Samstag, 11. Juni 2011
Unter sieben Brücken musst Du stehn...

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Sieht gut überstanden aus.

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Ja,
hätte schlimmer kommen können. Ohne den Fotoapparat meiner Frau in der nicht wasserdichten Windjacke wäre es mir auch egal gewesen, ob ich bis auf die Knochen nass werde. Aber so beschloss ich, unter einer Brücke abzuwarten, bis der ärgste Regen nachlässt. Der Blick gen Himmel machte mich zuversichtlich, dass ich nicht allzu lange ausharren muss. Aber klar war auch, selbst wenn von oben nichts mehr kommt, spritzt auch von unten noch genug hoch, um keine allzugroße Gemütlichkeit aufkommen zu lassen. ;-)

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Nass werden, gut passiert und man übersteht es.
Aber anschließend nach Dusche und Abendessen, in den Hobbykeller hinab steigen, um das Rad trocken zu legen und die ausgewaschene Kette und die dürstenden Lager wieder mit einem Tropfen Öl zu versorgen, ist schon ein rechter Sch.....

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Ums Rad
habe ich mich natürlich noch vor dem Abendessen gekümmert. Großes Schmierentheater hatte ich indes grad erst paar Tage vorher aufgeführt, und da es heute ja keine richtig heftige Regenfahrt war, vertage ich diesen Punkt.

Der Plan war übrigens, in die Geisterdorfer von Garzweiler II zu fahren und zu gucken, obs da noch was zu gucken gibt (daher die Kamera im Gepäck), und eventuell auf dem Rückweg noch paar Vollrather Höhe-nmeter mitzunehmen und oben vielleicht noch ein paar Bilder von den sogenannten Wolkenfabriken (den Braunkohlekraftwerken von Frimmersdorf und Neurath) zu knipsen. Aber kurz vor MG-Odenkirchen habe ich angesicht der herandunkelnden Regenfront dann doch den taktischen Rückzug eingeleitet.

Und ich hatte vorher noch überlegt, ob ich das Winterrad mit den Schutzblechen nehme, war aber zu faul, die Klickpedale umzuschrauben...

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Bitte mal nachholen, die Geisterfahrt. Würde mich interessieren. Hier hatte man ja auch großräumig weggebaggert und während an der einen Stelle geflutet renaturiert wird, fallen andernorts schon wieder ganze Dörfer dem unersättlichen Kohlehunger zum Opfer.

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Heute
lotste mich der Gegenwind mehr in westliche Richtung, aber gestern abend habe ich dem Thema im Internet noch ein bisschen hinterhergesurft. Zu Otzenrath, das vor fünf Jahren umgesiedelt wurde und inzwischen vom großen Loch verschlungen wurde, finden sich einige Reportagen und Fotostrecken im Netz, lohnt sich, dazu mal bisschen rumzugoogeln. Über eine Linksammlung bin ich übrigens auch auf eine Seite gestoßen, die an das Dorf Magdeborn bei Leipzig erinnert, da dachte ich, das (bzw. der See, der da jetzt ist) liegt doch bestimmt bei Dir vor der Haustür.

Meine Wege zum Tagebau sind ja bisschen weiter, und um in die als nächstes auf der Liste stehenden Ortschaften zu kommen, muss ich mit dem Rad ganz schön zickzack fahren, ohne genau zu wissen, ob die Shortcuts um das AK Wanlo herum überhaupt noch existieren oder befahrbar sind.

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Mal ´ne Frage
Angesichts erster bescheidener Ausfahrten hier im Osten, werde ich mit folgendem Problem konfrontiert (z.B. Landstr. zwischen Gerresheim, Morper Str. und Erkrath oder zwischen Neandertal rauf nach Diepeniepen Rtg. Haan-Gruiten): Landstr. Tempo 70, Autos fahren ca. 100 km/h und daneben ein schlechter Radweg. Wo fährt man da? Radweg von Baumwurzeln uneben und auf der Straße ist das Fahren eigentlich verboten und zudem gefährlich. Radweg? Straße? Dort gar nicht fahren? Ich bin mir unsicher...

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Tja,
das ist in der Tat ein ewiges Dilemma, mit dem ich mal so, mal so umgehe. Hängt u.a. von Faktoren wie Tagesform und Verkehrsdichte ab, ob mich auf die Straße wage oder auf dem schlechten Radweg ärgere. Auf der B 7 (Südring Mettmann) nehme ich meist die Straße. Da wird zwar gerast, aber die Straße ist breit genug, dass die Autofahrer wenigstens Abstand halten können (was die meisten auch tun). Schlimmer ist der Anstieg nach Hochdahl, da wird meist recht eng überholt, und speziell die zweite Kurve an der Hausecke ist verdammt haarig.

