Dienstag, 17. Juli 2007
Nicht vom Beckenrand springen!
Was dem Marcel Proust sein Madeleine-Keks, das ist mir die speziellle Geruchsmischung von Chlorwasser, Kinderpipi und Pommesfett. Das Grundstück meines Elternhauses grenzt an die Liegewiese eines Freibads. Dementsprechend war diese Einrichtung in den Sommermonaten fast so etwas wie ein zweites Kinderzimmer für uns.

Aber wie das weitere Leben so spielt: Man entwickelt andere Interessen, man wird irgendwann gewahr, dass formvollendet gesprungene Arschbomen die Mädels weniger beeindrucken als der Krach, den man mit einem coolen Moped oder einer Stromgitarre erzeugen kann. Oder mit frei assoziierten neoimpressionistischen Versen, die man schuleschwänzenderweise in einem übel beleumundeten Café zusammenschraubt. Zu Studizeiten wurde die kommunale Chlorbrühe auch eher weiträumig gemieden, sommerlicher Badebetrieb fand wenn überhaupt dann eher an diversen Rhein-Nebenarmen und Baggerseen in der Umgebung statt.

Und so musste erst der eigene Nachwuchs kommen (und nicht zu vergessen die Kindergartenferien), um mich dazu zu bringen, nach Jahrzehnten mal wieder den Fuß in so ein städtisches Freibad zu setzen. Und tja, was soll ich sagen? Allenfalls mit einer richtigen Zeitmaschine wäre der Flashback-Effekt noch zu toppen gewesen. Ich musste mich ordentlich zusammennehmen, um nicht vom seitlichen Beckenrand zu springen und ähnlichen Quatsch zu veranstalten. Aber dafür hat man ja ein kleines Kind dabei, dem man ein Vorbild an Wohlverhalten zu liefern hat. Und bei dem man aufpassen muss, dass es sich an dem rauhen Untergrund des Plantschbeckens nicht die Knie aufschürft.

Überhaupt scheint dieses Bad auch mal bessere Zeiten gesehen zu haben. Der blassbunte Plastikpilz, über den im Kinderbecken frisches Wasser nachplätschert, war designmäßig vielleicht state of the art, als ich altersmäßig noch in die Zielgruppe gepasst hätte. Die Bodenplatten am Beckenrand sind zum Teil brüchig, allenthalben liefern sich Rost und Farbe den ewigen Zweikampf um jeden Zentimeter Metalloberfläche.

Genau so kenne ich das übrigens auch schon vom Schmimmbad meiner Kindheit. Das mochte in den späten 50ern seine Glanzzeit erlebt haben, aber als wir dort Frei- und Fahrtenschwimmerabzeichen erstrampelten, war die Herrlichkeit schon abgebröckelt. Vielleicht bin ich ja einfach nie zur rechten Zeit am rechten Ort, um mal ein städtisches Freibad auf dem Zenit seines Freizeitwertes zu erleben.

Aber was solls. Gerade die Spuren des Verfalls tragen zum Charme eines Freibads ja nicht unerheblich bei, wenn es eine sentimental journey in die eigene Kindheit werden soll. Wer weiß, vielleicht komme ich ja dazu, wenn meine Mutter im Spätsommer ihren runden Geburtstag feiert. Dann schnappe ich mir die Kleine und zeige ihr das Schwimmbad, in dem ihr Papi dereinst das nasse Element lieben lernte. Die große Rutsche im Nichschwimmerbecken soll noch da sein. Hach...

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Sollten Sie mal Bahnen ziehen wollen, wie ein Erwachsener, empfehle ich Ihnen das liebevoll restaurierte
jugendstilistische Münsterbad
auf der Münsterstraße in Düsseldorf. Aber da lassen Sie die Kleine lieber zuhause. Zu langweilig.
Ansonsten empfehle ich Ihnen einfach mal das in Ihrer Gegend liegende Löriker Strandbad, von dem mir viele immer vorschwärmen aber leider nicht an meinen Trampelpfaden liegt.

