Montag, 31. Mai 2010
Heul doch, Hotte!
Täte ich twittern, dann schrübe ich heute wahrscheinlich irgendwas in der Art:

Alle sind Lena, nur nicht Horst, der macht den Oskar.

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Selbst der komplette Blogeintrag wäre noch kurz genug für Twitter.

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Huch. Da sehnse mal,
wie wenig mir diese ganze 140- (oder auch 160-Zeichen-) Zählerei in Fleisch und Blut übergegangen ist. So was wie Gefühl für Textlängen kommt bei mir erst im vierstelligen Bereich zum Tragen.

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Ich versteh den Sinn der ganzen Twitterei ja auch nicht, aber die Kürze Ihres Beitrags hat mich dazu verführt, die Zeichenzahl nachzuzählen (nicht manuell, versteht sich).

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und ich sach noch ...
"Wir sind Lena? Sorry, aber wir sind Angela!"
http://ralfschwartz.typepad.com/mc/2010/05/wir-sind-lena-sorry-aber-wir-sind-angela.html

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Gut diagnostiziert,
wenngleich ich bei so kollektivem Taumel stets meine Standardfrage stellen muss: "Wer ist eigentlich wir?" Ich war - um nur mal ein Beispiel zu nennen - im April 2005 auch nicht Papst, obschon "B*ld" anderslautend schlagzeilte. Ich zucke auch nach Jahrzehnten immer noch zusammen, wenn jemand, der offensichtlich nicht in der engeren Auswahl des Bundestrainer ist, vor einem Fußball-Länderspiel mit deutscher Beteiligung sagt: "Wir spielen heute."

Was nicht heißt, dass ich zu den Antideutschen oder anderen Nationalmasochisten zähle, die sich über gute Spielergebnisse und Turniererfolge der deutschen Mannschaft nicht zu freuen trauen. Und Lena geht für mich auch klar - trotz allem...

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Ach,
ich bin da schmerzfrei. Ich vereinnahme damit einfach jeden, der sich nicht wehrt.

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Opt-out (oder so ähnlich)
nennt man das wohl in unseren Kreisen. ;-)

Zumindest kann man dem zurückgetretenen Bundesvollhorst nicht den Vorwurf machen, er wäre auf den Lena-Zug aufgesprungen.

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Äh, warum ist Herr Köhler eigentlich zurück getreten?

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Nach allem,
was man so liest, scheint sich auch vor der Kontroverse um gewisse Äußerungen eine gewisse Amtsmüdigkeit eingeschlichen zu haben. So eine Diskussion müsste man eigentlich aushalten und durchstehen können, aber es war in der Tat auch auffällig, wie wenig Anstrengungen das politische Berlin (in Person der Regierungschefin oder anderer Großkopfeter) unternommen hat, dem Staatsoberhaupt Rückendeckung/Feuerschutz zu geben.

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Warum...
...sollte es Rückendeckung geben, wenn er doch erkennbar "Quatsch" erzählt hat? Da ist "Schweigen" doch schon das Maximum an Solidarität, oder? Mißverständlich war die Äusserung ja keinesfalls: die Bundeswehr solle halt auch Handelskriege führen dürfen, denn wir sind exportabhängig. Klar, deutlich, gegen das Grundgesetz, Rücktritt.

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Nun,
ich darf daran erinnern, dass dieser "Quatsch" mehr oder weniger schon in der Ära Volker Rühe in verteidigungspolitischen Richtlinien Eingang fand und mit Ausnahme der Linken längst unhinterfragter parteiübergreifender Konsens im politischen Berlin ist. Das Unerhörte war vielleicht nicht die Denke an sich, sondern der Bruch des Tabus, es endlich einmal offen auszusprechen.

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Unhinterfragter parteiübergreifender Konsens...
...tatsächlich? Auch bei SPD + Grünen? Wusste ich nicht. Irritiert mich. Hm. Gibt´s doch gar nicht. Pluspunkt für die Linken.

