Sonntag, 9. Mai 2010
Wahlprognose NRW
Soeben per SMS bei mir eingegangen (ich weiß nicht, von welchem Institut die Zahlen sind, sie stammen um drei Ecken von jemand, der in einer Partei ist und die Info vorab bekam):

CDU 35%
SPD 35%
Grüne 11%
FDP 6,5%
Linke 4,5%

Geb ich einfach mal weiter (ohne Gewähr). Mal gucken ab 18 Uhr, ob das in etwa hinhaut.

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Tendenz kann hinkommen.

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Nur mit dem nicht völlig unerheblichen Unterschied,
dass die Linke die 5-Prozent-Hürde genommen haben dürfte. Weiß man was über die Piraten? Naja, wenn sie über 5 Prozent gekommen wären, wäre das vermutlich eine Erwähnung wert gewesen.

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Kommt doch erstaunlich gut hin. Als Prognose durchaus brauchbar (trotz Fehler bei Die Linke).

Die Piraten hörte ich mal (20 Uhr) so bei etwa 1-1,5%

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Ich finde es eh beachtlich,
was da so geht demoskopisch, selbst wenn ich die Ausreißer des einen oder anderen Instituts in den letzten Jahren im Hinterkopf behalte.

Die Veröffentlichung der Prognosen um 18 Uhr ist natürlich der Rücksicht auf das Wahlprocedere geschuldet, die Prognosen nehmen meist schon im Lauf den Nachmittags einigermaßen Form an. Und so mancher Politiker bekommt die Zahlen auch schon vorab, natürlich immer mit entsprechendem Vorbehalt.

Mal gespannt, was das hier noch gibt. Eigentlich bin ich bei aller Freude über die Abwahl von Schwarz-Gelb nicht so scharf drauf, die Poststalinisten in der Regierungsverantwortung zu sehen.

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Die 18-Uhr-Prognosen
sehen die Linke mit 5,5 % drin im Landtag und Grün bei mehr als 12 %.

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Ja, Linke drin. knapp hinter der FDP. Na, da wird die Kasperwelle aber eine schwere Zeit bekommen.

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Mein Mitleid
hält sich in Grenzen. Ich bin aber trotzdem mal gespannt auf die Auszählung der Stimmbezirke hier vor Ort. Im Villenviertel ist Guidos Spaßtruppe vermutlich auch weiterhin stärkste Partei mit > 30 Prozent. Und mal sehen, ob die SPD mehr als nur ihren angestammten Stimmbezirk rund um die ehemalige Stahlwerksiedlung gewinnen konnte.

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War das damals einfach nur schlechter Stil, als bei der Bundeskasperwahl ein Politiker die Prognosen schon „vor der Zeit“ rumgezwitschert hatte, oder wurde da ein Gesetz übertreten? Ich bin da nicht so firm in solchen Dingen …

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@der_papa:
Aus dem Stand könnte ich auch nicht genau sagen, ob damit ein geschriebenes oder ein ungeschriebenes Gesetz übertreten wurde. Aber auf alle Fälle habe ich diesbezüglich vorigen Sonntag auch meine Unschuld verloren, wenn man so will.

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Unschuld verloren? Das klingt interessant. Bedeutet das, Du hast eine Schwelle übertreten die Du früher respektiert hast?

Ich habe den Wahlsonntag nicht verfolgt und erst am Dienstag durch Zufall von dem neuen „allgemeinem Misch-Masch“ erfahren. Ich habe Grüne gehört, die auf ein Mal mit Gelben eine Verhandlung nicht mehr ausschließen können, und Rote, die mit anderen Roten sich durchaus vorstellen könnten … Überall wird das Undenkbare gedacht, das Unmögliche als durchaus Möglich erwogen und das kategorisch Ausgeschlossene in gespannter Erwartung in die Arme geschlossen.

Kurz: Ich habe Menschen gehört, die an einem Sonntag-Nachmittag von schnöden Zahlen aus dem Reich der Heißluftspender in eine Realität gebracht wurden, die jetzt nur noch dem „Wähler“ verkauft werden muss. Und ich fühle in mir ein sehr starkes Gefühl, dass ich (schon wieder) betrogen wurde. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wird so nicht mehr lange gut gehen …

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Naja,
auch ich wartete am Wahlsonntag nicht bis 18 Uhr damit, die mir zugespielte Prognose rauszuhauen.

Was den Koalitionspoker angeht: Max Weber hat Politik mal als "die Kunst des Machbaren" bezeichnet, und ich finde es im Prinzip auch nicht ehrenrührig, wenn nun mit Blick auf das tatsächliche Ergebnis auch die eine oder andere Variante in Verhandlungen durchgespielt wird, welche die Beteiligten vorher nicht so prominent auf dem Schirm hatten. So ist das Leben nun mal, und zumindest hat die Sozentante nicht den Fehler gemacht, Rot-Rot im Vorfeld kategorisch auszuschließen.

Wenn Rot-Rot-Grün die Kröte wäre, die es zu schlucken gilt, um Guidos Nach-Oben-Umverteilungs-Partei aus der Regierung draußen zu halten, hey, warum eigentlich nicht? Meine Wunschkoalition ist das zwar nicht, aber ich rechne in dem Fall auch nicht damit, dass die Kleine kommendes Jahr morgens zu Schulbeginn mit der Klasse die "Internetionale" singen muss. Vielleicht täte den Linken ein bisschen Teilhabe an Regierungsverantwortung mal ganz gut. Fordern kann man ja immer viel, wenn man nichts mitzuentscheiden hat...

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Meine Wahrnehmung zum Thema Rot-Rot war irgendwie anders. Und Gelb-Grün genau so …

Mein Bauch behauptet, der Unterschied zwischen der Zeit vor dem Wahlsonntag und danach wird immer dramatischer. Was ist ein Atomausstieg wert, der noch innerhalb der Übergangsphase legal wieder gestoppt werden kann? Was sind Aussagen über Schulpolitik noch wert, wenn Koalitionsaussagen dem Machterhalt unterstellt werden? Hier können wir lange weiter machen.

Welche Politik haben wir denn da eigentlich gewählt? Besser noch: … wählen können?

Ein Ministerpräsident kann sich nur dann auf „des Volkes Willen“ beziehen, wenn seine Partei die absolute Mehrheit hat, oder ein vor der Wahl deutlich ausgesprochener Koalitionswunsch nach der Wahl tatsächlich eingegangen wird.

Alles andere entspricht nicht dem Wählerwillen.

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