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Vom Löricker Strandbad
war ja die Rede. Ich finde es soweit auch ganz angenehm dort. Paar Minuspunkte würde ich für den fehlenden Sprungtum vergeben. Soviel Kick darfs schon sein. Es ist aber nicht so, dass der Verfall aus allen Ritzen quillt. Der Rasen ist in gutem Zustand, desgleichen das Nichtschwimmerbecken und das Einsachtzig-Becken mit der 50-Meter-Bahn. Aber speziell das Planschbecken mit dem Plastikpilz verströmt den Eindruck, schon wesentlich bessere Zeiten gesehen zu haben. Kann man nicht beschreiben (und die Kamera wollte ich nicht mitschleppen). Das ist wie mit gewissen Minigolfanlagen, denen Sie auf 150 Meter Entfernung schon ansehen, dass da gestalterisch seit den frühen 60ern nicht mehr viel passiert ist.

Von dem Münsterbad hab ich schon gehört, ich werd mir das auch sicher mal angucken. Aber ich glaube, fürs Bahnenziehen ohne die Kleine im Schlepptau genügt Lörick meinen bescheidenen Ansprüchen schon. Zumal mit dem Fahrrad hinkommt, ohne sich schon schlappgestrampelt zu haben. ;-)

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Na, dann weiß ja jetzt ungefär, wo Sie wohnen. ;o)

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Öffentliches Freibad
ist nie verkehrt. Und gehört als sich selbst steuernder Freizeitpark für Kinder von sechs bis – keine Ahnung – 12(?) sozusagen zum Weltkulturerbe. Das Freibad as we know it geht übrigens zurück auf die preussischen Heeresreformen nach den napoleonischen Kriegen. Lustigste Anekdote, die ich im Zusammenhang mit Freibädern kenne, steht in Kafkas Tagebüchern. Dort notiert er am 14. August 1914 in gewohnt kafkaesker Klarsicht: Deutschland erklärt Russland den Krieg, nachmittags Schwimmschule

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Preussisch -
hätte mir denken können, dass dahinter so ein Ertüchtigungsgedanke Pate gestanden haben mag. Man wird sich gesagt haben, wenn Deutschland sich mit Hilfe der kaiserlichen Marine seinen Platz ander Sonne erkämpft, dann wird man auch Kampfschwimmer brauchen. Heidewitzka...

Tja, und wenn Kafka mehr Katzencontent in seinen Tagebüchern gehabt hätte, hätt man ihn sicher schon zum Schutzpatron der Blogger ernannt. Diese Verquickung von Welthistorischem und Persönlich-Banalem, das ist wahrhaft epochal. Wie wollte man das heute noch toppen? Die Zwillingstürme in N.Y. sind eingestürzt. Nachmittags den Katz kastrieren lassen.

Wie

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Die Motivlage war ein wenig anders:
Nicht der Ausbildung mariner Elitetruppen, sondern der in und nach den napoleonischen Kriegen auch abseits der Grande Nation erstmals aufgekommenen Konzeption der Volksbewaffnung sollte die Einrichtung der Bäder dienen. Das Schwimmen wie auch das von dem einschlägig bekannten Freiherrn von (?) Jahn propagierte Turnen unter Aufsicht sollte das bekanntlich als unzuverlässig und im Ernstfall eher zur Renitenz neigende Gesindel (Volk) darauf vorbereiten mit Waffen "richtig" umzugehen. Das preussische Offizierschorps hatte damals noch Angst, dass die Herren Untertanen womöglich in die falsche Richtung zielen könnten, wenn es heißt "Helm auf zum Heldentod. Diese Angst war unbegründet, wie sich spätesens am 14. Juli 1914 herausstellte. Insofern scheint mir Kafkas Eintrag bei näherer Betrachtung irgendwie doch nicht ganz banal. Übertragen auf den Tag mit den zwei Türmen, könnte sein Eintrag lauten. 15 Uhr GEZ. Flugzeuge krachen in New Yorker Türme. Abends dritten Fernseher gekauft, Sondersendungen.

Militärische Elite- im Sinne von Sondereinsatz- truppen wie z.B. Kampfschwimmer sind übrigens eine relativ junge Erfindung. Federführend bei der Konzeption und Organistion waren freilich auch sozusagen preussische Offiziere, freilich als Teile der Wehrmacht und der SS. Erstmals öffentlich in Erscheinung getreten ist so ein "SEK" bei der sogenannten Befreiung Mussolinis 1943 oder 44 (?). Die Besonderheit dabei. Die Falschirmjägereinheit operierte ohne einzuhaltende direkte Befehlskette zur militärischen Führung, die nur eine Zielvorgabe anordnete, die Operation selbst dem taktischen Ermessen des eingesetzten Truppenteils überließ. Der "Erfolg" (Mussolinis Raushole) machte damals insbesondere im US-amerikanischen Generalstab Furore. Die ihr zugrunde liegende Konzeption sowie ehrenwerte Herren wie die "Techniker" um Wernher von Braun gaben der politischen Führung der US-Armee wesentliche Impulse, sich nach den Erfordernissen zeitgemäßer Kriegsführung entsprechend um- und neu zu strukturieren.

