Sonntag, 1. Februar 2015
Spitz wie Nachbars Kirchturm
Wenn man hier so durch die Landschaft am linken Niederrhein radelt und keine Landmarken wie der Rheinturm, die Neusser Skihalle und die Kohlekraftwerke beim Tagebau in Sicht sind, dann sehen die Ortschaften meistens ziemlich verwechselbar aus. Und das liegt nicht zuletzt an den zumeist neugotischen Backsteinkirchen mit ihren einzelnen Spitztürmen, ob Büderich, Willich, Schiefbahn oder Anrath, von der Landstraße aus sind da kaum Unterschiede auszumachen.



In Anrath veranlasste mich gestern Orgelklang aus einer halb geöffneten Tür am Hauptportal, anzuhalten und einen Blick in die Kirche zu werfen. Leider war der Zugang ins Hauptschiff versperrt, aber zumindest konnte ich durch die geschlosse Glastür fotografieren (die Spiegelung der Rosette war keine künstlerische Absicht):



Den Organisten, den ich durchs Seitenschiff beim Spielen beobachten konnte, habe ich nicht abgelichtet, ich wollte möglichst unbemerkt bleiben und die kleine Privatvorstellung nicht stören. Ausnahmsweise habe ich es bedauert, dass ich kein Smartphone mit Musikerkennungs-App habe, es hätte mich schon interessiert, was da gespielt wurde. Aber zumindest war ich froh, dass ich für solche Gelegenheiten ein Spiralschloss am Rad spazierenfahre, da kann ich das Rad mal eben an eine Laterne anschließen und mich an der musikalischen Darbietung erfreuen, ohne derweil um mein Rad fürchten zu müssen.

Aber zum Aufwärmen war der Vorraum der Kirche auch nicht wirklich geeignet, und so machte ich mich dann irgendwann auf die Socken Richtung Süchtelner Höhen. Mit Blick auf die schon tief stehende Sonne habe ich es mir dann aber verkniffen, von den Krickenbecker Seen an die niederländische Grenze zu strampeln. Stattdessen nahm ich auf dem Heimweg noch die mörderische Hinsbecker Höhe unter die Räder.



Wo ich bei der Windmühle dann kurz verschnaufen musste noch einen kleinen Fotostopp einlegte.



Und jetzt, wo ich diesen Beitrag fertigstelle, fällt mir ein, dass die Dunkelkammer heute ihr 10jähriges Bestehen feiert. Das ist jetzt nicht wirklich eine zündende Schlusspointe, aber ich lasse das jetzt einfach mal so im Raum stehen.

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Herzlichen Glückwunsch
zum 10. Geburtstag.

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Mille grazie!
Hätte ich mir damals auch nicht träumen lassen, dass der Spaß an der Sache so lange anhält.

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Glückwunsch
...auch meinerseits. Ist immer kurzweilig und gerade die Radfahrgeschichten machen Appetit, es selber einmal zu versuchen. Aber auch sonst: immer interessant! Ich schaue jeden Morgen (zumindest werktags) in genau 3 Blogs (früher, als Rainer noch was sagte, waren es 4) rein und es ist immer ein Vergnügen, wenn da wieder etwas Neues steht oder man weitere Kommentare lesen kann. Bleiben Sie gerne noch recht lange dabei.

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Vielen lieben Dank! Übrigens hat die Rainersche Post seit einiger Zeit wieder geöffnet (ich hatte darauf gehofft und deshalb auch nicht den Link aus der Liste gelöscht).

In Sachen Radfahren kann ich Sie nur ermuntern, immerhin bringen Sie als Alpenpassbezwinger doch schon andere Voraussetzungen mit als unsereiner, der sich in den Nullerjahren mehr oder weniger null bewegt hat.

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Glückwunsch!
Auf die kommenden Jahre. Und noch viele schöne Touren mit dem Rad.

(Lese hier dann vermutlich auch schon so seit 10 Jahren. Und unverändert eine Freude!)

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Immer gerne, und bei Ihnen lese ich ja auch seit Beginn an mit. Und ich hoffe, dass wir dieses Jahr wieder ein paar schöne Touren zusammen fahren.

Zum Saisonstart könnte man die Ratinger Frühjahrs-RTF ins Auge fassen, genauen Termin habe ich noch nicht gefunden, aber ich denke, wir reden da von Ende März. Und die Klassikerausfahrt sollte bis dahin auch wieder am Start sein.

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Danke fürs Mitnehmen und herzlichen Glückwunsch zum Zehnten!

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Merci!
Dass das Radfahren (in Verbindung mit der Erkundung der Region) mal so prominent werden würde hier im Blog, war nicht absehbar am Anfang. Da standen ja noch mehr die Alltagserlebnisse eines frischgebackenen Papis und Hausmanns im Mittelpunkt.

Bin auch mal gespannt, wie sich das bei Ihnen noch entwickelt. Ach ja, Sie sollten vielleicht noch unter den Menüpunkt "Benutzerprofil ändern" Ihren Benutzernamen mit der Ihrer Blog-URL verknüpfen, das macht es einfacher, Ihr Blog von da aus gleich zu finden, wo Sie kommentieren.

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Danke für den Tipp! Schon erledigt!

