Mittwoch, 28. September 2005
Aller guten Dinge sind drei
Junpei war 16, als sein Vater ihm die Ansage machte: "Von allen Frauen, mit denen ein Mann im Lauf seines Lebens zu tun hat, sind nur drei wirklich von Bedeutung, nicht mehr und nicht weniger." Wie der Protagonist einer Geschichte von Haruki Murakami in der Folge seine Beziehungen zu Frauen erlebt, verspricht interessant zu werden. Zumal der Vater anscheinend keine weiteren Erklärungen zu dieser These abgibt. Ich werde mir die Geschichte im "New Yorker" in den kommenden Tagen zu Gemüte führen, wenn ich die Muße dazu finde. In der Zwischenzeit werde ich vielleicht auch die Ausgangshypothese noch ein wenig ventilieren. Tatsächlich würde ich nämlich mit Stand von hier heute konstatieren, dass ich, lässt man mal meine Mutter außer Acht, tatsächlich mit drei Frauen zu tun hatte, die für mich bedeutsam waren. Mit der dritten aus dieser Reihe bin ich verheiratet. Schwer vorstellbar, dass da nochmal was bedeutsames nachkommen könnte. Aber kategorisch ausschließen kann man es nach menschlichem Ermessen auch nicht. Da bin ich doch froh, dass mein Vater mir in meiner Jugend nicht so ne fragwürdige Prophezeiung gemacht hat. In gewisser Weise hätte das aber gepasst. Denn zu bestimmten Zeiten hatte ich durchaus das Gefühl, Protagonist in einer Murakami-Geschichte zu sein. Und ohne meine Frau hätte ich dieses Gefühl nie adäquat benennen können. Denn sie war es auch, die mich mit den Geschichten von Murakami in Berührung brachte. Und da schließt sich der Kreis vorläufig.

Danke für das Fundstück, Frau Wasweissich!

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…ich kann dem nicht ganz zustimmen, dass nur drei Frauen im Leben eines Mannes Bedeutung haben - zumindest nicht für mich.

Geboren wurde ich als Frauenversteher und im laufe der Jahre haben mich Frauen ermuntert ein Macho zu werden. Es waren mehr als DREI. Gut, die Eine oder Andere war es wert als einen prägenden Punkt im Leben zu sehen und guten Begegnungen waren meist die kürzesten.

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guten Begegnungen waren meist die kürzesten.

Hm, das würde ich so nicht unterschreiben. Die Kürze hatte sicher auch ihre Würze, aber wirkliche Bedeutung hatten für mich bisher meistens doch eher die Frauen, die mich länger beschäftigt haben. Dass das in meinem Fall mit Stand von hier und jetzt drei sind, ist sicher Zufall und keinem Naturgesetz geschuldet. Und das heißt auch nicht, dass diejenigen, die nur auf Stippvisite in mein Leben kamen, bedeutungslos gewesen wären...

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…habe zufälligerweise in den letzten Tagen darüber nachgedacht - welche Menschen mich geprägt haben. Das Fazit ist: es waren in erster Linie Frauen, außer einem Mann der aber auch ein „Schwiegervater in Spe“ war und ein Solcher nicht wurde. Lächelnd musste ich erkennen, dass alle Frauen versucht haben mich in die Richtung zu verändern, die für eine „Beziehung“ augenscheinlich das Beste sein sollten. Und warum soll meine Einstellung nicht die Richtige sein? Lediglich einmal habe ich mich auf das Abenteuer über mehrere Jahre eingelassen mit der lebensnahen Erfahrung, dass es ab einem bestimmten Moment nicht mehr reicht sich „prägen“ zu lassen und das eigene Ich sich zurückmeldet. Geprägt wird man, Ja - nur stellt sich die Frage der Richtung. Das einzig weibliche Wesen das mich wirklich prägt ist meine präpubertierende Tochter.

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