Und nur, um den Eindruck zu vermeiden, ich sei ein dumpfer Komisskopf oder Waffennarr. Die Freibad-Story inkl. Jahn, Kafka und Volksbewaffnung gehören ins Arsenal der wenigen tatsächlich interessanten Infos, die mir das Nebenfachsstudium NDL seinerzeit gebracht haben. Thema war Kleist, der sozusagen als der Poet unter den preuss. Heeresreformern wirkte und unter anderem eine Novelle schrieb, in der er den seines Erachtens optimalen Soldaten als eine gelungene Mischung aus einer Marionette und einem Tanzbären beschrieb, dessen "Menschlichkeit" darin bestehen sollte, nur die in deutscher Sprache gegebenen Befehle preussischer Offiziere ausführen zu können. "In gehorsamer Selbstständigkeit" war glaube ich das Schlüsselwort, auf das es dem Herrn von Kleist seinerzeit ankam. – – – Hieß es jedenfalls damals im Seminar vom Wolfgang Kittler, dem jüngeren Bruder des einschlägig bekannten und ungleich populäreren "Medien"-Kittler (Friedrich). Aber das nur nebenbei.Was ich eigentlich sagen wollte: Man sollte "Schwimmschulen" nicht unterschätzen. Oder: Vielleicht gehört auch Katzen-Content zum Krieg zur Zeit. Bekanntlich und leider weiß man auch "da" erst nachher immer mehr. (Freilich, wenn es soweit kommt, ist man oder es ohnehin wurst)

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Schon klar,
dass es den alten Preussen nicht um Kampfschwimmer ging. Soviel von der militärhistorischen Materie versteht auch eine luftwaffen-gediente Landratte wie ich. Aber gleichwohl finde ich Ihre Ausführungen sehr lehrreich und überzeugend, wo es darum geht, die obrigkeitlich geförderte Leibesertüchtigung zu Wasser und zu Lande in den richtigen Kontext einzupassen. Der militärische Stallgeruch des Turnens, so wie es damals propagiert wurde, stinkt ja drei Meilen gegen den Wind. Einer steht da mit der Trillerpfeife, der Rest reagiert auf die Kommandos und bewegt sich im Gleichtakt. Ich frage mich grade, ob nicht auch dem vermeintlich harmlosen Step-Aerobic das unselige geistige Erbe von Jahn und Konsorten anhaftet.

Die Sondereinsatzkommandos sind ein interessantes Feld, von dem ich leider zu wenig Ahnung habe. Ich meine, die Aliierten hätten auch diverse Kommandos am Start gehabt, und zwar nicht nur solche, welche die zu Filmruhm gekommenen "Kanonen von Navarone" ausschalteten.

Im Übrigen erzeugt das Spannungsfeld zwischen dem militärischen Prinzip Befehl-und-Gehorsam und dem Dasein als mündiger Staatsbürger auch in den Richtlinien zur inneren Führung der Bundeswehr immer noch ganz schöne Verrenkungen...