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Aus diesem Grund
plädieren etliche Linke ja auch für einen Nato-Austritt. Nicht unbedingt, weil sie immer noch komplett von Moskau ferngesteuert wären, sondern weil sich die komplette Bündnis-Doktrin in ebengenau diese von Köhler skizzierte Richtung entwickelt hat seit dem Fall der Mauer. Vom einstigen Verteidigungsminister ("Bin Baden") Rudolf Scharping ist ein Diktum überliefert, das Nordee-Öl sprudele ja nicht ewig, klar müsse der Kaukasus möglichst schnell befriedet werden. Dagegen regte sich auch bei den Grünen kein ernsthafter Protest. Immerhin war es eine rot-grüne Regierung, die das früher Undenkbare möglich machte. Aber irgendwie hielt sich in den Köpfen hartnäckig die irrige Vorstellung, unsere Jungs agierten da unten mehr so wie das THW mit bisschen bewaffnetem Geleitschutz und sorgen dafür, dass ein paar Kopftuchmädchen wieder zur Schule gehen können.

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Meine Vorstellung vom Zusammenleben der Völker ist ja eine ganz andere. Trotzdem eine Frage: Wenn sich eine Gesellschaft über den Konsum und das Wachstum definiert, ist es dann nicht einleuchtend, dass sie die teuer bezahlten Streitkräfte einsetzt, um die Basis ihrer Gesellschaft zu stabilisieren, bzw. auszubauen?

Wenn es daran Kritik gibt, dann doch einleuchtenderweise deswegen, weil Teile der Bevölkerung sich dieser Notwendigkeit nicht bewusst sind (oder es nicht sein wollen), oder sie tatsächlich anderer Ansicht sind. Letztere sollten dann mal einen tragfähigen Vorschlag vorlegen, wie eine Gesellschaft ohne die Doktrin von Wachstum und Konsum gestaltet werden kann. Die Linken, so stellt es sich mir zur Zeit dar, wollen die Annehmlichkeiten einer Konsumgesellschaft auf alle verteilen, und sie gleichzeitig auf diese Weise abschaffen. Allerdings verstehe ich noch nicht genau, wie das gehen soll. Ein Konsens besteht bei den meisten Anhängern der Linken IMHO nur darin, dass es anders werden muss. Wie das geht, das wird wohl später geklärt …

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Sehr schöne Textzeile. Wunderbar. Ein Genuss.

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Sind wir doch einfach froh, dass wir jetzt Lena sind und nicht mehr nur Papst :)

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Oskar?
Weil der auch einmal ein Zurücktreter war?

Ich frage das, da ich diese Formulierung des Oskar-Machens immer wieder mal lese, auch in anderen Zusammenhängen.

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Ja, genau.
Ich war mir ehrlich gesagt auch nicht sicher, ob es in diesem Sinne sofort verstanden wird. Aber dann vertraute ich doch den exegetischen Fähigkeiten der politisch interessierten Leserschaft.

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dochdoch, der oskar war verstaendlich. ich bin ja uebrigens interessierte (wenngleich nicht allzu motivierte) leserin der stellenausschreibungen auf bund.de, und da ist mir doch in den letzten 8 wochen schon aufgefallen, dass so ziemlich jedes zweite referat im bundespraesidialamt einen neuen leiter suchte. ich will ja nicht unken, aber ich hatte mehr als einmal in letzter zeit den eindruck, dass entweder alle dem hotte weglaufen, oder der hotte eben selber alle rausschmeisst. wie dem auch sei, es machte zumindest neubesetzungstechnisch keinen runden eindruck in letzter zeit. da koennte man fast auf den gedanken kommen, dass er nicht nur von frau merkel und den linken fand, dass sein amt (welches er scheinbar mit seiner person verwechselt) nicht ausreichend respektiert wird...

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@herzbruch:
Geunke, wonach es im Präsidialamt in letzter Zeit etwas einsam wurde um den Horst, hatte ich auch irgendwo in der Presse gelesen, wenngleich ohne den plausiblen Beleg, den Sie hier liefern.

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naja, plausibel... ich habe ja nur mal kombiniert. vielleicht hatten die ja auch alle schweinegrippe. weiss man nicht...

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Würde ich twittern, schrübe ich:

"Endlich mal frei. Männerabende. Fuckthehellsowhat"

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Allein so ein Tweet
würde Ihnen wahrscheinlich schon Hunderte, wenn nicht Tausende Follower bescheren.

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...das bezweifle ich....

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(2)
Würde ich twittern:

Wäre meine Botschaft. Man muss nicht jeden Dreck kommentieren.