Ansonsten versuche ich auch, das Netz der kleinen asphaltierten und verkehrsarmen Wege (wie z.B. den Dorper Weg, die Wege rund um die Stindermühle oder den Anstieg zum Bahnhof Neanderthal) in meine Touren zu integrieren. Da hat Aphro Child/Erzähler bei Herrn Cut ja schon so manche hilfreiche Empfehlung abgegeben.

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Du hast ganz recht, um das ehemalige Magdeborn bzw den nun dort vorhandenen See führt meine Hausstrecke.

Auf diesem -leider schlechten- Foto sieht man, wo die Ortschaft früher mal lag. Dort ist nun eine stilisierte schwimmende Kirche verankert.

http://guterbubi.blogger.de/stories/1735700/

Zuletzt hier abgebaggert: Der Ort Heuersdorf. Sieht nun so aus:

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Braunkohletagebau_Schleenhain-2.jpg&filetimestamp=20091122210656

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Frappierend,
wie sich die Bilder und Geschichten aus Ost und West gleichen. In Magdeborn war es eine Jugendstilkirche, in Otzenrath eine romanische Rarität mit achteckigem Kirchenschiff. Irgendwie verstörend und faszinierend zugleich, dieses Thema.

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Nachdem mir auch der zweite schwere Unfall ...
... auf dem Radweg passiert ist (natürlich unverschuldet), meide ich Radwege, wo es geht. Längst nicht alle sind ja überhaupt benutzungspflichtig.

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@mark: "Irgendwie verstörend und faszinierend zugleich, dieses Thema."

Das ist exakt mein Gedanke. In einem der Tagebaulöcher bin ich ja vor der Flutung noch trockenen Fußes herumgelaufen, zwischen Abraumhalden, gigantischen Baggern, leerstehenden Gebäuden und unzähligen Überresten all dessen, was noch dazu gehörte. Schön ist das wahrlich nicht, aber die Atmsphäre packt einen.

Und beim Thema Ost-West musste ich ohnehin schwer dazu lernen. Für mich war die Zone ja früher ein weißer Fleck auf der Landkarte, der mich nullkommanix interessiert hatte.

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@strike:
Da, wo kein blaues Schild darauf hinweist, gibt es meinem lückenhaften Wissen nach auch keine Benutzungspflicht.

Innerstädtisch kann es sehr wohl sein, dass der Radweg das gefährlichere Pflaster ist, dank unaufmerksamen Rechtsabbiegern oder Leuten, die aus ihrer Hofeinfahrt preschen, um nur mal zwei Beispiele zu nennen. Vergessen wir auch nicht andere Radfahrer als potenzielle Unfallursache, wenn sie einem auf der falschen Seite entgegengeprescht oder oder -gegondelt kommen. Gerade auf Brücken habe ich da echt schon Dinger erlebt.

Die Alternative ist, auf der Straße fahrend angehupt und/oder sauknapp überholt zu werden, was auch nicht wirklich angenehm ist. Meine Standardstrecken rund um die Verbundgemeinde sind deswegen so gewählt, dass ich möglichst viel auf kleinen Nebenstraßen und Abschnitten mit guten Radwegen fahre. Ich gehöre nicht zu den Rennradlern, die Radwege grundsätzlich für unter ihrer Würde erachten.

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@kreuzbube:
Für mich war die Zone zeit ihres Bestehens (und seien wir ehrlich: auch danach noch) in etwa so interessant wie Osttimor oder Nordkorea. Es gab in meiner früheren Bürogemeinschaft mal Überlegungen, den Sitz nach Leipzig zu verlegen, da hätte ich wenn das Fakt geworden wäre auch enormen Fortbildungbedarf in Sachen Zonenkunde gehabt. Ich merke ja hier schon, wie groß so mancher kulturelle Unterschied zwischen Ober- und Niederrhein ist (wobei Düsseldorf auch mal in Personalunion von den Kurfürsten der Pfalz regiert wurde).

Und der Tagebau, das ist eine Monströsität für sich. Die Schaufelradbagger und Absetzer, die sich hier durch die Landschaft fräsen, gelten als die größten Maschinen der Welt, die zerfurchte Mondlandschaft mit den Maschinenmonstern gemahnt an ferne Planeten, auf denen die Replikanten wullacken und malochen.

Wenige Jahrzehnte später lockt dann vielleicht ein Badesee oder ein hügeliges Waldstück zur Naherholung. Aber die kulturellen Werte sind halt unwiederbringlich dahin, abgebaggert und zu Schutt und Kies gemahlen...