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Bundeswehr kenn ich nicht,
war ich nicht dabei, sozusagen. Der Ausflug in die Militärhistorie erfolgte ohnehin ohne Gewähr, weil ich als Zeugen nur deutsche Professoren angeben könnte, die im Zweifel bekanntlich lügen wie die Pfarrer (außerdem wars auch noch im Fach Dichtung und Wahrheit), aber alles in allem erscheint mir der erwähnte Zusammenhang zwischen vermeintlich harmlosem Freizeitvergnügen und militärpolitischen Zweck- und Zielvorstellungen durchaus plausbibel. Zu den SEKs nur noch eins, weil mir das damals im Seminar tatsächlich neu war: Das entscheidende Novum war offenbar, Truppenteile für bestimmte Einsätze zu entwickeln, bei deren Steuerung ganz bewusst auf die Einhaltung der klassischen Befehlstruktur und Weisungsbefugnisse verzichtet wurde. Soweit ich weiß, gab und gibt es diese Art von partieller Autonomie innerhalb der Armee in der Bundeswehr nicht mehr; sie wurde erst wieder in Gestalt einer Grenzschutztruppe (auf Polizei- und also Länderebene) wieder eingeführt, you name them. (Obwohl, die Burschen nennen sich seit dem Einigungsvertrag anders, ich glaube sogar, dass sie auch gar kein S mehr im Kürzel haben.)
Interessant ist der bewusste Verzicht auf das unter Militärs bis dahin ja sakrosankte Prinzip des Befehlens und Gehorchens, weil paar Monate vorher ein Herr Paulus sozusagen dagegen verstoßen hatte, und den im Generalstab am grünen Tisch ausgeknobelten Befehl zum Ausbruch der ihm unterstellten so genannten 6. Armee aus ihrem gerade zurückeroberten, freilich unter schwerem Beschuss stehenden Winterquartier mit dem Hinweis verweigerte, dass es keinen Sinn habe, ein paar Hundertausend (?) Leute ohne Rückendeckung durch gepanzerte Verbände und Luftwaffe in offenes Geschützfeuer laufen zu lassen, die Führung sollte lieber sehen, dass sie bis ins kommende Frühjahr genug frische Verbände (vor allem neue Panzerwaffen, schnellere Bomber und Jagdflieger sowie Sprit) an die Frontlinie brächten, er würde seine Stellung bis dahin schon halten, dann erst wollte der Herr Paulus ausbrechen. Bekanntlich kam es anders. Der Herr General hielt seine Stellung nicht, er kapitulierte, aber erst als die Rote Armee sich im Häuserkampf zuletzt bis an die 50 Meter zu seinem Befehlsstand durchgekämpft hatte – und in Berlin hieß es tags darauf im Radio, eine deutsche Armee hätte sich im heldenhaften Widerstand gegen bolschewistische Horden für Führer, Volk und Vaterland geopfert. Paar Tage vorher hatte er auch den so genannten Führerbefehl verweigert, sich demonstrativ die Kugel zu geben, um einer peinlichen Unterschrift mit einem wahrscheinlichen russischen Füllfederhalter zu entgehen, und wurde deshalb postwendend wegen Befehlsverweigerung unehrenhaft aus seinem Dienstverhältnis entlassen und dazu wegen Hochverrats angeklagt (und ich glaube auch im darauf folgenden Telegramm zum Tode verurteilt) – aber kurzum: Monate später scheint es, als sei die von Herrn Paulus an den Tag gelegte "Eigenwilligkeit" wie der Präzedenzfall eines neuen taktischen Truppenteils. Es ist zwar keine Armee gewesen, sondern nur eine Abteilung (Bataillon?) Fallschirmjäger, das mit der Anweisung befehlsunabhängig, das heißt nach eigener Einschätzung der Lage und ohne verbindliche Rücksprache (und Rückendeckung) zu operieren, aber immerhin. In Militärkreisen galt so ein Manöver als Novum, mithin against all odds, denn wo käme man denn hin als General, wenn sich rumspricht, dass nicht auf dem Kartentisch, sondern vor Ort entschieden wird, wann wer warum wohinmarschiert bzw. abgeknallt wird.

Die SEK-Burschen zur Befreiung Mussolinis hatten übrigens alle ihre Blausäure-Kapseln dabei, für den Fall, dass was schief gehen sollte, auch waren sie keinem offiziellen Verband der Wehrmacht, sondern einem inoffiziellen der Waffen-SS zugeordnet, für den Fall, dass sich die zuständigen italienischen Befehlshaber wundern sollten, warum ihre deutschen Waffenbrüder ohne vorherige Absprache in ihrem Frontabschnitt diesen Überraschungscoup starteten, was natürlich nur dann ein Problem geworden wäre, wenn die Operation nicht geklappt hätte.
Aber ich komme ins Plaudern, und wahrscheinlich haben sie sogar recht mit ihrem Hinweis auf die Kanonen von Navarone. Gerade fällt mir das Dreckige Dutzend ein, wahrscheinlich gehts da genau auch darum. Und wie gesagt, bin ja kein Kommisskopf, aber erhellend sind so kleine Ausflüge in die Vorgeschichte unserer so genannten neuen deutschen Zivilgesellschaft schon. Denn ohne Zivilisten keine Verteidigung deutscher Interessen am Hindukutsch – und sei es nur, dass sie am richtigen Platz stehen, wenn hinter den eigenen Linien die Rohr-Bombe hochgeht, um das alte Thema jetzt mal mit einem dumpfen Witz ausklingen zu lassen.