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Auch das
würde zahlreiche Retweets und zustimmendes Schulterklopfen wahrscheinlich nicht wirksam verhindern. ;-)

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RT @mark793: Auch das würde zahlreiche Retweets und zustimmendes Schulterklopfen wahrscheinlich nicht wirksam verhindern. ;-) #nocomment

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Herr mark793: Könnten Sie mir bitte Kommentare empfehlen, die NICHT irgendwelche "RTs" bei Twitter oder Facebook generieren (Ich bin weder bei a) noch bei b) irgendwie aktiv)

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@Gorillaschnitzel:
Ich frag mal meine Frau, die kennt sich damit besser aus. (Und in anderer Angelegenheit erlaube ich mir, Sie in den nächsten Tagen mal anzumailen. Nix dramatisches, nur ne Nachfrage zu einem Ihrer letzten Reiseziele).

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@gorillaschnitzel: Ich könnte dem jetzt schweigend zustimmen. Aber dann würden Sie von meiner Zustimmung nichts wissen. Tue ich es aber …

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ich habe sorgfältig augen und ohren verschlossen und habe es geschafft, in der gesamten zeit nicht lenafiziert zu werden. darauf bin ich mal wieder total stolz. ;)

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Völlig zu recht,
wie ich meine. Ich weiß ja aus eigener Erfahrung, welche Mühe es kostet, so einem massiven Mem effektiv auszuweichen. Ich habe mich freilich in der letzten Viertelstunde der Sendung (nachdem klar war, dass das Ding gelaufen ist für "unsere" süße Träller-Frollein) doch noch vors Empfangsgerät gesetzt. Und da sie ja als Siegerin nochmal singen musste, hatte ich das Liedchen dann auch endlich mal gehört. Wobei ich nicht der Meinung bin, dass ich ohne viel verpasst hätte, aber hey...

Meine Frau hat tags drauf den Youtube-Clip von "Satellite" der Kleinen vorgespielt (die ja von dem ganzen Hype rein gar nichts mitgekriegt hatte). Und was soll ich sagen? Die Lütte ist schwer begeistert und fragte: "Können wir Lena mal besuchen?" Worauf wir ihr stecken mussten, dass die Gute wahrscheinlich keine Zeit für uns hat.

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wie ist die kleine denn musikalisch so gepolt? besteht die gefahr, dass sie in fünf bis zehn jahren beim tokyo hotel konzert ihren schlüpper auf die bühne schmeißt?
am besten, sie bringen ihr beizeiten bei: alle stars sind arschlöcher. das erspart ihr dann einige enttäuschungen. ;)

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Oskar ist mehr Lena als Horst. Das ist es ja gerade. Und jetzt bekommen wir vielleicht sogar Oskar und Lena den ihre Mutter.

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P.S.
ich habe die volle Lenapackung dem Kind zu liebe mitbekommen. Ach ja, es war ganz schön eigentlich. Ich habe ihr möglichst unnörgelig erklärt, wie ich das finde, und dann haben wir viel Spaß gehabt und mitgejubelt. Sehr unkompliziert irgendwie. Man muss das nicht haben, aber unsere Kinder haben kein Verständnis für unsere Blödheit.

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Och,
ansatzweise schon: Ich habe der Kleinen gegenüber aus meinem Herzen keine Mördergrube gemacht, dass Prinzessin Hello Kittyfee irgendwie nicht so meins ist. Darauf sie: "Klar, Du bist ja auch ein Junge." Mögen nun die Gender-Beauftragten aujaulen und bejammern, dass hier traditionelle gesellschaftliche Konstruktionen von Geschlechtlichkeit perpetuiert werden, aber hey, komplizierter muss man das gegenüber einer Fünfeinhalbjährigen auch nicht machen, finde ich.

Aber ansonsten gebe ich Ihnen vollumfänglich recht: Wenn man Kinder hat, muss man den Stock auch mal aus dem Arsch ziehen können sich von seinen popkulturell-distinktiven Idiosynkrasien freimachen können. Ich mach mir z.B. auch nichts aus Fussball und Fähnchenschwenken, aber wenn die Kleine Länderspiel gucken will, dann wird hier auch für Schland gejubelt (sofern es Anlass dazu gibt). Mit irgendwelchen nationalmasochistischen Krämpfen mit Blick auf die jüngere Geschichte kann sie sich später noch lange genug rumplagen.

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Hihi, ja. So isses nun mal.

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Horst wer?

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