Freitag, 3. Mai 2013
Noch viel mehr Nichts um Rauch
Ich entdecke für mich gerade eine neue (und überdies konkurrenzlos günstige) Form der Freizeitunterhaltung: Ich gucke aus dem Küchenfenster und schaue der Kneipenkultur beim Sterben zu. Der Ortsunkundige wird jetzt fragen, ja wie jetzt, was genau gibt's denn da zu sehen? Nun, seit dem 1. Mai gelten hier in Nordrhein-Westfalen verschärfte Bestimmungen zum Nichtraucherschutz in der Gastronomie. Mit der Qualmerei ist es jetzt auch in jenen Spelunken vorbei, die bis dato als Raucherclub firmierten. Das betrifft auch "Pauls Pinte" drüben auf der anderen Straßenseite, wo neuerdings ein Stuhl und ein großer Aschenbecher draußen bereit stehen, falls es Gäste während der Öffnungszeiten gelüstet, ihren Nikotinpegel zu erhöhen. Gegner dieser Gesetzesnovelle hatten im Vorfeld die Sorge geäußert, eine Verschärfung der Vorschriften führe unweigerlich zum Sterben der Kneipenkultur - ohne allerdings näher auszuführen, wie man sich das konkret vorstellen darf. Ich denke mir das so, dass jedesmal, wenn ein Gast (der bequemlichkeitshalber lieber am Tresen oder am Stammtisch sitzend qualmen würde) zum Rauchen nach draußen gehen muss, stirbt ein Stück Kneipenkultur. Woran auch immer.

Ich werde jedenfalls weiter beobachten. Und im Moment ist "Pauls Pinte" jedenfalls so gut besucht wie sonst auch an einem normalen Freitagabend.

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Für die Anwohner, die über Pauls Pinte wohnen (auch nebenan, schräg darüber), könnte das nervig werden. Mir zieht immer der Qualm von den Nachbarn aus dem ersten Stock rechts direkt ins Schlafzimmer, wenn die auf dem Balkon rauchen. Er arbeitet Schicht, manchmal werde ich davon wach, dass er vor der Schicht oder danach noch eine draußen raucht. Für mich ist das so, als säße er auf meiner Bettkante und pustete mir den Qualm ins Gesicht.

Mal abgesehen davon, dass Raucher ja gesellige Leute sind und sich ganz gern unterhalten.

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Das kann ziemlich fies sein, wenns direkt reinzieht. Kriege manchmal im Arbeitszimmer bisschen was geboten aus der Wohnung drunter oder im Sommer auch mal Grillschwaden aus benachbarten Gärten/Hinterhöfen, aber i.d.R. nicht soo massiv, wie Sie das schildern.

Vor der Kneipe steht in der warmen Jahreszeit eh immer ein Stehtisch, insofern ändert das für die Nachbarschaft jetzt nicht so rasend viel. In der Wohnung direkt über der Pinte wohnte lange der Namensgeber und vorige Pächter Paul himself, habe es nicht so genau verfolgt, wer da als Nachmieter kam, es scheinen Leute zu sein, die anscheinend nicht ganz so viel Tageslicht benötigen wie unsereins, da sind die Jalousien die meiste Zeit zugezogen. ;-)

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Ich hege die stille Hoffnung, dass er irgendwann aufhört. Mein alter Nachbar im Erdgeschoss raucht im Sommer gerne Zigarre auf dem Balkon. Das ist fies, denn das rieche ich bis hier oben. Im Sommer stehen hier die Balkontür und alle Fenster dauernd offen.

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Uaaah, Zigarre fand ich schon ultraschlimm, als ich selber noch Zigaretten rauchte.

Aber die Luft ist offenkundig eh Ihr Element, wenn Sie ganzjährig bei offenem Fenster schlafen. Ich bin ja mehr so fürs Stoßlüften als ständig alles offen stehen zu haben, und das liegt nicht nur am Fluglärm, der mich bei offenem Fenster morgens ab 6 Uhr senkrecht im Bett stehen ließe.