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Is' ja spannend. Ich werkele mich gerade durch „Ein weites Feld“ auf den Seiten um die 400 herum, da stehen die beiden Protagonisten am Lausitzer Tagebau herum.

Und dann das hier …

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Ach, dort auch?
Mir waren bis dato nur das Rheinische und das Mitteldeutsche Revier ein Begriff. Aber lustig, was so ein Thema manchmal für Querverbindungen zeitigt. Man könnte fast an morphische Felder glauben. ;-)

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Von wegen „;-)“

Sheldrakes Buch Sieben Experimente, die die Welt verändern könnten muss ich hier irgendwo rumliegen haben.

Da ist was dran, das spüre ich (im Nacken).

;-)

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Verkehrsregeln?
Nochmal ´ne Frage zu den Verkehrsregeln: Landstr. Tempo 100 impliziert doch sicherlich ein absolutes Radfahrverbot, auch wenn z.B. gar kein Radweg vorhanden ist, oder? Ausdrückliche Radverbotsschilder sind ja auch nicht immer vorhanden, aber davon gehe ich mal aus. Wie ist das denn mit Tempo-70-Landstraßen?

@papa: Günther Grass "freiwillig"? Respekt! Ich dachte, der wird zu 100 % nur in der Schule und zwangsweise gelesen. Und dann noch "ein weites Feld". Hardcore.

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@rocky raccoon:
Ich muss gestehen, dass ich das Regelwerk eher explizit ausgelegt habe dahingehend, dass wo kein rundes Schild mit rotem Rand oder ein Kraftfahrstaßenschild dies nahelegt, ich im Zweifelsfall auch fahren kann. Was Sie meinen, ist die Kraftfahrstraße, auf der auch Trecker und Pferdekarren nichts verloren haben, aber die Landstraße gehört im Prinzip allen. Auf der B 7 (Südring Mettmann) Richtung Neandertal und Diepensiepen z.B. ist schon mehrfach Polizei an mir vorbeigebrettert, ohne etwas von mir zu wollen. Was natürlich kein Garant ist. Im Tweedsakko auf dem Hollandrad wäre das vielleicht auch anders ausgegangen als in heller Kunstfaser-Wurstpelle auf der rotgrauen Rakete.

Ansonsten fahre ich halt möglichst weit rechts und gondle nicht rum, dann lässt man mich in der Regel auch in Ruhe. Wie gesagt, dass mal einer mit wenig Abstand überholt, kommt schon vor. Aber mehr als zwei oder wenns hoch kommt drei Mal bin ich in der ganzen Zeit nicht angehupt worden, wenn ich einen schlechten Radweg verschmäht habe. Wichtig ist, Lenker gerade halten und sich nicht verrückt machen lassen.

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@rocky: …gar nicht mal. Ich finde, der Danziger wird (aus welchem Grund auch immer) unangemessen gedisst. Er hat viel zu sagen, und macht es manchmal auch ein wenig zu deutlich. Aber er ist wie er ist, das hat er mit den meisten hier gemeinsam.

Ich will jetzt hier nicht meine Grass-3-Liste ausbreiten, aber „Ein weites Feld“ ist so unnachahmlich unaufgeregtes Geplauder, wie ich es sonst höchstens mal bei Umberto Eco erleben durfte. Oder eben beim „Unsterblichen“ …

Und was das nicht-Radfahren auf dem Radweg angeht: § 2 Abs. 4 StVO besagt das Du den Radweg zu benutzen hast, das Gesetz kennt keine defekten Radwege!.

Und hier mal das Thema aus der Sicht der Autofahrer. Wie immer kommt es drauf an, wen man fragt …

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Das stimmt zwar im Prinzip,
heißt aber nicht, dass es da keine Einschränkungen gäbe, wie in dem Thread weiter unten korrekt ausgeführt wird. Auf dem angesprochenen B 7-Stück (Mettmann Südring Richtung Wuppertal) ist ein Radweg nur auf der linken Seite, der auch nicht explizit als in beiden Richtungen befahrbar geschildert, somit ist der für mich erst auf dem Rückweg verpflichtend.

Auf dem B 7-Stück zwischen der Bergischen Kaserne und der Ampel zum Südring ist das genauso, da nehme ich links auf dem Radweg fahrend sogar streng genommen Verwarnungsgeld in Kauf. Ich fahre da aber trotzdem, weil es mir auf dem Abschnitt auf der Straße schlicht zu eng und gefährlich ist (zumal da auch viele Laster fahren). Auf dem breiteren Südring sieht es dann wieder anders aus als in der Talstraße nach Erkrath, da hopple ich mal auf dem lausigen Radweg rum oder fahre auf der Straße, wenn ichs eiliger habe und weniger los ist.