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Info
Hab mir erlaubt, mein Geschreibsel hier inklusive Ihres Kommentars auf meine Seite zu übernehmen. Hoffe, Sie haben nichts dagegen. Wenn doch, kein Problem, dann nehm ich Ihren Kommentar-Text einfach raus und erklär stattdessen den Kontext – ggbfs. auch ohne Nennung Ihres Blogs etc.
Ich halte die thread-Passage freilich für nicht schlecht und fände es gut, wenn ...

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Nein, gar kein Problem.
Wir können das auch gerne bei Ihnen drüben fortspinnen und hier weiter thematisch in gechlortem Kinderpipi plantschen, damit auch die Familienväter in der Dunkelkammer auf ihre Kosten kommen. ;-)))

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Danke und,
ne, muss gar nicht sein, könnten auch hier weiter machen. Mir egal. Nur hab ich sozusagen mein Pulver erstmal verschossen, will sagen, momentan fällt mir zur Sache Freibad, Krieg und Frieden gar nichts gescheites ein – abgesehen vom Hinweis auf die heute nachmittag in Alarmbereitschaft versetzte Royal Airforce... seidene Fäden...trügerische Idyllen... ect. Aber das ist ja nun auch schon wieder Stunden her ...

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Ich vertage mich auf alle Fälle
mal auf die Abendstunden, Nest und Nestling erforden nun wieder verschärfte Aufmerksamkeit. Der Rückzug in die metaphorische private Streuobstwiese der Lutherschen Apfelbäume sozusagen... ;-)

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Schön, dass Sie von der Bezeichnung "Badeanstalt" Abstand genommen haben ;-)

Ich meine, zu Ihrer Zeit hieß das doch nocht so, oder? ;-)))

Ich frage mich, auf wessen Mist diese Bezeichung gewachsen ist. Schäuble? Kohl?

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Nein, das ist viel älter
(als ich es mit meiner nachgerade biblischen Fülle an Lebensjahren bin) und wurzelt vermutlich noch in wilhelminischem Staats- und Sprachverständnis. Das schreckte damals ja nicht einmal davor zurück, öffentliche Toiletten als "Bedürfnisanstalten" zu deklarieren.

Aber lustig, dass Sie das ansprechen, ich hatte tatsächlich gerungen mit diesem Begriff. Denn manchmal spiele ich ja schon gern mit der ironischen Note, die so leicht angestaubte Begriffe heutzutage verströmen. Aber "Badeanstalt" hätte nicht so recht in die atmosphörische Stimmung des Beitrags gepasst.

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Die Möwe hat am Montag eine Zehnerkarte besorgt, die ersten vier Stempel haben wir schon drauf. Dass ich da in all den Jahren nicht drauf gekommen bin: Nach der Arbeit noch mal eine Stunde im Freibad zu verbringen, einfach klasse.

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Ein schöner Text
Hmmm, ich war auch schon seit Jahren nicht mehr im Schwimmbad. Auch mit Kindern beharre ich darauf, dass man nur im Meer anständig schwimmen kann. In Schwimmbädern dagegen kriegt man Fußpilz und eine schlechte Meinung die ältere Generation betreffend. (Gut kürzlich traf ich im Meer eine Qualle, das war auch nicht schön.)

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Anständig schwimmen,
so hoch würde ich als eingefleischte Landratte den Anspruch gar nicht schrauben. Ehrlich gesagt finde ich Salzbrühe nicht so den Hit, als dass ich nicht auch mit Süßwasser (ganz gleich ob gechlort oder gekunstdüngert) vorlieb nehmen könnte.

Irgendwelche Abstriche vom Optimum muss man natürlich überall machen. Aber dieser Badesee unweit meines früheren Wohnortes kam meinem Ideal schon recht nahe.

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Pommes Schranke kaufen nicht vergessen. Oder ist sie noch nicht in dem Alter? Oder Nappo, kennt das noch einer? Im Schwimbad meiner Kindheit gibts das noch. Na, vielleicht isses auch ne Restpackung aus den 70ern.

