quasireligiöse Züge. Da tut es dem Eifer der Klima-Apokalyptiker auch nur wenig Abbruch, dass die Erderwärmung in den letzten zehn Jahren eine kleine Pause eingelegt hat. Aber das muss man den Leuten ja nicht prominent auf die Nase binden, wenn es auch anders geht. Wie zuletzt im Mittelalter glauben die politischen Verantwortlichen offenbar, dass die Menschen ohne Furcht vor der Hölle und anderen Sanktionen nicht zu rechtschaffenem Handeln zu bewegen sind. Da ist biologisch-dynamischen Bußpredigern auch kaum eine Forderung zu radikal oder absurd, als dass man es damit nicht in die Schlagzeilen bringen könnte.

Das hält aber einige Unerschrockene nicht davon ab, in der dänischen Hauptstadt parallel einen Skeptiker-Gipfel abzuhalten. Wie wichtig es ist, dass auch die Gegenstimmen zum klimahysterischen Mainstream gehört werden, zeigt die Affäre um gehackte E-Mails von Klimaforschern. Wie begründet der Verdacht auf Datenmanipulation und das versuchte Mundtotmachen von Klimaskeptikern letztlich ist, möge jeder für sich selber beurteilen. Unstrittig ist aber, dass die offizielle Klima-Lehre vom menschenverursachten Temperaturanstieg ein Glaubwürdigkeitsproblem hat. Und das wird nicht besser, wenn menschengemachte und computergestütze Rechenmodelle und Projektionen als unumstößliche Fakten deklariert werden, an denen nicht gezweifelt werden darf. Wirkliche Wissenschaft arbeitet mit falsifizierbaren Hypothesen und nicht mit Unfehlbarkeitsdogmen.

Aber da sich die dunkle Seite einer gewissen Ausgewogenheit verpflichtet fühlt, will ich der Leserschaft auch den Link zu einer Seite nicht vorenthalten, auf der sich orthodoxe Klimagläubige mit Argumenten gegen die Skeptiker munitionieren können. Was nun mich selber betrifft: Meine Meinungsbildung ist noch im Fluss. Ich halte es auch nicht für erwiesen, dass der Mensch mit all seinem Treiben gar keinen Einfluss auf das Klima nimmt. Und umweltverträgliches und ressourcenschonendes Handeln ist auch aus einer Vielzahl von ganz anderen Gründen angezeigt.

Es stößt mir aber zunehmend auf, dass so getan wird, als sei Kohlendioxid das dringlichste Problem auf diesem Planeten. Ich würde nun nicht so weit gehen wie das "Wall Street Journal", das in ersten Rohentwürfen für das Kopenhagener Klimaabkommen bereits die Blaupause für eine Art Weltregierung sieht. Aber wenn ich die Zeichen der Zeit deuten sollte, würde ich sagen: Es läuft wohl darauf hinaus, einen noch weitergehenden Ablasshandel mit Emissionszertifikaten zu etablieren als er vom Kyoto-Protokoll angestoßen wurde. Wie man heute weiß, hat das Geschacher den Kohlendioxid-Ausstoß auf der Welt nicht nennenswert reduziert. Aber die Bilanzierung von allem und jedem im Hinblick auf CO2 könnte künftig eine neue Spekulationsblase oder gar eine Parallelwährung bilden, anhand derer eine Art Umweltsünderstrafsteuer von soundsoviel Prozent auf alle möglichen Transaktionen erhoben werden könnte. Die CO2-basierte Kfz-Steuer weist ja bereits den Weg.

Klingt abgefahren oder gar paranoid? Ja, und ich kann nur hoffen, dass das Spekulation bleibt. Eine neue Quasi-Religion, die den Ablasshandel für vermeintliche Umweltsünden als weltweites Geschäftsmodell wieder salonfähig oder gar zum Pflichtprogramm macht, brauchen wir meines Erachtens wirklich nicht.

Nachtrag: Hier noch ein interessantes Video zum Thema Climategate, gefunden beim antibürokratieteam.

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