Die Klagen der Automobilisten entbehren auch nicht jeder Grundlage, für breitarschiges Nebeneinanderhergegondel z.B. habe ich auch kein Verständnis, ebensowenig für das Verschmähen von gut ausgebauten Radwegen, nur weil man sich als Rennradler Musebrot fühlt.

Ich mag dazu keine Grundsatzdebatten führen oder unzulässige Rechtsberatung offerieren. Ich sage nur, wie ich es halte, und im Übrigen halte ich auch so gut wie immer an roten Ampeln.

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Pragmatisch handeln ist da wohl das Gebot der Stunde. Zumal man gar nicht sagen, wo´s gefährlicher ist: auf dem Radweg oder auf der Strasse. Bin ja vorgestern noch auf dem beschriebenen Südring Mettmann Rtg. Diepensiepen gefahren und habe mich nicht auf die Straße getraut. Das versuche ich aber demnächst, zumal der Radweg schlecht einsehbare Einmündungen hat, Zweige die tief hängen, sandüberspülte Stellen und Gegenverkehr in Verbindung mit einem beachtlichen Gefälle. Richtig Spaß macht´s mit dem Rennrad aber eher auf der Strasse.

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@rocky raccoon:
Eben, man muss ein Gefühl dafür entwickeln, wo und wann was geht und wo nicht. Auf dem genannten Abschnitt war mir als ich das erste Mal dort unterwegs war auch nicht so richtig wohl. Inzwischen fühle ich mich auf dem Stück bis zur Abzweigung ins Neandertal sicherer, zumal ich da gegen Ende auch bis zu 50 km/h draufkriegen kann. Der Geschwindigkeitsunterschied zum motorisierten Verkehr ist da nicht so krass wie auf der anderen Seite beim Hochstrampeln. Dabei machen mir die Autos weit mehr Sorgen, zumal dann auch keine Kreisverkehre mehr kommen, die das Geschwindigkeitsniveau ein bisschen runterregeln. So verlockend finde ich die Richtung Haan-Gruiten übrigens auch wieder nicht, in der Regel biege ich eh ab ins Neandertal, wo dann die Anstiege nach Hochdahl, zur Bahnstation und kurz vor Erkrath die Weltmeistersteigung locken. Ich kann da nur noch mal raten, die (zum Teil ziemlich verklausulierten) Streckenempfehlungen von Aphro Child zu beherzigen, solche Sträßlein wie Gollenbergweg, Dorper Weg und wie sie alle heißen sind verkehrsarm und auch mit den schmalen Reifen gut zu fahren.

Innerorts ist es dann eh noch mal was anderes, da lebt es sich auf dem Radweg zum Teil gefährlicher als auf der Straße, weil einen die Abbieger übersehen. Ich verfolge ja seit einiger Zeit die einschlägige Berichterstattung im Radspannerei-Blog, und da scheuen sich die Experten, pauschale Empfehlungen pro und contra Radwegbenutzung auszusprechen. Und genügend Bares für ein eventuelles Ordnungsgeld führe ich normalerweise mit.

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Ich bin da verwöhnt: Eben 40 km gefahren, davon 30 auf mehreren Meter breiten, neuen Asphaltbändern, auf denen sich nur Radfahrer, Inlineskater und Sommer-Langläufer tummeln. Tagebau als gigantische Freizeitsportanlage.

Was die Sicht der Autofahrer betrifft, da ist meine Haltung klar: Ich kann als Radfahrer niemanden totfahren. Mit dem Auto sehr wohl. Von daher ist es für mich keine Frage, wer sich im Zweifel mal zurücknehmen muss, selbst wenn er im Recht ist.

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@kreuzbube:
Würde ich auch so in etwa unterschreiben. Aber über idiotische Manöver kann ich mich ja trotzdem ärgern. ;-)

Ein solches Radlerreservat haben wir hier nicht, aber linksrheinisch kann ich schon auch Strecken mit wenig Schnittmenge zum Autoverkehr wählen. Da reden wir dann von ein paar Ortsdurchfahrten und ca. 10 Kilometern auf einer Straße mit breitem Seitenstreifen wie da oben im Bild, ansonsten führt der Weg über kleine asphaltierte Wirtschaftswege an Gärtnereien, Reiter- und Ausiedlerhöfen vorbei oder eben über halbweg passable Radwege neben der Straße.

Einen ziemlichen Tiefpunkt an Radwegen habe ich dieser Tage zwischen Viersen und Mönchengladbach erlitten, da war es auch keine Option, auf der vierspurigen Bundesstraße zu radeln. Gladbach ist eh schlimm, da sollte man weiträumig drumherumfahren.

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