Donnerstag, 12. Juni 2008
Dauerwerbesendung +++ Dauerwerbesendung +++ Daue
Mehr als drei Jahre lang habe ich dieses Blog von allen kommerziellen Umtrieben freigehalten. Sicher, einen Autotest habe ich hier vor einiger Zeit auch mal veranstaltet, aber für ein Linsengericht oder 30 Silberlinge hätte ich meine Unschuld nie dahingegeben. Und deswegen weiß ich jetzt auch nicht so recht, wie ich die Kurve kriegen soll. Also erzähle ich die Geschichte einfach so wie sie ist: Der Nachbar verriet mir am Montagabend in der Kneipe im Rahmen des "und-was-machst-Du-so?", dass er Küchenchef in einer exklusiven ("members only") Düsseldorfer Location ist. Er ließ es sich auch nicht nehmen, ausgerechnet einem kulinarischen Banausen und Küchen-Dilettanten wie mir eine Einladung in diesen elitären Klub zukommen zu lassen - mit der Ansage, er werde mir da mal bisschen was zaubern.

Und, wahrlich, ich sage Euch: Der Mann hat Wort gehalten. Ich bin ja nicht so der Feinschmecker vor dem Herrn und kulinarisch eher so auf der kiss-Linie ("keep it simple and stupid"). Daher hatte ich im Vorfeld schon ein wenig Sorge, ob mir da lauter überkandideltes Yuppie-Food aufgetischt wird à la "halbierte Hummerhoden an Zitronengras-Spitzen" oder "guatemaltekisches Gewürzkäfer-Gulasch mit Guano-Dressing" und dergleichen Greuel mehr.

Tja, was soll ich sagen? Weit gefehlt. Das Hummer-Trinksüppchen zum Auftakt mundete ganz vortrefflich, auch wenn Krusten- und Schalentiere (wie die ganze wirbellose Fauna) von mir ansonsten weitestgehend verschmäht gemieden werden. Die Spaghettini mit Waldpilzen kamen in Begleitung eines ganz vortrefflichen und überraschend kräftigen Sößchens. Den Hauptgang bildete dann Schwertfisch in - wie soll ich sagen - Spargel-Bad? Das war ja nun genau das richtige für jemanden wie mich, der es mit den so richtig fischigen (und grätengespickten) Fischen eigentlich nicht so hat. Den krönenden Abschluss bildete dann ein Löffelchen Mousse nebst einem sahnecreme-gekrönten Früchtekörbchen.

Kurzum: Das ganze Mahl war ziemlich sensationell, das Ambiente in dem Club in einer Kö-Seitenstraße ganz exquisit. Und wenn es ein öffentliches Lokal wäre, würde ich jetzt bei qype und anderen einschlägigen Empfehlungsseiten Lobeshymnen schreiben. Aaaber - und damit kriege ich nun die Kurve in meine Käuflichkeit - der Nachbar betreibt auch einen kleinen, feinen und diskreten Catering-Service. Keine Website, keine Werbung, das läuft alles nur auf Basis von persönlichen Empfehlungen. Und diese Empfehlung gebe ich hiermit gerne weiter, vor allem an meine Leser im Raum Düsseldorf. Kontaktdaten und Referenzen kann ich bei Interesse (Kommentar oder nebenstehende Rohrpost-Adresse) gerne rüberschicken.

P.S. Ach ja, das obige Bild zeigt mich beim Mümmeln eines Möhrchens. Meine Frau, die ich zu dem Termin mitnahm (weil ich ja so sehr unter ihrer Fuchtel stehe), war der Meinung, dieses historische Ereignis müsse für die Nachwelt dokumentiert werden. Und wer bin ich, da zu widersprechen? ;-)

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