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schließe mich den Gratulanten an - und wünsche noch zehn weitere jahre blog cum Rad. Aber auch ohne Rad lesenswert. Die neugotischen Kirchen, die das rheinland in diversen Spielarten überziehen, sind ein produkt des 19.Jhdts und des Kulturkampfes, erinnere ich schwach.
Heimatforschung weiß da mehr.
Mich hat dann erstaunt, dies kirchentypen als Angelpunkte in diversen Berliner Stadtteilen wiederzufinden. nicht nur der Backstein ist ihnen gemeinsam, wahrscheinlich auch das Designerteam.

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Allerverbindlichsten Dank!
Die Hypothese mit dem Kulturkampf war mir neu, hat aber einiges für sich. Das Bevölkerungswachstum, das in den einschlägigen Wikipedia-Artikeln meist als Hauptgrund für die hiesigen Kirchenneubauten im ausgehenden 19. Jahrhundert angeführt wird, vermag es alleine nicht zu erklären, warum da katholischerseits zum Teil so geklotzt wurde.

Zum Teil ist da ganz schön nach Schema F gestaltet und gebaut worden, und so wundert es mich nicht übermäßig, wenn einige dieser Bautypen auch in Berliner Stadtteilkirchen realisiert wurden. Solche Moden wie Historismus und Neugotik waren ja keine regional begrenzten Phänomene.

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Zehn dunkle Jahre! Das ist ja schon... das ist ja schon... Eine beachtliche Strecke! Glückwunsch.

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Von so einem, wie soll ich sagen, Patriarchen dieser Community wie Ihnen freut der Glückwunsch gleich gleich doppelt. Ihr Café war damals schon lange eine gefragte Adresse, als ich mir sagte, allez hopp, jetzt bloggste da auch mal.

Und als ich neulich mal wieder irgendwo las, dass es mit Blogs jetzt wirklich gelaufen sei, da dachte ich mir, jaja, das hören und lesen wir jetzt auch schon seit 2007, mir doch egal...

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Jetzt, wo es mit Blogs gelaufen ist, kann man endlich wieder ungestört vor sich hinwerken. Oder, wie Frau Gröner sagen würde, blog like nobody's watching.

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Genau.
Oder wie ich immer wieder gern zitiere: "Wir retten hier nicht die Welt, wir machen Familienunterhaltung."

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Herzlichen Glückwunsch zum zehnjährigen Blogger- Jubiläum und natürlich nicht außer acht lassen darf man Ihre ersten 10 Jahre ohne Tschik! Applaus!

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Und nicht zu vergessen den 10-jährigen Hochzeitstag vorigen November und den 10. Geburtstag von mademoiselle793 im Dezember. Da kamen damals einige Sachen zusammen, kurz bevor ich die Dunkelkammer eröffnete.

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Ah! Dezember!
Sehr gut!

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Ja, sogar der soundsovielte Dezember! ;-)

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Lang soll er leben
10 Jahre... ganz famos und herzlichen Glückwunsch!
Die vermaledeite Hinsbecker Blase war täglicher Bestandteil meines Schulwegs, sowie zweimal wöchentlich zum Handball. Immer mit dem für diese Region obligatorischen Hollandrad...
Erst neulich fiel mir auf, dass die ehemalige Feuerleitstelle kurz vor Grefrath nicht mehr existiert.
Wohl auch bereits seit 10 Jahren.

Ich hätte da übrigens noch nen Tipp:
Wenn Sie kurz vor dem Hügel in Hinsbeck links abbiegen und dann wieder rechts (kwasi parallel zur Bundesstraße), dann eröffnen sich Ihnen hübsche 10 % zu einer ebenfalls hübschen Kapelle. Der Weg ist viel kürzer und nicht so gefährlich ;)

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Vielen lieben Dank! Diesen Weg - oder sollte ich lieber sagen: Trampelpfad? - an der Kapelle vorbei bin ich 2013 mal gefahren, aber die Kapelle habe ich noch nicht besichtigt, ebensowenig wie die Reste des Fliegerhorstes Herongen/Venlo.

Von einem Feuerleitbereich in Höhe Heitzerend habe ich nichts sehen können, auch nicht auf dem Satellitenbild. Aber die Reste der Abschußstellung in den Heronger Buschbergen zeigen sich dem kundigen Auge noch auf dem Satellitenbild. Bei GV-Kapellen ist der einst zur Raketenstation Hombroich gehörende Feuerleitbereich in eine Kompostieranlage umgewidmet worden. Erkennt man auch nur, weil ein paar der charakteristischen Bunkerwälle noch zu sehen sind.

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Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, ob es eine Feuerleit- oder Cape Caneveral selbst war ;o)

Der Bauer, dem man das Land damals wegen des Gemeinwohl aus Gründen (TM) abknüpfte, hat es irgendwann mit Vorkaufsrecht zurück erhalten und überbaut.

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Wie gesagt, die eigentliche Raketenstellung lag etwas weiter nordöstlich, und das typische Layout der drei Launcherbereiche ist noch klar zu erkennen. Das fragliche Gelände in Heitzerend wäre zu klein gewesen. Mehr als eine Radarkuppel mit ein paar Bunkerwällen drumherum hat da wohl kaum hingepasst.

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