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Im Sommer geht das gar nicht anders unter einem nichtisolierten Flachdach und alle Fenster zur Südseite. :-)

In den seltenen Nächten, in denen ich versehentlich vergesse, das Fenster zu öffnen, wache ich mitten in der Nacht auf mit einem dicken Kopf und dem Gefühl, nicht genug Sauerstoff zu bekommen.

Fluglärm war bis zum Bau der neuen Landebahn hier nie ein Problem, jetzt höre ich die Flugzeuge auch. Aber im Frühjahr und Sommer legen eh die Vögel früher los. Insofern kann ich froh sein über die Sommerzeit, sonst wäre es ja noch eine Stunde eher.

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Zwischen Flugzeuge hören und Fluglärm dürfte es noch einigen Platz auf der Dezibel-Skala geben. Hier ist es so, dass ich auch zum Telefonieren das Fenster zumachen muss, andererseits weckt mich der Flugverkehr normalerweise nicht, solange das Fenster zu ist. Wenns freilich richtig heiß ist, bringts das auch nicht, aber dann schlafe ich eh schlecht ein, und es stört mich sogar Gequatsche unten auf dem Platz oder das Fernsehprogramm des Nachbarn ganz massiv.

Doch das ist in der ganzen Zeit hier am Niederrhein ziemlich selten vorgekommen, das ist wenn man so will der Vorteil der vom Seeklima beeinflussten Region.

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So schlimm ist es hier zum Glück nicht, aber ich bin schon froh, dass das Nachtflugverbot durchgesetzt wurde. Insgesamt starten und landen am hiesigen Flughafen halt schon etliche Flugzeuge mehr als an dem in Ihrer Gegend. Von dem hörte ich übrigens einmal, dass dort sämtliche Esprit-Klamotten einfliegen.

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Wobei es für die betroffenen Anwohner womöglich keinen großen Unterschied macht, ob alle 60 oder alle 90 Sekunden einer abhebt. Herr Rocky Raccoon ist von einem anderen Stadtteil der Verbundgemeinde weggezogen, obwohl dort "nur" die Maschinen drüber wegfliegen, die die Kurve nach Norden kriegen. Das ist etwa die Hälfte der Flugbewegungen, mit denen wir hier konfrontiert sind, und doch machen Winkel/Entfernung zur Flugbahn es hier bei uns erträglicher. Und in D-Unterrath, von wo man zu Fuß zum Terminal laufen kann, kriegt man von Starts und Landungen gar nicht so viel mit.

Das mit den Esprit-Plünnen mag stimmen, aber solange es keine brisantere Fracht ist, kostet mich das keinen Nachtschlaf.

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Wenn der Nachbar unter uns gelüftet hat, gingen bei uns alle Fenster zu. Zum Glück passierte das nur gelegentlich, man muß den Rauch ja im Zimmer halten :-)

Richtig nervig war der Nachbar, der, wenn er Streit mit dem nicht-so-holden Ehegespons hatte (was suffbedingt öfter mal passierte und mindestens ein Mal war ich schuld), auf den Treppenabsatz ging und da solange blieb, bis er sich beruhigt hatte, was die eine oder andere Kippe brauchte.

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Oh, ich hörte von Leuten, die in Orten wohnen, wo vor der neue Landebahn alle drei Minuten ein Flugzeug (niedrig) drüberflog. Die dachten immer, es könne nicht schlimmer kommen, zumal die Landebahn ja in einer anderen Himmelrichtung liegt. Kam es doch. Jetzt fliegen die Flugzeuge dort alle 90 Sekunden drüber. Ich vermute, die Leute dort sind nicht traurig darüber, dass 2012 die Zahl der Flugbewegungen auf 482.000 zurückgegangen ist (im Jahresdurchschnitt also etwa 40.170 pro Monat). Im Januar 2013 waren es wetterbedingt sogar "nur" 35.100 Starts und Landungen.

Mich weckte aber heute eine Amsel um 4.45 Uhr MESZ mit ihrem Gesang, um 5.45 Uhr debattierten die Spatzen lautstark und lange.

