Sonntag, 8. Juni 2014
~ Rheinkilometer
Und dann ist es plötzlich Sommer, die Bude ist sturmfrei, und zu guter Letzt ist auch noch Schützenfest! Wäre ich nicht so ein verschrobener Sonderling, dann würde ich jetzt so richtig einen drauf machen, Kettenkarussell und "weißer Blitz" fahren, bis mir blümerant wird, dann am Bratwurststand eine neue Grundlage schaffen und mir anschließend im Festzelt die Lichter ausschießen, so wie sich das auf einem zünftigen Schützenfest gehört.

Aber nach meinem strammen Radpensum bin ich für solche Vergnügungen einfach zu erledigt. Gestern Klassikerrundfahrt rund um Rommerskirchen, wo ich mich von Aphro Child überrden ließ, bei der schnelleren Gruppe mitzufahren. Heute dann in aller Frühe und Frische gegen den Nordwind gestartet, immer wieder mit einem bangen Schulterblick nach Südwest, von wo laut Regenradar irgendwann eine Störungsfront kommen sollte.

Die zeigte sich dann auf der Rheinpromenade in Wesel (am gegenüberliegenden Ufer gingen die Kühe schon ins Wasser, um sich abzukühlen), und eine ältere Frau sagte noch zu ihrer bang dreinschauenden Bekannten: "Och, dat Wetterchen da, dat kommt nich übern Rhein." Ich war mir da nicht so sicher und beschloss, schleunigst den Hauptbahnhof zu suchen und notfalls die Heimreise im Regionalexpress anzutreten.



Mit der Idee war ich nicht alleine, einige Radwanderer beabeiteten schon die Ticketautomaten, ich musste noch einen Schein wechseln, bis es passte und schaffte es grad noch in den 11 Uhr 44 nach Duisburg. Da prasselte, blitzte und donnerte es auch schon los als ob es kein Morgen gäbe. Von Friedrichsfeld (Rheinland), Voerde, Dinslaken und Oberhausen-Holten habe ich durch den dichten Regenvorhang so gut wie nichts gesehen (was wahrscheinlich auch besser so ist), in Duisburg sah es schon nicht mehr nach Weltuntergang aus, und kurz vor Düsseldorf Flughafen strahlte auf einmal wieder blauer Himmel. Und das, wo die Landeshauptstadt doch sonst keine Regenfront auslässt. Ich bin fast versucht, von einem Pfingstwunder zu sprechen. Hoffen wir, dass es auch am Pfingstmontag noch anhält.

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Heute war das Motto
der Streckenwahl "eher Esel als Wesel", aber sehen Sie selbst:



Wenn da draußen irgendwo eine Regenfront ist, dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass ich zielgenau reinfahre. Der Bahnhof Hattingen war nah, aber nicht nah genug, und so harrte ich unter einem dichtbelaubten Baum aus, bis das schlimmste vorüber war. Trotzdem schöne Runde da unten an der Ruhr...

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Uh. Aber schön, dass es trotzdem schön war! ;-)

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Das waren vielleicht 10-15 Minuten, die ich nutzte, meine kurz zuvor erworbenen Tuc-Kekse (Salzgehalt!) zu mümmeln. Paar Tropfen kamen unter den Bäumen natürlich auch durch, aber das war immer noch besser, als total nass bis auf die Haut zu werden. Was ich im Übrigen auch der Kamera und dem Handy nicht antun wollte.

Ich habe mit Blick gen Himmel (viel war Richtung Westen wegen der Hügelkette ja nicht zu sehen) dann entschieden, nicht über Langenberg zurückzukurbeln, da hing es nämlich immer noch ziemlich dicke drüber, sondern über Essen. Was mir noch einen schönen Blick auf den Baldeneysee verschaffte:



Ich hatte die Regenfront immer wieder mal im Rücken und gab entsprechend Gas, bei Angermund kam wieder was runter, aber ich sagte mir, angehalten wird jetzt nicht mehr so kurz vor zuhause. Auf der Kirmes wollte ich noch schnell ein Steakbrötchen holen, aber da war grad Schützenaufstellung für den langen Marsch und kein Durchkommen, so vertagte ich das einstweilen.

Just for the record: Die Strecke war Düsseldorf-Erkrath-Mettmann-Schöller-Dornap-Düssel-Aprath-Neviges-Langenberg-Hattingen-Burgaltendorf-Baldeneysee-Esel-Lintorf-Kaiserswerth und so weiter.

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Und ansonsten haben Sie das/die Unwetter hoffentlich gut überstanden? Nirgendwo unfreiwillig unter einen Baum gekommen, nichts weggeweht? Hat ja ordentlich gekracht bei Ihnen im Westen... :-/

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Ja, danke der Nachfrage, bis auf einen kleinen Blumentopf alles heil geblieben. Und mit der Parkplatzwahl auch Glück gehabt. Hier um die Ecke, wo wir ab und zu auch mal parken, hat eine umgekippte Blautanne einen Wagen tiefergelegt.

Aber ich schätze, es gibt etliche Ecken, die es weit schlimmer getroffen hat.

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