Donnerstag, 11. Mai 2006
Berufsblogger gesucht?
Soeben Dieser Tage lese ich von einer Berliner Journalistengruppierung, die Kollegen zum Mitbloggen sucht. In der Stellenausschreibung heißt es:

Verehrer höherer Wesen und hauptberufliche Lichterkettenträger werden bei gleicher Qualifikation benachteiligt.

Hm, das klingt doch gar nicht so uninteressant - wo hab ich denn nur meinen Agnostiker-Ausweis? Obwohl, den brauche ich gar nicht erst raussuchen, denn wie ich weiter lese, gibt's erst mal kein Geld für die Bestückung des Blogs. Schade - aber so kennt man das ja auch von ambitionierten Verlagsblogs. Kein Geld da - und was noch schlimmer ist: nicht mal Kommentare. Ob man für solche Fälle ein Sonderkonto für ehrenamtliche Senfspenden einrichten sollte? Oder gibt es bei Antville nicht einen Sammelbehälter für nichtgebrauchte Kommentare? Noch einen Schritt weitergedacht: Wenn mit Bloggen schon kein Geld zu verdienen ist - könnte man sich von den Verlagsblogs à la Freundin oder Germanblogs nicht wenigstens für Kommentare bezahlen lassen? Etwa so:

- unqualifiziertes Getrolle: 5 ct pro Kommentar
- *lol* oder *rofl* 5 ct
- qualifizierte Kritik: 10 ct
- elaborierte Lobhudelei: 50 ct

Anfragen/Angebote von Verlagen bitte per E-Mailbutton an die dunkle Seite - oder einfach und unbürokratisch ins Kommentarfeld. Bei uns ist guter Senf Ehrensache. Sozusagen.

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Ich könnte ein paar Spammer vermitteln, die sorgen preiswert und regelmäßig für viele Kommentare.

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wieviel kostet denn ein versautes max-goldt-zitat? für penthouse-online o.ä.? *g*

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Der Tarif
für Maßgeschneidertes wird von Fall zu Fall ausgehandelt, je nach Aufwand. Ich denke darüber nach, Provisionen einzufordern für den Fall, dass ein gelieferter Kommentar Folgekommentare hervorruft.

@Kristof: Als Lockangebot zum Start nicht schlecht. Aber auf Dauer werden die Kunden mehr und individuelleres wollen als Hinweise auf Online-Pokerstuben oder gynäkologische Einblicke im gif-Format.

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Erinnert mich an die goldenen Zeiten als jeder, der was auf sich hielt eine Community einrichten musste. Das hat unsere junge Firma über die Startschwierigkeiten gebracht, als der Geschäftsführer der Agentur, die das dem Kunden aufgeschwätzt hatte, uns anheuerte, undercover neben den Freaks von Cassiopaia den Chat zu beleben. Mann, haben wir damals Kohle verdient!

Die Zeit ist bald wieder reif für so ein Geschäftsmodell. Bei der freundin ist es schon soweit, die lösen das -vermute ich - aber noch hausintern.

Und wenn die von Burda mich gefragt hätten, Herr Mark, hätte ich Sie da als Schreiber geholt (Vater bleibt zu hause und ermöglicht der geliebten Frau die Karriere, wenn da die targetgroup nicht zu schluchzen anfängt...). Einen richtigen Proficlub hätte ich da hochgezogen, junge Talente wie Sie zu Weltstars aufgebaut, die man dann gegen hohe Ablösesummen irgendwann weiterverkaufen kann. Und erst das Geschäft mit dem Merchandising!

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Just heute
titelt das Fachblatt Horizont: "Medien hoffen auf frische Erlöse durch Communities". Jetzt sind es also nicht mehr die Startups, ID-Medias und Konsorten, die mit virtuellem Gemeinschaftsgeist Geld machen wollen, sondern die alteingesessen Print-Platzhirsche und das Blätter-Baronat. Ein nachhaltigeres Geschäftsmodell vermag ich dahinter derzeit aber noch nicht zu erkennen. Da treibt wohl eher die Angst, die Googles, Yahoos & MySpaces könnten das nächste große Ding unter sich ausmachen.

Anyway: Ehrlicherweise muss ich ja zugeben, dass ich kein junges Zeilen-Rap-Talent aus der Hood bin - sondern ein mittelalter Profi aus der Print-Posse, den die ewige zielgruppen-orientierte Formatschreibe in eine veritable Schreibkrise gestürzt hatte. Da kamen das Baby und das Bloggen gerade recht, um mich ein bisschen aus dem gewohnten Zeilenschinder-Trott zu holen.

Aber so kann man das natürlich nicht vermarkten - und das will ich auch gar nicht. Als meine Frau erstmals den Haushaltsvorstand bei der FTD gelesen hatte, sagte sie: "Hach, Du könntest so ein Papiblog viel besser." Mag ja sein, aber ich möchte den Beweis nicht unbedingt antreten müssen. Denn die therapeutische Wirkung der Bloggerei besteht für mich ja unter anderen darin, mir hier in der Dunkelkammer keine thematischen Beschränkungen oder vermarktungstechnische Hirnkrämpfe aufzuerlegen.

Aber wenn ich tatsächlich mal ins Profiblogger-Lager rüberwechseln sollte, dann hätte ich Sie gerne als Profi-Kommentator mit an Bord.

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Dass Sie nicht mit den boys in the hood rummessen, ist mir klar. Bei den Themen für reifere Menschen, die hier hin und wieder verhandelt werden. Und seit Sie neulich the brain that wouldn't die bei Herrn Kid lobten. Bitte ziehen Sie ernsthaft in Betracht, ins Profibloggerlager zu wechseln. Selbstverständlich würde ich als Profikommentator sofort mitkommen. Mit 2-3000 Lobhudeleien im Monat wäre laut Ihrem Tarifmodell dann auch meine Rente sicher.

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*lol*
(Rechnung folgt)

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Moment mal...
...da war doch mal was *kram*: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=7597791731&rd=1&sspagename=STRK%3AMESE%3AIT&rd=1

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Stimmt, ich erinnere mich.
Allerdings halte ich mein Festpreisangebot für wesentlich seriöser...

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