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In "Die Herren mit der weißen Weste" ist es ein Plotpoint, dass man jemanden, der in einer Wohnung direkt am Flughafen Tempelhof wohnt, wunderbar meucheln könnte, wenn gerade wieder ein Flieger startet (zumal der zu Meuchelnde den Bösewichten gerade eben gesagt hatte, in wieviel Minuten denn der nächste Flieger dran ist).

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S-c-h-m-a-u-c-h-l-ü-m-m-e-l, eines meiner Lieblingswörter. Und: "ersticken jeden honneten Menschen, der nicht zu seiner Vertheidigung zu rauchen vermag".

Alleine dafür hat es sich gelohnt, mit 12 vor einigen Jahren das Rauchen aufgehört zu haben.
Ich habe später nie mehr geschafft mich zu erinnern, was mir je am Schmauchen (was ein Wort!) gefallen hat.

Wir riechen uns später!

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Och,
dass ich an diesem Laster selber so gar keinen Genuss gehabt hätte in all den Jahren, kann ich für mich nicht sagen. Nichtrauchen alleine hat auch noch keinen (Grüß Godwin) zum besseren Menschen gemacht. ;-)

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"Nichtrauchen alleine hat auch noch keinen (Grüß Godwin) zum besseren Menschen gemacht. ;-)"

(Edit: Autobahn!)

Nuja, wenn der Husten nachlässt und die Gesichtsfarbe von grau und gelb auf schweinchenrosa wechselt, der Geschmackssinn reüssiert und man dafür noch Geld rausbekommt, dann ist das auf keinen Fall schlechter.

Im Übrigen soll selbstverständlich jeder selber wählen, wie er sich abmurkst.

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Mit dem besseren Menschen meinte der mark793 wohl weniger den gesünderen Menschen. Nehmen wir man den Bush, den George. Hätte der weitergesoffen, wär's bestimmt besser gewesen. Dem hat die Abstinenz vielleicht den Teint verbessert, aber sonst auch nichts.

Ich hingegen fand es als Nichtraucher klasse, auf Kuba mit ner Cohiba oder einer Monte Cristo im Schaukelstuhl der Hotelveranda zu sitzen und der untergehenden Sonne hinterher zu paffen.

"Schmauchlümmel" ist herrlich. Gleichwohl klingt unterschwellig ein wenig Sympathie mit.

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@kreuzbube: Das Stichwort Bush geht genau in die Richtung, die ich meinte, und mit "Grüß Godwin" spielte ich auf die Tatsache an, dass der Gröfaz bekanntlich militanter Nichtraucher war.

Natürlich bin ich auch froh, das Thema von der Backe zu haben, das wird mir auch grade wieder klar, wenn ich die Gestalten alle naslang da unten aus der Beize kommen sehe, um sich die nächste Kippe reinzuziehen.

Ich sage aber auch ganz deutlich: Wegen mir hätte es diese maximale Ausdehnung des Rauchverbots auch auf bisherige Raucherclubs und ähnliche kneipenkulturelle Etablissements definitiv nicht gebraucht.

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mann, Ihr seid ja echte Hinterwäldler in NRW!
Im schönsten und bestregierten Bundesland von allen hatten wir die Diskussion schon vor Jahren!
Und im noch besser regierten Italien gab's gar keine Diskussion.
Just do it ! Und das hat 1a funktioniert!

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2009 saß ich in Oslo in einer Kellerkneipe und fragte mich, was anders sei. Auf dem Weg ins Hotel kam ich drauf: es war rauchfrei.

Das erklärte auch, warum so viele Cafes trotz Schnee Tische draußen hatten und Decken bereitgelegt. Bis dahin hatte ich angenommen, daß man, wenn man auf warmes Wetter wartet, wohl das ganze Jahr drinnen sitzt.

Die Norweger, die wir besuchten, schienen damit kein problem zu haben oder keins draus zu machen. Von daher fand ich Aufschrei um den Tod der Kneipenkultur ziemlich deutsch.

