Montag, 5. September 2005
Post its (lose Blätter)
Die gestrigen Koalitionsverhandlungen Das gestrige Fernsehduell entbehrte nicht eines gewissen Unterhaltungswerts. Interessant, da ich ja sonst nie Sat-1-Nachrichten gucke, fand ich Thomas Kausch. Ich habe den Eindruck, dass der seit er nicht mehr in ZDF-Diensten ist das gleiche Haargel verwendet Haim Saban, Roger Schawinski und Michel Friedman. Dass die Sendergruppe beim Hersteller Mengenrabatt kriegt, hat wohl mit economies of scale zu tun. Richtig überrascht hat mich, dass er Frau Merkel richtige Fragen gestellt hat. Frühere Sat-1-Mikrofonhalter waren angesichts von Unionspolitikern ja stets von ziemlicher Beißhemmung geplagt.

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Die Hysterie um selbsternannte prowestliche oder fremdgeschimpfte Neocon-Blogger wird allmählich albern. Geht es im Endeffekt doch nur darum, wer mehr Klickzahlen mobilisiert oder was? Da würde ich mir doch eine substanzvollere politische Auseinandersetzung wünschen. Gerne auch mehr darüber, wer welche Pädophilen-Netzwerke unterstützt oder den Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung verlässt. Oder eben unterhaltsames Parteitagsgeblogge à la Mr. ix. Das erweist sich nach einigen Anlaufschwierigkeiten doch als publizistische Bereicherung.

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Mein Töchterlein (fast neun Monate alt) redet neuerdings wie ein Wasserfall. Nur eben in einer Sprache, die wir nicht verstehen. Manchmal meint man Wort-Brocken herauszuhören. So klang es dieser Tage ganz eindeutig nach "oh my dear". Beim Stichwort "Schaschliktapete" muss ich mich aber verhört haben, meint meine Frau. Naja, ok, es könnte auch "verf***ter Teddy" gewesen sein...

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Wie, Sie kennen die weltberühmte Schaschliktapete nicht? Die hing doch im Kanzlerduellstudio hinter den Kandidaten. Ihre Tochter hat das mitbekommen. Kluges Kind.

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Erinnert an Hennes Benders Geschichte, die ich am Samstag hörte. Er erzählte vom Song "pata pata". Eine Freundin von ihm sei immer felsenfast davon überzeugt gewesen, den RICHTIGEN Text zu verstehen:

"Arafat im Grugabad*
trinkt 'n Batida"


(Soviel zum heutigen Ohrwurm... bitteschöön! )

*großes Freibad in Essen

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Die Erinnerung
an "Pata, pata" hatte ich schon fast verdrängt. Danke, dass Sie mir dieses Kleinod des frühen Ethno-Pops zurück ins Gedächtnis geholt haben, Frau Wise.up.

@wortschnittchen: Ich fürchte aber tatsächlich, die unflätigere Interpretations-Variante ist die wahrscheinlichere. Wie meine Frau zu Recht bemängelt, taugt mein herzhaft-unverfälschter Sprachgebrauch nur bedingt als syntaktisches und semantisches Vorbild für unseren Nachwuchs.

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Keine Ursache! Das mach ich doch gerne!

Ich renne seit 2 Tagen mit dem Song im Kopp rum. Wie gut, dass ich mir in meiner neuen Umgebung das Singen noch ganz gut verkneifen kann...

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Wäre ja noch schöner,
wenn ausgerechnet Roger Schawinski keine beissfreudigen Journalisten anstellen würde... Dann würde ich mich doch langsam um seine Gesundheit sorgen! *g*

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Naja,
unter den vorigen Sat-1-Eigentümern wurden überwiegend Journalisten eingestellt, deren Bissigkeit angesichts von Unionspolitikern komplett erlahmte. Und Kausch kam ja vom ZDF, einer Anstalt, die traditionell auch eher konservativ angehaucht gewesen ist. Von daher überrascht mich das schon ein wenig.

Und Schawinski wäre nicht der erste Beißer, der sobald er einen größeren Laden zu führen hat, seine staatsmännische Ader entdeckt. Aber bislang hat er ziemlich wenig falsch gemacht, sieht man mal von dem absolut missglückten Einstand mit dem Abgang von Harald Schmidt und dem daraus resultierenden Late-Night-Flop mit Anke Engelke ab. Hätte damals nicht gedacht, dass er den Abstand zu RTL verringern kann...

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Schawinski
wäre nicht mehr sich selbst, wenn er gekuscht hätte. Schliesslich musste er in der Schweiz, seit er in der Öffentlichkeit tätig ist, Kritik auch von der übelsten Art und von höchster Ebene ertragen, und hat trotzdem weitergemacht. Aber aufs Alter wird man ja bekanntlich höchstens noch sturer *g*

Ehrlich gesagt, ich hatte schon meine Zweifel, dass er im hart umkämpften deutschen Fernsehmarkt bestehen könnte. Da tanzt er auf einem viel glatteren Parkett im Vergleich zur Schweiz. Deshalb: toll, was er bisher zustande gebracht hat!

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Ich hatte in den 90ern
ab und zu für "Facts" geschrieben und deswegen die Schweizer Medienlandschaft etwas aufmerksamer verfolgt. Von daher wußte ich halbwegs Bescheid, dass der schon einiges hinter sich hatte - inklusive einen in den Sand gesetzten Lokalsender.

Bin mal gespannt, ob wir hier ne Welle von Schweizer Medienmanagern erleben werden so wie die Ösis, die vor ein paar Jahren allgegenwärtig waren im hinter den Kulissen des deutschen Fernsehens...

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