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Fritten darf sie schon mal,
die Kleine, wenn auch eher unbeschrankt. Die Unsitte, noch alles mögliche draufzukippen, wird sie noch früh genug entdecken.

Nappo sagte mir ganz entfernt noch was. Aber erst als ich den Packshot im Focus-Markenmuseum sah, klingelte es. Bei uns im Schwimmbad gabs (außer den obligatorischen Pommes und Bockwürsten mit Brötchen) eher den üblichen Gummi-Süßkram in Tüten und ein beschränktes Sortiment von Schöller-Eis. Was ich nicht so doll fand, denn Langnese traf eher meinen Geschmack. Ich sage nur Cola-Pop und Dolomiti...

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Ach ja, war auch schon ewig nicht mehr im Freibad. Dabei habe ich als Inhaber des Ferienpasses früher ganze Monate auf den Treppen des Rheinstadions verbracht. Damals war das für mich der Mittelpunkt der mir bekannten Welt. Zumindest im Sommer. Aber das Rheinstadion gibt es ja nicht einmal mehr. In Lörick war ich zuletzt vor Jahrzehnten (mein Gott). Und damals hat das auf mich schon altertümlich gewirkt.

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Pommes Schranke? Ist das ein Andreas-Kreuz Ketchup oben drüber?

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Einfach nur rot-weiß
- das musste ich aber auch erst mal googlen. ;-)

@cut: Die spezielle Kunst bei so einem Badebetrieb besteht wohl darin, den altertümlich-unzeitgemäßen Charakter der Anlage auch bei allfälligen Modernisierungsmaßnahmen unter allen Umständen zu bewahren.

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Chlorgeruch √
Pommesfett √
Kinderpippi ?

Entweder rieche ich das nicht (was ich ausschließe) oder Sie gehen in andere Bäder als wie ich.

Früher, ja früher, zu Zeiten des CD-Bads in Leverkusen (Pest und Hölle mag über diese Stadt kommen und den Schandfleck ausradieren), da haben wir, mein Bruder und ich, mit den 50 Pfennig in der Hand vor der Bude gestanden und uns gegenseitig versichert, das der Nachhauseweg zu Fuß gar nicht so schlimm ist. Der dauerte zwar gut und gerne zwei Stunden (mit durchgetobten müden Jungenfüßen ausgemessen), aber besser zwei Stunden wandern als kein Eis haben. Die halbe Mark war nämlich eigentlich für die KVB bestimmt, die uns wieder nach Hause bringen sollte.

Nappo mochte ich nicht, ebenso die "Butterbrote", die meine Mutter in die Tasche packte, und die nach zwei drei Stunden in der Sonne die Ränder nach oben klappten. Zum Schluss hatten wir nur noch die Badehose in ein Handtuch gerollt. Das war's mit Gepäck. Wir wollten ja schwimmen gehen, und nicht picknicken …

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Je mehr Kleinkiddies
sich tummeln im Plantschbecken, desto schwerer wird es, die spezifisch gelbe Duftnote zu ignorieren. Morgens oder am frühen Vormittag ist das sicher noch kein Thema, aber je länger der Badetag...

Badehose in ein Handtuch gerollt, ja, so sah auch unser minimalistisches Sturmgepäck für die Wasserschlacht aus, vielleicht hatte noch einer einen Ball zu Kicken auf der Spielwiese dabei. Wenn da nicht frisch gemäht war, trat man unweigerlich beim Rumrennen in Bienen, die sich am Klee gütlich taten. Wieviele Bienenstachel ich mir da plärrend aus dem Fuß gepult habe, schweigen wir davon. Wenigstens hatten wir als Anrainer provianttechnisch Heimvorteil, notfalls orderte man sich Nachschub am heimischen Gartenzaun. Aber um dorthin zu gelangen, musste man den richtigen Weg durch Dornenhecken und Brennesseln kennen. Aber die paar Kratzer sind natürlich ein Klacks gegen den Sachzwang, auf müden und ausgepowerten Füßen noch zwei Stunden nach Hause laufen zu müssen...

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So, bin gerade aus dem Schwimmbad zurück. Ich könnte hier Sachen erzählen …

;-)

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Habe mich davon treiben lassen und nun ein riesengroßes Loch hinten in der Badehose, vom exzessiven Rutschen. Wie komme ich nun unauffällig aus dem Auffangbecken am Ende der Rutsche heraus? Die 14-jährigen Mädels halten mich schon für einen Spanner...

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