In Irland (eins dieser Länder, in denen Qualmen irgendwie dazugehört) kam das Rauchverbot auch und keiner maulte rum, kann man ja rausgehen.

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Raus gehen geht auch nicht, siehe oben.

Man könnte vielleicht Anwohner, Nachbarn und Gäste per se verbieten, dann würde niemand von niemandem gestört. Das würde zudem jede Menge andere Verbote überflüssig machen.

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Hier hat sich wegen draußen vor der Kneipe klönenden Rauchern noch keiner beschwert. Wie gesagt, im Sommer stehen da eh immer Leute draußen am Stehtisch, so neu ist die Situation für die Anwohner also nicht.

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wenig.ten. gibt e. auf der queen eli.abeth den churchillrom
wo man noch an.tändig nach new york fahren kann

(da. . geht nich da hab ich ge.tern jever drübba au.ge.chüttet)

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Dann nimm doch lieber das z.
Erinnert mich an den Monty-Python-Sketch, wo einer das C (also wie in "cat") nicht aussprechen kann und stattdessen "b" nimmt, bis ihm einer sagt, er könne doch das "k" nehmen (das er tadellos sprechen kann). "Oh, I never thought of that."

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Es ist - meiner kleinen Erfahrung nach - oft nur die Angst vorm Neuen und die fehlende Bereitschaft, sich diesem zu stellen -> Komfortzone. Deswegen gibt es immer ein Grüppchen, welches immer den Untergang von allem Möglichen sieht.

Fakt ist: Das Leben geht enstpannt oder unentspannt weiter, kommt darauf an, wie anpassungsfähig man ist -> Survival of the fittest.

Und wenn das kleine unentspannte Grüppchen innerhalb des betroffenen Personenkreises anwächst und irgendwann die kritische, nämliche die überwiegende Masse erreicht, werden die beengenden Bedingungen durch sie geändert -> Mauerfall.

Bis es soweit is, freue ich mich darüber, dass nicht immer gleich die ganze Hütte nach kaltem Zigarettenrauch riecht, nur weil man mal mit seinen Freunden ein Bier trinken war.

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@cabman:
In dem Fall ist "das Neue", dem es sich zu stellen gilt, für die betroffenen Raucher mit einem gerüttelt Maß an Unbequemlichkeit verbunden, und entsprechend habe ich auch für die Sorge der Gastronomen ein gewisses Verständnis. Ich denke nicht, dass die Mehrzahl der traditionellen Eckbeizen jetzt die Kurve kriegt, zu Hipsterlocations für junge Familien zu werden.

Allerdings hat Kommentator Ralf bei der vorigen Diskussion zum Thema bereits darauf hingewiesen, dass allein schon der soziodemographische Wandel in den letzten Jahren und Jahrzehnten eine Unzahl von Bierschwemmen gekillt hat. Also kann es sein, dass das Rauchverbot gesellschaftliche Prozesse verstärkt, die eh am Wirken sind.

Überhaupt kann ich mit dem Begriff "Kneipenkultur" recht wenig anfangen, man muss meines Erachtens nicht jede Alltagsbanalität gleich mit dem Kompositum -kultur aufbrezeln. Ich meine, als der Videorekorder und das Internet reihenweise P0rn0kin0s in den Ruin trieben, haben die Betreiber auch nicht rumgejammert, die Geschlechtlichkeitslichtspielkultur gehe vor die Hunde. ;-)

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da wo geraucht wird weiba auf die tizche
gezoffen und gezockt wird
da iz wa loz
anzonzten tote hoze

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Habe letztens Die tausend Augen des Dr. Mabuse im Internetz gesehen.

Da wird ja gequalmt wie bei Krupp im Wirtschaftswunder. Mir war beim bloßen Zugucken Angst und Bange um Mensch und Material …

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In dem französischen Spielfilm "Die Dinge des Lebens" mit Romy Schneider und Michel Piccoli aus den späten 60ern wird auch geraucht, als gäbe es kein Morgen. Das ist mir freilich schon in jungen Jahren aufgefallen, als ich den Streifen das erste Mal sah. Aber so irritierend wie aus heutiger Sicht habe ich das nicht in Erinnerung.

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Habe mir aus Dr. Mabuse noch mal die Szene der ersten Polizeibesprechung angesehen. Nicht nur die Schauspieler, das ganze Set scheint zu quarzen wie die dicken Türme in Frimmersdorf. Da kommen sogar dicke Schwaden aus „dem Off“ ins Bild.

Muss ein Qualitätsmerkmal damals gewesen sein, dieses Schloten wie im Ruhrgebiet 1953 …

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M
Auch bei ( dem etwas früher entstandenen) M wird bei der Polizeibesprechung und paralell bei der Unterweltbesprechung gequalmt, daß man fast die Schauspieler nicht mehr sieht!

Der geniale Otto Wernicke spielt ja in beiden Filme den Kommissar Lohmann!
Bei M fällt ihm in einer Szene wunderbar die Zigarre aus dem Mund, als er sich erschrickt!

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Kurze Durchsage noch:
Weil sich das grad bisschen häuft: Nach "Pauls Pinte" zu googeln führt nicht zum Ziel. Im echten Leben heißt die Kneipe natürlich anders...

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Nachträglich...
...meine Meinung: Fluglärm ist der schlimmste Lärm von allen, da so heterogen. Bis auf ein paar hundert Meter Entfernung hört man fast nichts, dann ist es sehr laut (man kann die Unterhaltung einstellen) und -hui- ist der Spuk vobei. Und zum Rauchverbot: als Nichtraucher begrüße ich rauchfreie Kneipen natürlich. Aber soooo sehr hat´s mich früher auch nicht gestört, als ich deswegen um meine Gesundheit gefürchtet und Kneipen gemieden hätte.

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Also ich habe schon Wohnungen und Büros erlebt, in denen mich permanenter Verkehrslärm von der Straße mehr gestört hat als die Flugbewegungen hier.

Wobei wie gesagt wenige hundert Meter einen Riesen-Unterschied ausmachen können. Ich hab hier im Lokalteil vor einiger Zeit eine aufschlussreiche Grafik gesehen, demnach streuen die Überflüge an Ihrem früheren Wohnort LL deutlich breiter als hier. Das heißt, bei insgesamt weniger Flugbewegungen als hier bei uns hat man dort wohl doch mehr direkte Überflüge als hier. Hier fliegen alle wie an der gleichen Schnur gezogen ein paar hundert Meter weiter weg, was zwar immer noch recht laut ist, aber nicht annähernd so massiven Krach macht wie die direkten Überflüge.

Das würde für mich - abgesehen davon, dass Empfindlichkeiten natürlich auch individuell variieren - erklären, warum der Krach von oben Ihnen und den Ihren mehr zu schaffen machte, obwohl da am Himmel ingesamt weniger stattfindet als hier.

Kürzlich bin ich mit der Kleinen mal über die Niederrheinbrücke und weiter nach Lohausen geradelt, Lantzscher Park und so, dort war es derart unerträglich, dass ich mich fragte, wie man dort wohnen kann ohne dass irgendwann der Wunsch nach einer Flak oder Flugabwehrraketen aufkommt.

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Und es sind oft sogar noch "gute" Wohngegenden, wo der Fluglärm am schlimmsten ist: Altmeererbusch, LL und auf der anderen Seite Lohausen, Hösel und Kettwig: da stehen ja die allerschönsten Häuser. Komischerweise.

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wenn die doch mal den fluglärm abschaffen würden. oder kreischende, hässliche, unerzogene kinder. die überfüllung der supermärkte zum feierabend. oder meine chefin. oder meine singenden nachbarn.

DAS wären mal gesetzesnovellen. DAS sind die dinge, die mir mein leben furchtbar schwer machen.

ja, manchmal zieht auch rauch vom nachbarn zu mir rein. und viel öfter noch der grauenvolle gestank von schnitzel und schweinebraten, von dem ich mich als vegetarierin unheimlich belästigt fühle und wegen dem ich manchmal sogar in ohnmacht falle. hach aber auch.

nüscht für ungut. ich sagte ja schon mal, es werden nonsens-gesetze erfunden, die leicht durchzudrücken sind, um von den wirklich problemen abzulenken. zum beispiel davon, dass sich leute zu dumpinglöhnen zu tode schuften. oder wenigstens in den selbstmord. dass das klima unaufhaltsam kippt. das gerechtigkeit in einem rechtsstaat nur noch eine leere worthülse ist. dass unser grundgesetz mit füßen getreten wird. damit die fittest 1 % mit ihren hässlichen porsches in ihren hässlichen villen surviven können.

blabla. ich muss jetzt arbeiten. zu meinem dumpinglohn.

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Gesetze sind eine kostengünstige Möglichkeit, "wir tun was" zu suggerieren.
Sie dann aber durchzusetzen ist etwas völlig anderes, das kostet Geld, Zeit und Nerven und beliebt macht es auch nicht, egal ob es um Nichtrauchen oder Krach oder Löhne geht.

Die dritte Frage ist die nach dem "und was passiert, nachdem ich mich beschwert habe?".
Ich habe im Studium in einer Spedition gearbeitet. Selbstverständlich wurde im Büro nicht geraucht- solange der Abteilungsheadhoncho da war. Danach glich das ganze einer Räucherkammer. Hätte ich mich beschwert, wäre ich meinen Job losgeworden.
Klar kann man seinen gesetzlichen Mindestlohn (so es ihn denn jemals geben sollte) durchklagen. Die Frage ist dann, ob der Dreimonatsvertrag dann noch mal verlängert wird.

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meine vollste zustimmung.

und wenn ich so sehe, was für volldeppen und wichtigwichser da in den obersten etagen von unternehmen sitzen... da hat mein ein-euro-jobbender bäckergehilfe mehr grips in der birne. und vor allem: mehr herz!

ich habe gelernt: erfolg ist zu weiten teilen glücksache. wenn paul´s pinte glück hat, kommen die leute trotzdem weiter. weil die rosen im hintergarten in diesem jahr so schön blühen. weil der sperrmüllsessel zu lustigen betrunkenen experimenten einlädt. weil die leute paul´s pinte aus irgendwelchen gründen kultig finden. weil zufällig irgendein versoffener z-promi vorbeischneit. oder ein gastrojournalist, der die kneipe cool findet und ihr einen beitrag in einem käseblättchen widmet.

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wenn der häzzliche deutzche waz nich verbieten kann
umfällt ihn ein tiefez unbehagen waz biz zu pickeln auf die naze hautauzchlag und gerötete zchleimheute führen kann

bratengeruch gehört zelbztredend verboten
kinderlärm unverzüglich verboten
zingen gehört ohnehin verboten
porzche zwangzläufich verboten


zitterwölfe zind zowiezo verboten


und morgen
wird daz zcheißen verboten

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@c17h19no3:
Das mit dem mehr Grips und mehr Herz in der Birne, so holzschnittartig würde ich das nicht sehen. Grad gestern irgendwo singemäß gelesen, zum Idealisten gehöre schon bisschen mehr als mangelnder Erfolg auf der Karriereleiter. ;-) Ich weiß ja, was Sie meinen (und mir selber sind solche Anwandlungen auch nicht fremd), und dass so Polit-Aktionismus wie dieses Raucherschutzgesetz hauptsächlich für die Galerie ist, damit nicht der Ruf nach umfassenderen systemischen Korrekturen laut wird, darf man wohl als gegeben betrachten.

@ziwo: Was sich schlecht verbieten lässt (wie zum Beispiel Ausatmen), wird stattdessen mit einer CO2- oder Umweltsteuer geahndet. Und wenn Du zu viele Berliner mit Puderzucker drauf kaufst, ist da noch eine Feinstaub-Abgabe fällig.

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